Wetter, Wasser, Untergang

Bevor ich dies schrieb, habe ich mir länger überlegt, ob ich es tun soll. Denn ich habe ja schon oft hier räsoniert, was offenbar die Schwäche der Menschen zu sein scheint: Sie trampeln rum im Porzellanladen, den sie Umwelt nennen. Sie benehmen sich, wie wenn sie sie verstünden, dabei probieren sie einfach nur aus.

Seit Jahrzehnten weiss man, dass Bodenverdichtung dafür sorgt, dass Wasser sich halt nicht mehr in Boden verteilen kann. Stattdessen halt über Strassen und Wege. Und die Begradigung der Flüsse sorgt dafür, dass Wasser nicht mehr nur fliesst, sondern rast in seiner Autobahn.

Wasser ist Lebensgrundlage und in diesen Massen halt auch Lebensbeender. Dann kommt's zur Katastrophe und alle sind sehr solidarisch - das ist ja auch eine der menschlichen Qualitäten. Schön. Aber das Denken für die Gemeinschaft scheint halt nur solange vorzuhalten, bis alles wieder "normal" ist. Dann nimmt sich jeder wieder für wichtiger als die Gemeinschaft.

Die Gemeinschaft namens Erde zeigt nun halt immer mehr und mehr, dass wir hier keine Egoismen fahren können, sondern dass wir wohl alle der Gemeinschaft dienen sollen - vielleicht sogar eher müssen. Denn dieser Gemeinschaft kann keiner entfliehen.

Die EU will nun "Fit for 55" machen, 55% weniger CO2 bis 2030. Das wird allen weh tun, in wirtschaftlicher Hinsicht. Lobbyisten und kurzsichtige Egoisten werden sich dagegen wehren, denn es wird ja Geld kosten, oder sie weniger Geld verdienen lassen am Bullshit, den sie anderen verkaufen oder andrehen.

Denn Geld wird gedruckt nach Lust und Laune, Projekte werden mit Geld finanziert, nicht weil man das Projekt will, braucht oder sonstwas Sinnvolles für die Gemeinschaft tun will, sondern weil eine Finanzierung gefunden werden kann über irgendein Institut. Geld ist halt da, und wenn nicht, wird es "geschaffen", basierend auf irgendwelchen völlig realitätsfremden endlosen Supplies.

Die letzten 200 Jahre haben wir einem Ausgleichssystem gehuldigt, dass so tut, als ob wir in der realen Welt ebenso unendliche Resourcen hätten. Wenn wir aber ein System stören oder aus dem Takt bringen, das gut austariert war, so sollten wir dem halt in die Augen sehen: Wir als Menschheit wissen schon quasi ewig, was "Richtig" wäre, wie unsere Umwelt gestaltet sein sollte, damit unsere Körper gut reinpassen, gesund sind und mühelos leben können.

Aber nein, wir versteigen uns in Fantasien von Geld, einem virtuellen Vermögen ... das nur digital auf irgendwelchen Computern als Saldo in USD, EUR oder CHF angezeigt wird. Denn wer bekommt denn schon noch wirklich Münzen oder Noten bar auf die Hand? Oder andersrum: Bevor ich eine Partnerin hatte, war ich ein Bargeldmensch, ich hatte immer Übersicht im Kopf, wieviel Geld ich im Portemonnaie hatte, was ich schon verbraucht hatte in jenem Monat etc. etc. Und ich fand das wichtig, denn ich hatte so ein gutes Gefühl, wie meine Energie fliesst. Mittlerweile ist auch bei mir der Alltag bargeldlos. Durch mein Vorleben allerdings habe ich noch ein gutes Empfinden für Beschaffung und Weiterleitung meiner Energie, sprich Geld.

Obwohl ich mir geldmässig einiges mehr leisten könnte, untersuche ich meine Wünsche immer auf Egoismus versus Sinnhaftigkeit für die Gemeinschaft. Und es macht mir nichts aus zu verzichten, weil ich das freiwillig kann.

Die Energie in der Atmosphäre ist halt immer höher, immer unstrukturierter, sprich es ist immer wärmer. Und die Wärme strahlt nicht mehr ab ins All, denn die Treibhausgase, inklusive Wasserdampf absorbieren die Wärme und behalten daher diese Energie in der Atmosphäre.

Wie käme denn diese Energie wieder in Struktur? Nun, die Treibhausgase müssen weniger werden. Das haben die Verwitterung und die Pflanzen und Algen erledigt. Beides reduzier(t)en wir erfolgreich ... wenn die Gase weniger werden, kann die Energie wieder mehr ins All entweichen. Wenn es wieder kühler wird, speichern Eisflächen wieder mehr Wasserdampf in fester Form. Denn schliesslich hat sich die Atmosphäre ja abgekühlt über die Millionen von Jahre. Wir machen das halt nun ungeschehen.

Eigentlich kann ich dem nur noch kopfschüttelnd aber schweigend zusehen. Eine Einzelperson kann nicht viel bewirken, ausser, dass wie ich in meinem Fall Gedankenimpulse und Denkanstösse liefere. Und natürlich eben selbst nicht einfach tue, weil ich es derzeit kann. Sondern eben auch mal was nicht tue, obwohl ich es könnte.

Wir wissen, was wir tun müssten. Nicht für die Erde - sondern für uns selbst. Aber da ist wohl der Egoismus so lange zuvorderst, bis wir halt drauf gehen ... aus eigener Ignoranz ...

Schauen wir - pardon - unsere Nachfolgegenerationen mal, ob wir es doch mal noch raffen auf diesem Planeten ...

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