Immer dasselbe: Womit ist Bitcoin abgesichert?

Habe grad einen Blog gelesen, wo die sattsam bekannte Frage gestellt wurde, womit denn Bitcoin abgesichert sei. Sattsam nur, weil sie andauernd kommt. Legitim natürlich schon, denn jeder muss sich damit mal beschäftigen, um zu irgendeiner Erkenntnis zu gelangen.

Auf die oft gegebenen Antworten gehe ich hier nicht ein, weil ich und andere das schon tausend Mal beantwortet haben.

Aber ein Aspekt finde ich spannend in dieser Frage: Die Zeit und wer agiert wann?

Im Fiat-Kreditgeschäft wird Geld per Knopfdruck erzeugt. Damit kann jemand ein Auto kaufen, ein Haus bauen oder was auch immer. Die Bank entscheidet ja nur, ob sie jemanden für fähig erachtet, den Kredit "zurückzuzahlen". Eigentlich komisch, dass man etwas Zurück-Zahlen muss ... denn es wurde ja gar nichts ausgegeben seitens der Bank. So wird Fiat Geld erschaffen. Bilanzsummen nehmen zu. Nichts ist bisher passiert.

Daher können Kredite ja faul sein, weil Geld erzeugt wurde, aber keine Leistung als Gegenwert geschaffen wird. Wenn ein Kredit faul ist, kann man ihn ja nicht einfach aus den Büchern streichen, denn das killt die Balance. Schliesslich hat der Debitor mit dem Fiat-Geld ja wohl etwas gemacht, es entstand ja auch eine UTXO in Fiat, nur eben ohne Vorleistung.

Wenn nun jemand ernsthaft fragt, was denn hinter Bitcoin stehe? Kann man an sich nur grinsend zurückgeben: Was denn hinter einem Kredit? Wie oben gezeigt, genauso nichts wie bei Bitcoin. Wenn wir mal Features von Bitcoin, die wir alle kennen, aussen vor lassen, scheint ja wirklich nichts Physisches da zu sein. Oder doch nicht?

Bitcoin HAT eine physische Deckung, und das sogar als VORLEISTUNG. Etwas, was die Banken ja gar nicht mehr kennen. Denn die machen nichts im voraus. Die bei der Geburt eines Bitcoins in der Blockchain bereits geleistete physische Aktion ist die Produktion von Strom, der in den Minern das Suchen nach Treffern ermöglichte.

Wenn also eine Bank nichts anderes macht, als einen Kredit zu gewähren nach ihrer eigenen Beurteilung der Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners, so hat die Geburt eines Bitcoins schon tausende von CHF, EUR, USD whatever an Stromkosten gekostet: Dies ist die physische Vorleistung. Und die Prüfung der Kreditwürdigkeit geschieht unmittelbar nach der Bekanntgabe der Geburt, das Netzwerk aller Nodes, die die Konsensregeln sofort prüfen. Physisch was leisten und dann abgestraft werden, weil man sich nicht an die Regeln hält? Schön blöd, wer so spielen möchte. Sehr einsames Spiel. Und vor allem eben teuer gewesen, denn es musste die Vorleistung erbrachte werden.

Wenn also einer sagt, der Bitcoin sei ja nicht gedeckt, können wir antworten: Die Geburt eines Bitcoins ist der Beweis, dass eine physische Deckung vorhanden war und geleistet wurde. Im eben, im voraus. Das ist schon mal ein Unterschied zum Fiat-System.

Klar, dann, wenn der Bitcoin in Umlauf kommt, ist er nicht mehr rückwärts konvertierbar in Strom, den ja sowieso in der Form niemand direkt zurücknehmen könnte. Ich kann auch keine Batterie hinstellen, die das Energieäquivalent zurückgibt. Bzw. man könnte das natürlich schon, aber eben, wem nützt es so. Was aber der nachhaltige Wert des Bitcoins ausmacht, ist die Deckelung auf die bekannten 21 Millionen Coins.

All diejenigen, die den geistigen Sprung von der physischen Wirtschaft in die immaterielle nicht schaffen, haben damit Probleme. Wieso auch? Die Wirtschaftsregeln bleiben intakt, nur die Prämissen ändern. Und die wissen das auch.

Denn das Fiat-System hat es geschafft, echte physische Ressourcen über Derivate überzeichnen zu lassen, schlimmer noch, man hat vergessen, worauf sie fussen. Wenn also Goldzertifikate für 150x soviel real existierendes Gold ausgegeben sind ... ist das nicht eine allgemein akzeptierte Lüge? Fake-News? "Das wird schon gut gehen, ist ja immer so gewesen". Na, dann macht doch alle mal den Gold-Run und seht, wer zu seinem Anteil an physischem Gold kommt ... und schaut mal, ob man Gold einen kühlt, wenn draussen 45° ist.

Also, seit 1971 leben nun 2-3 Generationen damit, dass wir global Reichen uns alle in die Tasche lügen. Weil es halt bisher gut gegangen ist, hat keiner gemotzt. Weil wir nicht vom Fiat-Geld leben, sondern von den Ressourcen der Erde. SIE ist der letzte Kreditor, nicht eine Nationalbank, nicht die Fed. Es ist egal, welche Hirngespinste wir als "funktionierendes Tauschsystem" nutzen, es ist nichts wert, solange es von den physischen Ressourcen entkoppelt ist.

Nun, da die Kompensationsmassnahmen des letzten Kreditors, der Erde, aufgrund unserer Überheblichkeit immer stärker werden, muss also schleunigst ein Tauschsystem her, dass diese illusorischen Unendlichkeitsfantasien einiger Weniger einfach abgestellt werden können. Und damit würden dann auch sofort andere Idiotien nicht mehr machbar: Kriege, Geldverschwendung, wider die Humanität rechtlich geschützte Nutzungsbeschränkungen wie Patente etc.

Bitcoin nimmt das auch vorweg, es ist das Versprechen, dass der letzte Kreditor nicht derart geschädigt wird, dass niemand mehr in ihm leben kann. Es wird ja nur die Form der Menschen killen, Fauna und Flora werden sich anpassen. Der biologische Mensch natürlich auch, aber diese unsere gedankliche Vorstellung und Abgrenzung, was ein Mensch ist und was er auf der Erde tun und lassen kann, dies wird sich massiv ändern.

Der letzte friedliche Weg fürs Geldsystem. Fürs Menschensystem ist es eh zu spät, bzw. es wird unterdrückt, siehe die Migration von Millionen von Menschen. Die man vielleicht mit Bitcoin sogar entschärfen könnte.

Ceterum censeo: Think globally, act locally

Kommentare (Kommentar-Moderation ist aktiv. Ihr Kommentar erscheint erst nach Prüfung.)
BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner