Nicht nur Bundesrat soll sich schämen - die ganze Schweiz

Letztens kam im Schweizer Fernsehen dieser Dok Arm in der Schweiz. Ich fand auch diesen Video sehr eindrücklich, denn die Aussenwahrnehmung der Schweiz ist wohl, dass wir sehr reich sind, dass es allen gut geht. Und das stimmt pauschal eben einfach nicht.

Angesichts dieses Doks ist die Kleinlichkeit der Diskussion um die Finanzierung der 13. AHV Version irgendwie lachhaft. Klar, die AHV betrifft nicht genau diese Leute. Aber die im Video erwähnte Präambel der schweizerischen Bundesverfassung –

... und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohle der Schwachen, ...
Das Schweizervolk und die Kantone,

in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,

im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,

im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,

gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,

geben sich folgende Verfassung ...

– erfüllt die Schweiz höchstens teilweise - nicht nur in diesem Bereich, aber hier geht's nun mal nur um den.

Ermotti, der temporäre USB-Chef hat brutto CHF 14 Mio. für 9 Monate Arbeit erhalten ... während es im Dok eine Familie gab, die wegen eines Mietanstiegs um CHF 50.- in die Miesen gelangte, weil das Sozialamt die Miete eben nur bis CHF 50.- weniger übernahm. Realitäten in der reichen Schweiz ...

Klar, am Schluss des Videos wurde gezeigt, dass Personen durch tiefe Täler gehen müssen und offenbar rauskommen. Das ist sehr tröstlich und man könnte sagen, dass es diese Täler halt eben brauche, damit die Leute alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen lernen, überhaupt alle ihre Möglichkeiten erkennen, erforschen und ausbauen. Doch wie anfangs jemand sagte, dass die Armutslage in der Schweiz ein Abbild dessen ist, was in der Gesellschaft schleichend passiere.

Ich finde, dass wir gerade eingedenk des Präamble-Abschnitts im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwotung gegenüber den künftigen Generationen einiges mehr machen müssen, um die Segregation und Zersplitterung der Gemeinschaft wenn nicht zu verhindern, so doch wenigstens zu verlangsamen oder zu vermindern. Denn die künftigen Generationen werden sozialisiert durch die aktuellen 2-3 Generationen. Was die vorleben, erhalten die nächsten als "Es war schon immer so" mit.

Und das Volk sind wir. Wir sind der Souverän. Was wollen wir also den nächsten Generationen hinterlassen ... und in welchen Umständen sollen unsere Generationen ihre Leben zu Ende führen ... interessante Fragen in der Ära der weltpolitischen Aufheizung ...

Der Schweizer Bundesrat soll sich schämen

Jetzt will das Volk die 13. AHV. Das einzige, was der Bundesrat nun zu deren Finanzierung vorschlägt, ist die optionale Erhöhung von MWSt. und auf jeden Fall der Lohnabzüge. Soll also das Volk einen Pyrrhus-Sieg errungen haben. Das darf ja nicht wahr sein ... die Arbeiter, die die Ex-Arbeiter in unserer AHV finanzieren. Das Ziel, den nicht begüterten Alten etwas Erleichterung zu beschaffen, muss nach dem Bundesrat von ihnen selbst getragen werden, also genau den Arbeitern. Die MWSt. ist ja eventuell noch halbwegs gerecht, die Lohnabzüge aber betreffen nur noch die Jungen.

Kein Wort vom Bundesrat zu anderen Finanzierungsformen, wie eben die Finanztransaktionssteuer, von der ich Fan bin. Das habe ich ja erst grad letztens vor der Abstimmung dokumentiert. Diese Steuer ist seit vielen Jahren in der Diskussion, als mögliche Finanzierungsspritze. Aber eben ... keine der mächtigen Krähen hackt der anderen ein Auge aus ... und die Leute im Bundesrat verkehren ja schon unter den Krähen. Da kann man als Kleiner nur sagen: Schämt Euch - Ihr, die die AHV nie brauchen werdet ...

Eine tolle Woche Lanz: Was die BürgermeisterInnen ausbaden müssen

Markus Lanz hat eine tolle Woche gemacht aus meiner Sicht: Ich verfolgte die deutsche Politik ja schon etwas, bin sehr interessiert an unserem grossen Nachbarn, staune über die Art und Weise ... aber auch ich höre und sehe nur die Politik der Pyramidenspitze.

Lanz hat diese Woche mal 10 BürgermeisterInnen in seiner Sendung gehabt, die das politische Fussfolk darstellen ... im besten Sinne des Wortes natürlich. Sie müssen ausbaden, umsetzen, was die Grosskopfeten in Berlin entscheiden. Lindner, Habeck, Scholz, und wie sie alle heissen, die haben TV-Zeit ohne Ende, aber deren Versprechungen und Ideen müssen ja dann von all den Kommunen umgesetzt werden. Dass da vieles nicht klappen kann, weil sich die Ideen und vor allem auch Finanzierungen nicht sooo schnell nach unten propagieren ... ist eigentlich vielen klar, wohl sicher allen, die solche zentralisierten Systeme halt durchschauen.

Was diese BürgermeisterInnen erzählten, ist wirklich eindrücklich. Sehr eindrücklich. Deutschland ist flächenmässig etwa 8x so gross wie die Schweiz, 10x so stark bevölkert. Auch föderalistisch. Ich empfinde, dass dieser Föderalismus in der Schweiz eventuell einfach nur darum besser funktioniert, weil es kleiner ist. Denn wie wohl in allen grossen Länder die Menschen in fernen Regionen sagen, dass die Hauptstadt ja sehr weit weg sei ... ist das in der kleinen Schweiz eben nicht so ... jeder Schweizer ist innert 2-3 Stunden in der Landeshauptstadt.

Es ist eindrücklich ... die deutsche Gründlichkeit, der Perfektionismus ... und die nachfolgende Gesetzgebung ... "Kohleverstromungsbeendigungsgesetz" ... geistige Ausflüsse von Menschen in ihrer Politikerbubble ... und dann die Umsetzung all dessen von im realen Leben agierenden BürgermeisterInnen.

Deutschland ist der wirtschaftsmächtigste Staat in Europa ... es ist aber auch der verkopfteste ... wenn eine der Bürgermeisterinnen sagte, dass sie politische Entscheidungen oft wirklich nur aus Radio und TV erfahren, dass Informationen in imperativer Form runtergedrückt werden, die sich innert 2 Wochen dann doch noch mal ändern ... Digitalisierung weit weg ...

Dazu könnte ich ja meine Erfahrung in2021 mit dem Deutschen Zoll darbieten ... wo der Fax noch das Kommunikationsmedium war ...

Am Deutschen Wesen soll der Mensch genesen ... oder auch nicht, oder gar zugrunde gehen ... nun, es ist spannend am Rande über eine TV-Sendung mitzubekommen, wie diese BürgermeisterInnen alltäglich sich bemühen, die geistige Hoch- und Tieffliegerei aus Berlin so umzusetzen, dass ihre Bürger das mitmachen können ...

Mir fällt da regelmässig der Text meines Freundes Andreas ein, der 1997 dozierte, ob ich wisse, dass in Deutschland 90% aller Gesetze der gesamten Welt geschrieben werden ...

Chapeau vor all diesen lokalen PolitikerInnen ... angesichts Zuwanderung, Flüchtlingszuteilung, zugeschanztem Aufgabenzuwachs bei gleichzeitigem Fachpersonalmangel und Sparbefehlen, Diskrepanz von Versprechen zu Realitäten, persönlicher Bedrohung ...

Gleiches gilt natürlich für die Leute bei uns ...

Bitcoins heutiges ATH und Philosophie mit Bayo Akomolafe

Das heutige ATH des Bitcoins ist interessant ... wenn es zusammen mit einer philosophischen Sendung wie der Sternstunde im SRF 1 Bayo Akomolafe - Wie wir aus der Krisenspirale herausfinden zufällig gleichzeitig geschieht.

Bitcoin ist das Mittel, um die von Bayo erwähnte Durchbrechung der Kategorisierung der menschlichen Lebenseinstellungen und -wünsche und -hoffnungen für jeden selbst zu erreichen. Diese Gleichung ist nicht von Bayo, sondern von mir.

Er ist erfrischend klar ... wir als Menschen sollten erkennen, dass jeder und jede einzelne in keiner Weise von irgendwas getrennt ist. Dass wir aber über unsere Sprache, die ja nur Hilfsmittel sein soll, um Gedankeninhalte über physikalische Methoden von einem Lautsprecher (Mund) zu einem Mikrophon (Ohr) zu transportieren mittels Druckschwankungen des dazwischen existierenden Mediums (Luft), andauernd Abtrennungen machen, um eben ein bestimmtes klares Gedankenbild beim Empfänger entstehen zu lassen. Denn würde der Sender das nicht tun wollen, würde die Idee nicht transportiert. Sender und Empfänger blieben unbestimmt, unklar, unentschieden. Wir als Menschen, die sich mit Ich und Du andauernd von der Welt abtrennen, kennen halt nichts anderes, wir werden so erzogen.

Eine sehr klare und mächtige Abtrennung sind ja unter anderem die Staaten. Und auch die Wissenschaft. Alles Kategorisierungssysteme. Bayo macht sich keine Gedanken über Zukunft, er bedenkt nur die sich in der aktuellen Welt darstellende Gegenwart.

Dazu äussert er interessante Betrachtungen zu Klimazielen und KI. Zu den Klimazielen sagt er, dass die Welt nicht gerettet würde, selbst wenn man Netto-0 CO2 erreichte. Denn die geistigen Ideen, die Kolonialismus förderten, die Bewertung von Körperqualitäten sei damit ja nicht überwunden. Und diese Abtrennung, dass der Erde etwas passiert, das zwar von den Menschen ausgelöst ist, aber nicht hinterfragt wird, würde verhindern, dass die Welt angenehm bleibt für die Menschen.

Es gibt ja viele Leute, darunter auch ich, die sagen, dass die physische Wärme der Lebensgrundlage Erde den geistigen Zustand der Menschen beeinflusst. Wohlgemerkt, natürlich auch umgekehrt - dies ist das, was wir aus wissenschaftlicher Sicht ja nun gefressen haben - wir verändern die Temperatur der Welt. Aber das Gegenteil? Nun, die Römer hatten dazu das Sprichwort Mens sana in corpore sano. Es darf also nicht verwundern, polarisiert sich die Masse der Menschen immer mehr - es schaukelt sich also auf. Hier könnte man erkennen, dass immaterielle Ideen materielle Strukturen beeinflussen und umgekehrt. Nicht auszudenken, wenn das stimmte ... ;-)

Bitcoin hat die Fähigkeit, viele der Denkkategorien unwichtig zu machen. Wir Bitcoin-Coaches sprechen diese Punkte ja oft an. Weil es etwas vom Wichtigsten ist, was Bitcoin leistet: Es gibt keine bevorzugten Bitcoin-Schöpfer oder -Bewahrer oder -Kontroller.

Bitcoin ist einfach Code. Ein Programm wie Word, Tetris, ein Browser. Bitcoin kann die für eine angenehmere menschliche Zukunft behindernden Kategorisierungen aufheben.

Der heute SRF 1 TV-Beitrag im 10vor10 erwähnte wiederum einmal die Warnung von Bankern, dass Bitcoin ja keinen materiellen Wert habe. Für mich ganz klar die Aussage, dass diese Leute eben genau das noch nicht schaffen, was Bayo meint: ausserhalb von althergebrachten Kategorien zu denken. Es kommt ihnen noch nicht einmal in den Sinn, dass ein Cash-System eben genau deswegen in die aktuelle Zeit passt, weil es sich nicht um Kategorien wie Staat, Geographie, Hoheitsgebiete von Staaten und Organisationen kümmert. Bitcoin "bedroht" diese Systeme ja explizit, weil diese ihn nicht mehr kontrollieren können.

Leute, die mich kennen, wissen, dass ich vor allem auf die erneuernden und philosophischen Ideen setze, die Bitcoin hervorbringen kann.

Ich belasse es jetzt mal damit, denn ich habe schon wieder zuviel geschrieben ... :-)

BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner