Kapitalismus und Kommunismus scheitern an demselben - Egoismus

Wundert es, dass selbst nach den Stützungsmassnahmen der Notenbanken dennoch niemand - rational - versteht, wieso die Kurse dennoch fallen?

Es böte sich doch eine Erklärung an: Jeder, der in der Schattenwirtschaft der Finanzprodukte mitmacht, tut es, weil ihn seine Gier treibt. Ok, manche mögen echte Gambler sein, die den Kitzel lieben. Die machen jedoch wohl nur wenige aus.

Wieso konnten denn immer komplexere Bankprodukte an den Mann gebracht werden? Jenseits aller Bindung an reale Güter oder Leistungen, jenseits von volkswirtschaftlichen Realitäten? Weil die Gier nach noch mehr die Banken sie ausdenken liess.

Es ist also der Egoismus - einiger weniger? Kaum, denn es gibt Warner, die das vorausgesehen haben - seit Jahren. Aber das eigene Hemd ist einem halt doch am nächsten. Verspricht der Banker mir was Tolles, beginne ich zu sabbern und vergesse Ethik und Verstand.

Beim Kapitalismus ist es also die Gier der Individuen, die ihn ruinieren, beim Kommunismus das Desinteresse an der Gemeinschaft. In beiden Fällen also der reine Egoismus. Der Kommunismus hat sich in der Ex-UDSSR erledigt, der Kapitalismus in der USA.

Europa? Vielleicht schafft es den Mittelweg, eine Balance zwischen Staat und Wirtschaft, wohlwissend, dass der Charakter des Menschen immer und überall darüber entscheidet, ob ein System funktioniert oder nicht.

Ich bin es langsam satt, dass die Medien andauernd Horrorszenarien aufbauen über den Wirtschaftcrash. Haben wir noch genug zu essen? Können wir noch schlafen? Muss jetzt einer unter die Brücke? Wohlgemerkt, wegen der Finanzkrise? Jammern tun alle, über etwas, was sie derzeit gar nicht brauchen: Das, was ihr Kontostand bedeutet. Das ist Vergangenheit. Und der Verstand muss eine Rechtfertigung haben, wieso er jammert, obwohl ihm derzeit gar nichts weggenommen wurde oder fehlt für den Alltag.

Die selbsternannten Analysten sind halt bei der Analyse Verstandesmenschen, beim Anlegen oder Verkaufen Bauchmenschen. Der Verstand versteht nicht, was derzeit los ist, weil es völlig emotional und irrational ist. Der Instinkt sagt, flüchte aus der Situation.

Und bekanntlich hat der Bauch zwar nicht immer Recht, aber er hat die grösste Macht über den Menschen. Deshalb ist die Finanzwirtschaft so wie sie ist: Eine Grauzone.

Und ebenfalls bekanntlich kommt der um, der sich in Gefahr begibt.

Dass das Vertrauen nicht so schnell wieder kommt, ist doch auch klar: Schliesslich kennst sich ja jeder ... jeder kennt seine egoistische Gier ... da muss jeder zuerst über den eigenen Schatten springen ...

Obama gewinnt 2. TV Duell

Ich habe mir das 2. TV Duell angeschaut, McCain versus Obama. Ich habe das erste Duell nicht gesehen.

Der Obama hat klar geantwortet, tritt selbstsicherer auf und geht ebenso auf Fragen ein. Er hat derzeit einfach das bessere Auftreten.

McCain bringt die Vergangenheit immer wieder aufs Parkett, wie wenn diese eine Referenz wäre. Es ist schon klar, dass ein CV etwas über einen Menschen aussagt und dass man daraus Tendenzen ableiten könnte - es ist dennoch viel weniger wichtig als viele meinen. Schliesslich sind alle aufgezeichneten Erlebnisse und Situationen eben bereits vergangen.

Zur Befähigung für künftige Probleme gäbe es nur eines, was ich in einem CV suchen würde: Anzeichen dafür, dass sich die Person immer schnell und gut an die aktuelle Situation anpassen konnte, um anstehende Herausforderungen förderlich zu lösen oder daran mitarbeiten zu können.

Es darf doch klar sein, dass die Zukunft genau gleich ist wie die Vergangenheit, wenn man sich nur an der orientiert. Die anstehenden Probleme sind neu, neu für Amerika, die Amerikaner und die ganze Welt. Und nicht mehr von Amerika alleine "lösbar", denn China, Indien übernehmen in allen massenrelevanten Bereichen einfach die natürliche Führung - zum Guten oder zum Schlechten.

Die Amerikaner müssen diese Lektion wohl auch lernen, ihr Land ist immer noch wichtig, aber auch es und sein Selbstverständnis in der Welt müssen sich ändern.

Sätze wie "wir sind Friedensstifter und -bewahrer" sind einfach romantische Sprüche, die wohl schon noch beim Volk ankommen, aber nichts (mehr) mit Realität zu tun haben. Leider stammt der Satz von Obama, aber ich werte ihn dennoch nicht so stark, wie wenn er von McCain gekommen wäre - eben weil der eben andauernd auf der Vergangenheit rumharkte.

Dass sich Obama klarer zu allen Belangen ausdrücken konnte, war beeindruckend, wenn ich natürlich auch weiss, dass das eben Marketing/Wahlkampf ist.

McCain sagte immer wieder, "ich weiss, wie wir das machen" aber er erkläte trotzdem nie, wie. Selbst bei konkreten Fragen.

Für mich klar, Obama macht's, McCain bleibt nur der Abgang.

So propagiert sich sexueller Missbrauch

Am Montag hat eine Frau in einer öffentlichen Talkshow offenbart, dass sie seit einigen wenigen Tagen auf ihren Mann losgehe, weil der die gemeinsame Tochter sexuell missbraucht habe.

Sie erzählte zuerst davon, wie ihre Tochter ihr vor dem anwesenden Vater ungezwungen erzählte, was sie gemacht habe auf Anweisung des Vaters. Die Mutter beschrieb nicht weiter, was da gewesen sie oder was das Kind erzählte, aber es hörte sich so an, dass das Kind das nicht übermässig schockierend fand, denn sonst hätte es wohl kaum vor dem Vater davon erzählt.

Nachdem sie das erzählte - und ich eben den Eindruck bekam, dass es dem Kind wohl nicht gross "geschadet" habe -, dann kam erst der Hammer, sie sei emotional total überwältigt worden, weil sie selbst als Kind missbraucht wurde. Ihre eigenen, uralten ungeklärten Emotionen übernahmen sie dann in dem Augenblick.

Im allerdümmsten Augenblick, denn sie merkte sofort, was passierte: Das Kind spürte natürlich mit 100%iger Genauigkeit, dass die Mutter emotional ausrastete - und übernahm die Schuld daran. Es habe in der Folge angefangen zu weinen, sich schuldig zu fühlen, dass Mama sich so schlecht fühle. Nicht deswegen, was wirklich geschehen war, sondern deswegen, weil die Mutter kolabierte.

Wenn das Thema in der Famile nicht in diesen Tagen, wo es ja offenbar aktuell ist, geklärt wird, kann es passieren, dass das Kind den Auslöser mit genau der Emotion in Verbindung bringt, die die Mutter über es ausschüttete, nachdem es offenbar relativ unbeeindruckt erzählte.

Ich halte das für ein wunderbares Beispiel, wie sich Traumata propagieren auf die Nachfolgegeneration. Es muss nicht so geschehen, wenn die Mutter sich endlich um ihre Geschichte kümmert, um all das bei ihr Geschehene zu konfrontieren und damit zu integrieren. Damit das Kind frei von den Ängsten und Altlasten seinen Weg weiter entdecken kann.

Es wäre schön, wenn diese Familie sich klärt. Sonst hat das Kind halt schon einen recht gewichtigen Mühlstein im Rucksack. Und das, obwohl der doch gar nicht zu ihm gehört, nicht von ihm aus dem Fels gehauen wurde, ungefragt ihm um den Hals gehängt wurde.

Es ist zu wünschen, dass es die Bedeutung aus diesem Vorfall mit der Zeit wieder loslassen kann. Doch, welches Kind kann das (schon)? Oder wer lehrt es, das zu können?

Lance Armstong will nochmal - und darf, trotz Dopingbeweis!

Die UCI macht einfach die Augen zu und lässt Lance Armstrong zum 8. Mal an die Tour de France. Und das, obwohl es als sicher gilt, dass Armstrong zumindest bei seinem ersten Tour-Sieg gedopt war. Das kann man heutzutage anhand 20 eingefrorener Blutproben mit den neuesten Analysemethoden mehrfach nachweisen.

Ich habe noch nie einen Doping-Prüfer im TV so deutliche Worte benutzen hören ... er sagte "Wieso sind wir nicht ehrlich und nennen dies einfach Entertainment, nicht mehr Sport".

Ich habe eine Affinität zu Radsport, so war es mir noch nie klar, wieso der Typ 7 mal die Tour gewinnen konnte, erst recht nach der Behandlung seines Krebses. Der taucht auf wie ein Phönix aus der Asche und siegt. Ok, es gab auch schon Mehrfachsieger, aber grad 7 Mal und das hintereinander? Auch wenn er als Chef einer Equippe nicht immer so chrampfen muss.

Also, der darf nun wieder. Er unterzieht sich einer Prüfung eines amerikanischen Doping-Prüfers. Man könnte büswillig sein und sagen: Klar kann er das, denn er hat in der Pause doch nur wieder ein Doping entwickelt, das heute nicht detektierbar ist. Wie damals, bei seinem ersten Sieg. Und das Feigenblatt ist der Doping-Hai.

Ok, mir ist das egal, ich hatte schon mal darüber geschrieben, die sollen doch tun und lassen, was sie wollen (tun sie ja eh), aber dann sollte endlich dieses Mäntelchen der Scheinheiligkeit fallengelassen werden. Dann darf jeder öffentlich deklarieren, was er seiem Körper zumuten will - er muss es ja dann später auch ausbaden - egal auf welche Art.

Mittlerweile ist mir der Sieger eines Velorennens völlig egal. Ich finde es interessant zu beobachten, wie eine Mannschaft den erringt. Denn geistige Taktik und Strategie kann man (noch) nicht dopen.

Chinas 1. Astronaut und 1. Rang als CO2-Schleuder

So, nun haben die Chinesen auch ihren ersten Mann im All. Schöne Sache. China hat aber auch was anderes erreicht dieses Jahr: Sie haben die USA als CO2-Produzent überholt. Die Klimaräte sehen schwarz, nicht nur düster, denn 10 Mia. Tonnen CO2, mehr als 3% mehr als in der letzten Bemessungsperiode, seien in die Atmosphäre verpufft. Dabei hätten einige industrialisierte Länder ihren Ausstoss zwar vermindert, aber eben, China haut alle raus.

Die Chinesen werden wohl viel TV machen für ihre Taikonauten. Gut so, denn ich hoffe, dass bei denen ähnliches passiert wie bei allen bisherigen Astronauten: Fast alle haben eine leichte bis dramatische Änderung ihrer Ansichten über Menschen und die Welt durchlebt.

Sie alle erkannten, dass da neben der Erde wirklich nichts mehr ist, auf dem die Menschen derzeit leben könnten. Sie begannen, sich für den Schutz der Erde einzusetzen oder zumindest wurde ihnen bewusst, wie sinnlos Streitigkeiten um Land oder anderes ist. Denn keiner kann derzeit auswandern.

Ich hoffe, dass die Taikonauten den Chinesen diese Bidler aus dem All auf die Erde näher bringen, dass diese - sofern sie es können - im aufstrebenden Kapitalismus alles daran setzen werden, ihre CO2-Last nicht weiter wachsen zu lassen. Es muss einfach in unser aller Interesse sein, dass dieses Land nicht im wahrsten Sinne Vollgas gibt. Und wenn das hiesse, dass alle westlichen Hightech-Länder China halt (fast) gratis Umwelt-Technologien überlassen, damit diese 1.3 Mia. Menschen nich all den Scheiss durchmachen, den wir uns erlaubt haben. Gilt natürlich auch für Indien.

China ist eben ein Multiplikator, sowohl im Schlechten wie auch im Fördernlichen. Wir Westler haben es wohl in der Hand, auf welche Seite es sich neigen wird.

Wenn die Taikonauten Helden werden, so hätte ihre hoffentliche ehrliche Meinung wohl Kraft und Vorbildswirkung. Ich hoffe, dass sie vermitteln können, was es heisst, dass alle Menschen auf diesem kleinen Planeten leben müssen. Dass es sich wohl wirklich lohnt, nur die besten Technologien einzusetzen, wenn man den materiellen Wachstum schon nicht anderweitig in gute Bahnen lenken kann.

Rauchen in Restaurants - ein sehr emotionales Thema

Im Zischtigsclub diskutierten verschiedene Leute rund um die kommende Abstimmung zur Rauchfreiheit in Restaurants, bzw. welche Ausnahmen es für kleinere Restaurants geben soll.

Man erkennt ja immer schnell, wie emotional ein Thema ist, wieviel Druck es in den Menschen erzeugt. Rauchen ist so eines. Beinahe nie konnten sich die Leute geregelt unterhalten, das Durcheinandergequatsche war fast permanent. Dass da keine Positionsänderungen möglich sind, ist eigentlich sofort klar. Es war also wieder mal ein Zischtigsclub, in dem fast nur Pamphlete dargeboten wurden.

Vor allem Daniel Vischer ist mir hier merkwürdig engstirnig und egoistisch vorgekommen. Er möchte, dass man Lösungen finde, mit der ein Nichtraucher quasi erzwingen könnte, in einem Raucher-Restaurant einen Platz zu finden, der ihn vor dem Rauch schützt. Dabei will er nicht, dass es reine Raucher- und Nichtraucher-Restaurants gäbe. Denn er will auch in ein Restaurant gehen, wo geraucht wird - natürlich mit dem gerade genannten Anspruch.

Die Gegenargumentation, dass man ja wählen könnte zwischen reinen Raucher- und Nichtraucher-Restaurants interessiert ihn nicht.

Ich finde, die Beizer sollten ihre Spunten deklarieren und sich vollständig einer Seite zuwenden können, wenn sie das wollen. Dann regelt es der Markt, genauer: das Interesse der Nichtraucher, denn die haben die Entscheidung zu treffen, wo sie reingehen. Dann ist es halt so, dass mir einige Restaurants verwehrt bleiben, wenn ich absolut nie Rauch riechen möchte. Dafür lade ich kleinen Restaurant auch nicht auf, Fumoirs einrichten zu müssen.

Ich denke, dass der Nichtraucher keinen gesetzlichen Anspruch auf eine rauchfreie Zone haben sollte im wahlfreien Bereich der Restaurants. An unausweichlichen Orten wie Ämter, Spitäler, ÖV etc. gilt ja schon die Rauchfreiheit.

Restaurants hat es in der Schweiz genug und meistens auch mehrere pro Gemeinde. Man könnte also auswählen, wenn es mindestens ein rauchfreies Restaurant gibt. Und auch wenn nicht, ich wette um einiges, dass jeder Beizeneinkehrer nicht nur zu Fuss zu seinem Lieblingswirt gelangt. In der engen Schweiz ist es bis zur nächste Gemeinde höchstens 5 Minuten.

Ich denke, es stünde den Nichtrauchern nun gut an, etwas Goodwill zu zeigen, indem sie ein explizit deklariertes Restaurant halt meiden oder ganz bewusst und ohne Quengelerei sich der verrauchten Luft aussetzen. Aber einen Anspruch darauf haben, dass jedes Restaurant extra wegen ihm überproportionale Kosten und Aufwände treiben soll, das sehe ich als Nichtraucher gar nicht.

Ich teste nach jedem Eintritt in eine Geststätte die Luft, und wenn sie mir nicht passt, verlasse ich sie und finde eine andere. Und wenn meine Begleiter doch da rein wollen, ich aber nicht, dann habe ich mich schon öfters für den Abend von ihnen verabschiedet. So einfach ist das. Den Fünfer und das Weggli gibt es halt eigentlich nirgends.

Bank"produkte" und Gier der Anleger - Grund des Geldübels

Ich mag die Sendung Eco im Schweizer TV, die oft Kompliziertes einfach erklärt. So erklärte das Magazin derzeit die CDs (Certificates of Deposit).

Eco verglich die Spekulation mit CDs einem Hausbrand: Der Spekulant geht hin und versichert ein Haus, das ihm nicht mal gehört bei mehreren Gebäudeversicherern gegen Brand. Nach Abschluss all dieser Versicherungen geht er hin und steckt das Haus in Brand. Dann kassiert er die Versicherungssummen und zwar gleich x-Mal. Tolle Sache, nicht wahr? Das kann man in den Hirngespinsten der Finanzindustrie machen. Im Handel mit realen, materiellen Gütern nennt man das ja Betrug. Und weil ein reales Gut in der realen Welt identifizierbar ist (ein Haus kann man ja schliesslich anschauen und man kann darüber Informationen finden oder nachforschen), wird es da wohl nicht so leicht gelingen, Betrugskonstrukte zu entwickeln.

Klar, Betrug gibt es immer, egal wo - und er ist verboten. In der virtuellen Welt von Portfolios und Spekulationen ist das Haus der Kurswert einer Gesellschaft, einer Bank oder was auch immer. Eco erwähnte Lehman Bros. Nachdem also die CDs gehortet werden, hofft man auf den Niedergang von Lehman, was man durch Manipulationen des Kurses oder wie auch immer erreichen kann. Die Börse ist ja ein höchst emotionaler Ort, also kann man mit Gerüchten leicht Verlustängste schüren, um den Kurs einer Firma und ihr Rating kleinzukriegen.

Den Spekulanten geht es nicht um Lehman Bros. als irgendwie spezielles Objekt, es könnte jede Firma sein, sie muss einfach an der Börse sein und man muss ihren Kurs irgendwie manipulieren können.

Ich vergleiche diese virtuellen Geschäfte mit Hackern im Internet. Eine abgeschlossene Welt von Leuten, die sich fast schon inzestuös mit ihrem Beziehungsobjekt beschäftigen und damit diejeningen, die das Objekt für anderes benutzen wollen, schädigen oder im besten Fall einfach nur behindern. Ja, die meisten Leute wissen ja nicht einmal davon. Bis es einen erwischt.

Wollen wir wirklich solche Konstrukte für Geldgeile? Ich nicht. Muss man Auswüchse wie die der letzten wenigen Wochen hinnehmen? Schwere Frage, offenbar nicht. Wie sonst hatte der Finanzchef des ureigensten "You-can-do-it!"-gläubigen Landes doch einer Regulierung zugestimmt, indem er den Banken faule Produkte abnahm? Eigentlich hätte er der kapitalistischen Ideologie folgend ja einfach die Firmen sterben lassen müssen - ist ja schon in irgendeiner Form schon geschehen -, ohne sich einzumischen.

Doch eben, die Auswirkungen auf das Volk sind realer.

Es zeigt sich wieder einmal, dass der Glaube von "selbstregulierenden Märkten" einfach eine Mär ist. In der Wirtschaft sind es immer Einzelne und Gruppen Weniger, die egoistische Ziele verfolgen. Die Polis ist jedoch der Vertrag aller. Es scheint mir klar zu sein, dass die Politik die Egoismen einzelner im Zaum halten muss.

Mal sehen, wie sich die USA (eventuell neu) zu verstehen lernt.

Kollabiert es jetzt, das kapitalistische System?

Lehman Brothers ist bankrott. Der Staat will nicht mehr helfen ... ist es nun soweit, dass das System zusammenfällt, ein System, das sich nicht um menschliche Werte, sondern nur ums Kapital schert?

Wenn die Banken sich nun mit verschiedenen Tricks wie gegenseitiges Anrechnen aus der Patsche ziehen wollen und ev. auch können, denn sie häufen ja nun einen Absicherungsfond von USD 70 Mia. an, ist es nicht doch das Ende? Nicht das Ende vom Geld, aber das Ende von virtuellen, undurchschaubaren "Derivate", Produkte, die irgendwie an anderen Werten hängen, aber so komplex sind, dass niemand mehr wirklich den Durchblick hat. Da quengelt keiner, solange sie die Tasche füllen, aber jetzt, wo diese Papiergebäude mangels Heissluft in sich zusammenfallen, da knallt es einfach. Geht einer Bankrott, verlieren andere ebenfalls, wenn sie ihn als Aktivposten in der eigenen Buchhaltung führten. Und welche Bank tut das schon nicht?

Und natürlich gibt es Geschädigte ... nicht die Entlassenen, sondern wohl Ersparnisse etc.

Naja, es gibt Leute, die schon seit Jahren sagen, man soll sich Land und/oder Haus kaufen, denn es werde die Zeit kommen, wo nur noch das wirklich Wert hat. Logisch ...

Strom-Privatisierung - und voilà, der Preis steigt

Da haben wir die Stromprivatisierung angenommen und nun haben wir's: Es ist bis zu 23% teurer nächstes Jahr. CHF 500 Mio. soll dies der Swissgrid, dem Netzwerkbetreiber, bringen. Da hocken ja dieselben Leute wie in den Stromgesellschaften. Ein Absahnen also?

Wieso kostet nun alles viel mehr? Wieso sollen statt 0.5 Rappen pro KW-Std. ab 2009 0.9 Rappen für den Transport bezahlt werden, wo die Masten und Leitungen ja nicht von heute auf morgen - plopp - neu(er) sind?

Es gibt Studien, die belegen, dass Schweizerische Staatsbetriebe effektiver arbeiten als Privatfirmen. Da diese nicht das Nobelattribut "freier Wettbewerb" tragen, meint wohl der Durchschnittsbürger, dass sie logischerweise langsam, ineffizient, altmodisch, unpersönlich sein sollen. Da mag ja schon in einigen Bereichen gegolten haben - doch: die Service-Wüste, oder der Zustand, der diesen Begriff provozierte, herrschte in privatwirschaftlichen Gewerben.

Tja. Privatisieren ist kein Heilmittel. Es ist höchstens ein Spekulationsmittel.

Bottellon - Freundlicher Umtrunk oder rücksichtsloses Sauereibesäufnis?

In Zürich ist es nun vorbei und hinterliess eine 6-Tonnen-Sauerei. Aufräumen muss das die öffentliche Hand. Einem Organistor kann man es ja nicht aufladen, denn den gibt's nicht. Es gibt nur den Initiator, jenen 17-Jährigen ... und ob man dem bzw. seinen Eltern das aufladen kann ...

Eigentlich sollte man. Denn es gehört zum Erlernen von Selbstverantwortung, dass man die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen auf tragen kann.

Die Blatterwiese sei mit Scherben übersäht, die man nur manuell wieder rausbringe, die Wiese sei heute bei dem schönen Wetter gesperrt, weil die Scherben nicht nur Menschen, sondern natürlich auch Tiere gefährden.

Das Aufräumen soll mehrere CHF 10'000 kosten. Einen signifikaten Anteil davon sollte der Initiator schon übernehmen müssen, denn es geht nicht an, dass man Sauerei erzeugt, und die nicht aufräumt. Bzw. wenn man sie nicht aufräumen will, muss man dafür halt jemanden bezahlen, der das tut.

Es wäre lächerlich, wenn man dies einfach durchgehen liesse. Es spielt dabei keine Rolle, wer sie verursacht, da gibt es keinen "Jugendbonus" etc.

Mir ist es völlig egal, wenn jemand meint, sich den Verstand zu ersäufen und die Leber zu killen. Die Auswirkungen wird er dann selbst haben. Aber wenn er meint, die Ausflüsse seines Tuns sei dann nicht mehr sein Problem, der sollte lernen, dass dies nicht stimmt. Es sollte lernen, Konsequenzen seiner Taten vorauszusehen. Klar, das gelingt nicht immer, aber bei einem Bottellon braucht man dazu kein indischer Seher zu sein. Und ein 17-Jähriger, der offenbar selbst säuft, weiss das auch schon.

Ich finde das schade, dass der Egoismus auch schon einiger Jugendlicher solche Ärgernisse hinterlässt, denn es ist doch klar, dass selbst die Säufer, die ihre Sauerei möglicherweise aufräumten oder es gar nicht zu so einer kommen liessen, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen, die möglicherweise andere Arten von Grossevents organisieren möchten, bestraft werden, weil solche und andere Anlässe wohl restriktiver behandelt werden.

Aus einem anderen Blickwinkel finde ich es grad nochmals Schade, dass keine Rücksicht auf die Umgebung genommen wird: Es ist kein Respekt für die Natur, die Schönheit eines Anblickes von Wiesen, Bäumen und Wasser da. Es wird genommen und verdreckt hinterlassen. Es ist zu hoffen, dass diese Menschen in ihren Leben mal erkennen, wie schön die Welt doch ist ... doch dazu müssen sie auch bewusst erkennen, welche Sauereien sie ihr antun.

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