Einstein Spezial: die Woche im Tierspital

Heute habe ich die Einstein-Sendung gesehen, in der Tobias Müller eine Woche lang im Tierspital Zürich zugegen war. Eine sehr schöne und anregende Sendung, denn Tiere sind Lebewesen, die uns mehr oder weniger am Herz liegen und die wir absolut verschieden behandeln.

Die Haustiere, Katze und Hund, sind Familienmitglieder, werden verhätschelt, geniessen High-Tech-Medizin wie sogar die Strahlen-Krebs-Therapie.

Bei anderen Tieren ist die finanzielle Entscheidung schneller die Motivation für oder wider der Medizin.

Wildtiere seien Spitzensportler und haben keine Lobby. So äusserte sich der Tierarzt angesichts des Mäusebussards, der sich sehr gefährlich im Stacheldraht verletzte. Hier gebe es Low-Tech-Medizin, denn wenn das Wildtier nicht wieder so ausgewildert werden könne, dass es draussen überleben wird, dann ist solche Medizin ohne Nachhaltigkeit. Und es zahlt ja niemand explizit für ein Wildtier.

Der kleine Hund mit dem Herzfehler hatte es Müller angetan, ging ihm ans Herz. Sic! Der Jöö-Faktor 12 von 10 hatte es auch in sich: Alles wunderbar, bis auf einen kleinen Schritt in der Werdungsphase, der bei dem Hund nicht durchlief. Es ist an sich angesichts dessen immer wieder ein Wunder, dass das genetische Programm so zuverlässig Körper werden lässt. Und wie emotional es wird, wenn irgendein Programmschritt nicht richtig abläuft.

Das Wunder des Lebens zeigt sich da jedesmal wieder. Müller erlebte es schon am ersten Tag, als ein Vogelkücken eingeschläfert werden musste. Es war irgendwo aus eine Nest gefallen und wurde ins Spital gebracht. Was ist es, das ihn hierbei bewegte?

Spannend war die Zwischenschaltungen mit einem Tierethiker, der sehr schön darlegte, welche Schizophrenie wir mit Tieren an den Tag legen.

Aber das ist ja nichts Neues. Wie er sagte, sind wir einfach auch Tiere. Und genauso behandeln wir ja auch unsere Artgenossen. Die einen mögen wir, bei anderen sind wir genauso schizophren wie in der Tiermedizin. Tun sie ab als minderwertig oder eben Nutzvieh.

Es spielt also keine Rolle, wo man hinschaut: Der Mensch ist ein Tier, das sehr kommunikativ ist, aber immer noch Tier. Vorlieben steuern auch bei uns viel mehr, was wir tun oder nicht.

Der Tierethiker meinte da eben, dass wir es schon bezeichnend ist, wie wir mit Katz und Hund umgehen und wie mit Schwein und Huhn. Aber eben, das machen wir mit unsereins ja auch so.

Hinschauen und sich mal neu entscheiden, das tun wir ja schon bei Menschen fast nie. Es könnte einen ja aus der Komfortzone verdrängen ... ich hoffe doch, dass wir das mal noch schaffen. Das wird das Zusammenleben mit Mensch UND Tier freundlicher machen.

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