Das Training zu mehr Bewusstsein ...

Wenn man umzieht, räumt man auf, sichtet und entsorgt. So habe ich doch einen 10-jährigen Brief entdeckt in meinen Unterlagen, der zum Seminar des Freundeskreises einlud.

Das ist nun so lange her, also las ich ihn aus Neugier noch einmal durch und dachte grad spontan: Die Anreisser-Fragen und -Impulse scheinen immer noch gut zu passen, eventuell ja sogar mehr denn je.

Wer sich für diese Seminare interessiert, der bekommt von mir gerne die Links und Adressen dazu.

Na, passt das Folgende noch heute? Spricht es an?

Liebe Freunde,

die Fähigkeit, die Gegenwart zu erfassen, sie bewusst zu erleben und zu gestalten, ist eine hohe Reifestufe.

Die Bewältigung gegenwärtiger Aufgaben und Probleme wird jedoch meist vergangenheitsbezogen, statt gegenwartsorientiert "versucht".

Die meisten Menschen sind in der Regel unfähig, Änderungen in dem Moment zu erkennen, in dem sie sich vollziehen. Der Unterschied zwischen Erinnerung und gegenwärtiger Situation wird dadurch nicht mehr wahrgenommen und es kommt zwangsläufig zu Konflikten.

Das Einfachste, bestehende Probleme zu lösen bzw. sie vor dem Entstehen bereits zu erkennen und zu bewältigen, ist eine innere und äußere Anpassung, das heißt ein vollständiges Einstellen auf die Gegenwart.

Auf den Seminaren I und II (Kompakt-Seminar) haben wir uns die Mechanik des Geistes deutlich gemacht und die Regeln nach denen er funktioniert.

Auf dem Seminar III werden die Hintergründe aufgezeigt,

  • wieso der Geist nach diesen Regeln arbeitet,
  • wie er im Laufe eines Lebens unter Aus- und Benutzung dieser Regeln die Herrschaft über den "bewussten" Menschen erringt
  • wie der Mensch sich aus diesen Fesseln befreien kann.

Diese Lösungsprozesse sind keine Frage von Logik und lntelligenz, sie sind Fragen der Wahrnehmung.

Die auf den Seminaren erarbeiteten Prinzipien - Regeln - werden hier zur Lösung von Prägungen benutzt. Damit wird deren Einfluss aufgehoben. Wir erkennen die Ursachen und die daraus entwachsenen Gewohnheiten.

Fehlt dieses Wissen, übernehmen die Programme - und Wunschdenken, Enttäuschungen und Rechthaberei behindern das Leben.

Damit werden neue Probleme geschaffen. Von einem wirklich erfolgreichen, glücklichen und freien Leben kann nur geträumt werden - und doch ist es so leicht, nicht nur davon zu sprechen und so zu tun als ob, sondern so zu leben.

Es sind unsere Entscheidungen, die die Richtung unseres Lebens bestimmen. Jeder Einzelne ist für sich die Ursache.

Nur Wenigen gelingt es in unserer heutigen Zeit, den bewussten Einstieg in diesen Reifeprozeß zu finden.

Die meisten verzehren sich und verbrennen in einem inneren Kampf, ungewolltem Rotieren, Verbissenheit, Rechtfertigung und Resignation. Sie haben "keine Zeit" mehr.

Wie grausam, wie unnötig.

Nur die Fähigen erkennen die anderen Möglichkeiten. Sie finden und nehmen sich die Zeit schneller zu lernen, das eigene, künftige Schicksal selbst zu bestimmen.

Die Grundlagen und Voraussetzungen bietet das Seminar III. Es bedarf allerdings der Einsicht und einer bewussten Entscheidung diesen Weg zu gehen.

Wir freuen uns auf Dein Erscheinen im nächsten Seminar.

10vor10: Künstliche Intelligenz Serie

Diese Woche hatte 10vor10 eine schöne KI-Serie gemacht. Hat mich gefreut! Denn ich habe hier ja auch schon oft über solche Themen geschrieben.

Der Freitag war wohl als Klimax gedacht - und so war es auch ... das Ersetzen von Gesichtern in einem Video durch ein anderes. Wer hat das so noch nie gesehen? Wie war's? Die Gefühlslage?

Wir, die wir alle so bildorientiert sind, wurden mit einem Gesichtsaustausch von Andrea Vetsch in die Kopfform von Susanne Wille konfrontiert. Wir müssen beide Gesichter kennen, um das überhaupt bemerken zu können.

Die Einstanzfehler waren meiner Meinung nach noch anderswo zu sehen, die Experten zeigten dann auf eine doppelte Augenbraue, die ich nicht sah am TV. Also noch nicht perfekt. Aber das war ja auch nur eine Software, die jeder runterladen und probieren konnte. Allerdings hatte SRF ja auch genug Trainingsmaterial.

Wie auch immer, wer könnte sicher sein, würde er nur eine der beiden Frauen kennen, ob das Bild nun echt ist oder nicht, ob die Frau das wirklich sagt, was akustisch vernehmbar ist und was visuell mit den entsprechenden Mundbewegungen übereinstimmen soll?

Ich hatte ja anfangs Jahr einen Artikel geschrieben, in dem ich das Jahr 2018 als dasjenige bezeichne, in dem Maschinen sich wie Menschen anmuten werden. Drum freut mich ja auch die 10vor10 Serie.

Ein Fake-Jäger entwickelt Software, um Fälschungen zu erkennen. Blade-Runners Voight-Kampff-Test lässt grüssen. In jener Dystopie ist das Faken ja Alltag, interessieren tut es bis auf die Blade-Runner eben niemanden mehr.

Der Fake-Jäger meinte dann auch, dass man eben KI gegen KI antreten lässt - also Fälscher gegen Detektive. Nett. Es zeichnet sich ja überhaupt überall immer mehr ein Rückzug der menschlichen Interaktion aus den ehedem von ihm erschaffenen Szenarien ab:

Kriege werden mehr und mehr virtuell im Internet oder von Drohnen geführt. Berufe werden von Robotern und KI übernommen, Landwirtschaft wird ebenfalls bald Robot's Farm, Pflege sowieso, Banken verlieren an die BlockChain, Dienstleister und Call Agent werden von Bots und sprechenden Lautsprechermikrophonen ersetzt, und so weiter ...

Wenn man sich das mal alles ansieht: Der Mensch ist wie im Zauberlehrling: Der Knecht macht alles besser und schneller. Und der Meister wird träge ... und kann schlussendlich nicht mehr abstellen. So ein Szenario haben unzählige Science-Fiction Autoren schon längst durchgekaut. Nun wird es also langsam Realität - in den reichen Ländern zumindest. Oder sagen wir mal, in den kapitalistisch-religiösen Ländern.

Die Antwort eines anderen Experten in der Sendung: Die Menschen werden das schnell lernen, einige wenige hochkarätige Fakes, die enttarnt werden, und sie haben es gelernt.

DA bin ich mir aber überhaupt nicht sicher. Die Masse wird nur noch mehr gegängelt mit irgendwie wahren audiovisuellem Schrott. Als Gamer weiss und staunt man, wie gut die Immersion in Topgames heute sein kann, aber der Gamer weiss auch, dass er sich nun in ein Game begibt. Daraus wird er in einigen Stunden wieder rauskommen.

Aber wir? Der TV oder das Netz spielen uns so viel Videomaterial wie noch nie ins Haus. Wohl dem, der wirklich jedweder Videopräsentation eines Faktes oder Gegenstandes total gelassen entgegentreten kann - weil er im Innersten weiss: Es ist keinem Material mehr zu trauen. Aber eben, die Emotionen sind ja das, was treibt. Die sind im Menschen nicht weg. Das an-ein-Video-Glauben-Wollen wird daher wohl nicht so schnell verschwinden wie die Fakes in die Breite gehen.

Ich hoffe schwer für die Gesellschaft, dass sie klar kommt mit der umwälzenden Veränderung der visuellen Gewohnheiten. Was man nur über die Mattscheibe kennt, ist einfach per se als ungewiss zu klassieren.

Idealerweise könnte es ja dazu kommen, dass man die internen Vorurteile abbaut, oder gar nicht erst aufbaut, denn: Wie baut man denn Vorurteile überhaupt auf? Unter anderem so: Man glaubt an etwas, sieht Bestätigendes Bildmaterial und glaubt mehr. Das Bildmaterial bildet also die Meinung aus. Amerikanischer Wahlkampf lässt grüssen. Wie auch immer. Schaffen wir es, das vermeintliche Wissen wieder abzubauen? Weil es auf Fake-News basierte? Diesmal halt eben Fake-Videomaterial?

Es gab schon nie eine einzige Wahrheit, es gibt keine einzige Wahrheit und es wird auch in Zukunft keine einzige Wahrheit geben. Für die Unterhaltung spielt das keine Rolle. Fürs Erreichen eines Zieles mittels Video dann eben schon. Enkelbetrüger-Tricks etc. funktionieren auf der verbindenden und empathischen Art des Menschen. Falsches Videomaterial wird da noch einige mehr übern Tisch ziehen.

Drum mein Standard-Hinweis: Cui bono? Wem nützt es? Der Video? Selbst in der Unterhaltung: Wieso muss ein Nicolas Cage Gesicht in einem neuen Video möglicherweise recyclet werden? Weil sein Gesicht in einem Film immer noch irgendwie irgendwo mehr Geld einbringt? Sic. Dann weiss man es. Ist das schlimm? Keine Ahnung, ich bin nicht auf Stars aus, bei mir geht es immer nur um die Story, Schauspieler sind austauschbar. Ähem, nun werden sie's auch ...

Aber eben, bei vielem wird man es nicht mehr wissen, weil man es erst gar nie wusste. Wenn eine Firma also einen Hornbrecht Dinkelbaum als neuen Influencer puschen will, dann kann sie den komplett virtuell vom Baby bis zum Teenie-Star altern lassen, bzw. eine visuell stimmig mit Video untermalte Baby-Legende herstellen, so dass der Hornbrecht als eine reale Person erscheinen kann. Tja, und je weniger Leute wir wirklich im realen Leben kennen, desto offener steht die Tür für den Rattenfänger.

Also, cui bono. Immer!

PS: Nett, den Zuschauer vom Gesicht des Stephan Klapproth verabschieden zu lassen ... wer's nicht bemerkte: so leicht geschieht das eben ...hoffen wir, dass es immer harmlos sein werde.

Wieso immer erst (zu) spät - die Einsicht

Jetzt kommen im Schweizer-Radio in den News Texte wie "Oh, wir müssen die Städte begrünen." Weil halt der Beton Wärme speichert und wieder abgibt, sind Städte Brutöfen, im Schnitt wohl ca. 3-7° wärmer als ausserhalb einer Stadt.

Wenn es nicht zum Heulen wäre, dass es erst so spät kommt, wo's halt allen etwas heiss wird ... vorausgesehen wurde das alles schon Jahrzehnte zuvor. Klimawandel? Was'n das'n? Nun, hoffentlich reicht es noch, dass die Städte sich endlich umbauen. Gerade hin in der Schweiz ... wo wir sowieso hintennach sind ...

Aber Geldgier, Ignoranz und Gefälligkeiten liessen ökonomische Bedenken einfach zur Seite. Oder wie soll man das alles erklären.

Jetzt müssen Pflanzenteppiche an die Häuser und auf die Dächer. Mal sehen, vor wievielen Jahren ich hier mal schrieb, man solle gefälligst alle Dächer begrünen ...

Diejenigen, die in einem Erdhaus wohnen, wussten und wissen all das schon seit jeher.

Es ist nur mühsam, wie wenig die Leute sich für Abläufe und Zyklen interessieren. Die's tun, leben anders.

Wieso nur braucht Einsicht immer sooooooo lange ... :-(

Zum Experiment Grundeinkommen in Finnland

Wie geneigte Leser wissen, bin ich absoluter Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommens. Ich habe dazu reichlich Texte verfasst.

Seit einiger Zeit habe ich nach der plebiszitären Ablehnung der Vorlage in der Schweiz weder hier noch international nach Stories mehr gesucht. Jetzt fiel mir halt ein Text des heise-Newstickers zum Finnischen Modell ins Auge.

Dort wird einer der teilnehmenden Finnen portraitiert; einer, der eben über seinen Fall reden will. Denn es sind ja mehrere Finnen ausgewählt worden, aber die scheinen sich zu schämen. Weil halt immer noch der Irrglaube geht, dass Teilnehmer lichtscheue. faule Elemente seien. Das ist natürlich Bullshit, aber eben, reicht als "Pseudoargument" all denjenigen, die nur ihre Vorurteile bewirtschaften wollen.

Denn es geht um's Menschenbild. Unsere wirtschaftliche Gesellschaft wird dies in den nächsten paar Generationen sowieso umkrempeln. Weil sie auch die erwischt, die sich bisher Job-sicher wähnten: Die Digitalisierung und die Umkehr der Alterspyramide.

Ich bin natürlich nach wie vor für dieses Modell: Zumindest so lange, wie keiner etwas Besseres und Menschenwürdigeres bringt.

Embarcadero Delphi Community Edition

Das freut mich aber - als Delphi User der wirklich ersten Stunde, ca. 1995 oder so.

Nachdem ich schon mit dem Text-orientierten Turbo Pascal am Haken war - weil es damals einfach ein schlichtweg revolutionäres Entwicklungssystem war -, ging es in der grafischen Version mit den Namen Delphi weiter. Nicht nur das Produkt, sondern auch die Revolution. Bis dahin gab es ja eigentlich fast nichts Vergleichbares.

Spätere Konkurrenzprodukte haben ja recht massiv auf Delphi geschielt. Macht nichts, es soll dem Programmierer ja die Sprache verfügbar sein, die er mag, in der er sich wohl fühlt. Bei mir war das halt seit der ETH die etwas more verbose Sprachen (aber nicht bis zum Extrem Java), weil ich für einen leicht und immer zweifelsfrei verständlichen Quelltext bin. Fasziniert war ich von C natürlich, weil ich als Assembler-Verständiger die Nähe zum Maschinencode sehr schätzte.

Doch im Programmiereralltag gilt das Biotop der Sprache, die Community und die IDE schon als der Sessel, dessen Bequemlichkeit die Effektivität bestimmen kann. Wenn das Biotop umfassend ist, die Community hilfreich und die IDE mächtig, dann ist man produktiv.

Die IDE von Delphi war früher die beste, jetzt ist nicht schlecht, aber mittlerweile nicht mehr die beste. Was ich mit meinen alternden Augen nicht verstehe, wieso man immer noch nicht mit CTRL-Mausrad den Zoomfaktor der IDE jederzeit den aktuellen Bedürfnissen anpassen kann ...

Derzeit hat Embarcadero Delphi, so wie der aktuelle Titel lautet, drei Editionen im Verkauf. Ab Professional ist es nicht mehr nur für lau zu erhalten, die Enterprise Edition, die ich als erste brauchbar erachte, wenn man öfters mit RDBMS zu tun hat, ist richtig heftig. Natürlich, ein gutes Werkzeug muss und darf etwas kosten, aber wenn die Zahl für Neu-Kunden bei knapp 4000.- liegt, sieht man wohl leicht diese Felle zur kostenlosen Open-Source davonschwimmen.

Delphi gab es schon länger als Starter-Edition. Ein Kennenlern-Angebot. Nun hat sich allerdings was geändert.

Seit Kurzem gibt Embarcadero eine Community Edition von Delphi und C++ raus. Sie sei nicht kastriert. Man erhält damit die Lizenz, Applikationen zu entwickeln, die einem ein Einkommen bis zu USD 5000 / Jahr bringen und höchstens eine Teamgrösse bis zu 5 Entwickler benötigen. Geht die Nutzung darüber hinaus, muss eine kommerzielle Lizenz gekauft werden.

ENDLICH! Ich hatte zeitweilig eine Lizenz für die Enterprise Edition. Aber das Projekt zahlte sich nie aus. So habe ich Delphi de facto schon länger zugunsten von Open-Source verlassen.

Nun kann ich und alle Neuprogrammierer mit einem Top-Tool die Cross-Platform Mobile Entwicklung (wieder) beginnen und die Resultate legal verteilen. Wenn ich dann über USD 5000 verdiene, dann liegt es wohl auch drin, noch mehr zu verdienen damit - womit die unlimitierte Kommerzlizenz dann eigentlich in den Spesen untergehen dürfte.

Das freut mich sehr, dass sich Embarcadero hier endlich bewegt hat. Gut.

Der mitgelieferte Lizenz-Key hebt sie auf das technische Niveau der Professional Edition hoch - das fand ein User heraus. Es soll auch mehr möglich sein, aber da bin ich mir grad nicht sicher, denn die mittelmässige Kommunikation von Embarcadero stellt in allen offiziellen Texten m.E. nirgends klar, welchen Editionslevel man in der Community-Edition bekommt.

Doch eben: Immerhin ein Lichtblick für die Delphi Gemeinde und mögliche Neuzugänger. Und die haben damit einen einfachen Zugang zur Cross-Plattform Entwicklung und das IoT ...

Danke NoSQL, wir haben's verstanden

Ich bin seit über 25 Jahren fast täglich mit RDBMS (Relational Database Management Systems) und SQL beschäftigt. Als um die Jahrtausendwende die NoSQL Datenspeicher Furore zu machen begannen, beschäftigte ich mich natürlich auch damit.

Ich bin recht gut im Datenmodell-Design - doch wo ist das Schema in NoSQL? Aha, keines, hmm, wie soll das denn gehen? Da hatte ich schon ein ungutes Gefühl, denn bei mir waren die Anforderungen an DBMS seltener das superschnelle Schreiben auf die Disk, sondern die klevere Extraktion von Daten mittels Joins und die dafür notwendigen Index-Optimierungen. Wie formuliert man ein Join ohne Schema-Informationen? Und selbst wenn man irgendeinen Common-Sense entwickelt über die Struktur der Daten, wie hilft einem das Abfrage-Interface des NoSQL-Systems, die Daten zu finden? Wie also als UX und wie als sich selbst intern optimierender Daten-Store? Ohne die Bedeutung von Daten und deren Beziehungen zu kennen, sind Daten halt eben nur ein grosser Ozean von gleichartigen Key-Value Tupeln.

Die Problematiken, die NoSQL vor allem für die grossen Datenkraken lösen sollte, hatten allesamt damit zu tun, dass Schema-Änderungen in grossen Datenbanken ja schon problematisch, zumindest langsam sind. Wie soll das gehen in grossen, geographisch verteilten Systemen, wenn das RDBMS Paradigma ACID ist?

NoSQL versprach, das Heilmittel für Skalierung zu werden. Aber auch in meiner Einschätzung und später Wahrnehmung konnte das nicht richtig klappen. Daher erachtete ich dann erstmals das Startup NuoDB als die richtige neue Technologie, bei der SQL und ACID nicht erst nachträglich aufs Key-Value System aufgepfropft, sondern als Product-Highlight verstanden wurden.

Ein schöner englischer Artikel fasst das nun zusammen und zeigt, dass die klassischen RDBMS Hersteller den Kick der NoSQL Companies in den Allerwertesten mittlerweile verspürt und Abhilfe geschaffen haben. Lesenswert.

Der bigotte Bundesrat (Ammann)

Ich muss mich noch mehr fremdschämen ... der Bundesrat erlaubt nun doch noch Kriegmaterial-Exporte an Länder im Bürgerkrieg.

Klar, es sei alles geprüft, man verlange Sicherheiten, dass Waffensysteme geliefert in Nachbarländern - nicht im Krieg - nicht in die kriegenden Ländern gelange.

Bullshit. Erstens musste sogar das SECO erklären, dass es nicht erklären konnte ... wieso Schweizer Waffen doch im Kriegsland und zweitens: Typisch Europa. Wir verlangen Garantien und dann endlich raus mit irgendwelchem Kram an die unterwürfig buckelnde, mit Geld zugeschissene Businesspartners - aus den Augen aus dem Sinn halt.

Ich fand es absolut toll, dass die Chinesen Europas Plastikabfall nicht mehr wollen. Bleibt der Kram hoffentlich bei uns, bis wir uns endlich mal darum kümmern.

Zurück zur Bigotterie des Bundesrates. Waffen exportieren, damit unsere kleine Waffenindustrie nicht verrecken muss - wohlwissend, dass Waffen gebaut werden, um andere verrecken zu lassen. Diese pathologische Realitätsverweigerung ist fast nicht auszuhalten.

Das ist kein Deut besser als irgendwelche Despoten, die für sich "xyz first" wenigstens öffentlich reklamieren. Wem es scheissegal ist, dass seine Produkte anderswo Leid generieren, gehört entsorgt.

Zynischerweise kommt grad heute in der Rundschau eine kleine Reportage über das Leid des Krieges in Jemen. Da schaut das TV hin und zeigt auf, dass Waffen immer Leid erzeugen. Die 20 Jährige, die nun gelähmt ist, weil die Bomben auf ihr Elternhaus fielen, während sie schlief. Womöglich derart treffsicher dank eines Schweizerischen Präzisionsleitsystems ... das "ja keine Waffe sei" ... Herr, wirf Hirn vom Himmel ...

Es gibt weder gerechte Kriege, noch sterile, noch leidensfreie, noch nebeneffektfreie, noch antiseptische, noch nützliche, noch ...

Dieser Einsicht scheinen sich lokale Politgrössen regelmässig mit Scheuklappen zu verschliessen ... es könnte ja die einfache Sicht aufs egoistische Wohl und damit das der Lobby Gefälligsein beeinträchtigen.

Mani Matter sang sinngemäss "... damit es denen, denen es nicht gut geht, etwas besser geht, müssen die, denen es gut geht, etwas abgeben ...".

Interessiert keine Sau. Ob Erdogan oder Ammann, alles dasselbe. Soll mir jetzt keiner kommen, dass das so nicht stimme ... weiss ich selbst. Aber es geht um eine Verantwortungshaltung - der Menschheit gegenüber.

Es ist mir schon klar, dass wir nicht unmittelbar die Kriege befeuern. Aber man braucht seine Kreise nicht viel grösser werden zu lassen, um dann schon unsere Mitwirkungen auftauchen zu sehen ...

Ich bin schon richtig hässig ...

Von wegen (gutes) Karma ... Coops Verpackung

Ich mag ja asiatisches Snack-Zeug. Also der Griff mal zu Coops Karma Linie ... ein Aisa-Mix. Ist grad im Backofen, aber da dachte ich beim Auspacken also sofort: Von wegen gutes Karma! Sechs Plastiktüten mit vier Arten von Snacks, zwei für dieselbe Sweet-n-Sour Sosse.

Und Plastik von der sehr starken Sorte.

Wie auch immer, wo ist denn hier das Karma? Könnte Coop nicht einfach auch noch besser verpacken? Gutes Karma kommt ja nicht (nur) zustande, wenn mann/frau keine Tiere (fr)isst. Wer so einen Titel im Produkt führt, muss meines Erachtens vor allem auch an den Abfall denken.

Fortschrittlich wäre gewesen, wenn die Plastiktüten wenigstens kompostierbar wären. Doch soweit reicht der Wunsch fürs gute Karma im nächsten Leben dann offenbar doch nicht ... kommen die Macher das nächste Mal wohl als Fische im Plastikozean zur Welt ... Karma heisst ja nur, das Erleben von etwas im Wechsel von Erzeuger und Erdulder.

CHF 5500.- für 5.5 Zimmer? Und das von einem grünen Vermieter

Schon krass, der Grüne Stadtrat Daniel Leupi der Zürcher Stadtregierung vermietet in seinem Haus eine 5.5-Zimmer Wohnung für: CHF 5500.-

Mir fehlen da die Worte. Es zeigt sich, dass Wasser predigen halt schon weniger geil ist als Wein saufen. Aber vor allem: Politiker aller Couleur scheinen überhaupt nicht mehr zu wissen, was Relationen sind - die Relationen, die den Durchschnitt der Bevölkerung, die sie ja wählt, im Alltag betreffen oder gar plagen.

Der Medianlohn in der Schweiz liege bei rund CHF 6500.- (Median meint, dass es genauso viele Messwerte - hier Löhne - darunter wie darüber gibt). Politiker machen offenbar derart viel Kohle mittels und ausserhalb ihres Amts, dass es ihnen scheissegal ist. Es geht ja darum, dass Politiker de facto Leute und Werte vertreten. Vertritt mich einer, der eine Wohnung vermietet, die etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung nicht einmal bezahlen könnte?

Klar, selbst wenn man der Regel folgt, dass Miete höchstens einen Drittel des Monatseinkommens sein sollte und man schon weiss, dass es genug Leute gibt, die diese CHF 15'000.- pro Monat zusammenbekommen: Von einem Grünen erwarte ich schon mehr Sozialkompetenz. Aber eben, in Deutschland sind die ergrauten Grünen halt auch Kapitalisten geworden - ob egoistisch, lasse ich mal aussen vor.

Im TV wurde das Haus gezeigt. Gemäss Immobilienmakler soll es so oder so viel zu teuer sein, denn die Lage ist nun nicht grad breathtaking.

Also, mir passt das gar nicht, dass Politiker nur immer mehr eben das Wasser predigen, aber selbst heimlich und reichlich Wein saufen. Damit anerkenne ich deren Exposition in die Allgemeinheit schon an, und ich möchte keiner derer sein, die die Auswüchse in den Social Media erdulden müssen. Doch eben, Leupi ist nicht der erste Grüne, der auffiel durch erzkapitalistisches Verhalten.

DSGVO - GDPR => PIA

Die DSGVO (engl. GDPR) ist ab heute in der EU zu befolgen. Da bin ich ja grad froh, dass die CH noch nicht alles der EU schlucken muss. Wie kann man so ein Schrott wirklich durchsetzen wollen - besser: können. PIA, übrigens, die Abkürzung zum amerikanisch-blumigen Pain In the Ass. So nützlich wie Hämorrhoiden halt.

Ich meine das so: Ein Gesetzeskrüppel, der auf Ideen und Erfahrungen des letzten Jahrtausends (!) basierend die heutige, sich rasant entwickelnde, mobile IT-Welt beschneidet. Anders kann man das nicht nennen.

Der Schutz von personenbezogenen Daten war ja mal ok, weil es gegen die Datensammelwut des Staates und vieler Firmen hilfreich sein sollte. Ich kenne Beispiele, wo die nicht vorhandene Auskunftspflicht manchen realen Geschäftsverlust bewirkte: Weil die gesammelten Daten schlichtweg falsch waren.

Damals gab es noch keine Smartphones, also keine Computers, die wir praktisch rund um die Uhr mit uns rumtragen. Ein Computer war damals nicht personenbezogen, denn man trug den nicht rum, man hatte sein soziales Leben nicht auf ihm abgebildet in Datensammlungen. Wie auch, der PC hatte meistens ja keine Kamera, GPS erst recht nicht - und eben, es war im besten Fall ein Schlepptop, kein Phablett. Und telefonieren konnten nur die wenigsten damit.

So war die DSGVO ausgerichtet auf den stationären PC. Wenn nun aber Profilerstellung und Verknüpfung der verschiedensten Aspekte des digitalisierten Lebens ja erst gerade *wegen* des Smartphones möglich wurde, praktisch überall gegen die DSGVO kollidiert, so darf man sich schon fragen, was denn das Resultat der DSGVO sein soll.

Derzeit füllt sich bei mir die Inbox von Texten, die einfach sagen "Ja, wir befolgen die DSGVO" über "Log dich ein, um zu akzeptieren" bis zu "Du musst dich neu registrieren".

Das ist sehr mühsam. Und vor allem: Was ändert sich denn? Dass ein Service beliebiger Couleur Daten speichern muss, ist doch den Benutzern klar. Jetzt muss ich allen nachrennen um zu bestätigen "ja, macht gefälligst weiter, ich will euren Service."

Cambridge Analytica und Facebook haben ja bewiesen, dass dem Gigant Facebook weder in der USA noch in der EU beizukommen ist. Die stereotypen Äusserungen von Zuckerberg zeigen doch: Bei meiner bestgemeinten Neutralität seiner Person gegenüber: Wer scheisst denn den zu mit Kohle? Die Industrie, weil sie an die Kunden rankommen wollen - personenbezogene Werbung. Dass Zuckerberg irgendwann Zugriff gegen Geld auf "seine" Daten zulässt, ist doch logisch. Und wer soll das beenden? Leute aus der Industrie? Die selbst Werbung auf FB machen? Da hackt doch eine Krähe der anderen kein Auge aus ...

1993 habe ich in IT-Schulungen begonnen, den Vorbehalt den Studenten zur Kenntnis zu bringen, dass mit Computern alles möglich ist. Und wenn was möglich ist, wird es gemacht. Ob jemals ruchbar wird, dass etwas gemacht wurde, steht ja auf einem anderen Blatt. Cambridge Analytica konnte sein Geschäftsmodell ja unbehelligt aufbauen. Wäre Trump nicht so ein polarisierender Typ, wäre CA jemals aufgeflogen? Bzw. der Datenselbstbedienungsladen FB?

Wie auch immer: Als die DSGVO geplant wurde, waren weder Smartphones, noch Clouds, noch Location-Services (GPS), noch Machine Learning, noch Face-Recognition noch vor allem die Like-Buttons vorhanden. Das erste, alles umwälzende iPhone erschien 2007!

Und meines Wissens ist es halt wirklich so, dass erst mit dem iPhone diese Smartphonitis zu grassieren begann. Diese Entwicklung war wohl nicht exakt vorherzusehen, da ja nicht Apple das smarte Telefon erfand, sondern Nokia. Aber Jobs hatte halt das Händchen, das Smarte in einem hübschen Gewand mit Streichelfaktor unter der Religionsmarke Apple unters Volk zu bringen.

So ist eigentlich alles, was wir heute machen, vor allem wenn wir es mit dem Smartphone machen - was bei vielen ja schon fast alles umfasst -, eine personenbezogene Datenverarbeitung.

Was nützt es da denn, wenn ich alles halt abnicke? Wenn da drin steht, dass Firma XY damit AB macht, was kann ich wirklich machen? Mit der DVSGO könnte ich, wenn ich wollte ... den Verknüpfungen nachgehen. Da bezweifle ich aber, dass das die allermeisten interessiert. Dass die Leute ja im Internet eh freizügig sind, wussten wir schon vorher. Wird sich diese Mitteilsamkeit ändern? Wohl kaum. Aber die Administrationslast auf Diensten, die was anbieten, ist halt gross geworden.

Gerade hat eine TV-Sendung als Beispiel eine mittelgrosse Käseproduktionsfirma genannt, die nun bis zu 15 Leute habe, die sich (teilzeitig) um die DSGVO-konforme Abhandlung von Daten kümmern müssen.

Aktivisten meinen gar, dass sie den Grossen der Branche, FB, Google, Amazon in die Hände spiele, da sich die schon mit dem Gesetz rumschlagen können. Aber Grassroot Dinge, die im Internet ja gang und gäbe sind, würden so im Keim abgewürgt.

Nun, die DVSGO tritt jetzt verbindlich für alle Betroffenen in Kraft. Und aus Deutschland kennen wir die Saubannerzüge der Abmahnindustrie. Davor haben wohl viele Schiss. Und lassen es vielleicht grad sein. So werden die Kleinen vielleicht gar nicht mehr interagieren können als Datenverarbeiter, sondern halt nur noch unidirektionale Dinge abliefern können. Eine Verarmung des doch recht demokratischen Internets sei die Folge, noch mehr Meinungsmache nur durch die Grossen.

Ein Impressum musste man ja sowieso schon länger haben, aber wenn einer wie ich in meinen Blog Google Analytics verwendet, muss ich dann Google zu einem Vertrag mit mir zwingen, sollte ich Kommentare in irgendeiner Form Google zukommen lassen, weil der Google Spider meinen Blog indiziert, weil ein Leser einen GA Call auslöst? Und möglicherweise eine Email-Adresse eines Kommentators mitbekommt? Das ist ja nicht so, denn es sind keine Email-Adressen von Kommentatoren im Quelltext dieser Blogwebseiten erkennbar, und an die Datenbank kommt Google ja nicht ran.

Dass man ein Auskunftsrecht hat, welche Daten in welchem Umfang wozu gespeichert sind, das haben wir in der CH auch schon seit langem. Klar, man musste halt nachfragen, was mit den Daten geschieht, wer sie wann wozu nutzt. Weil beliebige Verarbeitung nicht per se verboten war.

Die DVSGO verbietet das ja auch nicht, aber sie verlangt, dass ich bei Nutzung eines Dienstes nachschauen kann, was mit den Daten passiert. Das finde ich eigentlich das Beste, wenn die AGB denn schnell und übersichtlich zu lesen und zu verstehen sind. Das Verklagen, eben, das ist halt nun mit saftigen Strafen bewehrt. Das ist wohl das einzige Neue ab heute. In der EU.

Und ob Kraken wie FB und Google und Amazon ... man denke ja nur an Alexa etc ... sich wirklich in die Karten schauen lassen? Ich bin da sehr pessimistisch. Denn wenn die ihre KI-Netze lernen lassen wollen, brauchen sie ja die Masse unserer Daten. Und zwar wohl recht spezifische Trainingsdaten. Soll eine KI als Call Center Agent meine Laune zuverlässig erkennen und meine Aktionen vorhersagen können, muss sie doch irgendwie gelernt haben ... aus Datenprofilen. Klar, die kann man anonymisieren. Aber das ist ja nicht das Hilfsmittel. Profile helfen ja gerade, auch anonyme Leute zu identifizieren. Weil sie halt bei FB ev. noch anonym sind, aber bei Amazon Kreditkarte, Adresse und Vorlieben in Echt hinterlassen.

Die Kunst des Profil-Erzeugens ist ja gerade, aus verschiedenen Datenquellen ein Profil zu erstellen. Mir scheint, dass es da ein nur noch mittelgrosses Problem ist, eine Adresse zum Profil zu finden.

Ich mag mit all dem ja falsch liegen. Es ist nicht so wichtig. Ich bin einer von denen, die wissen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist - dass es nur eine Frage der Zeit ist, wenn mich seine Speichergewalt einholen könnte. Also habe ich mich halt im Internet genau so benommen wie im realen Leben: Im Voraus überlegen, wem ich was wozu über mich preisgeben mag.

Nun, wir warten ja alle die ersten Gerichtsfälle zur DSGVO ab. Dann sehen wir, wie heiss die Suppe geschlürft wird.

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