Der bigotte Bundesrat (Ammann)

Ich muss mich noch mehr fremdschämen ... der Bundesrat erlaubt nun doch noch Kriegmaterial-Exporte an Länder im Bürgerkrieg.

Klar, es sei alles geprüft, man verlange Sicherheiten, dass Waffensysteme geliefert in Nachbarländern - nicht im Krieg - nicht in die kriegenden Ländern gelange.

Bullshit. Erstens musste sogar das SECO erklären, dass es nicht erklären konnte ... wieso Schweizer Waffen doch im Kriegsland und zweitens: Typisch Europa. Wir verlangen Garantien und dann endlich raus mit irgendwelchem Kram an die unterwürfig buckelnde, mit Geld zugeschissene Businesspartners - aus den Augen aus dem Sinn halt.

Ich fand es absolut toll, dass die Chinesen Europas Plastikabfall nicht mehr wollen. Bleibt der Kram hoffentlich bei uns, bis wir uns endlich mal darum kümmern.

Zurück zur Bigotterie des Bundesrates. Waffen exportieren, damit unsere kleine Waffenindustrie nicht verrecken muss - wohlwissend, dass Waffen gebaut werden, um andere verrecken zu lassen. Diese pathologische Realitätsverweigerung ist fast nicht auszuhalten.

Das ist kein Deut besser als irgendwelche Despoten, die für sich "xyz first" wenigstens öffentlich reklamieren. Wem es scheissegal ist, dass seine Produkte anderswo Leid generieren, gehört entsorgt.

Zynischerweise kommt grad heute in der Rundschau eine kleine Reportage über das Leid des Krieges in Jemen. Da schaut das TV hin und zeigt auf, dass Waffen immer Leid erzeugen. Die 20 Jährige, die nun gelähmt ist, weil die Bomben auf ihr Elternhaus fielen, während sie schlief. Womöglich derart treffsicher dank eines Schweizerischen Präzisionsleitsystems ... das "ja keine Waffe sei" ... Herr, wirf Hirn vom Himmel ...

Es gibt weder gerechte Kriege, noch sterile, noch leidensfreie, noch nebeneffektfreie, noch antiseptische, noch nützliche, noch ...

Dieser Einsicht scheinen sich lokale Politgrössen regelmässig mit Scheuklappen zu verschliessen ... es könnte ja die einfache Sicht aufs egoistische Wohl und damit das der Lobby Gefälligsein beeinträchtigen.

Mani Matter sang sinngemäss "... damit es denen, denen es nicht gut geht, etwas besser geht, müssen die, denen es gut geht, etwas abgeben ...".

Interessiert keine Sau. Ob Erdogan oder Ammann, alles dasselbe. Soll mir jetzt keiner kommen, dass das so nicht stimme ... weiss ich selbst. Aber es geht um eine Verantwortungshaltung - der Menschheit gegenüber.

Es ist mir schon klar, dass wir nicht unmittelbar die Kriege befeuern. Aber man braucht seine Kreise nicht viel grösser werden zu lassen, um dann schon unsere Mitwirkungen auftauchen zu sehen ...

Ich bin schon richtig hässig ...

Von wegen (gutes) Karma ... Coops Verpackung

Ich mag ja asiatisches Snack-Zeug. Also der Griff mal zu Coops Karma Linie ... ein Aisa-Mix. Ist grad im Backofen, aber da dachte ich beim Auspacken also sofort: Von wegen gutes Karma! Sechs Plastiktüten mit vier Arten von Snacks, zwei für dieselbe Sweet-n-Sour Sosse.

Und Plastik von der sehr starken Sorte.

Wie auch immer, wo ist denn hier das Karma? Könnte Coop nicht einfach auch noch besser verpacken? Gutes Karma kommt ja nicht (nur) zustande, wenn mann/frau keine Tiere (fr)isst. Wer so einen Titel im Produkt führt, muss meines Erachtens vor allem auch an den Abfall denken.

Fortschrittlich wäre gewesen, wenn die Plastiktüten wenigstens kompostierbar wären. Doch soweit reicht der Wunsch fürs gute Karma im nächsten Leben dann offenbar doch nicht ... kommen die Macher das nächste Mal wohl als Fische im Plastikozean zur Welt ... Karma heisst ja nur, das Erleben von etwas im Wechsel von Erzeuger und Erdulder.

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