Die BitBox nun auch für Apple
Letztens kam grad die News von Bitbox, dass sie mit der Bitbox02 Nova dem offenbar wichtigsten Wunsch der Community entsprochen haben, die Bitbox an Apple Geräten nutzen zu können. Ich war ehemals auch einer der Nachfrager, wieso sie dies nicht machten. Als Entwickler kenne ich den Aufwand, den Apple all denen aufhalst, die in den Store gelangen wollen. Ich verstand.
Nun ist sie da, die BitBox, die auch diese Hürde genommen hat. Ein Glascover ist wohl das sofort wahrnehmbare, die versprochene bessere Anzeigehelligkeit empfand ich nie als Problem, eher dann die (Unter/Über)Empfindlichkeit der Touch-Sensoren.
Nun ist die meines Erachtens beste ColdWallet offen für die diversen iPads, die immerhin ein brauchbares Interface für die Bitbox App darstellen. Ich selbst habe nur ein Telefon von Apple - da störte es mich nie, dass ich die Bitbox halt nicht damit benutzen kann.
Obwohl es bequemere Wallets gibt als die Bitbox, hat sie als einzige halt all die Kerndaten, die ich von einem solchen sicherheitsrelevanten Gerät wünsche:
- Keinerlei Funktechnologie an Bord (naja, die Nova bricht das nun, aber es gibt ja noch weiteres Wichtiges)
- Keinerlei Web-Interface
- Ein Security Chip, der sich ausschliesslich um die sichere Verwahrung von Daten wie einem Bitcoin Seed kümmert
- Open Source, dank der Interessierte sowohl Software aber auch wichtiger Hardware untersuchen könn(t)en
- Datensparsamkeit - ich habe ein Produkt gekauft, punkt. Da will ich sicher nicht noch ein Konto oder persönliche Daten hinterlegen müssen, damit ich es nutzen kann.
- Security Audits - unabhängige Fachleute bestätigen durch ihre Untersuchungen, ob die Punkt 1-5 erfüllt sind.
Punkt 4 sollte man nicht überbewerten, denn solange niemand die offengelegten Quellcodes wirklich kompiliert und dieses Kompilat selbst einspielt oder mit einem gelieferten Image vergleicht, verlassen sich die allermeisten wohl darauf, dass Signaturen bei Downloads schon hinreichen. Eigentlich kein gutes Argument, aber eben, mensch ist halt faul.
Darum ist Punkt 6 für mich eigentlich das Wichtigste. Denn wenn ich ein Gerät benutze, gerade sowas wie die Bitbox, dann will ich einfach nicht, dass es irgendwas macht, was ich nicht weiss oder verhindern möchte. Computer sind schnell, wenn ich als Mensch meine, etwas bemerken zu können, dann hat jedes Gerät und erst recht der Computer in seiner Zeitrechnung schon Jahrhunderte Zeit gehabt, die Schweinerei durchzuführen.
Deswegen sind ja Punkte 1 und 2 so wichtig, denn da sähe ich nicht mal, dass was passiert, denn wir menschen haben bekanntlich nur audiovisuelle Distanzsensoren, aber halt keine für elektromagnetische Dinge wie Bluetooth oder WiFi. Ein zufällig oder bewusst offengelassener Port, verbunden mit einem unerkannt laufenden Web-Interface sind absolute Katastrophen aus Sicherheitssicht.
Zu solchen Dingen empfehle ich immer das Anschauen der erheiternden und meist besorgniserregenden Entdeckungen, die jeder am Ende eines Jahres als Videos des CCC (Chaos Computer Club) für sich selbst bewerten sollte.
Den unvermeidlichen Grund, weshald die Nova nun was mit BLE (Bluetooth Low Energy) macht, verstehe ich derzeit noch nicht wirklich, aber wenn ich jemandem die Einhaltung ihrer Grundsätze eher abnehme, dann der Firma Bitbox Swiss. Ich werde mich diesbezüglich natürlich schlau machen.
Daher, und obwohl sie etwas teurer ist als die alte Bitbox, sicherlich jeden Franken wert. Ganz sicher aber in Relation zu den eventuell auf ihr gespeicherten Bitcoins.
Die Bitbox02 Nova.