Die Musse des Nichtstuns

Es ist schön, nichts zu tun. Das Wetter stimuliert das vielleicht etwas. Doch Spass macht es auch, spät aufstehen, die Uhr zu sehen, wie sie routiniert und emotionslos die Ziffern weiterschaltet.

Wer zwingt denn, jede Minute sogenannt Sinnvolles tun zu müssen. Niemand. Ich denke, es ist sogar wieder mal sehr sinnvoll, die Uhr zu beobachten, bei dem, was sie tut, zu sehen, dass sie je nach Methode analog oder digital einfach ihre Kreise zieht oder Symbole erscheinen lässt.

Was hat das mit Zeit zu tun? Nichts. Es ist ja auch nur ein Hilfsmittel, um mit anderen Menschen einen Treffpunkt innerhalb des Tages so festlegen zu können, dass alle Beteiligten ungefähr wissen, wo sie in ihrem Tagesablauf sein sollten.

Wenn ich so die Zeituhr beobachte, spüre ich gut, ob mich die Uhrzeit schon übernommen hat, kriege ich ein schlechtes Gewissen, erscheinen Ideen, was ich doch alles tun müsste?

Bei mir schon lange nicht mehr. Zum Glück, denn so konnte ich bis spät in den Mittag reuelos im Bett liegen und bei etwas Backgroundmusik endlich wieder mal in einem schon ewig rumliegenden Buch weiterlesen und die Wärme des Decke geniessen während es draussen um das Haus pfiff.

Nichts getan, nichts tun und das ganz intensiv. Toll. Vielleicht öfters mal auch unter der Woche? Die Welt dreht sich - wie die Uhren - auch ohne mich. Niemand beurteilt mich und meine Ruhepausen. Und genau das ist das Schöne, das Ziel. Bewusst zu sein, und doch ausserhalb der Zeit.

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