Nachtrag zum Kopenhagen-Artikel

Es erreichte mich ein Kommentar, ob ich denn wirklich nicht enttäuscht gewesen sei vom Ausgang des Gipfels. Natürlich, ich war enttäuscht, als die ersten Gerinsel von Schwäche aus der Gedankenmasse der Kongressteilnehmer in die Öffentlichkeit träufelten.

Nachdem ich über die Jahre soviel gelesen und gesehen hatte an Argumenten vornehmlich aus der Wissenschaftsszene, die auch belegte, dass die Staatenlenker, zumindest die der westilchen grossen Verursacher, schon wüssten, was die Stunde geschlagen hat, war ich erstaunt, dass diese Lenker dann doch nicht so handelten, wie sie es wohl wüssten. Also nichts von "nach bestem Wissen und Gewissen". Wohl eher nach "wes Brot ich ess, des Lied ich sing".

Wie soll ein Obama gegen die Kräfte im eigenen Land ankommen? Ich stecke nicht in seiner Haut, doch in Kopenhagen hätte man Mut zeigen können und die Fesseln der Lobbyisten sprengen. Welches Land könnte sich nach Rückkehr seines Helden denn dessen Wünschen wirklich unter dem Licht der weltweiten Presse widersprechen? Kann man nach Hause kommen, den Leuten dort sagen "Sorry, deine Kindern und Enkel werden um Wasser kriegen und vor Hitze schmachten, denn wir sind zu faul und feige, für euch alles, was wir können, zu machen. Wir machen nur das, was uns nicht belastet.".

Figura zeigte, dass man das kann. Rückkehr in das Güllenloch der eigenen Classe politique. Natürlich, der Argumente gibt es viele ... doch wie ich eben letztens schrieb, klingen die halt für mich immer nach Ausreden des St. Florians Prinzips. Ein Vertreter der afrikanischen Delegationen wollte doch die Amis bei der Ehre packen: Kennedy hätte es ja auch geschafft, seine Nation innert sieben Jahren auf den Mond zu bringen.

Es klappte nicht mehr. Obwohl das Ziel nun wohl wichtiger und auswirkungsreicher ist. Nope. No way. Our economy would suffer from ... you name it.

Bundesrat Leuenberger argumentiere ja auch so: "Wir bieten 20%, können aber mehr, doch das tun wir nur, wenn die anderen auch ... ". Was ist das denn anderes als St. Florian? Jeder weiss doch, dass alle Länder wohl irgendwann in der näheren Zukunft müssen? Und so fahren wieder alle mal mit 600km/h auf ne Mauer zu und schauen nur auf die Nachbarn, wann die bremsen. Da das alle tun, wird der Aufprall auf die Mauer ungebremst sein. Die Crashdriver sind dann alle tot, aufräumen müssen die nachfolgenden Generationen.

Wie wäre denn der Gedanke, dass ein Land - und sei es noch so klein wie die Schweiz - durchaus vorpreschen könnte, um wieder mal einen Knowhow-Vorsprung zu erreichen? Gerade solches hat doch die Schweiz reich gemacht, gutes bist bestens Knowhow. Will die Schweiz nachhecheln? Führungsqualität hat sie ja schon oft abgegeben, gerade in der Energieproduktion. Nun ja. In 20 Jahren können die dannzumaligen Schweizer dann wohl nur seufzend den Kopf schütteln, wie weit der Rückstand zu Deutschland etc. geworden sein wird. Dem deutschen Geschwister der hierzulande zu schonenden Wirtschaft wird es möglicherweise dannzumal einiges besser gehen als unserer.

Natürlich hätte ich es auch besser gefunden, wenn es keinen Winkelried benötigte. Doch nun nach dem Flopp scheint es halt doch sowas zu brauchen, damit die anderen endlich sämtliche Hände aus den eigenen und anderen Hintern ziehen um vorwärts zu machen, egal, wie laut die Hintern "Aua" schreien.

Doch selbst dann: Wie ich schon erwähnte, sind es ja nicht die Wirtschaften per se, die sich sträuben, sondern die Gewohnheiten aller Menschen, die was zu sagen haben. Und da halt derzeit die Welle der Verlustangst grassiert, wird sich das eben nicht ändern, bis ein Winkelried à la Galileo schreit und mit Tatbeweis belegt: "Und es geht doch!"

Für ich bleibt es also beim Think globally, act locally. Eine der grössten Auswirkungen, die der Klimawandel wohl haben wird, ist die Zerstörung des bisherigen Arbeitssystems. Denn wenn wir es nicht schaffen, die Idiotie zu beenden, dass am Morgen die Hälfte der Bevölkerung sich gleichzeitig an einen Arbeitsplatz bewegen muss - der ja schon lange nicht mehr wirklich die Kraft der Arbeiterhände braucht - und abends wieder zurück, dann werden Reduktionen wohl zu klein bleiben. Man denke an Chinas und Indiens Verkehrsaufkommen.

Und natürlich braucht es dann die Einsicht, dass das Gute nahe liegt. Denn man darf den Teufel natürlich nicht mit dem Beelzebub "Freizeitverkehr" austreiben. Es ist also wiederum die Einsicht verlangt, die eines jeden einzelnen. Also schon wieder: Think globally, act locally. Wir werden es wohl noch knapp erleben.

Kopenhagen - ein überschätztes St. Florian-Event

Mit etwas distanzierter Beobachtung habe ich den Verlauf von Kopenhagen verfolgt. Einge gewaltige, emotionale und - nota bene - energieverschwendende Veranstaltung, geeignet, um sich darzustellen, den Wichtigen zu markieren, sich aber auch mit vielen Leuten zu treffen, die sich sonst wohl nie kennenlernen würden. Die ehrlich Bemühten treffen auf Zaghafte, Realitätsverweigerer und Machtusurpatoren. Und das in den Variationen aller 192 Länder. Konnte das überhaupt klappen?

Ich hätte gewünscht, es kommt mehr raus. Und das nicht unbedingt, um das CO2-Ziel zu erreichen, sondern um den Puls zu erkennen, der die Gedankenwelt der Führer bestimmt. Der zeigt nun also an, dass man sich nicht festlegen will, dass man aus Rücksicht auf zuhause - oder der eigenen Verflechtung in Abhängigkeiten - keine Schritte raus aus denselben machen kann oder will.

Aber wir: Wieso sind wir denn enttäuscht? Hätte ein Vertrag irgendwas an der eigenen Verschwendung von Resourcen irgendwas geändert? Hätten wir nicht eigentlich nur darauf gehofft, dass wir "dank" Gesetzen einfach gezwungen werden, etwas an den eigenen Gewohnheiten zu ändern? So müssten wir nicht die Hand aus dem Hintern nehmen und selbst was tun, sondern könnten wie gewohnt als unwillig blökende Lämmer hinter dem Tätschmeister nachtrotten.

Dass es darum ginge und dass dies dem einen leicht, dem anderen schwer fällt, zeigte ein beeindruckender Dok-Film über ein finnisches Ehepar, das sich vornahm, ein ganzes Jahr lang auf alles mit Plastik zu verzichten, so wenig wie möglich Öl zu verbrauchen, CO2 zu produzieren.

[Mehr]

Abwrack-Prämie ist wohl eher selbst schon Schrott

Nun soll auch in der Schweiz eine Abwrackprämie kommen. Dass wir als Letzte so was in geanu der Zeit bekommen, ist ein untrügliches Zeichen, dass es um die Wirtschaft geht, nicht um den Umweltschutz.

Gestern war ich mit einem Freund weg, der in seinem Land einen Hummer fährt. Hierzulande ist es immerhin noch ein Jeep. Wir diskutierten diese Methoden zur CO2-Bändigung.

Wenn nun jeder sein altes Auto schrottet, dann ist das ja nicht automatisch gleichzusetzen mit "ein positiver Schritt für die Umwelt", ausser, er kauft kein neues mehr. Das ist jedoch unwahrscheinlich, und dann gäb's ja auch die Prämie nicht.

Ist das alte Auto gar ein schön Metallisches, dann darf man ja mal heutige Autos heranziehen: Viel Kunststoff, viel Elektronik, viel mehr Gift, gerade in der Elektronik.

Die Ressourcen werden durch das Abwracken nicht weniger, sondern mehr belastet. Gerade das, was die neuen Autos auszeichnet, Batterien im Falle von Elektro- oder Hybridfahrzeugen, sind weder "gratis" herzustellen noch halten sie so lange, noch sind sie problemlos zu entsorgen. Dass Stromproduktion dann auch noch Resourcen kostet, ist ja wohl klar, scheint mir aber manchmal den Leuten nicht (mehr) bewusst zu sein.

Ich hatte andernorts schon die Information weitergeleitet, dass für die Umwelt das alte Auto unter dem Strich sehr wohl freundlicher aussehen kann als ein neues. Denn nur Metall kann wohl fast unendlich viele Male wieder rezykliert werden. Ihm Gewichtssparen-Wahn der Öko-Leute ist es jedoch wenig gelitten, denn es gelte ja: Weniger Gewicht = weniger Treibstoff-Verbrauch = weniger CO2-Ausstoss. Wie aber werden dann die Stoffe erzeugt, die rezykliertes Metall ersetzen sollen?

Wenn ein Toyota Prius, den ich ja schon toll finde, entsorgt werden muss, fallen all die Gift- und Spezialstoffe (wieder) als Sondermüll an - solche Autos sind ja fast eher fahrende Computer und Roboer. Ob sich das dann lohnt für die Umwelt ... wenn die Entsorgungs- und Recyclingtechnologien sich genauso schnell weiterentwickeln wie der jetzige Boom der "umweltfreundlicheren" Autos, dann mag es sein, dass der Prius in 20 Jahren wirklcih umweltfreundlich entsorgt werden kann. Das ist nicht nur zu hoffen, sondern gar zu fordern.

Die Ökobilanz eines Produktes wie eines Autos ist wohl sehr schwierig kompetent und umfassend zu erstellen. Obwohl ich auch grundsätzlich dafür bin, dass alte, belastende Technologien so schnell wie möglich abgelöst werden, bin ich kein Umweltbilanz-Experte. Wir alle wissen wohl viel zuwenig über den Herstellungsprozess und die Entsorgung unserer Alltagsprodukte. Hier könnten wir uns weiterbilden, damit wir all die (sinnlosen) Produkte zumindest etwas besser auf die Umweltverträglichkeit abschätzen können.

Die Abwrackprämie in der Schweiz jedoch ist nur ein Belebungsmittel für die Autoindustrie. CHF 3'000.- zu bekommen, ist ja heute mit etwas Feilschen ohnehin möglich.

Mit Umweltschutz hat diese Prämie nicht viel zu tun.

Interessante Zukunft

Letztens sah ich einen Thementag auf Arte zur Zukunft der Gesellschaft, des Wohnens, der Technik, der Umwelt. Der Thementag befasste sich mit dem Leben in der Zukunft, wie werden die Menschen leben, wo und in welchem Kontext.

Nach der aktuellen Krise scheint die Realität zu lernen, dass dier Globalisierung ein Fehler war, zumindest teilweise. Das Herumkarren von Resourcen ist einfach eine Idiotie sondergleichen, erst recht unter dem Aspekt der Energieverschwendung. Wenn ein Nahrungsmittel nicht in der unmittelbaren Nähe seiner Verbraucher angebaut oder gezüchtet wird, schluckt sein Transport Energie, die die Menschen in der Zukunft sich wohl nicht mehr leisten können.

Dies ist leicht einsehbar, wenn man mal bedenkt, wieviel Energie aufgewendet wird, um eine Megacity von ca. 5 Millionen Einwohner überhaupt täglich mit Nahrung und Wasser zu versorgen.

Die Zukunftsforscher kamen daher auf meinen Lieblingsspruch "Think globally, act locally". Um den Globus zu erhalten, müssen die Lösungen lokal funktionieren.

Was ich bisher nicht wusste, und was mich sehr freute, war die Tatsache, dass offenbar doch schon recht viele Leute als Städteplaner arbeiten, die sich die neuen Wohn- und Lebensumgebungen visionär entwickeln.

So sind Städte geplant für die Wüstenregionen, die 500'000 Menschen Platz geben, ihre eigenen Nahrungsmittel in der Stadt erzeugen und die Abfallstoffe in Kreisläufen wieder aufbereiten. Elektrizität wird aus all den Kreisläufen und natürlich der Sonne erzeugt, die die Stadt voll versorgen kann.

Andere Modelle sehen in unseren Breitengraden turmhohe Wohnzylinder vor, die alles bieten, was eine Stadt in der Fläche bereithält, einfach in der Höhe. Sie böten Platz für viele tausend Menschen. Da sie nur wenig Fläche beanspruchen, ist das unmitellbare Umland die Nahrungsquelle. Grosses Pendeln der LAndbewohner in die Stadt entfällt, da die Stadt quasi vor der Tür steht. Wenn man aktuellerweise die Projekte im ölreichen nahen Osten anschaut, sieht man, dass zumindest die Technik schon soweit ist.

Die afrikanischen wie auch die arabischen Staaten würden die neuen Energiequellen sein, denn viele der visionären Energiekraftwerke funktionieren nur mit viel Sonne und grossen Flächen, wie zum Beispiel das Heissluftkaminktraftwerk, das nur aus Glas besteht. Es besteht aus einer ca. 7-10 km durchmessenden, etwa 3 Meter über dem Boden schwebenden Glasscheibe, in deren Mitte ein 1 km hoher Kamin steht, in dem eine Luftturbine den Aufwind, der sich aus dem Hitzeunterschied unter der Glasscheibe und dem Kaminende ergibt, in Strom umwandelt. Wenn im Boden unter der Scheibe Wasserleitungen verlegt werden, kann das Kraftwark auch ohne Sonne Strom produzieren, da tagspber die Sonne nicht nur die Luft, sondern auch das Wasser erhitzt, das die gespeicherte Hitze in der Nacht wieder abstrahlt und den Luftstrom im Kamin so aufrecht erhält.

Elektrizität nach Europa zu transportieren, sei offenbar kein Problem, es würden nur 10% Verluste auftreten. Ich hoffe, dass auch Politiker endlich einsehen, dass es Rollenänderungen geben wird, dass Europa massiv Geld investieren könnte - in Energieproduktionsanlagen in Afrika oder Arabien - statt in Kohlekraftwerkde oder doch wieder nur Atommeiler in Europa. Doch ob Politiker wirklich global denken können?

Viele dieser Projekte sind schon realiserbar, einige schon realisiert. In Bedfordshire, England, zum Beispiel gibt es eine Musterstadt, die keine CO2-Emissionen habe, die ihre Nahrung und Energie selbst erzeuge. Häuser haben dort eine raffinierte Belüftung, die ohne Elektrizität auskommt, weil der Luftzuug über die Dächer die Kamine wie Windräder dreht: Luft wird in die Häuser gedrückt, die Abluft wird im Windschatten abgegeben, nicht ohne zuvor über einen Wärmetauscher seine Wärme an die Frischluft abzugeben.

Es ist toll zu sehen, was interessierte Leute entwickeln können, wenn sie konsequent global denken dürfen. Es ist zu hoffen, dass deren Denkweise auch bei uns ankommt, damit diese neuen Konzepte in unseren Alltag einfliessen. So subversiv halt, wie die derzeit aktuellen Denkweisen wie Globablisieunrg, freie Märkte etc. quasi die Basis unseres Selbstverständnisses der "zivilisierten" Welt darstellen.

"Freie Märkte", das sei ohnehin eine Lüge, denn eine Studie hat ergeben, dass alle heute reichen Länder, die das predigen, nur reich wurden, weil sie in der Vergangenheit eine Phase der starken Abschottung und des Protektionsmus durchgingen - also genau das, was sie anderen, noch nicht reichen Staaten verbieten möchten. Tja, vor allem afrikanischen Staaten. Und siehe da, sie bleiben arm, weil sie unter dem Druck der Weltbank-Ideologie ihre Märkte nicht schützen dürfen. Und deshalb werden sie nicht reich, im Gegenteil, der Import von billigem ausländischen Zeug vernichtet die lokale Landwirtschaft, verhindert die Industrialisierung und führt zu Abhängigkeiten, nicht nur kommerzieller Art. Bildungsschwäche, Arbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit sind Konsequenzen.

Wie auch immer. Der TV-Abend hat mir gut gefallen, es hat mir gezeigt, dass immer mehr Leute an den notwendigen Änderungen arbeiten, um die Zukunft gelassener zu sehen, denn nur diejenigen, die sich nicht damit beschäftigen, müssen wohl Schiss vor ihr haben.

Ecoman - der sexy Funkstromschalter

Die EKZ feiert heuer das 100 Jährige, fährt dazu offenbar im Land herum, stellt aus und bietet sogar ein gesponsertes Theaterstück.

"Click - der Standby-Killer", wie das Teil offiziell heisst, wurde in der Ausstellung mir als Ecoman vorgestellt. Ebenfalls an der Ausstellung gibt es einen kräftigen Rabatt. Damit kostet das Teil nur noch knapp CHF 25.-

Dies war günstig genug, dass ich mir sofort einen kaufte. Das Ding sieht tatsächlich neckisch aus, einfach und sinnvoll, denn es verreint funkgesteuertes Stromschalten mit Verbrauchsmessung. Und so sieht das Teil von ca. 8cm Durchmesser von vorne aus:

Es hat eine LCD-Anzeige, die hier grad darüber Auskunft gibt, wieviel mein Handy-Loader grad braucht, wenn das Handy geladen auf ihm steckt. Das Gehäuse ist durchsichtig, spiegelt viel und man sieht auch sofort jeden Fingerabdruck, Fettfleck etc. Ich würde mir einen matten Kunststoff wünschen, das ist aber auch grad das einzige, was ich ändern würde.

Die beiden Solarpanels sorgen für den Strom, den Ecoman für sich selbst braucht für Funk und LCD. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wieso es doch noch eine Knopfzelle hat, die wohl kein Akku ist:

Das effektive Schaltstück ist ein gleich grosser Diskus in undurchsichtigem Schwarz, mit zwei ca. 30cm langen Kabelstücken, mit welchen man den Ecoman einfach vor ein Gerät oder eine Steckdose einschleift.

Der Ecoman funkt im 2.4 GHz Band, wie die WLANs. Er übermittelt einen Druck auf seine obere Hälfte als Schaltbefehl an den Sklavendiskus, der dann mit einem Relais den Strom hörbar ein- oder ausschaltet.

Ist der Strom an, erhält er vom Sklaven andauernd mitgeteilt, wieviele Watt sich die angeschlossenen Geräte jetzt gerade genehmigen.

Was er nicht ist, und das finde ich sehr schade, das ist eine Art Schwellenschalter, der bei Absinken des Leistungsverbrauchs unter eine einmalig einzustellende Schwelle selbst automatisch abschaltet. Dann könnte ich nämlich alle angeschlossenen Standby-Geräte mal anschliessen, alle auf Standby gehen lassen und diesen Wert dann als Schwelle einstellen. So könnte der Ecoman dann automatisch komplett abschalten, wenn er merkt, dass alle Geräte auf Standby sind. Denn automatisch abschalten, das tut der Ecoman nicht. Es fehlt ihm auch eine Zeitsteuerung, oder eine lichtabhängige Steuerung, die dank der ja vorhandenen Solarpanels durchaus vorstellbar gewesen wäre.

Dennoch, es ist ein hübscher Schalter mit dem Zusatz der Leistunganzeige. Damit kann nun keiner mehr sagen, er wisse nicht, was seine Geräte verbrauchen.

In den Einsatz ist es sehr schnell und äusserst einfach gebracht: Auspacken, anschliessen, fertig. Es funktionieren mehrere Ecomans im selben Raum, da jeder offenbar kodierte Signale verschickt, so dass nur der passende Sklave darauf reagiert. Es ist nichts einzustellen, der Ecoman ist ein Teil, das nun wirklich jeder brauchen kann und soll.

Alles in allem, sehr hübsch und nützlich. Sehr empfehlenswert. Weitere Informationen beim EKZ.

Jean Ziegler - ein Vulkan voller Informationen

Ich liebe ihn, den Jean Ziegler. Weil er ein Vulkan mit scheinbar unbegrenzter Energie ist. Allerdings ist er auch genau deswegen etwas mühsam, denn sein Informationsdruck ist gewaltig, da kommen nur gute Info-Grabber mit. Er will soviel loswerden, den Leuten einbleuen, dass der Durchschnitt sich wohl doch etwas gedrängt fühlen dürfte.

Zudem ist seine Botschaft meist sehr niederschmetternd. Im TV hat er heute zum Thema Spekulation um Nahrungsmittel dargelegt, dass für einen 50 Liter Tank eines "modernen" Ethanolautos 385 kg Mais verbrannt werden müssen - eine Menge, mit der ein Kind in den ärmsten Ländern dieser Welt ein Jahr lang leben kann. Gemäss Ziegler sei an der Preisexplosion der Nahrungsmitteln zu 52% die Spekulation mit ihnen verantwortlich.

Kein Wunder, so habe doch die UBS selbst in ihren Anlegerdokumentationen offengelegt, dass man seit Januar bis Mitte diesen Jahres 35% Profit machen konnte, wenn man in Nahrungsmittelgeschäften anlegte. Tja, trifft's halt derzeit doch die Richtigen?

Tja, Jean will einem diese Zusammenhänge alle regelrecht in die Ohren stopfen ... an sich zurecht, denn der grosse Blick fehlt den meisten Leuten. Wobei das kein Wunder ist, denn wie agiert man in seinem kleinen täglichen Aktionsradius angesichts dieser grossen Spiele? In Anbetracht der eigenen Ohnmacht ist es dann für den einzelnen etwas entmutigend, all die Fakten von Jean zu integrieren. Das schlechte Gewissen nagt wohl ...

Dabei kann natürlich schon jeder etwas machen, aber dann muss er wohl den emotionalen Druck dieser Themen erstmals akzeptieren und dann Strategien entwickeln, wie er im Alltag diesen kapitalistischen und natürlich menschenunwürdigen Taktiken der multinationalen Konzerne und Finanzjongleure entgegenwirken oder zumindest nicht verschlimmernd handeln kann.

Und natürlich ist es so, dass des einzelnen Reichweite halt nur bis zum Kopf und Herz des nächsten langt. Doch auch der reicht ja weiter ... und so weiter. Jedesmal sollte es halt gelingen, Gewohnheiten zu wandeln, denn nur dadurch entstehen beobachtbare Änderungen.

Überlege ich mir beim Einkauf, beim Meeting mit Geschäftsleuten, beim Umgang mit der Familie, was ich vermitteln will, dann geschieht die Änderung. Im Kleinen, doch vielleicht merken die Beteiligten ja, dass ich mich ändere, worauf ich achte, sodass auch sein Wesen merkt, dass Dinge auch anders gemacht und gesehen werden können. Denn es ist klar, alles beginnt im Kleinen. Jeder Körper entstand aus dem Kleinsten. Ohne das Kleine gibt es kein Grosses. Man darf also rückwärtsrechnen ... all das, was jetzt gross wirkt, musste zuerst einmal in ganz kleinen Strukturen, Gewohnheiten, Gedanken entwickelt worden sein. Dies beobachtend, sollte es einem klar sein, dass die nächsten Änderungen auch wieder nur aus dem Kleinen kommen können. So sind wir wieder bei uns Kleinen. Da, wo jeder für sich ändern kann.

Und damit die Gewohnheitsänderungen Informtionen bekommen, dafür ist Jean Ziegler immer gern willkommen.

So viel Wasser rund um Berlin und Potsdam - ein Lieblingsort

So, nun bin ich zurück vom dritten Trip nach Berlin dieses Jahr. Genauer war ich eine Woche lang in Liebenberg im Löwenberger Land und danach eine Woche in Potsdam.

Während die erste Woche die eines Seminars war, lebt ich in der zweiten Woche in dem gerade in der Renovation befindlichen Altbau eines Freundes. Der machte die Arbeit selbst, so dass ich eigentlich in einer Baustelle lebet. Im dreistöckigen Haus war die unterste Wohnung grad mal mit wenigstens einem funktionierenden Klo ausgestattet. Dusche klappte noch gar nicht. Dafür durfte ich jeweils am Morgen zuerst 1'100 Meter spazieren, um in Alt Nowawes in einer Werkstatt duschen zu können. Natürlich gab's genau kein Internet.

Zum Glück hatte ich grad für meinen neuen Laptop eine neue WAN-Karte mit HSDPA gekauft ... die bescherte mir sogar Video über Zattoo. Dass ich damit aber auch wieder eine Ladung Dreck gefischt habe, nicht an Hardware, aber an Software dazu, das ist eine andere sehr ärgerliche Geschichte gewesen. Gemerkt habe ich es natürlich erst in Potsdam, der Test bei mir zuhause ging (natürlich) gut.

In Potsdam selbst durfte ich mit dem Wagen meines Freundes, netterweise ein US BMW Cabrio mit Automat, in der Gegend rumfahren. Es ist schön toll, all die Alleen in der Gegend. Erst recht in den Ostgebieten, südöstlich von Berlin. Dort fühlte man sich selbst mit dem Auto in den grossen Wäldern fast verloren oder einsam ... denn die Deutschen rasen auf den Autobahnen, ich cruiste über Landstrassen ... die Impulse der Natur strömten intensiv ein. Ich liebe das, es gibt nichts Schöneres für mich als in Ruhe und Gelassenheit durch die Natur zu fahren, halten zu können, wann und wo ich will.

Denn frei von Zeitdruck finden sich schöne Plätze, hier an irgend einem Fluss ...

Bin ich selbst in Ruhe und Stille, erlauben mir die Tiere, sie nah zu beobachten und ab und an ein Foto zu machen.

Grün ist es aber nicht nur auf dem Land, sondern in der Stadt selbst. Potsdam gilt als die grünste Stadt Europas - glaub ich sofort, wenn ich Stadt-Wohnhäuser im "Wald" sehe:

In Alt Nowawes, so sagte mir mein Freund, habe der Kaiser ehedem mal holländische Weber angesiedelt, was zum dort typischen Strassenbild führte.

Der Strasse angrenzend ist eine ca 6 Meter breite Wiesenzone, auf der die Weber damals die Stoffe zum Gerben unter die Sonne legten. Heute bieten diese Zonen Platz für schöne kleine Kneipen. Zum Glück auch unter Bäumen, denn zum Gerben heiss wurde es unter der prallen Sonne.

Heiss war es in Berlin, grausam im Stau spürbar, weil doch grad die letzten 200 Meter vor dem Brandenburger Tor umgeleitet waren - der Empfang der Deutschen Nationalmannschaft war grad tags zuvor. So standen alle Autors für ca. 400 Meter fast 45 Minuten. Dafür gab's dann Blicke in die Arbeitszukunft in Berlin ...

Unerwarteterweise fand ich sogar Schweizer Relikte in der Gegend um Babelsberg ...

Andere Fabeltiere wie den Moby Dick erwartete ich hingegen nicht zu finden in den Kanälen und Seen rund um Potsdam. Trotzdem gab's da einen:

Zum Abschluss meines Aufenthalts war eine Bootsfahrt auf dem Schnellboot meines Freundes angesagt. Zuvor genehmigten wir uns noch ein paar gute Kuchenstücke in einem Strassenkaffee im Herzen Potsdams. Dass es dort Gutes gibt, haben die Spatzen offenbar auch schon längst geschnallt, so dass sie mir relativ leicht Modell standen, während wir am Frühstücken waren.

Dann endlich aufs Wasser. In den Kanälen herrschte reichlich Bootsverkehr, so dass man sich schon wie im Stau auf der Autobahn fühlte ...

So dümpelten wir denen halt nach ... immerhin konnte mein Freund und Kapitän sich dann auch mal einen genehmigen.

Etwas erstaunt war ich dann noch, dass er meinte, wir führen noch kurz bei Adli ein. Die haben doch tatsächlich einen Anlegeplatz nur für Aldi Kunden. So kann der Obermacker angeben, er fahre mit dem Schiff zum Aldi. Gestimmt hat's, aber der Aldi war auch per Auto erreichbar, keine grosse Show, mit dem Kahn anzulegen ... zumal da grössere Pötte schon die Anfahrt versperrten ...

Dafür erlaubt das langsame Fahren auf den Kanälen Blicke an tolle Stellen, öffentliche ...

... wie auch private, solche der wohl oberen Zehntausend ...

Natürlich kreuzte der Moby Dick auch wieder unseren Kurs ...

Ob die hier aber wirklich soweit gerudert sind, bezweifle ich ... auf jeden Fall mussten wir schön langsam dahinkuttern, solange solche in der Nähe waren ...

... denn immerhin, wenn mein Freund Gas gab und der 6.5 Liter Motor das Wasser aufwühlte, war die Heckwelle doch beeindruckend und hätte einige kleine Boote in Bedrängnis gebracht.

Doch statt den Abend mit den Freunden so zu beenden ...

galt es für mich, um knapp 20h00 auf dem Flugplatz zu sein. So wurde ich vom Vater meines Freundes am Steg wieder empfangen und nach Tegel gefahren. Es fiel mir schon sehr schwer, diese Stimmung, dieses Erlebnis, diese schöne Gegend zu verlassen ...

Ich liebe diese Gegend. Ich würde viel drum geben, an diesen Wassern ein kleines Häuschen mit etwas Land zum Leben nutzen zu dürfen.

Wer also etwas wüsste ... sofort anrufen ... ne Provision gäb's schon ... :-)

Grund fürs Bienensterben nun (eventuell) geklärt

Aus Slovenien komme die Erkenntnis, wieso die Bienenvölker zu sterben begannen vor einigen Jahren, und wieso deren Bestand bald schon kritisch ist, wenn man bedenkt, dass viele Früchte ohne die Bienen nicht unsere Gaumen erfreuen können.

Keine Bienen, keine Befruchtung, keine Früchte, keine köstlichen Erdbeeren und Himbeeren etc.

In Slovenien habe man nun herausgefunden, dass die Pflanzenschutzstoffe für Raps und Mais die Bienen langsam vergiften.

Imker dieser Gegend entfernen nun ihre Völker aus den Rapsfeldern und sie befürchten noch mehr Untergänge von Bienenvölkern, wenn der Mais kommt.

Es zeigt sich halt wieder: Der Mensch greift immer viel zu früh und mit höchstens Halbwissen in Millionen Jahre alte fein abgestimmte Zyklen ein und setzt Ursachen, die ihn dann selbst treffen. Übel ist es halt, dass er meistens meint, er könne es schon besser als die Natur (Dünger, Pflanen"schutz"mittel, GVO etc.)

So ist es halt hier.

Die Gefahr des hohen Erdölpreises fürs Klima und die Gemeinschaft

Eigentlich denkt man ja, dass der hohe Preis gut für die Welt ist, denn so wird endlich gespart. Alternative Energiekonzepte bekommen eine Chance, ihre Investitionsaufwände bezahlt zu bekommen, neue Energiesparmassnahmen werden (sich) verordnet, mehr Gehirnschmalz wird endlich in die Energiegewinnung und/oder -wiederverwendung gesteckt etc. etc.

Dass einige negative Auswirkungen dieser Suche bereits hier sind, dürfte allen klar sein: Die sozial extrem gefährliche Konkurrenz von Nahrungsmitteln, die zu Biotreibstoffen verarbeitet werden könnten.

Aber auch dies: Weil die Klimaerwärmung die Polkappen abschmilzt, buhlen die Nordpol-Anrainer bereits um die Ressourcen, die sich darunter voraussichtlich in grossem Ausmass befinden, darunter auch geschätzt 25% der noch unentdeckten Erdolreserven.

Groteskerweise erlaubt der hohe Olpreis auch, bisher als unrentabel deklarierte Erdölvorkommen auszubeuten. Wieso? Weil der hohe Preis auch die Balance von Aufwand und Ertrag solcher Projekte zugunsten des Ertrags verschiebt. Das heisst, dass bisher unberührte, aber als ölreich bekannte Landstriche bald zerstört werden. Und so lohnt sich auch bald der Aufwand für polare Ölgewinnung.

So wird die idiotische Spirale immer enger: Obwohl die Erwärmung wegen des CO2-Ausstosses zunimmt und man ja nicht mehr Öl nutzen sollte, sorgt der hohe Ölpreis dafür, dass noch mehr Öl geholt wird - was die Erwärmung weiter erhöht, was die Polarkappen noch dünner werden lässt, was es noch leichter macht, dort Öl zu fördern, was es ebenfalls erleichtert zu argumentieren, dass man jenen Wald oder jenes Wattenmeer doch auch noch für die paar Liter Öl erschöpfen kann.

Der hohe Ölpreis ist nur dann ein Segen, wenn die Einsicht sich bei Politkern, Wirtschaftlern und Geldgeilen breit macht, dass man die dannzumalig erschwingliche und machbare Ölförderung links liegen lässt und die Investitionen wirklich in neue Energien steckt.

Wie ich andernorts schon mal schrieb, könnten alle Staaten Geld an die Saharastaaten liefern, zweckgebunden, damit die dort die gigantische Sonnenfläche der Wüste in Energie umsetzen, elektrische, saubere.

Dies wäre so einfach, und die armen Staaten kämen wie ehemals die Saudis zu einem enormen Einkommen und könnten sich dabei grad auch noch entwickeln, denn plötzlich hätten sie die begehrteste Ressource: elektrischen Strom.

Ich habe derzeit keine Ahnung, wieso diese gigantischen Potentiale der Sonnenenergie in diesen Ländern nicht genutzt werden, und zwar in grossem Massstab.

Wollen wir lieber das Geld in politisch genehmen Ländern und Technologien verlochen, nur weil diese nordafrikantischen Staaten uns nicht koscher sind? Oder, weil wir (den ev. berechtigten) Schiss haben, dass diese dann zu den Goldgräberstaaten werden, und wir zu den Absteigern?

Die Staatengemeinschaft könnte natürlich auch den Spekulanten gesetzlich den Riegel schieben, aber bevor jemand wohl wirklich ernsthaft gegen dieses Kapitalismus-Schema einschreitet, geht wohl ein Kamel durchs Nadelöhr.

Peter Brabeck wird mir ja grad sympathisch ...

... weil er sich sehr deutlich gegen den Einsatz von Mais als Biotreibstoff ausspricht. Chapeau. Das hätte ich ehrlicherweise nicht erwartet ... böse Zungen könnten behaupten, dass Nestle nur nichts daran verdiene. Das kann ich nicht beurteilen, ist auch nicht wichtig.

Wichtig ist, dass sich der VR-Präsident des wohl grössten Nahrungsmittelkonzerns so deutlich positioniert, indem er die Konkurrenzierung von Nahrungsmitteln und Treibstoffen als unsinnig erklärt.

Solange Bioethanol aus Nahrungsmitteln erzeugt wird, ist das der Same, der Regierungen wegwischen wird, wenn er voll auswächst.

Und das nur, weil die verwöhnte westliche Welt ja nur noch 10-15% des Einkommens für Nahrungsmitteln aufwenden muss, dafür die restliche Kohle in Freizeit- und Mobilitätswahn, also auch Autos, reinschiebt.

Nicht sparen oder endlich echte Treibstoffalternativen fordern, sondern einfach des hehren Ziels des Klimaschutzes wegen ums Verrecken Biotreibstoffe produzieren. Wo doch eigentlich noch nicht raus ist, ob die in der Gesamtbilanz wirklich besser, sprich förderlicher, fürs Klima sind. Es gibt ja schon Studien, die dem Bioethanol sogar schlechtere Noten ausstellen als den Mineralölen, wenn man wirklich alles, eben auch Anbau, Pflege, Chemieeinsatz etc. miteinberechnet.

In der Schweiz werde Bioethanol aus dem Holz gewonnen, also keinem Nahrungsmittelkonkurrent. Immerhin. Aber die USA mit ihren gigantischen Monokulturen reitet natürlich auf dem Mais rum. Und da die nie genug bekommen, heizt das die Preise an. Und Bush erzählt dann noch was von "bis 2010 sind 50% der Autos Bioethanol-Säufer". Wird Zeit, das der weg ist. Doch solche markigen populistischen Ideologien verankern sich halt, wenn man sie nur genug oft und intensiv wiederholt.

Naja, Syngenta und andere GVO-Erzeuger wird's freuen, denn wenn die einen Supermais bringen können, klingelt ihre Lizenzkasse und verschluckt sich noch am Geldfluss.

Auf jeden Fall für mich eine erfreuliche Information heute, dass Brabeck so deutlich Stellung bezieht.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

_UNKNOWNTRANSLATION_ / Mehr Einträge

BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner