30 Jahre Spider Murphy Gang

Dieses Jahr feierte die bayrische Band Spider Murphy Gang das 30. jährige Bestehen. Die mehr als dreistündige Gala wurde im Zirkus Krone aufgezeichnet, so dass ich sie gestern Nacht im Bayrischen Fernsehen geniessen konnte.

Ich weiss noch, als die deutsche Welle in war, kam ich mit der Band zum ersten Mal in Kontakt. Da gefiel mir der Stil eigentlich gar nicht, mir gefiel Rock'n'Roll überhaupt nicht.

Mit der Zeit ändert sich ja vieles, so auch mein Geschmack. Mir gefällt mittlerweile alle Musik, weil es mir nicht mehr nur um die Musik und den Stil alleine geht, sondern auch um das Zusammenspiel, ohne das ja nichts klappen würde - ah, da fällt mir ein, was ich doch auch heute nicht ausstehen kann, ist Freejazz. Denn da habe ich auch heute noch das Gefühl, dass es ein chaotischer Haufen durcheinander spielender Einzelkämpfer mit grossen Egos sei. Ich mag total falsch liegen, ist ja auch nur meine Meinung.

Heute sind die alle "alt", haben nichts mehr nötig und können so wirklich ihrem Spielspass nachgehen, laden Freunde ein und haben sehr viel Spass an Musik, Kontakten und können damit eine wirklich grosse Halle füllen. Und haben Freude daran, dass die Besucher nach wie vor Freude an den alten Songs haben und darauf abfahren.

Es gibt ja Künstler, die wollen nicht mehr "nur" ihr altes Liedgut bringen, schauen auf den Besucher und - nota bene - Einkommenssicherer schäbig hinab, weil der nur die alten Songs hören will. Günter und Barney scheinen sich in keiner Weise zu schad zu sein, die Schlager zu spielen, die ihrem Publikum so gefallen.

Kommen dann noch die Gäste hinzukommen und einstimmen und wiederum Freude bereiten, so ist es allerbeste Unterhaltung, ohne Lichteffekte, keine Videowände voller hektisch zuckender Bildschnitte, keine pyromanische Effekte. Einfach nur gut gespielte, bewegende Musik von angegrauten Herren, die ihr Handwerk im Schlaf beherrschen.

Wunderbar. Wenn Günther Siegel am Schluss sagte, es sollen alle wieder kommen zum 50. Jubliäum, so wird er sicher sein können, dass die Begleiter ihres Musikschaffens wirklich wieder dabei sein werden, denn die Musik hat sie in ihren Leben ja auch begleitet, wobei auch immer, sicher immer mit viel Emotion und Gefühl, denn das ist ja die Heimat der Musik.

Nach drei Stunden Show sah man ihnen an, dass selbst Musikmachen Arbeit ist: durchgeschwitze T-Shirts, etwas müde aber glückliche Gesichter. Die Besucher hätten noch lange hören wollen, doch es musste enden, sie hatten die Arbeit geleistet und verdienten das Ausruhen.

Ich freue mich auf jeden weiteren Auftritt dieser authentischen Band. Mögen sie noch lange viel Spass am Zusammensein haben.

Never change a winning team and keep on rocking!

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