Klimabrötchen in Paris - statt Gipfeli

Naja, wer hätte realistischerweise anderes erwartet. Die erste Woche ist um, und sie kommen nicht vorwärts. Wieso machen die das nicht so, dass die Länge der Konferenz nicht vordefiniert ist, sondern dadurch bestimmt wird, wann und wenn die Teilnehmer ein gemeinsames Ziel erreicht haben.

Aber genau das machen sie ja nicht. Diese Konferenz soll dazu dienen, ein Ziel erst zu definieren, sonst wäre das ja nicht so - oder eben so, wie ich gerade eben beschrieben habe.

Egal, was denn genau die Agenda dieser Konferenz ist - ich sage gleich, wieso mir das eigentlich nicht so wichtig ist -, man sollte das Ziel halt so formulieren, dass jenes erst dann erreicht wird, wenn alle Teilnehmer - von einer neutralen Stelle abgefragt - zufrieden mit dem Erreichten sind. Da wären natürlich die Bremsenden schnell zufrieden, aber die anderen, Kiribate, andere Inselstaaten sicher noch lange nicht. Da die Regel nun ist, dass sie alle sich erst dann wieder trennen, wenn auch diese Staaten zufrieden sind, wird es wohl lange dauern, und die Bremser müssen vorwärts machen, wenn sie je heim wollen.

Eigentlich sollte diese Konferenz ja so funktionieren wie das Konklave zur Wahl des Papstes: Alle Stimmenden werden eingeschlossen, bis sie sich geeinigt haben.

Nur so wären solche Gipfel zu kontroversen Themen überhaupt zielbringend.

Nun noch dazu, wieso es nicht soooo wichtig ist, was die da knorzen: Umweltschutz beginnt bei einem selbst. Tipps dazu gibt es derzeit zuhauf. Was ist das denn für eine Verhaltensänderung, wenn sie nur mit Druck von oben geschehen kann. So wird das nichts. Klar, finanzielle Erleichterungen oder Förderungen sind sehr begrüssenswert und motivieren auch. Bei mir ist es ja auch so: Ich würde gerne ein Elektroauto haben, aber ich kann mir so eines derzeit nicht leisten. Es muss ja nicht gleich der Tesla sein, wie ich ihn mir andernorts ja wünschte ... :-)

Also, Klimaschutz beginnt bei einem selbst - unabhängig davon, was andere einem aufschnorren sollen, müssen.

Think globally, act locally.

Wochen der Wahrheit - Klimagipfel in Paris

So, nun zeigt es sich, ob Staatenführer nicht nur die St.Florianspolitik beherrschen. Nun, die Schweiz gehört da ja auch dazu, zu den St.Florianern ... sicher nicht überall, aber dennoch: Solange ich Texte höre wie "andere machen ja weniger", "wer soll das denn bezahlen", "wir können doch nicht was machen, was die EU nicht macht", "es macht keinen Sinn, alleine was zu machen", "wir können das nicht alleine lösen" ... ist es St.Florian. Sagt es ein Staatsführer von sog. Drittweltländern, dann ist das nachvollziehbar und verständlich. Da gilt es, mit Bildung nachzufassen. Doch ich glaube, dass die Völker schon wesentlich weiter als ihre Führer.

Ich verstehe zum Beispiel nicht, wieso man auf die Ewiggestrigen warten muss, die halt verpennt haben, dass Wind und Sonne die Schlüssel sein müssen. Auf deren Fehlinvestitionen muss man in der Lage nun wirklich nicht mehr achten - dass Fossiles enden muss, ist ja schliesslich länger bekannt als die langen Investionsgarantie-Perioden, also 30 Jahre und mehr. Wenn die nun als Firmen Konkurs gehen, ist mir das auch egal. Die Mitarbeiter machen ja eine Firma aus, und die sollen Stellen finden in Firmen, die sich ausschliesslich mit Erneuerbaren beschäftigen. Damit schadet man niemandem. Und ein derartiger Radikalschnitt läge wohl schon im Ermessensrahmen unserer Regierungen.

Äussert ein sog. hochentwickelter Staat all die Bedenken, ist es St.Florian. Denn Gelddrucken können die ja, um Banken zu sanieren, mit Konjunktur- und Strukturprogrammen Geld in oft korrupte Taschen zu pumpen, Verantwortlichkeiten und Eigenverantwortung abzunehmen - natürlich alles aus dem Grunde der Förderung. Gut, das ist an sich alles egal.

Jetzt geht es um etwas, was selbst endlos laufende Gelddruckmaschinen nicht zurückbringen kann ... die Lebensqualität in der Atmosphäre dieses Planeten. Zum Glück eigentlich kann sich da keiner mehr rausreden, obwohl sie es noch probieren. Wenn in Peking die Luft zum Schneidern dreckig ist, ist das Wetter. Wenn die CO2-Rate in der Luft schon über 400ppm ist, ist das Klima. Und Klima ist halt global. War's schon immer, nicht die die vermeintliche förderliche Globalisierung. Bzw. die an sich ist ja nicht das Problem, sondern wie das interpretiert wird: Wenn Globalisierung bedeutet, dass man gegen lächerlich geringe Gebühren Materie um die Erde karrt - und das eben nicht klimaneutral - dann gehört die Globalisierung auf den Misthaufen der Sozialexperimente. Und soll mir keiner sagen, es sei kein Experiment. Solche gibt es immer wieder ... ob wir's wissen oder nicht, spielt da keine Rolle. Das Experiment Kommunismus scheint auch schon auf dem Misthaufen vor sich hin zu kompostieren.

Der Kapitalismus ist in den letzten Zügen - ja genau. Denn: Jetzt wird spekuliert, dass künftig in allen Berufsgattungen 50% der Jobs durch Roboter und Elektronik ersetzt werden. Und warum? Um aus kapitalistischer Hinsicht effizienter zu sein? Die Reichen noch reicher zu machen? Für welchen Zweck den effizienter sein? Das ist das Ziel? Eben, Reiche noch reicher zu machen, Arme noch ärmer. ECO hat grad heute abend noch schön gezeigt, wie Geld quasi aus dem Nichts entsteht. Keine reale Grundlage mehr, nur noch Phantasiekonstrukte. Deren Fehler müssen wir dann ausbaden - und zwar die meisten sehr, sehr real.

Denn: Was passiert eigentlich mit denen, die von Robotern abgelöst werden? Wo werden die entsorgt? Kriegen sie ihren Lohn dennoch? Euthanasiert? Das Experiment Kapitalismus funktioniert ja jetzt schon nicht mehr. Gerade siehe Klima.

Nun, ich bin gespannt, ob die St.Florianspolitik in Paris am Schluss doch nur Augenwasser erzeugt. Das wäre mir zur Not noch egal - aber wenn dann einer der reichen Staaten wie USA, Schweiz, nach wie vor sagt: "Wir können aus wirtschaftlichen Gründen doch nicht alles übern Haufen werfen" - dann werde ich trotz meiner bekannten Gelassenheit schnell etwas echauffiert ... klar können wir das, wer denn sonst, wenn nicht wir.

Denn beim eventuellen Weltuntergang bzw. grosser Hitze und Stürme ... da sind dann alle gleich. Eigentlich das einzige, was mich hoffen lässt. Dass die sicher nicht CO2-neutral angereisten Staatenführer, obwohl meist überaltert, es doch endlich raffen, dass ihre Familiennachkommen alle von ihren Egoismen betroffen sind. Da hilft dann keine Partei- oder Clanzugehörigkeit.

Muss denn erst sowas passieren wie mit dem IS? Wenn man bedenkt, wie der plötzlich Staaten Schulterschlüsse begehen lässt ... und dabei ist der noch gar nicht lebensbedrohend. Und was die sich individuell denken, was sie hier tun, entzieht sich zwar meiner Ratio, nicht aber meinem Verständnis. Und genau deshalb sind vielleicht ja diejenigen, die die Rolle des Buhmanns übernehmen - damit sich andere mal zusammennehmen. Auf jeden Fall sind sie ein kleines Problem und werden sich schon wieder einordnen ... wenn es heiss wird auf dem Planeten. Denn auch die können nicht weg ... wenn das System dann garstig wird für alle, dann ist es dummerweise zu spät, denn die Ausgleichsmechanismen haben dann ihre Kapazität erschöpft. Um das System wieder in eine Homöostase zu bringen, wird es zuerst mal kräftig rumpeln - und die vorhergesagten 350 Millionen Klimaflüchtlinge erzeugen.

Die werden dann die Pegida-Deppen etc einfach wegfegen. Lokalpolitik wird dann definitiv enden. Wetter ist lokal, Klima ist global.

Wann lernen das alle auf diesem Planeten ... Think globally, act locally.

1. MedienClub im SRF

"Die Ohnmacht der 4. Gewalt", interessant. Die Presse als 4. Gewalt im Staat verliert an Bedeutung, an Signifikanz, an Autorität, versinkt in Beliebigkeit, nachplappernder Befriedigungsdienstleistung. Die Quintessenz am Schluss: Im Zuge der binären, unsortierten, unsicheren, dafür schnellen und viralen sozialen Netzwerken gehen die Erzeuger von Presseprodukten, die Journalisten unter. Ist ein Thema komplex, kommt der seriöse Journalist nicht genug schnell mit der Story, die man in der Konkurrenz mit anderen Medien raushauen muss. Ist die Story dann draussen, muss sie aufgehübscht werden, damit der nur noch oberflächlich interessierte Online-Medien-Konsument wenigstens anhand eines Bildes einer Nackten wenigstens aufs Versehen die Augen noch auf den seriösen Text fallen lässt - und bei hoffentlich aktiver Auffassungsgabe dann den doch noch liest. "Leimspur" heisse das: Man lockt also die geistigen Aasgeier auf den Leim, auf dass sie sich niederlassen und sich etwas umschauen. Dann ist die seriöse Story an den Mann, die Frau gebracht.

Pedro Lenz "Ich sehe nicht nur schwarz". Mir gefielen seine Einwürfe, denn er war der einzige hauptberufliche Autor in der Runde. Ihn interessiert mehr als der mit leeren Infos abgefüllte und sich auch selbst so äussernde Leser - er will Hintergründe, er will Informationen, Erklärungen, er will den Kontext und damit längere Stories, die auch nicht von heute auf gestern rausgehauen werden müssen, weil die Ökonomie das so will.

In der Nahrungsindustrie gibt's den Begriff der "leeren Kohlenhydrate", was einfach heisst, etwas ist reiner Zucker, der Körper fett werden lässt, sie aber nicht ernährt. Weil all das in einem Nahrungsmittel eben fehlt, was der Körper wirklich braucht, nebst Zucker. Die sozialen Medien, Twitter, Facebook und die Neuausrichtung des Publikums auf den Newsgenuss in der schnellen, scheinbar echtzeitigen Internet-Kanälen führt genau dazu, zu inhaltsleeren, unkontrollierten, unverifizierten Worthülsen, die dann im Copy&Paste Verfahren erst noch hunderte Male von geteilt werden. Wenn nicht geteilt, dann halt geliked. Warum auch immer ein Like vergeben wird - wissen, ob das was mit dem Inhalt zu tun hat, weiss man dann doch nicht. Aber man sieht - die Anzahl Likes. Und man weiss, dass ein Like von einer Person kommt, also gleich Kundenzahl, gleich Werbeeinnahmen, gleich Relevanz, gleich Bedeutung. Alles scheinbar "wahr".

Die Anwesenden in der TV-Runde zeigten in ihren Voten sehr deutlich, dass die Presse als Informationsanbieter abgeschossen ist - zumindest wenn sie ökonomisch basiert argumentieren muss gegenüber Geldgebern.

Als Beispiele wurden die realen Stories der Fall Carlos, der "Schnäbeli"-Gerry und die Zuger Sexaffäre genommen, um zu demonstrieren, wie irrational aus Sicht der Presse das Publikum reagiert, denn die Presse schrieb darüber, aber oft aus sachlich anderen Gründen. Die Nachhaltigkeit der Stories in den sozialen Netzen entstand aber nicht aus dem sachlichen Fokus, sondern aus irgendwelchen Nebenaspekten.

Beim Fall Carlos zeigte das TV damals auf, dass seine schlussendlich wohl gerade wegen der ganzen Aufmerksamkeit misslungene Resozialisierung einfach pro Monat sehr viel koste. Rational wurde argumentiert, dass das immer noch billiger sei, als wenn der irgendwann später irgendeine Scheisse baue, die dann wirklich teuer oder gar zerstörerisch wäre. Carlos blieb dann aber im Gespräch, weil es Neid und Emotionen schürte, denn die monatlichen KCHF 29 sind halt etwas, was man selbst als Gutverdiener nicht unbedingt selbst bekommt - und schon ist meine Formulierung subtil suggestiv: der Carlos hat die 29'000 ja nicht bekommen, es kostet halt den Staat soviel, ihn nachhaltig und proaktiv zu (re)sozialisieren. Aber diese Differenzierung war bald schon untergegangen in den Wochen danach.

Bei Gerry Müller war es - und daran erinnere ich mich noch gut - zuerst die Vermutung auf Missbrauch seiner Amtsgewalt. Die Story boomte aber, weil es da um Sex, Naivität, Schadenfreude, etc. ging. Während mir der ganze Sex-Kram völlig egal war, war dies wohl der Kicker, den all die Texteschreiber hatten, so dass seine Story lange on blieb.

Beim Zuger Sexskandal ... dasselbe: niedrigste Instinkte werden getriggert, Vorurteilspfleger können ihre Füllhorne voller Boshaftigkeiten ausleeren, Zeichenleser können deuten, Psychologen können über den Schaden an Familie und Täter und Opfer sinnieren ... eine sogenannt gute Story halt ... Sex & Crime

In allen drei Fällen musste die Presse - wenn sie der Sensationsgier des Publikums folgen wollte oder musste - sie halt wiederkäuen, aufkochen, spekulieren etc. Die Presse sind ja z.B. Zeitungen oder Online-Redaktionen, die Geld machen müssen. Wer ist hier also der Master? Das emotional von eigenen Geschichten getriebene, neugierige scham- und hirnlose Publikum? Reagiert die Presse also auf das, was das Publikum will? Steuert also der Mob die Produkte und die Qualität der Presse? Die Presse also die Hure der Onliner, der Netcitizens?

Das ist Brot und Spiele aus dem alten Rom ... der Kaiser wusste genau, dass das Volk trotz Militär einem Kaiser gefährlich werden kann. Drum also die Beschwichtigungstaktik im Circus: Ein paar Christen den ausgehungerten Löwen vorschmeissen - die primitiven Emotionen sollten dann dort aus- und abgelassen werden können. Gesteuert vom scheinbar mächtigen Kaiser, der sich dennoch der Macht der Masse beugt, auch wenn die Masse das nicht weiss.

Und neben diesen drei realen Fällen wurden die Beispiele von zwei total erfundene Stories genannt. Eine war, dass ein Deutscher nach oder während einer Scheidung alle Gegenstände seiner Frau mit der Kettensäge halbiert habe - die zweite, dass eine junge Chinesin Sex gegen Mitfahrgelegenheit angeboten hätte. Beide Stories entstanden am Reissbrett von Leuten oder Agenturen, die genau wissen, wie die Presse heutzutage funktioniert. Und die Presse verfuhr wie vermutet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Interessant: Es geht also eigentlich wiedermal ums Henne-Ei Problem. Das Ei, das früher von der Printpresse ausgebrütet und dann der Leserschaft in allen schillernden Details präsentiert werden konnte, wird der heutigen Presse nun von den sozialen Medien ins Nest gelegt. Und wie die Gasteltern beim Kuckuck, brüten sie es dann halt auch noch aus. Und hoffen, dass es sie nicht killt.

In anderen Worten: Was ist Presse noch wert? Die anwesende Frau in der Runde sagte, dass sie im Bundeshaus den Text höre, dass die Politiker die etablierte Presse nicht mehr ernst nähmen, Schiss hätten die eher vor Bloggern. Und die müssen die journalistischen Sorgfaltspflichten halt nicht einhalten als Private.

Pedro Lenz halt also schon recht: Ich sehe schwarz für die Presse, wenn sie im Kampf ums Geld der Leser sich denen anbiedern muss. Vielleicht geht die Presse als solche einfach unter. Punkt. Bleiben werden Bücher, Autoren, Reporter, die ihre Stories erzählen, weil es irgendwo ein interessiertes Publikum gibt - wie eben Pedro Lenz. Aber als sogenannte News-Lieferanten, da hat die ökonomisch orientierte Presse verloren. Sie kann da mitmachen, aber verloren hat sie.

Ausser, es gibt einen Rückschwinger in den sozialen Medien: Dass sich dort ein Mechanismus oder eine Welle etabliert, die Hasskommentare, geistige Schnellschüsse, Schwarz/Weiss-Meinungen, 15-Minuten-Ruhm-Süchtler und Selbstdarstellung irgendwie ächtet und damit reduzieren kann - auf dass Qualität der Information wieder was zählt. Wenn aber Twitter und Co. es tatsächlich schaffen, sich als akzeptierte Newsfeeds zu etablieren ...

Ich persönlich hatte mich schon lange vor all dem Geschrei heute entschieden, mir meine Informationen zu suchen, wenn ich sie brauche. Und zwar überall, wo ich dann Zugriff habe. Am besten bei den Leuten, die eine Story verursachen, oder bei den Reportern und Journalisten, die sich Zeit nehmen durften und konnten, um den Kontext auszuleuchten. Informationen von solchen erachte ich für mich als aussagekräftig und nehme sie als gültige Information an.

Was in den sozialen Medien vorgeht, beobachte ich ganz sporadisch und eigentlich desinteressiert. Da ich weder niedrigen Instinkten verfallen bin, noch meine, Infos zu Bachelor und Bachelorette bereicherten mein Leben, schaue ich da eh nur etwa einmal pro Woche für kurze Zeit in Facebook etc. Printerzeugnisse lese ich als Newsinformanten auch seit 30 Jahren nicht mehr. Diese Informationshülsen bringen mir einfach nix, nada, 0.0 für mein Leben. Also lasse ich es einfach sein.

Ich fühle mich aber immer noch sehr gut informiert - denn ich hole mir an ausgesuchter Stelle die Infos, die ich für mich brauche und finden will. Bei mir ist das halt nicht das Massentaugliche.

Die Presse also am Scheideweg ... welches Licht Pedro Lenz da noch gesehen hat, weiss ich nicht. Vielleicht ist das aber auch nur noch das Lampengestirn des im Tunnel entgegenkommenden Schnellzuges ...

Auf jeden Fall war die Sendung interessant. Weil halt mit einem sehr aktuellen Thema. Weiter so.

Flüchtlinge - das Problem für Europa in der kommenden Dekade

Dieser Titel stammt nicht von mir, sondern vom Redakteur des 10vor10 Intros. Es folgte der Text, dass die Länder zu lange geschaut, aber nichts gemacht haben. Und nun machen sie teilweise die Grenzen dicht. St. Florians Politik.

Da fiel mir ein, dass ich heute auch gehört habe, dass derzeit im Schnitt bereits 400ppm CO2 Moleküle in der Luft sind, soviel wie seit Messbeginn noch nie. Gehört habe ich diese Zahl auch schon früher, die Flüsse in meiner Nähe fast ausgetrocknet zu sehen, macht diese Zahl unmittelbar realistisch.

Und wenn einer kommt mit der Platitüde "Früher war's auch schon wärmer". Das mag sein und war's auch sicher, doch früher war die Natur überall auf dem Planeten, heute ist sie zurückgedrängt. Eine globale Natur fand ein Gleichgewicht, das die Basis für unser Gedeihen bot. Selbst wenn wir uns beschränken wollten und könnten, die Natur wird nicht so schnell zurück auf jene Basis gelangen. Es wird also kein Zurück ins Gute geben für uns, sondern nur ein Leben mit dem, was kommt.

Dasselbe System: Man schaut nicht hin, oder schlimmer noch, sieht es und macht nichts. Die Flüchtlingswelle ist kurzfristiger, die hat die Ignoranten nun erreicht. Das Klima ist langfristiger ... wie wird es sein, wenn diese Welle uns erreicht ... da nützen dann Zäune grad gar nichts ...

Angesichts der Unmöglichkeit, eine Symptombehandlung als Patentlösung zu finden, wie wir ja sehen - "freue" ich mich schon auf die Klimawelle ...

Ceterum censeo: Think globally, act locally

Jetzt entdecken die das erst ...

Gerade hörte ich im Radio die News, dass eine Studie über den Einsatz von Sozialhilfe in entwicklungsbedürftigen Ländern herauskam, gemäss der diese Art von Hilfe Erfolge zeige.

Sozialhilfe, abgegeben zur Existenzsicherung, sei eine gute Methode, Entwicklung zu fördern. Man sei bisher davon ausgegangen, dass Sozialhilfe die Eigeninitiative lähmen würde ... das Gegenteil sei der Fall.

Mann, ich predige schon lange, dass die allermeisten Menschen nicht faul werden, nur weil sie Geld für die Existenzsicherung bekommen - im Gegenteil. Was soll mensch schliesslich machen mit der vielen Zeit eines Lebens? Innovationen, neue Impulse können ja nur entstehen in Situationen, in denen der wirtschaftliche Druck nicht prioritär ist.

Die irrige Annahme zeigt aber, wie das Menschenbild vieler über ihre Artgenossen ist. Faul, schmarotzend, asozial ... übertragen da einige ihr ehrlich eingestandenes Selbstbild nicht einfach auf andere ...?

Eigentlich schon peinlich, dass so eine Annahme existierte - immerhin, nun ist die Studie gemacht worden und zeigt, es ist nicht so.

Wunderbar, das möge doch einigen einen Anstoss geben, ihre Vorurteile mal wieder zu prüfen ... denn genau um diese geht es beim bald anstehenden Abstimmungsgang zum bedingungslosen Grundeinkommen. Da blöken ja auch alle dem Leithammel nach, dass dann ja nichts mehr funktionieren würde ... schalteten diese Leute mal den Verstand ein und Vorurteile ab, würden sie auch bemerken, wie falsch sie denken ...

Und gerade diese Vorurteile stehen ja angesichts der Flüchtlingslage eh im Brennpunkt ... vielleicht auch zum Nutzen all derer, die in diesem Finanzsystem nicht das CH-durchschnittliche Haushaltseinkommen von ca. CHF 9000.- haben ... und die dennoch menschenwürdig leben wollen.

Ceterum censeo: Thing globally, act locally

Pelzig hält sich gut - und Köppel bei Maischberger schlecht

Schon grad spannend heute abend. Beim Pelzig, den ich sehr schätze, erzählt der, dass gemäss Schätzungen aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren 200 Millionen Klimamigranten ihre Wohnorte verlassen müssen. Nicht Flüchlinge, Migraten. Die UNO nennt die so, weil: Flüchtlinge in der UNO-Terminologie muss man als UNO-Mitgliedsstaat aufnehmen. Migranten nicht. Die wissen also, wieso sie die Migranten nennen, damit die UNO nicht ins Messer läuft, für diese Menschen in irgendeiner Art sorgen zu müssen, bzw. damit sie nicht allen Mitgliedern an den Karren fahren muss, weil die Gründe der Migration ja von den Mitgliedsstaaten erzeugt werden.

Da die sog. zivilisierten Ländern ja bei weitem die Klimagase erzeugen, sagt Pelzig, müssten gemäss des US-Anteils von 15% die Amis also 30 Millionen Klimaflüchtlinge aufnehmen müssten. Natürlich nicht nur die USA, sondern auch Europa, Russland, China und Australien.

Einer seiner Gäste hieb in dieselbe Kerbe: Wir sind die Verursacher all dieser Probleme durch unseren Konsum, das Wirtschaftswachstum. Wenn es mies läuft, wird das Gespenst des mangelnden Wirtschaftswachstums heraufbeschworen, bzw. wie er es sagte "mantramässig wiederholt". Niemand stelle sich der Frage, wie eine Transformation in ein System zu machen wäre, das nicht mehr Wachstum verlangt, um Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen.

Denn wir konsumieren heute Dinge, die Welt zerstören, die wir vor 50 Jahren noch nicht hatten: Flugtourismus, Kreuzfahren, Geld für exotische Luxusgüter, wir brauchen den Erwerb ja nicht mehr fürs Essen und die Miete, sondern um eine Freizeit zu füllen.

Es muss also JEDEM/JEDER in den westlichen Ländern in aller Konsequenz klar werden, dass WIR die Verursacher des Klimaproblems sind - im Alltag - und daher diese Klimamigration verursachen und aushalten müssen. Klar, dass wir lieber Klimamigranten sagen, als Klimaflüchtlinge - obwohl wir genau das tun: Wir bedrohen und vernichten durch unser Handeln die Lebensgrundlagen der dortigen Bevölkerung. Sie fliehen also vor uns, zu uns. So ist das.

Und wir machen einfach weiter: Pelzig erzählt von der EU, die den Afrikanern ein Wirtschaftsabkommen aufnötigte, damit die EU ihren subventionierten (Landwirtschafts)Überfluss noch einfacher dorthin karren kann - was die lokale Landwirtschaft noch mehr zerstört.

WIR also machen das: All der Schrott - durchaus wörtlich zu nehmen - den wir "verbrauchen" - muss ja irgendwo hin gedumped werden. Da kommen die unzivilisierten Neger grad recht. So ist das.

Ich habe mich schon öfters darüber ausgelassen, wie wir mit einer Leck-Mich-am-Arsch Haltung Zeug produzieren und tun, ohne auf dessen Konsequenzen auch nur einen Gedanken zu verschwenden.

In Form der Flüchtlinge wird der Zustrom von Leuten also nicht eine Ausnahme bleiben, sondern es wird diese Migration einfach konstant geben. Pelzig spielte da jeweils einen Clip ein, wo eine Politikerin einem Flüchtling sagt "da müsse der Staat halt mehr machen". Richtig, aber der ist wirtschaftshörig in den westlichen Ländern.

Und als Kontrastprogramm darf unser Neo-SVPler Roger Köppel bei Maischberger nach wie vor was labern von Merkels Fehlern, Leute quasi einzuladen. Zur Argumentationslinie, die Köppel stellvertretend posaunt, habe ich mich auch schon geäussert. Es ist reaktionär, Mauern hochzuziehen, es ist vor allem reaktionär, die globalen Zusammenhänge konstant ausblenden zu wollen. DAS geht einfach nicht mehr. Und wenn ich bis anhin Köppel noch für einen intelligenten Zeitgenossen hielt, bleibt das mit dem Intellekt zwar, aber ich zweifle an seiner Offenheit - nicht nur an seiner natürlich.

Ich habe ja oft den Spruch Think globally, act locally nach meinen Artikeln. Das meine ich eigentlich verdammt ernst. Wer bei einer Effekthascherei beliebigen Inhalts zuerst einmal ein paar Schritte zurück macht, sich fragt: Wem dient die gewünschte oder propagierte Reaktionsweise? Wer will welche Verantwortung abwälzen oder vergessen machen?

Kurz: Wem nützt es?

Es ist immer diese Frage, die wahre oder verstecktere Beweggründe offenbart, denn der Verstand eines jeden packt das sofort - ausser, der persönliche Fall hat einen Emotionsschutzwall aufgebaut. Dann geht es halt prima vista nicht - bzw. dadurch ist man halt auch manipulierbar - von denen, denen's nützt.

Emotionen helfen aber auch, denn im Wort ist ja Motio ) Bewegung drin: Mir gefällt, wie in München die Leute - nicht die Politik - die Flüchtlinge solidarisch empfängt etc. Und viele Politiker sich erstaunen - de facto haben die also als Bedenkenträger Zeug vorgetragen, das das Volk so nicht macht. Klar, das Bild des tot am Stand liegenden Buben hat sicher bewegt ... eben emotionalisiert. Zum Glück - denn eine Emotion gibt Schwung. Ich wünsche mir, dass sich jeder beim nächsten Umwelt-verbrauchenden persönlichen Event, Urlaub etc. sich kurz erinnert, global zu denken - und sein Vorhaben eventuell auch einfach mal sein zu lassen.

Eben: Think globally, act locally

Wow - was für ein SonnTalk

Da schreibe ich grad am anderen Blogartikel, als im TeleZüri der SonnTalk beginnt. Ich mag diesen Wochenrückblick meistens. Der Heutige war aber wirklich mit viel Zündstoff, wie es die Anmoderation gewohnheitsmässig ankündigte. Und es brauchte nicht viel an diesem heissen letzten Augustsonntag.

Die Emotionalität, die das Thema Flüchtlinge und Migration erzeugt, liess alle vier Anwesenden fast die Fassung verlieren.

Beobachtbar an Mimik, Wortwahl, Durchsetzungsdruck, Beleidigtsein etc. etc.

Ist eine Gruppe mal von einer Schwingung ergriffen, nimmt diese alle in Beschlag und triggert deren Emotionspotentiale.

So hatte ich jedenfalls den SonnTalk noch nie erlebt. Das Thema ist halt auch enorm schwer und es ergibt sich wahrscheinlich keine von Menschen machbare Lösung. Denn Menschen haben immer ihren persönlichen Fall im Rucksack. Nur wenn der wirklich leer wäre, könnte man sich das unbeeinflusst ansehen und sich auch eingestehen, dass Fragen nach Lösungen einfach derzeit mit einem "Ich weiss nicht" zu beantworten sind. Das Ich weiss es nicht, wie auch. Wer von denen (ich natürlich auch) hat einen Krieg erlebt? Wer von denen hat eine wirtschaftliche Ausbeutung "dank" Globalisierung erlebt? Der SonnTalk hat ja nie die in der Show, die sogenannte Verlierer sind, sondern nur die Gutsituierten.

Köppel argumentierte rein legalistisch. Ich kann diese Art verstehen, doch es ist genau diese technokratische Sicht, mit der sich Intellektuelle abschotten. Das veranlasste mich ja letztens, genau darüber zu bloggen. Man kann sich der anderen nicht über Technokratie erwehren. Sie scheint nur einen trügerischen Halt zu geben, um dem Eingeständnis eigenen Unvermögens zu entgehen - ich meine das neutral: Es gibt Dinge, die sind in jedermanns Unvermögen. Ein einzelner Mensch vermag einfach nicht, das Richtige zu sehen und zu tun. Das weiss auch jeder, denn alle kennen die Wahrhaftigkeit des Spruchs "Im Nachinein ist man immer klüger".

Weil Köppel sich hinter Legalismus versteckt, die anderen ebenfalls hinter dem Gebot der Humanität, und keine der beiden Seiten eine Lösung anbieten kann, bleibt eben nur die Emotion des Unvermögens, der Ohnmacht. So ist es.

Aus meiner Sicht könnte die Gesamtsituation nur ein globales, höchstpersönliches Verantwortungsgefühl irgendwie halbwegs förderlich begutachten. Dazu muss der eigene Fall soweit geklärt sein, dass einem die eigene Ohnmacht und Mortalität nichts mehr ausmacht - dass das Leben den Weg findet, nicht ein Ego, das ohnehin nie neutral ist. Wieso wohl bringt viele dieses Thema so in Rage ...

Angesichts des Eingeständnisses des eigenen Unvermögens bleibt wohl einem einzelnen nur, sich dann menschlich zu verhalten, wenn die Situation ihn in seinem höchstpersönlichen Umfeld trifft. Da kann er dann eventuell einige wenige, vielleicht auch mehr, förderlich unterstützen auf deren Weg. Die anderen, der Rest des grossen Problems, liegt ausserhalb seines direkten Einflussbereichs. So ist es. Doch der Einsatz nach seinem Gewissen im eigenen Einflussbereich ist das, was das eigene Leben leidvoll oder angenehm macht. Denn die eigene Gemütsverfassung, die macht sich jeder selbst - oder lässt sich übernehmen von Marktschreiern, Hetzern, Agitatoren, Seelenfängern etc.

Mäuschen wäre ich gern gewesen, um deren Umgang miteinander nach Ende der Sendung zu beobachten. Ich denke mal, sie müssen sich nicht nur physisch zuerst abkühlen, bis sie sich wieder begegnen wollen ... :-)

Ashley Madisons unfreiwillige Offenbarung

Ist schon amüsant. Da wollen einige unerkannt sexuelle Abenteuer erleben, melden sich bei einer Website an und sind nun wegen des Hacks dieser Agentur die Blamierten.

Nichts mehr mit geheim und so. Was bei dem Hack rauskam, ist das Amüsante: 30 Millionen Männer waren dabei, alle auf der Suche nach Sex. Anders kann man das ja nicht nennen, für die meisten Männer ist so eine Anmeldung auf so einer Website ja wohl die Vorstufe für Sex.

Wenngleich in Amiland die Empörung ja gross ist, sobald es um sexuelle Themen geht, ist mir der Aspekt egal. Sexualität gehört zum Menschen wie die Luft zum biologischen Überleben des Körpers. Und der Sexualtrieb ist halt der zweitstärkste, also kein Wunder, dass viele Männer dem nicht widerstehen können.

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Chronobiologie und Chronotherapie, Gesundheit dank Schlaf

Ich habe meinen inneren Systemen vor langer Zeit das Gebot gegeben, immer das zu erleben, zu finden und in mein Tagesbewusstsein einzuspiegeln, was in mein Leben gehört, das Ego bereichert, mir dient. Ich habe dieser Wirkung schon viele schöne Erkenntnisse und Erlebnisse zu verdanken. Und es ist gratis :-)

Heute also wieder mal - ich schaltete beim Zappen an diesem grauen Sonntagnachmittag genau dann auf den SRF DOK um, als dort eine Sendung über Chronobiologie und darausfolgender Chronotherapie lief.

Schlafforschung hat mich schon immer interessiert, denn Schlaf hat gerade in unserer Hektik- und Rotationsgesellschaft einen merkwürdigen Beigeschmack: Er sei der kleine Tod, er sei verschwendete Zeit, er kennzeichne faule Menschen, er sei hinderlich, wenn man früh arbeiten soll - und nota bene: wenn ich mich erinnere, dass ich im Gymnasium um 7h15 schon auf der Matte stehen musste ... frage ich mich heute, wie das denn ging, bzw. wundere mich, dass ich damals wirklich was lernte ... oder anders gesagt: ich wundere mich, wieso ich heute ein Abend- und Nachtmensch bin, damals aber scheinbar problemlos diesen Frührhythmus ohne Lernbeeinträchtigung durchhalten konnte, so dass es sogar zur ETH reichte.

Nun, in der Biologie wissen wir ja mittlerweile alle, dass biologische und natürliche Systeme Fehlverhalten über eine gewisse Zeit ausgleichen können, dass Wirkungen oft viele Jahre später erst erscheinen. Um etwas vorwegzunehmen, nenne ich eine sehr interessante, im DOK genannte Hypothese: Alzheimer könnte eine Wirkung der jahrelangen Verstosses gegen den Rhythmus der inneren Uhr sein. Rheuma, Krebs, Diabetes II und andere könnten effizienter und schonender behandelt werden, würde die Medikamentation auf die individuelle innere Uhr des Patienten abgeglichen.

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KenFM.de - Politikerklärer: Krieg oder Frieden - Wer bestimmt auf dem Kontinent

Letzthin sandte mir ein Kollege einen Link zu einem Youtube-Kanal namens KenFM mit dem Titel Krieg oder Frieden in Europa - Wer bestimmt auf dem Kontinent?. Spannend dachte ich, schau ich mal an. Kam aber nicht dazu, lange.

Doch nun habe ich es angeschaut. Zum Glück und wunderbar! Endlich mal ein Informationsangebot, das es sich lohnt anzusehen. Es ist nötig, dass wir unabhängig denken können. Wie der vertretene Friedensforscher Nietzsche zitierte, "Alles Sehen ist perspektivisches Sehen". Danach ist es nötig, dass man öfters mal die Perspektive wechselt.

Vor allem geht es darum, dass wir kritisch gegenüber allen Medien sind. Dass es nicht einfach Gut und Böse gibt, und dass deren designierten Vertreter immer diese Rolle behalten. Die USA ist nicht der gute Cop, Russland nicht der böse Russe. Versteht man, dass jegliche Informationsvermittlung über Presse und TV immer von Meinungsmachern gestaltet wird. Der Friedensforscher sagt, dass es nur noch zwei Supermächte gibt: Erstens die USA und zweitens - und so habe ich das noch nie so klar erkannt -, nicht China, nicht Russland, sondern die öffentliche Meinung. Und um die wird gekämpft. So gibt es also einen inhärenten Kadavergehorsam auch in den Informationsmedien, der schlussendlich dazu führt, dass auch in sogenannt Qualitätsmedien nur noch verbreitet wird, was einer ungenannt bleibenden Eminenz behagt. Und da viele der Menschen halt aus mir unbekannten Gründen geil auf News sind - siehe Facebook und Konsorten - führt das über die Jahre und die Einseitigkeit der Perspektive dazu, dass die Masse, eben die umkämpfte Meinung, genauso einseitig wird.

Die anwesenden Leute erzählen von Stories der Schmähung, Desavouierung, Denunziation, Abklassierung als Verschwörer ... dass es mich schon wütend macht. Sogar, wenn einer im Solde eines Senders steht und für den Hintergründe aufklärende Filme dreht, wird der von seinen Chefredaktionen gebannt, und Onlineplattformen blockieren stillschweigend Kommentare, wenn sie von ihm stammen, in sogenannten Diskussionsforen wohlgemerkt! Da greifen also Graue Eminenzen ein, die eine gewollte Weltsicht propagieren und durchdrücken müssen - oder was schlimmer ist: wollen.

Diese sind diejenigen, die die Arbeit von Journalisten und Forschern zulassen oder abweisen. Da wird klar, dass der Informationskrieg schon lange läuft. Wen wundert es, dass wir über die Freiheit des Netzes diskutieren und dafür sorgen müssen, dass es Anbieter von anderen Perspektiven weiterhin geben muss

Jeder mündige Bürger, als die wir gerade in der Schweiz vor jeder Abstimmung ja genannt werden, muss sich immer im klaren darüber sein, dass in der Welt Spiele laufen, in denen wir nur Manövrier­masse sind, die Bauern auf dem Schachbrett - wenig Macht, aber in der Überzahl. Die Spiele laufen zwar nur mit dieser Masse, aber die Spielgestalter wollen natürlich nicht, dass die Masse das entdeckt. Denn dann wäre das Spiel aus. Kein Wunder, kommt im TV nur noch GNTM, DSDS, Kochshows, Scripted Reality Soaps und Dschungel. Weil man damit die Masse in deren Freizeit auch noch mal zwei Stunden pro Tag vom Denken abhalten kann - und mit niedrigsten Schenkelklopf-Humor und Abfeiern von Klischees eine Menschensicht in die Gehirne reindrückt.

Und natürlich nicht nur TV und Zeitung ist dem unterworfen, das Internet und Ausbildungsstätten auch. Noch gibt es im Internet noch mehr Auswahl - vorderhand. Schnell kommt man dank Google auch noch auf Darstellung anderer Perspektiven. Das muss so bleiben, denn natürlich braucht auch ein unabhängiger Denker Impulse und geistige Nahrung. Wenn ich jeweils meinen Spruch ans Ende meiner Blogs schreibe "Think globally, act locally", so bin ich als Denker auch auf Informationen angewiesen, WENN ich mich mit etwas beschäftigen soll/will/muss. Und damit bin ich der Qualität und der Absicht des Informationsgebers ausgeliefert, wenn ich mir die Information nicht selbst beschaffen kann. Es ist niemals Wissen, das über TV und Presse kommt, nur Information. Wissen wird Information erst durch Anwendung und Umsetzung in der Realität eines jeden einzelnen. Und daher ist sein Wissen dann auch immer individuell und nicht objektiv.

Doch immerhin, wir sind 7+ Milliarden Leute auf der Welt (ob die Zahl stimmt, wer WEISS es). Diese scheinen eigentlich alle gleich zu sein, materiell jedenfalls schon, 40-200 kg Biomasse. Und doch meint jeder, er sei was Einzigartiges. Und genau darüber erwischen einen die Grauen Eminenzen. Indem sie jedem diese Illusion einbleuen, sie verstärken, sie manipulieren und zwar so, dass jeder an seine Individualität und seine Eigenverantwortung und Selbstkontrolle glaubt, aber natürlich immer so, dass jeder an den Strippen der Meinungsmacher hängt.

Um zum Thema von KenFM zurückzukehren: Dies kann natürlich nicht mehr so offensichtlich geschehen wie vor 70 Jahren. Doch der Stellungskrieg scheint nun immer noch zu laufen, denn die vier Leute beleuchten dort sehr offen die Möglichkeit, dass wir Europäer wegen des guten Cops, der USA, eventuell in einen Krieg mit den Bösen Russen gezwängt werden, weil wir nicht mehr sehen, dass der gute Cop eben kein guter ist, sondern ein egoistischer Machtpolitiker. Und dass wir aufpassen müssen, wie wir uns dem gegenüber verhalten, so dass er uns nicht einfach als kleine Zahnräder in seinem Getriebe verschleisst. Denn, hier würde ein weiteres Nietzsche Zitat passen:

„Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.”

Es ist halt immer so: Wenn einer Dir freiwillig eine Information anbietet, aufschwatzt, aufdrängt, damit Du was tust - überlege, wozu er das macht. Das "Wozu" ist ein magisches Wort: Es verleitet den Gefragten, seine Motivation, seine Ziele offenzulegen - wir Menschen sind da sehr geübt, Recht-Fertigungen (das sind die bedeutungslosen Antworten aufs "Warum") von Absichten zu unterscheiden. Denn das "Warum" fragt nach Vergangenheit, das "Wozu" nach Zukunft.

Dem Frager eröffnet sich so die Möglichkeit, bewusst zu entscheiden, ob die Motivation auch die eigene sei. Denn wäre dem so, interessierte es Dich selbst, würdest Du selbst suchen und fragen gehen - Informationen und Perspektiven kämen dann von alleine und zwar die, die Du dann auch brauchen und verwenden kannst. Wie im Kleinen, dann so auch im Grossen.

Ich fand die Lektion dieses Videos sehr belebend und nötig. Schön, dass es solche Leute gibt und dass es noch möglich ist, ihre Perspektiven im Internet kennenlernen zu können.

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