Amüsantes Video zur Zahl des Schachs

Einer der grade im vorherigen Beitrag genannten erstaunlichen Videos ist der zur Legende der Erfindung des Schachs. Gehalten von einem Österreicher. Ich stolperte darüber zufällig (= dank Algorithmus von Youtube, der mich ja mittleriweile eh in- und auswendig kennt). Der Video ist schon 11 Jahre alt.

Wenn ich jeweils in der Ausbildung frage, wieviele der eben legendären Reiskörner auf dem letzten Feld hätten liegen müssen ... bekomme ich nur selten die richtige Antwort — weder die Zahl noch eine Grössenordnung, geschweige denn die Formel. Aber um die geht es ja auch nicht, sondern darum, wie jeder Mensch das im Kopf(!) selbst ausrechnen kann. Es braucht dazu nur Grundkenntnisse der Arithmetik.

Was mich sehr erheiterte in dem Video, sind seine kleinen Spitzen gegen die Politiker und unser Geldsystem, die er österreichisch galant in die Erklärungen einfügte. Und das vor 11 Jahren!

Für mich eine sehr aparte und amüsante kleine Lektion zu grossen Zahlen. Schaut doch mal rein. Denn der Netto-Gewinn ist die Verdoppelungsformel. Wie lange man also bei einem bestimmten Zinssatz warten muss, bis sich der Einsatz verdoppelt hat. Wer das noch nicht wusste, vielleicht bleibt's jetzt mal im Kopf hängen - denn die geschmeidigere Sprachmelodie der Österreicher hilft da möglicherweise mit :-)

Schöne Mathematik

Ich bin leider zu doof für fortgeschrittene Mathematik, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gab und gebe. Zum Glück muss ich ja nie etwas beweisen können - das haben viele Leben verschiedener Mathegenies der letzten Jahrhunderte bereits erledigt. Und es gibt auch heute immer wieder Mathe-Wunderkinder, grad neulich eine 17-jährige ...

Was halt oftmals sehr spannend und schön anzuschauen ist an Mathematik, sind Graphen, die etwas Komplexes betörend anmutig darstellen. Die Vorarbeit war natürlich Knochenarbeit. Ohne die Erfindung der imaginären Zahlen, die man als Ebene visualisieren kann, wäre dieser fast schon meditative Video nicht möglich.

Ich habe diesen Video gewählt, weil es darin nicht um die Fourier-Transformationen als Formeln geht, sondern nur um deren Visualisierung. Denn gemäss Fourier lässt sich jede geschlossene Kurve als "simple" Summe von skalierten Frequenzanteilen darstellen. Man möge sich das mal anschauen. Denn wer hätte sowas denn gedacht? Viele wissen das, weil sie's gelernt haben. Ich auch. Die Visualisierung zu sehen, erstaunt mich immer wieder. Mein Erstkontakt mit Fourier war allerdings der Synthesizer. Denn mit den frühen Modellen konnte man mit additiver Sound-Synthese dem Fourier schon nahe kommen, denn damals gab es eh nicht mehr als reine Sinus-Frequenzgeneratoren ...

Die Beobachtung all dessen hat ja auch gleich Bezüge zur Esoterik, alles Existierende ist Schwingung, wie auch zur Quantenphysik. Und damit zum Quantencomputer. Wie in einem anderen Video von Veritasium erklärt, besteht ein Angriffspunkt gegen die asymmetrischen Verschlüsselungen, die auf dem Problem des diskreten Logarithmus beruhen, darin, dass der Quantencomputer Frequenzen erkennen könnte, da seine Qbits in der Superposition schwingen.

Aus der Ansicht dieser Fourier-Graphen könnte man schon auf die Idee kommen, dass Quantencomputer die Frequenzanteile finden, die sich dann den Exponenten zuordnen lassen ... wie auch immer.

Anschauen und geniessen. Oder selbst etwas interaktiv spielen auf dem Blog von Jez Swanson, dort auch mit Akustik.

Bitcoin Videos zur Inflation, Jack Mallers und zum Spirit der Femmes Oranges

Ich schreibe in letzter Zeit viel über Bitcoin ... weil er so viel Sinnvolles bewirken kann. Auch wenn Videos immer geplant, gemacht, geschnitten werden, um etwas zu erreichen - also mein beliebtes Cui Bono -, so ist die Mehrheit der Aussagen in diesen Bitcoin Videos, dass die Menschen sich eine gerechtere Zukunft, eine erreichbare stabilere, planbare, gestaltbarere persönliche Zukunft wünschen.

Dazu möchte ich gerne diese drei Videos andienen, die dies sehr schön zeigen ...

Les Femmes Orange zuerst ...

und

No more inflation, leider nur in englisch

und wärmstens

Jack Mallers an der Bitcoin Konferenz 2025 in Prag, englisch

Alle drei sind tolle Videos, wichtig sind mir Jack und die Femmes Oranges ... weil beide die Hoffnung auf die Zukunft nicht besser ausdrücken könnten ... mir gefallen die orangenen Damen sehr ... was sie ausstrahlen und sagen ... eben mal nicht die Männer ... die wohl Bitcoin zusammengebastelt haben, aber eben auch Kriege führen, die egoistischeren Trips fahren ... sondern die Frauen, die Familien zusammenhalten, für deren Fortbestand sorgen müssen, deren natürliches Programm eben das Care&Protect Programm ist. Auch wenn sie sich heute emanzipiert fühlen dürften und sollen ... die Programmierung der Natur ist millionenfach älter.

Man könnte sogar sagen, dass die heutige "Hach, ich will mich verwirklichen können" Kultur überhaupt nicht natürlich ist. Doch wir entwickeln uns ja weiter, also kann es durchaus sein, dass sich Frauen und Männer in den naturgemässen Rollen immer mehr annähern. Das wäre dann ein Anzeichen wahrer Entwicklung - zu der wir aber offenbar immer noch nicht fähig sind, nicht mal in der reichen Schweiz. 12% immer noch unerklärliche Money-Gaps in Salärvergleichen zwischen Mann und Frau.

Anyway, die Femmes oranges zeigen und strahlen aus, dass sie nicht unbedingt die Technologie verstehen müssen ... aber sie erkennen allesamt das Potential eines globalen dezentralen gedeckelten Zahlungssystem mit eigener Souveränität, Autarkie, Autonomie. Sie erkennen das und man spürt die Freude darauf, dass Bitcoin das Werkzeug ist, wieder ein naturgemässeres und hoffnungsvolleres Leben führen zu können. Wenn nicht die eigene Generation, dann sicher die nächste ...

Mit der Energie dieser Frauen kann man sich dann den zweiten Video anschauen, der sehr klar macht, was das vermurkste Finanzsystem an Schäden verursacht. Selbst da, wo man es nicht sofort sieht, bei der eigenen Gesundheit, sowohl an Körper und Seele. Und das schon pränatal! Sowas ist logisch und bewiesen ...

Ich sage schon seit Jahren: Bitcoin ist wahrscheinlich die letzte Chance der Menschheit, friedlich in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts zu gelangen. Die lokalen Kriege überall sind ja nur möglich, weil es Fiat-Geld gibt. Wenn Bitcoin regiert, trocknen die Finanzierungen der Kriege allesamt aus. Privatlegionen würden nicht mehr bezahlt werden können, also würden sich die Legionäre andere Jobs suchen müssen, solche, die der Gemeinschaft dient und diese nicht terrorisiert ... und das ist ja nur ein Aspekt ... ich belass es jetzt damit ... sonst kommt man immer vom Hundersten ins Tausendste.

Eingangs schrieb ich, dass ich immer mehr zu Bitcoin schreibe ... weil fast alles von dem, was mir wichtig ist, an den Auswirkungen von Fiat-Geld krankt. In Barcelona demonstriert das Volk gegen Overtourism. Ich selbst gehe nicht mehr gerne ans Zürcher Limmatquai ... total überlaufen von Touris.

Es ist kein Menschenrecht, in andere Länder so beschissen billig fliegen zu können. Meine Mutter selig hat es nie geschafft, ihre Schwester in Kanada zu besuchen, weil sie in ihrer Jugend einen Flug nach Kanada für CHF 4'000 sich einfach nicht leisten konnte. Heutzutage kann man inkl. Spesen für wenige Hundert CHF fast überall hin fliegen. Ist diese Entwicklung wirklich sinnvoll? Nun, lassen wir das, aber schauen wir an: Wieso wurde das Fliegen immer billiger, anderes aber nicht? Obwohl Massentauglichkeit doch genau für Vergünstigungen sorgen sollte? Warum ist Processed Food geschissen billig? Warum ist Kerosin nicht besteuert? Das darf jeder mal für sich selbst beleuchten ...

Es ist nämlich äussert aufschlussreich, welche Dinge billiger werden und welche nicht. Cui bono.

Ich persönlich will immer weniger meiner Lebenszeit in BS-Jobs oder -Arbeiten verlieren. Am liebsten möchte ich für den Rest meines Lebens nur noch Bitcoin-Ausbildung machen ... und damit ich mir ein Brot mit Schinken kaufen kann, einen bezahlten Bitcoin-Job machen ... bezahlt in bester Value-4-Value Attitüde natürlich in Bitcoin.

Anyone to offer me something ...?

All dies und vieles, was ich und andere schon x Male geschrieben und publiziert haben, fasst der Video des Vortrages von Jack Mallers an der diesjährigen Bitcoin Conference in Prag zusammen.

Er als Millenial und als Bitcoin-Unternehmer USD-Superreicher fasst es absolut toll und bewegend zusammen: Bitcoin ist ETHIK. Sein Vortrag ist outstanding. Weil er menschlich ist.

Was auch immer war, die heutige Generation soll vorwärts schauen und bauen. Bauen auf dem Bitcoin-Standard. Damit jeder wieder reale, förderliche Vorstellungen allgemeinnützlicher Ideen und deren Umsetzungen mit Freude füllen kann, mit der Freude, seine Lebenszeit für etwas Sinnvolles einzusetzen. Für etwas, von dem er leben kann.

Wie sagte doch letztens ein Schweizer Politiker zustimmend zur Übersteuerung des kantonal bestimmten Mindestlohnes durch GAVs ... "ein Lohn muss nicht zum Leben reichen" .... was für eine erbärmliche Rosette ... ein alter Sack halt. Die jetzige Generation, und Mallers ist mit gut 30 einer davon, braucht Perspektiven. Solche Texte wie jener sind unverblümt vorgetragene Arroganz, Empathielosigkeit und Selbstgefälligkeit eines, der sich vollgefressen hat als Politiker und nun auf andere scheisst.

Ich merke grad, dass ich sehr intensive Worte wähle ... ja. Es kotzt mich an. Und da dies ein persönlicher Blog ist, darf ich das ja schreiben, es ist nur eine Meinung. Meine. Drum schreibe ich viel, damit der geneigte Leser meine Gedankengänge nachvollziehen kann ... und dann seine eigene Meinung zum Vorgetragenen findet.

2017 schrieb ich zum 10 Jubiläum dieses meines Blogs, dass ich den nur für mich schreibe, damit es einfach aus mir raus kann. Ob es jemandem passt, ob es jemand liest, ist nicht so wichtig. Ich hoffe allerdings doch, dass ich Impulse zum eigenen Denken geben kann. Dann bin ich zufrieden, auch wenn ich nie etwas höre oder lese an Feedback.

Ich habe auch keine Reichweite, ausser vielleicht durch den Podcast bei Dezentralschweiz. Jack Mallers hat sie. Und er spricht mir aus der Seele. Es gibt keine Zeit für den Geist. Es gibt nur Resonanzen. Ich bin Jack Mallers. Wir Bitcoiners sind Jack Mallers.

Also, auf in eine Zukunft mit dem besten Geld seit Menschengedenken.

Dirty Coin - ein Film über Bitcoins Energieverbrauch. Nice Try.

Relativ spontan habe ich gestern den Film Dirty Coin zusammen mit einer interessierten, totalen Anfängerin sehen können im Hof des Zürcher Landesmuseums.

Zum Glück englisch, denn meine Begleitung ist Ukrainerin.

Das Spontane daran war, dass ich sie zum Zürcher Bitcoin Meetup einlud und sie dann auch noch den später abends stattfindenden Film sehen wollte. Ich stimmte natürlich zu und so kam es dazu, dass ich den Film relativ unbefleckt sah, ohne ihn wirklich bewusst sehen zu wollen oder seine Herkunft und Motivationslage zu kennen - denn, ich habe wohl schon alles gehört zum Energie-Thema. Negativ aber auch positiv.

Nun, der Film war nett, hinterliess bei mir allerdings den schalen Touch eines marketing documentary. Ich bin kein Miner, der Titel und die Sponsorenliste machten aber schon klar, was transportiert werden soll: Bitcoin Mining sei gut für die Entwicklung der Regionen, die von den ihren Regierungen vernachlässigt werden.

Das ist ein schöner Aspekt, wenn die Investoren das auch ändern wollen. Und was kriegt die Region? Denn es ist natürlich ein Business, eine Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Wasser gibt es überall, auch im dauerhaft bewohnbaren Afrika ... daher kann der Investor mit guten Gewissen hingehen, denn er will den Strom, und wenn was abfällt, dann ist es fürs Dorf oder die Region. Drum kamen auch die CEOs solcher Investoren in die Kameras.

Auch mal Locals, die einen Miner laufen lassen mit bisher vernachlässigten oder ihnen überlassenen Energieüberschüssen. Aber ob sowas nachhaltig hilft ... die Entwicklungshelfer haben auch gerne Brunnen gebaut, Maschinen gebracht, die, nach dem Abzug der Fremden, halt wieder versanden über die Zeit.

Weil die Ausbildung nicht oder zuwenig gemacht wurde. Und eine gute Bildung dauert halt eine Generation. Der Film, der letztes in SRF lief über die Bitcoin-Surfer in Mosselbay, SA, zeigte da mehr und anderes Engagement. Vielleicht, weil jenes Projekt auch anders motiviert ist. Dort sind die Locals wirklich die Driver, in Dirty Coin ist es eher Show Casing der hinlänglich bekannten Mining-Firmen.

Was mir gefiel, ist die Einsicht, dass wir nicht Energie-Sparen müssen - gehauen oder gestochen, sondern bez. der elektrischen Energie im Überfluss leben können sollten. Denn eine globale oder planetare Zivilisation muss das können. Die unterentwickelten Regionen auf der Erde sind ja nur noch so, weil diese Premium-Energieform nicht überall nutzbar vorhanden ist. Entwicklung verlangt, dass Energie für Ideen und fürs Ausprobieren derselben zur Verfügung steht.

Daher können die Investoren das Pferd der "grüne Energiegewinnung" reiten, was ja nicht überall stimmt. Stimmen tut's nur, wenn die Energie von Wind, Wasser, Temperaturdeltas oder Mechanik abgeleitet wird. Man kann Energie bekanntlich ja nicht vernichten oder erzeugen, man kann sie nur in eine andere Form wandeln.

So kann man die Nutzung von Methan zur Stromgewinnung ja schon "grün" finden, wenn er ansonsten abgefackelt oder noch schlimmer einfach in die Atmosphäre abgelassen wird. Man findet im Internet so ziemlich alles an Zahlen, wieviel mal stärker Methan energiespeichernd ist gegenüber CO2. Man kann sagen, dass es wohl von 50-250fach Zahlen dazu gibt. Wichtig daran ist fürs Klima ja nur, dass diese Moleküle "dummerweise" Energie selbst schlucken. Und da das Molekül halt im Gravitationsfeld der Erde gefangen bleibt, verbleibt die von der Sonne eingestrahlte Energie halt in unserer Atmosphäre, statt in der Nacht wieder ins All abzustrahlen.

Wenn wir Prozesse haben, die Methan freisetzen, dann sollten wir uns aus ökologischen Gründen wandeln - nicht wegen Bitcoin. Dies ist der Effekt, den die Miner gerne schönreden. Aber sei's drum, klar ist es gut, dass Methan gewandelt wird. Aus Verbrennung, Verrottung von Müll, der ja in sich eine gewaltige Energiemenge gespeichert hat.

Strom ist halt eine kinetische Kraft, reine Bewegung: Sie ist nicht einfach leicht zu speichern. Sie kann nur gewandelt werden, von Physik in Chemie, denn es geht ja immer nur um Elektronenfluss ... also Elektronensender und -empfänger. Da wissen wir, dass wir halt die chemischen Elektronenfallen benutzen können, um den Elektronenfluss in den Griff zu bekommen. Zugriff auf die inneratomaren schwachen und starken elektromagnetischen Kräfte haben wir ja noch nicht so im Griff ... oder erst nur destruktiv, Atombomben und Atomspaltung. Vielleicht schaffen wir mal die Kernfusion.

Es sei schon klar: Ich begrüsse es, wenn Investoren mit ihren egoistischen Zielen eine Elektro-Technologie in Region installieren, wo Energie grün in Strom gewandelt werden kann. Denn in den im Film gezeigten Orte fällt ja was ab für die Locals. Und weil die sooo weit hinter unseren technischen Ansprüchen zurück liegen, reichen die Brosamen vom Tisch der reichen Investoren ihnen - vorerst. Würden die Äquatorländer Photovoltaik aufgebaut haben, wären sie die wahren ökonomischen Chefs dieser Welt - die vor allem Strom braucht.

Dass die Investition solcher Micro-Grid-Anlagen sich von selbst bezahlt macht, weil die Investoren mit der billigen Energie ja zum eigenen Profit günstigst Bitcoin minen ... klappt auch nur jetzt noch ... ob wir einem afrikanischen, südamerikanischen, asiatischen Dorf wirklich einen Gefallen tun, wenn Ausländer diesmal halt statt eines Brunnens eine Mining-Farm bringen ... das ist im Endeffekt dasselbe, was die Kolonisten in den letzten beiden Jahrhunderten taten. Ressourcen extrahieren und ausnutzen.

Diesmal halt mit gern genommenen, schadensneutralen und lokal brauchbaren Nebeneffekten. Das ist immerhin gut. Und, Minen kann halt auch kein Mensch, also keine Kinderarbeit, Menschenversklavung zum Zweck des Minings ... also immerhin das, humanitär.

Für die Individuen ist es natürlich sinnvoll: ein Arzt sagte im Film, dass sie früher teilweise noch mit Kerzen ihre OPs durchführen mussten. Weil es einfach keinen verlässlichen Strom gab. Der ist dank der Investoren nun da.

Als der Film zum Ende kam, dachte ich, es ist irgendwie tatsächlich eher ein Marketing-Film denn eine Aufklärung. Man könnte böswillig auch einfach Greenwashing einer ganzen Industrieform sagen. Noch ein paar Bonmots und fertig war's. Dem Titel wohl schon genügend.

Aber nicht weitergehend. Die unglaublich breite Fächerung der möglichen Auswirkungen von Bitcoin in allen Lebensbereichen wurde nicht angetastet. Dass man sich über unser Energiesystem Gedanken machen soll und dass die Energiewandlung "nur" für den Bitcoin relativ grün gelingen kann, das kam schon rüber. Wenige Male wurde angeteasert, dass andere Zivilisationserrungenschaften viel mehr Strom verschlingen, die wir aber nicht (mehr) hinterfragen - obwohl wir natürlich müssten. Dies mahnt der Klimawandel an. Und den interessiert natürlich auch kein Film, kein Greenwashing ... denn das sind einfach Naturgesetze, die unbeeindruckt von menschlichen Games ablaufen.

Wer sollte den Film sehen? Ich würde den all denjenigen empfehlen, die sich dem Thema Energiewandlung, Ausbeutung, Umweltbelastung im Zusammenhang mit dem Mining nähern wollen. Sie sollten aber nie vergessen, dass hier in Dirty Coin auch nur gerade dieser Aspekt beleuchtet wird. Denn, was die Amis so schön sagen "wrap your brain around it", könnte viel mehr an Perspektiven im Bereich Bitcoin eröffnen, als im Film gezeigt wurde.

Note bene: Der Film hatte natürlich eine Vorlaufzeit. Betreibt man heute Energie-Kritik, muss man die KI Infrastruktur anschauen, nicht mehr (nur) Bitcoin. Dass KI hier ist und bleibt, ist wohl schon abgefrühstückt. Deren Energieverbrauch ist also schon akzeptiert.

Mir ist das bewusst, meiner Begleitung sicher noch nicht. Doch zum Thema Energieverbrauch war's mal ein kurzweiliger Eingang ins Rabbit-Hole, den man niederschwellig betreten kann. Danach muss man aber weiter gehen, runtersteigen wollen - in den Kaninchenbau. Sonst war's nur Nasenwasser.

Es ist wie überall und wie in dem schönen Zitat:

Das Neue wird zuerst verspottet,
dann widerlegt und letztendlich als
etwas Selbstverständliches akzeptiert.

Emil Filla

Lanz' Reportage über den Ukraine Krieg

Heute im ZDF der Doku-Film über den Ukraine-Krieg. Es ist krass. Die Bilder aber vor allem die Aussagen der Interviewten ... extrem eindrücklich ... es ist egal, ob Russe oder Ukrainer ...

Es gibt im Krieg nur Verlierer bis auf die Arschlöcher zuoberst, die gut geschützt hinter Privatarmeen etwas Chriegerlis spielen. Ob Putin als Oberarschloch einfach nur die Spitze seiner gleich-denkenden Gesellschaft ist, weiss ich nicht. Es scheint mir aber so, dass, wenn er verschwände von diesem Planeten, es so nicht weitergeht. Ich kann mir - als Aussenstehender - schon nicht vorstellen, dass der Krieg weiterginge.

Nun ja, aus meiner Sicht als Erdenbürger wünsche ich mir tatsächlich, dass irgendetwas es schafft, Putin aus dem Verkehr zu ziehen. Es brächte zumindest einen Zeitaufschub.

Es ist offenbar in der aktuellen Zeit die Welle der Zerstörung auf dieser Welt. Es ist ja nicht nur dieser Krieg. Auch die Hamas und die Israelis ... eine heisse Zone, die explodiert ist. Aktive Friedenspolitik ist schwierig, weil es in Friedenszeiten zuwenige interessiert. Und nun erzeugt diese Weltsituation 1-2 Generationen von geistig traumatisierten Menschen. Und das alles umfassend der Klimawandel. Es gibt Leute, die das physische wärmere Klima ummünzen auf die geistige Stimmung. Und dass die ja heiss, tödlich heiss ist, sieht man in Lanz' Film sehr krass.

Warum können Soldaten, die sehr wohl wissen, dass sie teilweise Kanonenfutter sind, einfach das machen, was andere befehlen? Ich werde sowas nie verstehen als Mensch. Wie ich andernorts schrieb ... geistige Inhalte, wenn nicht geklärt, werden real. Spirituelle Sprüche ... doch wenn man es hier nun zu sehen bekommt ... kann man doch erkennen, dass sie richtig sind.

Selbst da es sich um keinen Unterhaltungsfilm handelt, muss ich ihn zum Anschauen empfehlen. Es ist eine Schande für uns als Menschheit.

Mein Fazit "Der Schwarm"

Der Schwarm, der Hype der deutschen TV-Industrie, ist durch und ich finde: Naja. Das Ende zumindest hatte die Anmutung eines Steven Spielberg Films wie E.T. oder andere. Dass der Film hiermit zumindest mal für eine 1. Staffel vorbei sei, habe ich nicht bemerkt. Erst ein Blick in die Programm-Planung zeigte, dass es doch schon fertig sei. Das enttäuschte mich grad etwas, denn das Thema Schwarm, Umwelt, mögliche Konfrontation mit den Konsequenzen unseres Tuns, war irgendwie nicht wirklich vorhanden. Dass der Klimawandel Lebensbedingungen ändert, daher also auch Lebensformen oder zumindest deren Lebensbereiche, ist ja schon längst klar.

Daraus eine Alien-Sache zu machen - eben, eher Spielberg. Das Ende sowieso ... die Alien-Intelligenz rettet der sich aufopfernden Wissenschaftlerin das Leben und gibt sie dem Land wieder zurück. Schön visualisiert. Aber wieso der Hype? Hierbei also enttäuscht. Keine Tiefe in der Materie. Stattdessen Hoffnung, Abschiebung der menschlichen Verantwortung für deren eigene Existenz auf eine andere Intelligenz ... klar, Dystopien hätten's schwer im Entertainment Business.

Also, alles in allem: Nett, harmlos. Leider.

Credit Suisse, Bitcoin und was der Blocktrainer dazu sagt

Ich denke, alle, die im deutschsprachigen Raum mit Bitcoin unterwegs sind, kennen den Blocktrainer. Ich schaue auch ab und an einige Videos an von ihm und seinem Team. Ich bin froh, dass es so eine umtriebige Truppe gibt, die sich so massiv mit den heutigen technischen Mitteln ums Verbreiten der auch hinter Bitcoin stehenden Botschaft einsetzt.

Denn die Botschaft ist nicht neu, im Gegenteil: Weise Völker, meistens heute Indigene genannt - wahlweise mit leicht abschätzigen Beigeschmack - kannten und kennen sie schon lange.

Sogar die "moderne" Gesellschaft kennt sie seit mindesten 70 Jahren. Na, welche ist es wohl?

Der Blocktrainer hat also einen Video gemacht zu einem Thema, was mich auch betrifft, nämlich das Schlingern des Supertankers Credit Suisse. Daher schaute ich mir diesen Video gerne an.

Ich erwähne diesen Video speziell, weil die Credit Suisse mich persönlich betrifft und weil Roman einiges an konzeptionellen Informationen zu Bitcoin, dem kapitalistischen Geldsystem, der Inflation, der Massenkontrolle etc. reinpacken kann.

Speziell interessant finde ich die Rückbetrachtung auf die Finanzkrise 2008. Lehman Brothers war der Tropfen, der damals das Fass zum Überlaufen brachte. Die Geldmengen bei CS sind ca. 4-5 mal grösser. Anhand dieser Sache kann Roman einen Rundumschlag führen über das Geldsystem. Und auf die Gier des Menschen.

"Bitcoin gibt euch das Versprechen, in diese Geld greift keine zentrale Macht ein". So ist es. Wer das Geld kontrolliert, kontrolliert und überwacht jeden Menschen. Seit Corona sollte das auch jedem klar sein, der angefangen hat, mit Karten oder TWINT oder was auch immer zu zahlen.

Spannend ist seine kurze Betrachtung darüber, dass wir als Konsumenten bis vor einigen Jahren mit den Füssen abstimmen konnten, wen wir finanziell unterstützen, idem wir etwas kaufen oder jemandem eben kein Geld zur Verfgung stellen, wenn der - ein Politiker, eine Firma - nicht das ma macht, was sindvoll für uns ist. Genau das geht aber nicht mit einem Geld, das schlussendlich - egal unter welchem Titel - am Ende aus dem Nichts mit dem berühmten "Gelddrucker" geschaffen wird.

Die CS ist systemrelevant. Aber da der Schweizer Staat die totale Pleite der CS wohl verhindern werden muss, bedeutet das im Umkehrschluss, dass Dinge wie die CS einfach mit dem Geld machen können, was sie wollen. Kein Verantwortungsbewusstsein. Zocker, Gambler der übelsten Sorte. Scheiss bauen und dann nach dem Staat rufen. Der dann hoffentlich Geld druckt. Wer als Privatperson kann das? Im wirtschaftlichen Kontext kann das keiner - obwohl humanistische Staaten auch Privatpersonen auffangen, selbst wenn sie den Niedergang selbst verursacht hatten. Das sind die Sozialstaaten. Wer hierzulande auf Sozialhilfe angewiesen ist, merkt das allerdings auch ... es gibt Kontrolle und Sanktionen. Welche Sanktionen gibt es, wenn die ach so fähigen CEOs von CS etc. Scheisse bauen mit ihren Institutionen? Mit ihren beiseite geschafften Millionen können sie auch geächtet in einer ruhigen Villa bis zum Ende ihrer Tage leben. Ich? Ne, mein Vermögen aufbrauchen, dann unterwürfig zum Staat gehen, der mir dann mehr schlecht als recht meine menschliche Würde wahrt, allerdings eben nur unter Kontrolle. Eben, wer Geld kontrolliert, kontrolliert die Menschen.

Die eingangs erwähnte Botschaft ist: Alles ist limitiert. Nur das Geldsystem nicht. Wie bildet das die Realität ab? In dieser sind die physischen Wesen, die ein physisches Umfeld brauchen. Die Erde. Was nützt es uns, wenn jeder CHF 10+ Millionen auf dem Konto hat, wenn er nicht mehr aus dem Haus kann, weil die Luft dreckig ist, das Wasser verseucht, die Gewalt bis ans Haus ran kommt, was nützt ihm dann diese Luftnummer?

Das grosse limitierte System, die Erde, zeigt uns immer deutlicher, dass wir mit unserem Verhalten die Regeln und Prozesse des Host-Systems ins Schwingen bringen. Die persönliche Limite ist ja die Lebenszeit. Wer die Mentalität hat - "nach mir die Sintflut" - der muss sich nicht um die Erde kümmern. Aber ich hoffe, dass diese die absolute, marginale und vernachlässigbare Menge ist. Denn wir können uns nur eine überschaubare Zeit lang in Schulden flüchten.

Wie gesagt, die Botschaft ist weder neu noch Rocket-Science. Es ist das, was jeder Mensch im Alltag erlebt und kennt. Wieso denken dann viele, dass es in der virtuellen Welt des Geldes anders sein sollte?

Ich bin also einer der Kleinen. Wenn die CS auf die Schnauze fällt, ist mein Fiat-Geld oberhalb der Garantie weg, u.a. auch die Altersvorsorge, die man als Angestellter ja machen muss.

Ich empfehle diesen Video also, weil Roman hier wirklich sehr viele Themen in die Causa CS reinpacken kann. Anschauen!

Und wer nach Sichtung des erwähnten Videos mit Bitcoin beginnen oder intensiver fortfahren möchte, der greife doch zu Relai, dazu hatte ich einen eigenen Artikel geschrieben. Denn mit dem dort erwähnten Code REL051 verringern sich Relais Spesen um 0.5%. Also doch gern mal reinschauen und nutzen.

Bitcoin - Realitäten

Heute Sonntag habe ich zufällig eine ganz nette Erfahrung gemacht zu zwei Realitäten um Bitcoin herum.

Die erste entstand durch Thomas, den Bitcoin-Mentor. Da ich ja wirklich gerne nach El Salvador gereist wäre und natürlich auch weiterhin würde und wie viele andere auch aber nicht hin gelangen konnten, kam mir seine Empfehlung des Videos der Y-Kollektivs gut an, die ein Video drehten mit einer Repräsentantin, die an diese geführte Reise ins erste Bitcoin Land eingeladen wurde.

Diese Realität des Bitcoins wollte ich erfahren, so dass mir dieses Video gut gefiel. Ich selbst hatte mir schon oft die Frage gestellt, was läuft da ab? Wie narzisstisch ist ein Präsident eines Landes, der auf Parties die Errichtung von Bitcoin Cities verspricht und die ausländischen Besucher in der seiner Presse als ausländische Investoren betitelt. Vielleicht ist das ja der wahre Beweggrund. Denn der junge Nayib Bukele ist nicht gerade das, was man als einen stillen Schaffer für sein Volk bezeichnen würde. Offenbar ist er ein (noch?) wohlgelittener Diktator, der das von sich selbst ja auch so twitterte: ich bin der coolste Diktator. Nur schon diese eigene Wortwahl lässt tief blicken .... Im Video also wurde diese Seite, aber auch diejenigen aus den Rand- und Armenbezirken beleuchtet. Da, wo der Bitcoin zwar bekannt ist, aber nicht ankommt, weil die versprochenen USD 30 pro Einwohner dann irgendwie doch verschwinden und daher nicht beim legitimen Empfänger ankommen. Dies ist natürlich nicht dem Bitcoin anzulasten, aber wer trennt denn schon immer genau ...

Die zweite Bitcoin-Video-Erfahrung bot Youtube selbst mit seiner Empfehlungsmotorik .. der Video von Hoss zur Analyse über den Crash von Bitcoin in diesen Tagen und Wochen. Ich kannte den nicht, da ich ja kein Trader bin. Zum Glück kenne ich wenigstens das Vokabular der Trader, so dass ich interessiert seinen Ausführungen folgen konnte. Die Realität dieses Menschen ist so anders als diejenige eines Salvadorianers, wie es nicht drastischer sein kann. Seine Chartanalysen sagen einfach aus, dass es ... tja, was "abends verbreitet dunkel" und "morgens eher hell". Ich will das nicht niedermachen ... es ist nur irgendwie nicht meine Welt und etwas lächerlich. Aber, wer halt tradet, für den ist das Alltag. Ich mochte und möchte nicht, dass so etwas Alltag für mich würde ... es ist mir zu langweilig.

Interessant an diesem Sonntag: Man kann wirklich Videos schauen und was lernen. Jede Dokumentation ist eine Informationsquelle ... keine Wahrheit. Mir gefiel der erste Video eher, weil es mir da um ein breiteres Spektrum menschlichen Lebens ging.

Wer mag, schaut sich die Videos doch einfach auch an.

Immer wieder gut, Dr. Daniele Ganser, kritischer Historiker

Ich habe heute zufällig wieder mal einen Youtube Video erwischt von Dr. Daniele Ganser, dem Schweizer Historiker, der immer so unangenehme Fragen stellt. Zu allem und jedem. Ich mag das.

Sein Video Können wir den Medien noch vertrauen? ist wiedermal ein toller Vortrag, die Fähigkeit zu erlernen oder zu bewahren, in die Beobachterhaltung zu kommen. Was bedeutet das?

Es ist so einfach: Niemandem einfach etwas abzunehmen, zu glauben, nur weil er/sie/es glaubhaft oder bedeutungsschwanger oder mit vielen Likes oder Thumbs Up darstellen können. Mein Lieblingstext, den ich hier auch schon öfters erwähnte Cui bono?, (Wem nützt es?), ist immer die Frage, wieso wird eine Information mir zugetragen? Und vor allem wie? Und was soll sie in mir bewirken? Nur wenn man sich diese Fragen immer wieder stellt, jeden Text, jedes Bild, jeden Podcast, jedes Video daraufhin abklopft, kommt man in diese Beobachterhaltung, die eigentlich so früh wie möglich - alle gelehrt - ein Leben lang halten soll.

Warum ist das wichtig? Weil es zerstörerisch ist, wie Fake-Informationen die Leute teilen ... wir sehen es aktuellerweise beim Corona, früher beim Irak-Krieg, bei 9/11 und sonst noch ach so vieles ...

Ich schreibe diesen Artikel aufgrund des Videos auch genau deshalb, weil Ganser in einem Nebensatz noch gleich die Nationalbanken abhandelt, die nach ihren eigenen Regeln Papier bedrucken und das Geld nennen und wir daran glauben (sollen) ... und das ist ja das Bitcoin-Thema.

Zum Jahresabschluss also noch diese Video-Empfehlung, denn das Geld liegt doch wohl den meisten am nächsten ... und da sollten wir ganz genau hinschauen. Cui Bono?, Cantillon-Effekt, Zensur, Währungsmanipulation, Imperialismus, Diktatur, Meinungskontrolle, Angstschürer, Influencer ... alles sehr interessante Themen, die nur schon beim Geld wichtig sind ... aber eben natürlich immer und überall am Laufen sind.

Wenn ich mir etwas für alle im neuen Jahr wünsche, dann, dass jeder und jede sein / ihr Gehirn benutzt und sich eben fragt: Cui Bono? und dann für sich selbst entscheidet, mit dem Herzen dabei, folge ich dem Vorgebeteten oder entscheide ich mich anders und befolge einen möglicherweise menschlicheren und verantwortungsvolleren Weg und den auch mit klaren Schritten und Taten begeht.

Das würde die Welt in unserer hochmedialen Gesellschaft wieder natürlicher machen.

Rassismus - so lächerlich auf diesem kleinen Planeten

Der Titel soll nicht insinuieren, dass ich Rassismus lächerlich finde ... bzw. ich finde ihn schon lächerlich im Sinne, dass ich nicht im geringsten verstehen kann, wie mensch sich abgrenzen will von anderen Menschen. Hätte er nicht so unakzeptable Auswirkungen, könnte ich nur mitleidig lächeln über Typen, die rassistisches Zeug aus dem Maul kotzen.

Auch das rassistische Ranking ist total lächerlich. Dass Minderheiten - obwohl sich schon subjektiv unten fühlend - sich doch auch noch anderen Minderheiten gegenüber genau so rassistisch benehmen können, ist ein schlechter Witz in sich selbst.

Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch sich mal mit dem All beschäftigen. Um zu sehen, wie lachhaft ein Ringen um - ja worum denn? - Ansehen oder persönlicher Wichtigkeit oder Zugehörigkeit ist. Welche Bedeutung hat ein Sandkorn in der Wüste? Keine. Die Wüste als solche ist eindrücklich und versetzt Leute ins Nachdenken. Sie wirkt als Vereinigung aller Sandkörner. Kein einzelnes Korn hat eine Individualität. Und doch, es ist Teil der Wüste. Dasselbe kann man ja auch mit dem Tropfen Wasser und dem Ozean illustrieren. Oder Heuschrecken, oder Ameisen oder Grashalme.

Das Sandkorn, der Wassertropfen, die Heuschrecke, die Ameise kommen nicht auf die Idee, sich anders als andere Sandkörner, Wassertropfen, Heuschrecken, Ameisen zu fühlen. Können sie fühlen, können sie sich als Ego wahrnehmen? Das ist natürlich die Schlüsselfrage, wenn man annehmen will, dass wir Menschen anders als die Genannten sind.

Ich sage, wir sind nichts anderes als die Genannten. Das eigenständige Ausstattungsmerkmal des Menschen ist eventuell nur, dass er einen Verstand und die Planungsfähigkeit hat. Und doch, auch dieses Wesen kann nicht weg von der kleinen blauen Kugel - er gehört dazu.

Der reife Mensch sollte sich daher als Teil der Kugel sehen. Er sollte nicht um Vorherrschaft um einen Teil der Kugel kämpfen mit anderen, die auch auf der Kugel sind. Denn es gibt nichts zu gewinnen. Er sollte mit allen anderen Wesenheiten auf der Kugel sorgen, dass diese ihnen eine angenehme Lebenszeit schenken kann. Denn wenn man von aussen schaut, diese Kugel im leeren All ist für alle Wesenheiten hier wie auch für die nächsten paar dutzend Generationen der einzige Lebensraum, den sie haben und haben werden.

Die Lebensform Corona hat nun mal kurz die Menschen betroffen. Und schnell ging's. Auch die Reaktion der Spezies Mensch auf der Kugel. Weil es jeden Menschen betrifft, ging's schnell. Weil Corona jeden einzelnen mit der Endlichkeit und Bedeutungslosigkeit seines Lebens konfrontiert. Der Kugel, also dem Lebensraum aller, droht ja die Verschlechterung unseres Lebensraums. Wie kann es sein, dass uns, die wir von ihr leben, egal ist, wie es ihr geht? Wir wissen doch, dass es uns schaden wird. Und wir könnten nicht weg ... die Kugel nimmt's nicht persönlich. Ihr Ende beginnt in einer Milliarde Jahren. Unseres hat schon begonnen und wir meinen, es sei nicht ernst. Es geht halt schleichend und in grösserem Rahmen vor sich, der Klimawandel. Doch da pressiert es nicht so. Offenbar.

Amerika ist derzeit wie die Kugel im Kleinen auf dieser Kugel. Wir schauen hin und schütteln den Kopf "wie kann man nur so sein". Und vergessen, dass wir auch so sind, hier im eigenen Land. Wir haben es immer noch nicht gelernt. Wozu soll man sich bekämpfen? Was gibt es zu gewinnen? Wie lange hätte man etwas vom Gewinn? Wie müsste man den Gewinn schützen? Was müsste man dazu einsetzen? Geht es mir dann wirklich besser, wenn's den anderen schlechter geht? Geht es mir besser, wenn ich nur noch einer klimatisierten Wohnung leben kann, weil es draussen zu heiss, zu giftig, zu gefährlich, zu ungesund, zu leblos für meinen Körper geworden ist? WOZU DAS ALLES?

Denn: Unsere blaue Kugel ist winzig im All. Und nur sie erlaubt uns, diese bescheuerten Spiele überhaupt zu machen. Sollte es einen Gott für dieses Universum geben, wieso sollte der sich überhaupt noch erinnern, dass es unsere Kugel gibt.

Und wir auf dieser eventuell gottvergessenen Kugel machen uns das Leben schwer. Es ist sooooo lächerlich. Wir wissen doch, dass wir sterben werden. Wir enden als Lebensform auf dieser Kugel, Jeder, alle. Und da will man sich gegenseitig die Lebenszeit madig machen?

Hier in einem Video, den ich auf Youtube entdeckte, sollte man sich mal etwas auf die Grössenverhältnisse einlassen. Es geht darum, wo die Sonde Voyager jetzt ist und wie sie die Erde (noch) sieht.

Voyager I 1977-2020 untermalt mit der einlullenden Musik von Interstellar zeigt, wie weit die Sonde schon gekommen ist. Und wie winzig diese für uns gigantische Distanz doch ist nur schon im Vergleich zur Stecke nach Alpha Centauri, dem nächsten Sonnensystem.

Ab Minute 2:07 hat Voyager die Plutobahn erreicht - und die NASA liess Voyager mal nach hinten schauen. Von dort aus ist unsere blaue Kugel nur 1 Pixel eines Fotos, fast nicht von anderen Pixeln zu unterscheiden, nur seine Helligkeit lässt diesen Pixel herausstechen.

Dieser als Blue Pale Dot bekannter Pixel ist die Erde. Dieses Bild - Dank gebühre der Person, die diese Idee der Sicht nach Achtern hatte - erschütterte das Selbstverständnis manches Menschen - da ist nichts, fast nichts.

Und auf diesem Nichts, da leben alle und alles, was wir als Menschen kennen. Und nur dort, auf dem kleinen Pixel.

Ab Minute 9:45 trägt der Sprecher einen Text von Carl Sagan vor. Bewegend, eindrücklich, erschlagend, demütig machend.

Ab Minute 5.26 liest und hört man den von Jimmy Carter verfassten Text auf der Goldenen Schallplatte, die mit Voyager I reist. Etwas später Hallos von verschiedenen Sprachen, auch einem Kind. Und das aus dem Land Amerika. Vereint und nicht mal den gesamten blauen Pixel einnehmend ... of a fraction ... of a dot

Der Video endet mit Voyager, der noch Millionen Jahre reisen kann - und mit sich die Schallplatte trägt, die einem Finder nur bezeugen kann We existed ... wir existierten. Vergangenheitsform. Egal, was wir waren, wie wir uns benahmen. In jenen Zeiten und Räumen interessiert das dann nur Kosmologen von eventuellen fremden Intelligenzen. Alles, war wir taten, ist bedeutungslos, so weit aus der Ferne.

Alles, was wir tun, ist hier scheinbar voller Bedeutung. Und wenn's der andere nicht anerkennt, bin ich beleidigt oder will ihm meine Bedeutung einbläuen. Wozu? Ich möchte mit dem anderen respektvoll austauschen, wie er seine winzig kurze Lebenszeit gestaltet, was ihn zum Weinen bringt, aus Angst, Schmerz, Trauer. Ich fühle mit ihm, wenn er davon erzählt, um sich davon zu erleichtern. Und ich freue mich mit ihm, wenn er von grosser Freude erzählt, anderen Menschen, mit denen er gemeinsam Freude empfinden konnte.

Ich möchte so mit meinen anderen Sandkörnern umgehen dürfen. Denn Freude ist wohl all das, was wir wünschen. Unsere jungen Sandkörner zeigen uns das in ihren frühen Lebensjahren - jederzeit. Bilder von spielenden Kindern aller Farben und Formen, die lachend die gemeinsame Zeit ihn ihren Leben verbringen.

Wie wollen wir winzige Sandkörner denn auf diesem kleinen blauen Pixel leben? Der uns dennoch so viel Schönes zeigen kann und uns am Leben hält? Wollen wir uns nicht mit allen anderen Körnern dafür einsetzen, dass diese Kugel uns weiterhin mit all der Pracht mit viel Freude am Leben erhalten kann?

Kann sich ein Rassist wirklich diesen Zusammenhängen entziehen? Kann er sie leugnen? Deshalb hoffe ich, dass Weltraum-Tourismus bald jedem erschwinglich werden solle ... nicht für die Bucket List, sondern für die Einsicht ... dass sich bekriegen und bekämpfen auf dieser schönen blauen Kugel nichts wert ist ... angesichts der grossen Leere, wenn man wie ehedem Voyager nach vorne schaut. Oder wie er ganz weit weg mal aus dem Heckfenster schaut, wo gleich er doch her gekommen sei ... ist es da nicht lächerlich, das Getue auf dem Pale Blue Dot?

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