Endlich wieder Leschs Kosmos

Endlich wieder Neues aus der Wissenschaft. Welche Superhelden aus dem Alltag können unsere Probleme in der Welt lösen? Keine Superhelden, sondern wache und beobachtende Köpfe des Alltags.

Wie Sedlaceks Beobachtung, dass man aus den Wirbeln der Wasserabläufe Stromnutzung machen kann, ohne grosse Wasserwerke, ohne Restwasser Problematiken.

Ein anderer Superheld beobachten eine Auswirkung einer Fehleinstellung einer Maschine. Raus kam eine Watte, mit der man Öl abfischen kann. So soll es diese Produktionsmaschinen für diese Watte direkt auf den Öltankern geben, um mögliche Ausflüsse sofort vor Ort zu reinigen.

Auch der Superheld der Duschwasserreinigung. Nur noch 5% des Wassers. Denn Trinkwasserknappheit ist eben eine schleichende, weil gewohnte Sache. Wer denkt schon beim Duschen, wieviel Liter Wasser eigentlich sauber und aufgewärmt nur wieder in den Ablauf fliessen.

Neue Solarzellen, aufdruckbar, energieeffizienter, formvariabler. 30% Lichtumwandlung. Nicht mehr nur schwarz. Dafür dezentral und klein.

Oder der Vogelbeifang bei der globalen Fischerei. Genial einfach ... weil sich jemand kümmerte. Statt dass Albatrosse nach den Fanghaken mit Ködern tauchen und dann selbst verenden, gehen die Haken erst in einer bestimmten Tiefe auf, in die die Albatrosse nicht mehr hinunter tauchen. In Tests offenbar 100% Elimination des Vogelbeifangs.

Ich liebe diese Ausblicke ... nicht, weil ich technikgläubig wäre ... sondern weil es den Menschen feiert, den die Natur beobachtenden Menschen. Der ihre Tricks und Möglichkeiten erkennt, staunt, auf einen Bereich im Alltag anwenden will und das durchsetzt. Denn tun wir das nicht, sterben wir eventuell auch aus wie die Dinosauriers. Die Erde kümmert's nicht. Ihr Ende ist in 1 Milliarde Jahre. Aber bis zu unserem Ende könnte man sich doch die Situation hier auf Erden angenehmer und kleverer gestalten.

Das können wir alle sein. Dann kommt ev. Technik hinzu, um die Idee zu realisieren.

Neues Jahr, 15 Blogjahre vorbei, 1. Land mit Bitcoin

Nun ist es ziemlich genau 15 Jahre her, dass ich mit diesem Blog begonnen habe. Ich gestehe, der Elan, immer wieder zu schreiben, hat nachgelassen ... erstens weil bis auf die Blog-Boomjahre nachher praktisch nie mehr ein Feedback an mich gelangte. Das ist natürlich sehr schade aus meiner Sicht. Aber es ist für mich auch verständlich ... Blogs sind unidirektionale Dinge, auch Podcasts ... und ich schrieb ja auch schon mal, dass ich hier was schreibe, wenn ich wirklich was loswerden bzw. verbreiten möchte mit meinen bescheidenen Mitteln. Für die ohnehin viel bessere, weil bereichernde Kommunikation nutze ich lieber Clubhouse.

In neuerer Zeit Zeit ist mein Thema natürlich der Bitcoin, der aus meiner Sicht die Qualität hat, einen friedvollen Weg in eine moderne Welt zu pfaden. In der inflationsgetriebenen Welt der Fiat-Währungen, die bekanntlich nur soziale Brennpunkte und menschenunwürdige Prekariate und gleichzeitig Superreiche schaffen, wird es dadurch aus meiner Sicht noch recht ruppig zu und her gehen in der näheren Zukunft. Die Ausprägungen werden wir erleben.

Nun, in El Salvador werden wir beobachten können, wie es den kleinen Leuten mit Bitcoin / Lightning ergeht, werden sie stabilere Preise sehen, werden sie sich souveräner erleben, werden sie für sich Vorteile erkennen, dass keine Geschäftsbank mehr als Durchlauferhitzer des Geldflusses Prozente absaugen kann ... und ohne Eigenleistung die Arbeiter parasitiert ...

Denn: Bitcoin ist die Währung, die die Welt repräsentiert: Die Ressource ist endlich. Im Fiat-Money tut man so, wie wenn das nicht gälte ... der olympische Spruch citius, altius, fortius mag im Sport noch halbwegs erstebenswert sein, aber in der Bewirtschaftung unserer physischen Lebensressourcen gehört so eine Denkweise nicht mehr rein.

Auf der Google-Earth gibt es keine weissen Spots mehr, der Mensch hat alles erobert und erforscht. Wie bei grossen Unternehmergenerationen gilt ja: die erste Generation erschafft ein Vermögen, die zweite bewahrt es und die dritte ruiniert es. Unsere 2-300 Jahre Industrialisierung sind ev. analog also die 1. Generation. Jetzt beginnt der Aufstieg der 2. Generation. Und dazu müssen die Mittel der 1. Generation weg. Bitcoin ist der Wertspeicher und das Austauschmittel, das der zweiten Generation das Bewahren ermöglicht.

Alle, die geistig noch in der ersten Generation leben, werden wohl aussortiert bzw. auf der physischen Ebene einfach aussterben. Dafür hat irgendwer das Leben und den Tod erfunden. Denn wir haben Körper, um immaterielle Ideen in die physische Welt umzusetzen. Die geistigen Inhalte bleiben oft zeitlos, weil deren Verkörperer nichts lernen im Leben. Doch auch sie müssen dank des Todes gehen, ihre Wirkungskraft endet. Dummerweise aber eben nicht die geistigen Inhalte, die überleben und finden einfach neue Körper, sich darzustellen ... Belege dafür gibt es unzählige. Vielleicht ist Corona ja einer der Wandel-Beschleuniger ...

Es ist also ohnehin Zeit, ein neues Austauschmittel zu finden für die 2. Generation. Der Bitcoin ist das. Dazu der sehr schöne Film Human ₿, denn die meisten bisher recht eindrücklich fanden. Er fasst gut zusammen, dass die Probleme unseres Geldsystems bis auf 1971 zurückgehen, in dem Nixon in seinem Dekret temporär die Aussetzung der Bindung des Papierdollars ans Gold bekannt gibt (im Film ab 13:40).

Das Provisorium hält bis heute an und hat nachhaltig unsere Umwelt versaut, Kriege gefördert oder zumindest verlängert, die Schere zwischen Arm und Reich erst richtig aufgehen lassen, den ökonomischen Imperialismus gefördert und die zerstörerische Denkweise des Schuldenmachens eingeführt, welche nur die kurzfristig denkenden Geistesinhalte in der physischen Welt belohnte. Hier sind also die gemeint, die im Finanzbereich arbeiten. Die erlebten einen Boom, denn Geld war nun wirklich in der Erzeugung nicht aufwendiger als Papier bedrucken. Diese "Geschäfte" profitieren von dem Cantillon-Effekt. Arbeiter "profitieren" nur von der daraus entstandenen Inflation. Kein Wunder, haben die Mächtigen das Provisorium nie mehr abgeschafft. Aber nicht nur die Amis haben das, wenn ich nach Deutschland schaue, gibt es da nicht immer noch den temporären Soli?

Das schreibe ich als einer, der noch genug früh auf diese Welt kam, um als Kind von den Eltern ein Sparkonto angelegt zu bekommen, für das die damalige Bank bekanntgab: 7.5% Jahreszins. Der Rest ist Geschichte.

Also, Human ₿ anschauen, Gehirn einschalten und nach dessen Erkenntnissen handeln.

Ein gutes und inspirierendes 2022.

Corona, Beschränkungen, Gesundheitsterror, das BGE, und all der Rest

Heute bekam ich einen interessanten Leserbrief an die Urner Zeitung zugesandt. Damit Ihr als Leser meine nachfolgenden Gedanken dazu im Kontext versteht, hier zuerst ein Bild des Artikels:





Muss man schon sagen, mutig, sich so zu äussern? Ich hoffe doch, dass es immer noch ganz normal ist, dass man anderer Meinung sein und diese auch äussern darf – ohne irgendwelche Anfeindungen oder Ausgrenzungen zu befürchten geschweige denn zu erfahren.

[Mehr]

Wie geht's weiter mit und nach Corona (1)

Keiner weiss das, bzw. keiner weiss, wie lange Corona wirken wird. Aus meiner Sicht diskutieren wir nur auf der ökonomischen, kapitalistischen Basis. Es ist klar, dass diese Finanzjongliererei grausam sind ... 1-2 Jahre lang direkte oder indirekte Berufsverbote, Kurzarbeit ... wie man's nimmt, es geht immer nur um "Wer kann was bezahlen und woher bekommt er das Geld".

Fakt ist: Die Arbeit, wofür Menschen sich einsetzen, bleibt. Punkt. Es geht ja nur darum, dass mann/frau weniger bis ev. nicht mehr bezahlt wird, um diese Arbeit zu erledigen. Derzeit zerfallen ganze Geschäftsmodelle. Und wie in einer Dominosteine-Kaskade - wenn man einen Stein entfernt, bleibt die Bewegung der umfallenden Steine stehen.

Andersrum: Alles in unseren Wirtschaften ist vernetzt. Selbst wenn man viele Branchen retten könnte, aufgrund der Vernetzung wird das nicht oder nur zum Schaden anderer klappen. Und wer ist 'man'? Der Staat und der Staat sind wir.

Wenn Corona weiterhin so bekämpft werden muss, wie wir es derzeit machen, kippt meines Erachtens das System 'Geld gegen Arbeit'. Was bleibt denn, wenn sich diese Kausalketten eben nicht entflechten lassen?

Die psychischen Drucksituationen für Menschen allerdings sind ja auch nicht zu verachten. Siehe nur schon mal den Druck auf die vietnamesischen Kleiderschneiderinnen - weil arrogante Mode-Konzerne bereits vertraglich bestellte Ware nicht bezahlt haben. Bei denen geht's ums Verhungern, bei uns "nur" ums Zuhause-Bleiben.

Wie man's auch immer dreht, die Vernetzung aller - in die wir ja hinein gewachsen sind - drangsaliert irgendwo immer jemanden, wenn sie sich ändert.

Ok, der Staat soll helfen. Aber auch hier rechnet man ja kapitalistisch. Wenn wir nach dem schreien, wird das nicht helfen, denn solange kapitalistisches Rechnen hinter all dem steht, gilt ja nur 'Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben'.

So eine Situation ruft eigentlich nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Denn wie gesagt, die Arbeit bleibt. Diese Arbeit würde auch gern erledigt werden von Menschen. Aber wenn nun jeder Schiss ums Geld haben muss, wie soll den hier die Lösung ausschauen? Die Reichen sind ja nur darum reich, weil die Massen als Multiplikator denen Geld ins Portemonnaie spülen. Wenn die also ausfallen, trifft's dann auch die Reichen, zumindest trifft es bei den Normalen die nächsten Generationen. Sollen die unter einer buchhalterischen Last leiden?

Denn für physische Ressourcen ist die Erde zuständig, keine buchhalterische Zahlenspielereien. Wenn wir jetzt durch Corona gehen müssen, dann sollte der Kapitalismus einfach mal Pause machen für ein Jahr. Es ist ja schon kein natürliches System, sondern eine Gewinn-Machen-für-Besitz Maschine für Wenige.

Da wir derzeit im Kapitalismus 'dank' Corona keine Sündenböcke mehr haben, ist diese Situation möglicherweise der Beginn des Endes des Kapitalismus. Der unpersönliche Virus kennt keine Grenzen, Klassen, Gesellschaften, Glaubenssysteme, Geographien, Hierarchien, Ideologien - er ist wohl ein wahrer Demokrat und Kosmopolit ...

Home-Office ging ja nun auch von gestern auf heute. Für ich amüsant, weil ich mir dafür seit Jahren den Mund fusselig redete. Nicht, das SoHo eine Allerweltslösung wäre, aber es hat sich wohl gezeigt, dass der von den HR-Managern befürchtete Kontrollverlust über die Mitarbeiter sich nicht in Faulheit oder verminderter Arbeitsleistung derselben resultierte.

Selbst wenn sich mit kapitalistischem Denken kurzfristig eine Lösung finden lässt, vielleicht ändert sich am Glauben an dieses Goldene Kalb etwas. Nötig wäre es meines Erachtens. Eine Krise rüttelt am Stahlskelett grosser erstarrter Gedankengebäude. Und das kann der winzige Virus aus der Mikrowelt.

Was am trüben Sonntag tun? Getting in the Humor-Mood

Der Sonntag begann mit etwas Wintersonne, wurde dann etwas trüber. Ich wusste nicht, was zu tun. Wieso ich aufs Youtube kam, weiss ich gar nicht mehr, auch nicht, wieso ich dann diesen tollen Video fand. Es war mit etwas langweilig, arbeiten wollte ich erst am Abend ... mein Gehirn und mein System waren also im idle-Modus. Das ist ja sowieso immer der beste Zustand, weil nur da neue Impulse durchkommen können aus dem Unbewussten, ohne grad vom Verstand oder anderen Regeln unterdrückt zu werden.

Also wie auch immer, Youtube schlägt mir Vera F. Birkenbihl - Humor in unserem Leben vor. Humor ist immer gut, also einfach mal klick. Eine Aufzeichnung aus dem Jahre 2000. Und ich hatte noch nie was von ihr gehört. Doch nur schon die ersten paar Sekunden hatten mich am Haken.

Es geht dabei um Bewusstseinstraining, denn Humor zeichnet aus das Sein in der Gegenwart. Und Gegenwart ist Bewusstsein. Dargelegt und äusserst humorvoll vorgetragen von Frau Birkenbihl.

Da die Videos eine mitlaufende Uhr eingeblendet haben, ist es leicht, einige Highlights herauszupicken. Wie beispielsweise 14'57'' und 16'39''. Sehr lustig.

Es geht aber auch um Kreativitität, wie man gar mit mechanischen Dingen wie Wortlisten z.B. über Berufe und Tiere Erfindungsreichtum und Humor "produzieren" kann (54'30''). Strategien dazu ab 1:23'19'' und Frusttoleranz. Die positiven Wirkungen des Lachens auf das Immunsystem erläutert sie ab 1:37'56''.

Informationsvermittlung mit bestem Humor ... 1:42'44'' :-D

Interessant auch das Intro ab 6'02'' in Vera F Birkenbihl, Männer und Frauen Teil 1 und 2. Wer das mal macht .... :-)

Vera bringt ja Zahlen, die bereits von anderen Forschern erhoben wurden. Wenn man da lachen kann, ist es schon mal gut. Doch das Bild, das die Daten zeichnen, ist mindestens tragikomisch.

Evolutionswissenschaft sehr humorvoll und immer humorvoll bissig :-) ... 13'10'' ... und das "eine Frau kann einem Mann nicht sagen, was ein richtiger Mann sei, ausser in ...." ... 37'30'' :-)

Ich konnte viele Male herzhaft lachen ... von Langeweile keine Spur mehr ... doch die Langeweile ermöglichte das Auftauchen eines neuen Wegs, einer Entdeckung, die wunderbar war. Schade, dass ich in diesem Leben Frau Birkenbihl nicht mehr in corpore antreffen kann.

Werdet besser nicht krank, denn ... Ihr werdet sicher sterben

Bevor Klimawandel (die Konsequenz im Grossen) uns dahinrafft, macht es wahrscheinlich die Antibiotika-Resistenz (die Konsequenz im Winzigen). Weil wir Tieren dieselben Antibiotika geben — in der Massentierhaltung(!) — gibt es bald oder schon keine mehr, die gegen Bakterien wirken, die uns betreffen. Denn Bakterien werden gegessen — und springen so oder mangels hygienischer Trennung von Tieren und Menschen halt von Tieren zu Menschen.

Es zeigt sich wieder mal, dass die winzigen Dinge die Grossen erschaffen. Bzw. die Winzigen sind die, die wir übersehen, eben weil wir sie als unbedeutend abtun. Sehr grosser Fehler.

Der Volksmund hat es doch "Wehret den Anfängen" ... die Anfänge sind immer klein ...

Bei der Antibiotika-Resistenz bedeutet das: Wenn Euer Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, der Bakterienflut Herr zu werden, dann sieht's schitter für Euch aus. Denn dann kann Euch niemand mehr helfen. Weder Arzt, noch Spital, noch High-Tech-Medizin. Denn wir haben bald nichts mehr gegen die Kleinsten: Die Bakterien.

Dieser The Global Antibiotics Crisis Film beleuchtet diese Dinge. Es ist bezeichnend, dass der Mensch hier eventuell versagen wird. Selbst besteht der Körper aus dem Allerkleinsten, den Atomen, wird bevölkert von Billionen von Bakterien aussen - und vor allem innen.

Es ist nicht neu, aber es ist relativ endgültig und lethal: Wenn der Körper sich nicht mehr der Bakterienflut erwehren kann, gibt es keine Rettung mehr. Der Tod des Körpers ist wohl unumgänglich.

Tja.

Und all der Krampf um "Sicherheit" im Grossen, Angespartes, gesunde Lebensführung ... wären dann vergebens.

Webinar: Harald Lesch über das Kapitalozän

Ich bin ja nicht nur Fan von Harald Lesch ... ich bin genau gleich eingestellt wie er ... bin nur wenig jünger als er und halt kein Professor. Unterrichten, das tue ich ja schon auch ... Nicht, dass es den Professor bräuchte ... nennt Lesch die Bologna-Reform doch "das Resultat schlechter Verdauung", ein Irrsinn ... da erinnere ich mich doch an meinen Blogartikel von mir "Was wir alles der Wirtschaftlichkeit opfern" ...

Sein Satz "letztens bin ich auf allen Vieren deprimiert aus dem Bett gekrochen, weil in Brasilien einer gewählt wurde, der in den Tropenwäldern demnächst ein Kettensägenmassaker veranstalten will" trifft meine Bestürzung über den Umgang der Menschen mit der Mitwelt ziemlich genau.

Dabei muss ich natürlich nicht nach Brasilien schauen ... in der Schweiz will der Bundesrat doch aktuellerweise tatsächlich das bescheuerte Problem der Staus während der Rush Hour mit einer no bireweichere Idee "bekämpfen": Die grossen Autobahnen müssen 6-spurig werden. Und das in der Schweiz, wo es nun wirklich nicht mehr viel Platz gibt, der nicht dem Auto untertan gemacht wurde. Wie wenn es gottgegeben wäre, dass man Staus hat. Bzw. die Gründe, wieso es Staus überhaupt gibt, werden ignoriert, schulterzuckend akzeptiert, als alternativlos hingenommen. Das ist einfach Bullshit. Mir fehlt da jeglicher Humor.

Harald Lesch geht ebenfalls noch auf die Idiotie des Pendelns ein ... und wieso das Pendeln überhaupt zustande kommen musste ...

Wenn ich mir vorstelle, wie oft Lesch schon gegen die Windmühlen angesprochen haben mag ... ich bewundere, wie er durchhält und die Thematik mit Humor dennoch immer wieder an den Mensch bringt. Das geht wohl auch nur, weil er sich zum Glück erlaubt, sehr, sehr deutlich, direkt und klar zu sein: Die ferne Lithium-Gewinnung für unsere eMobilität ist "Scheisse" ...

Sein global vernetztes Denken, seine Assoziationen ... "sehen Sie sich an, was wir anstellen. Und wir alle werden es bezahlen. Nicht unbedingt mehr du, aber deine Urenkel ganz sicher".

Es ist aber sehr starker Tobak. Und Lesch wird noch klarer, in der Fragerunde. Zum Beispiel das persönliche CO2 Konto. Es geht nichts mehr unpersönlich. Es gibt keine Ausreden mehr.

"Stellen Sie sich bei jeder Unternehmung die Frage, ist das sinnvoll?" Und es wohl einfach mal sein zu lassen. Und vor allem, endlich die Privatisierung und Ökonomisierung allgemeiner Lebensbereiche wieder aufzugeben. Er erklärt einleuchtend, wieso es bescheuert ist, Transport, Energie, Pflege, Wohnen kapitalistischen Privatwirtschaftlern zu überlassen. Denn dann geht's um Virtuelles, Zahlen auf Bankkontos einiger weniger. Die Natur, der Mensch sind aber real. Wieso haben die Menschen es zugelassen, dass egoistische Kapitalistengier gemeinnützige Dienste und Angebote übernehmen konnte.

Auf den Einwurf, die Lösung sei "Gummis verteilen" (sprich Geburtenkontrolle), wird Lesch unmittelbar sehr eindringlich, wenn nicht gar giftig, fast schon gehässig. Mit aller Verve weist er den Frager zurück: "Das ist soo billig". Nicht die anderen sind zuviel, wir sind zuviel und verbrauchen zuviel. 500 Millionen Europäer. Wir, die Europäer, Amerikaner, Japaner und Australier haben das Probelm geschaffen.". Dies müsse man sich vor allem anderen mal wirklich eingestehen.

Die soziale Wärme ist ein Mass für den Energieverbrauch pro Mensch. "Ein BRDler verbrauche 125kWh pro Tag, der Chinese 40 kWh, der Inder 20 kWh. Was glauben Sie, wenn die unseren Lebensstil erreichen? Das war's." "Wir müssen da runter und die nicht da hoch". Lesch demontiert diesen Einwurf dramatisch und klar. Selbst wenn Geburtenkontrolle was wäre, das wirkt zu spät, denn innert 20 Jahren müssen wir aus dem CO2 raus, denn sonst ist es zu spät. Gummis kämen in jedem Fall zu spät. "Ein Sudaner mit 10 Kindern lebt immer noch ökologischer als jemand, der in der Lodge irgendwo in Grünwald lebt."

"Der Glücksindex der Bhutanesen habe sich durch die Einführung des westlichen Lebensstils verändert." "Mehr Handies, mehr Kaffee habe dazu geführt, dass sich der Bhutanese unwohl fühlt, weil der Zeitdruck zugenommen habe." Der Staat Bhutan hat als einziges Land der Welt statt der Bruttosozialproduktes einen Glücksindex als Mass für das Prosperieren des Landes.

Ein absolutes Hinhören-und-Verstehen-Muss: Das Kapitalozän. Punkt. Gerade für die, die nichts vom Klimawandel durch den Menschen halten ... aber ob die das ertragen würden ... ein empathischer Mensch hat wirklich seine liebe Mühe, soviel Fakten und vernetzte Betrachtungen zu ertragen. Mir ging es jedenfalls so, obwohl ich diese Fakten ja schon kenne. Die Betroffenheit und Verantwortung kann ich bei mir nicht wegdrücken.

Doch nicht nur HÖREN, sondern vor allem HANDELN. Mit wissenschaftlichen Daten von Scinexx als Basis - Empfehlung von Harald Lesch.

Ein Nebenschauplatz ist da grad die Meldung, dass doch tatsächlich die Basler Stadtregierung die Stirn hat, Jugendliche mit Strafen zu bedrohen, weil die nicht am Samstag, sondern unter der Woche fürs Klima protestieren gehen und dafür natürlich schwänzen müssen. Wie kann man jemanden bestrafen, der sich für die eigene Zukunft engagieren will, die der Strafer ja nicht mehr erleben wird ... lächerlich.

Verpackungswahnsinn: Beispiel Pomelo

Ich mag die Pomelo-Frucht sehr. Schon lange. In der Schweiz zumindest kommen die Pomelos unverpackt auf die Theken der Läden.

Neulich im Rewe kaufte ich wieder zwei Pomelos und war schon sehr enttäuscht - natürlich nicht ob der tollen Frucht, sondern ob deren Verpackung!

Nachfolgend ein Bild der Pomelo. Für die, die sie noch nicht kennen. Man kann schon erahnen, dass diese Frucht schon für sich alleine optimal ihr delikates Inneres schützen kann.

Die Schale ist bei der im Foto ca. 1cm dick, sie wird durch Wasserverlust beim Aufbewahren schon immer dünner, aber das süsssaure Saftige bleibt dadurch laaange erhalten.

Aber nein, sie muss nochmals in einer Plastikfolie und dann noch in einem Netz verpackt werden. Wie kann man nur sowas machen ... man möge mir die Gründe für diese hirnlose Energieverschwendung erläuten.

Damit mir keiner komme, "depp, frisst mit der Pomelo ja eine exotische Frucht, lass das doch besser". Ja, weiss ich, diese Pomelo kam aus China, die Dinger wachsen nicht bei uns. Schon klar.

Bei resourcensparendem Verhalten geht es nicht ums 100%ige Verzichten, sondern um das Eliminieren des Unnötigen, des Ballastes, des Bullshits.

Ich verstehe es nicht - wie ich auch nicht verstehe, wie Bio-Produkte in Cellophan verpackt werden. Klar, sie haben hoffentlich keinerlei Schutzmittel auf der Schale etc. Sie sind also nicht "haltbar" gemacht. Kommen die in Massen an und in Kontakt mit Sporen, Pilzen, Bakterien würden sie wohl sofort zu faulen beginnen. Also, was gewichtet nun stärker - weniger Pestizide versus Verpackung ...

Wie auch immer. Es fällt mir halt auf. Vielleicht frage ich mal das Personal, wenn ich das nächste Mal im Rewe bin.

Boyan Slat - Thank you for Ocean Cleanup System 1

Wer es nicht sah, sollte es sehen: Der Start des ersten grösseren, passiven Ocean Cleanup Systems. Was das ist? Ganz einfach, die Aufräumarbeit für unsere Sauereien: 1.8 Billionen Plastikteile schwimmen in den Ozeanen. Dem 16-jährigen Holländer Boyan Slat fiel das beim Schnorcheln in Griechenland auf - wie vielen anderen auch. Doch er, er war einer derjenigen, der was unternahm. Das ist nun 8 Jahre her. Und er hat's geschafft, Crowd Fund Raising und viel Volunteer Arbeit brachten es zustande, dass nun das 600m lange, passive System endlich gestartet werden kann. Mit 120m wurde schon getestet, aber 600m sind schon noch mal was anderes. Es muss sich beweisen, dass es dem rauen Wetter lange standhält, denn als passives System kann es nichts aktiv unternehmen, um sich den Meeresgewalten zu fügen.

Boyan war also der, der sich nicht beirren liess. Im Interview sagte er, er habe sich des Problems angenommen und er wusste, dass er verschiedene Meinungen, wenn nicht gar Widerstand zu erwarten habe. Er sagte, dass er eigentlich nur dann stoppen würde, wenn er physikalische Gründe akzeptieren müsste, die ein Nicht-Funktionieren begründen würden. Das sei aber nie so gewesen, das was er gehört habe, seien Meinungen! Und zum Glück ist Boyan einer, der sich an denen orientierte, die ermutigen, nicht Bedenken vortragen.

Ich gebe derzeit wieder Schule - was ich sehr liebe. Meine Studenten sind im Schnitt wohl 25. Ich wünsche ihnen, dass sie immer nur denen begegnen, die zwar vielleicht sagen, etwas wurde noch nie gemacht, die aber auch ermutigen, es genau deswegen zu probieren. Erfahrungen sind wirklich wertvoll, aber sie dürfen nie zu einer Fixierung gegen Neues führen. Erfahrungen sind auch nie genau zu demselben gemacht worden, was jetzt eben neu sei. Wieso also sollten Erfahrungen etwas Neues wirklich behindern oder gar verunmöglichen dürfen.

Ich bin einer derer, die genauso sagen: ICH weiss nicht, ob etwas klappen kann. Aber DU solltest es auf jeden Fall probieren, wenn das Thema dich anzieht. Alles andere wäre Stillstand. Und den haben wir anderswo schon lange, und er macht sich mehr und mehr schmerzhaft in unseren Alltag bemerkbar.

Ich hoffe, dass Boyan Slat mal denselben Ruhm hat wie Jaques Cousteau oder anderen. Sein Vorbild sei ja Nikola Tesla. Der war genial, starb aber verarmt. Gut, der hatte noch kein Internet. Boyan wird seinen Weg auch nach Ocean Cleanup machen, da bin ich sicher. Probleme gibt es genug, hoffentlich auch Charaktere wie Boyan Slat, die sich derer annehmen.

Ich hoffe, dass dieser Tag in die Geschichte eingeht und ein Feiertag wird: Der Tag, an dem wir begannen, die Meere aufzuräumen. Damit das, was wir aus den Meeren essen, nicht mehr unser Abfall ist.

Chapeau, Boyan Slat!

Fair Food Initiative

Darüber wollte ich letztens schon mal was schreiben, jetzt kommt der Trigger grad, so dass ich es jetzt mache.

Kurz: Ich werde Fair Food annehmen. Wieso? Es hat bei mir gar nichts mit übertriebenem Schutz von Viechern, Natur und Gutmenschen zu tun. Ich habe anderswo schon argumentiert, dass die sogenannt zivilisierten Länder mit ihren Wirtschaftsstrategien die "Entwicklungsländer" zumindest niedergerungen haben. Das gilt für die EU erst recht.

Wenn per heute 78% der Schweizer Fair Food annehmen würden, ist das sicher etwas weltfremde romantisierende Träumerei. Denn wenn offenbar erst 10% Bio-Produkte kaufen, dann sind da wohl einige dabei, die sich das ganze noch nie wirklich durch überlegten. Diese Produktionsketten und Lebensgrundlagen sind sehr verzettelt und sie zu ersetzen bedarf des Augenmasses.

Auf der anderen Seite geben wir etwa 6% des Einkommens nur noch aus fürs (Fr)essen. Wenn man verzichtet, bewusst wählt, Saison-gerecht und erzeugerbewusst kauft, ginge wohl bei allen etwas. Mann/frau muss nicht Ananas haben, nur weil irgendwo auf der Welt Ananas angebaut werden. Und wenn, dann solche, die von Havelar oder anderen weiterverarbeitet werden. Apfel und Kartoffel dürfen nicht verschmäht werden, weil sie nicht perfekt durch die Schablonen passen.

Und dann dann Schlag-mich-tot-Argument: Wie sollen wir das denn in den Produzentenländern überhaupt kontrollieren können. Tja, wenn die Produzenten mehr verdienen, werden sie sich den Regeln wohl gerne unterordnen, ist ja zu ihrem Besten. Und dies könnte bekanntlich wie in allen Schweinezyklen auch eine Sogwirkung generieren. Wir müssen halt dafür sorgen, dass nicht die Zwischenhändler absahnen, sondern die Produzenten unseren Goodwill wirklich zu spüren bekommen.

Wenn wir als Schweiz an unseren Grenzen kontrollieren, was reinkommt, dann haben wir das im Griff. Schliesslich können wir ja auch sonst jeden beliebigen Schrott kontrollieren. Grauimporte wird es immer geben, aber dann macht der Produzent auch am Beschiss mit, und gegen diesen Fall ist eh nie ein Kraut gewachsen.

Dass man chemielastige, umweltschädigende Monokulturproduktionen eliminieren, Food-Waste verhindern, den Food-Snobismus ächten muss, ist vielen sicherlich aus verschiedensten Gründen klar und einsichtig. Das ist das, was jeder hier im Lande tun kann. Wir als Schweiz können es uns wohl aber auch leisten, an den Grenzen zu filtern: Wir können den Impuls an die Produzenten weitergeben, dass dieselben Imperialisten, die die lokale Landschwirtschaft zerstörten, nun doch eine Verbesserung wollen. Von mir aus unter dem Titel der Food Qualität und dem erwachten Konsumentengewissen.

Wer - wenn nicht die reichen Importeure - können den Food-Irrsinn überhaupt wieder in förderliche Bahnen lenken? Natürlich, die Produzentenstaaten sind souverän - sie könnten es. Aber, die Entwicklungshilfe, die sanften oder groben wirtschaftlichen Sanktionen belehren die eventuell schnell eines Besseren. Man beobachte ja nur, wie der Trump-Elefant sich im Porzellanladen aufführt ... einfach weil ihm keiner auf die Pfoten hauen kann oder will.

Und in Afrika, ob das in nächsten Generationen hinhaut? Denn immerhin sollte jeder Mensch auf dieser Welt - egal wie er wo lebt - sich zumindest einmal Gedanken machen, was das für ein Platz ist, die Erde. Und ob die alles mit sich machen lässt - und wenn nicht, wie wird es einen selbst betreffen, wenn es eben knapp wird ...

Aus dieser Sicht, dass man meinem Lieblingsspruch gemäss - Think globally, act locally - sich eben immer am grösseren Bild orientieren soll, habe ich keine Mühe damit, dass meine Food-Vielfalt nicht so gigantisch ist, denn ich kenne mich ja: Mein Alltagsfood ist mehr oder weniger auf höchstens 30 Produkte beschränkt. Selbst wenn ich etwas davon, weil teurer, mal streichen müsste, fällt mir deswegen kein Zacken aus der Krone. Es ist eben ein Trugschluss, dass wir Reichen immer alles zu jederzeit haben können. Weil diese Anspruchshaltung existiert, gibt's den Food-Waste. eine simple, arrogante Dekadenzerscheinung.

Ich bin gespannt, was sich wie ändern wird, wenn Fair Food angenommen sein wird. Dieses Experiment müssen wir uns als reiche Schweiz leisten wollen.

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