Zu hohe Ansprüche - oder einfach stringent aufs Ziel los?

Heute war ich wieder einmal eine mögliche neue Wohnung für mich anschauen. Sie ist in Kaltbrunn, mitten im Dorf - sie ist nett, modern, gleich wie viele andere, dennoch mit etwas eigenem Grundriss, gross, eigentlich völlig genügend für mich. Dennoch, schon als ich an das Haus heranfuhr, kippte irgendwas in mir, das schon vorweg nahm, wie meine Entscheidung lauten würde.

Mir wurde dann eine grosszügige Wohnung gezeigt, 3 mittelgrosse Zimmer (14-18 qm) und eine grosse Stube mit abgetrennter aber nicht abgeschlossener Küche. Ein hübsches Entree, zwei mal WC, kleiner Balkon raus auf einen einbetonierten spärlichen Dorfbach.

Ich habe ja immer meine Fledermaus dabei, einen Ultraschall-Distanzmesser, und wenn man fotografieren darf, eine Kamera. Dies deshalb, weil leere Wohnungen eine andere Grösse vortäuschen, wenn man nur immer die eigene, voll gestellte Wohnung im Kopf hat. So wirken dann leere Räume sehr gross, da hilft mir dann die Fledermaus, Realität zu schaffen.

Nun ja, alles war schün und toll, aber es fehlte der Kick, ein Anflug von Begeisterung für das Objekt. Als ich dann wegfuhr dort, war ich mir sicher, dass ich absagen werde.

Da muss ihc mir dann ab und an sagen lassen, ich hätte halt zuviele und zu hohe Ansprüche, und da ich ja kein Millionär bin, müsse ich eben endlich realistisch werden, und meine Wünsche zusammenstreichen.

Nun, ich höre mir zwar solche Texte an, aber ich belasse sie bei dem, der so denkt. Ich für meinen Teil möchte das finden, was mir passt, wo ich ran- und reinmarschiere und nur noch merke "Genau, DAS ist es".

Bin ich nun zielstrebig oder borniert, festgerannt? Ich denke, die in mir spürbare Zuversicht, dass es das gibt, was genau zu mir passt, ist keine utopische Fixierung. Es ist wohl eher etwsa, was wie ein Leuchtturm die Richtung vorgibt. Das Ziel mag noch einige Zeit in der Zukunft liegen, doch es leuchtet, so dass ich mich nicht vom Weg ablenken lasse.

So sehe ich es und es scheint mir richtig so zu sein. Denn ein sogenannter "Traum" hat was mit Erfüllung gesetzter Wunschbilder für dieses Leben zu tun. Denn man könnte sich ja fragen, woher denn bei jedem Menschen so tief verwurzelte Wunschbilder stammen, ja, wieso solche überhaupt vorhanden sind. Die kommen ja nicht von ungefähr, denn wenn doch, wäre das grausamste Folter für die Menschen.

Ich könnte ja sagen, dass es durchaus erreichbare Dinge sind. Allerdings gibt es keine Garantie, dass man dieses Traumbild ohne Anstrengung erreicht. Anstrengung heisst aber auch nicht automatisch nur Rackern, es heisst einfach, immer in kleinen Schritten aufs Ziel hin zu gehen.

Ich brauche daher nur immer den Leuchtturm anzustreben und Schritte auf ihn hin zu machen, um das Ziel zu erreichen, auch wenn es mich manchmal eher seitwärts treibt. So sehe ich es. So ist es also für mich.

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