The Butterfly Effect - bei jedem möglich?

Heute sah ich im TV den mir bis dato unbekannten Film "The Butterfly Effect". Ich wusste natürlich, was man mit dem Begriff "Butterfly Effect" meint, deswegen hatte ich den Film auf meine Watchlist gesetzt.

Eine spannende Sache, diese Änderungen der Realitäten, die Evan da bewerkstelligen kann. Völlige Fiktion? Nun, wer würde bestreiten, er sei heute die Summe seiner Erfahrungen, seiner Entwicklung, seiner Entscheide? Wir meinen doch immer, dass wir so sind, weil wir das wollten. Sicher? Keine Reue, kein "wenn ich damals anders ..."? Und wenn wir mal anders gewollt hätten in der Vergangenheit?

Evan hat die Fähigkeit, einen einschneidenden Ausgangspunkt einer Ereigniskette zu finden und zu ändern. Die Änderung ist 100%, so dass er sofort in eine andere Realität springt. Er behält jedoch seine Erinnerung an die anderen Realitäten, so dass er sich immer wieder neu entscheiden kann, ob er diese Realität mag. Wenn er mit seiner geistigen Kraft an den Ursprungszeitpunkt zurückgeht und etwas im Ablauf ändert - sich also anders entscheidet zu handeln -, erlebt er, wie sich in seinem Kopf die Erinnerungen im Zeitraffer umbauen, denn sein Körper behält sein Alter, allerdings erlebt er die aus der Ereigniskette resultierenden Effekte am Körper, in einer der Realitäten mit amputierten Händen. In allen Realitäten tauchen seine Kindesfreunde und seine Geliebte auf, mit der er eigentlich ein schönes Leben führen möchte. Selbst als er eine fast perfekte Realität für sich und seine Geliebte fand, wurde diese zerstört durch eine Auswirkung, in der er seinen Jungendfreund tötet. War also auch nichts.

Was hindert uns eigentlich, radikal zu ändern? Haben wir nicht alle schon von Leuten gelesen, die nach einem besonderen Ereignis ihr Leben umstellten und danach anders lebten, andere Werte verfolgten? Konnten diese Leute eventuell etwas ähnliches wie Evan machen, halt erst für ihre Zukunft?

Wer schon mal seine eigene Vergangenheit beleuchtet hat, ernsthaft, über längere Zeit, der wird einige Einsichten gemacht haben. Manchmal gibt es solche, die effektiv direkt auf das aktuelle Leben einwirken. Wer dies schon mal erlebt hat, wie sich dann eventuell Freundeskreis, Bekannte, Lebensumstönde ändern, wie sich Dinge ergeben, fügen, der weiss doch eigentlich selbst, dass es sowas gibt.

Wie weit ist da die Story des Films noch weg? Ist es sogar möglich, dass es eine reale Beschreibung ist? Sind wir nicht auch nur der Überzeugung, dass unser Leben die einzige Realität ist? Wenn wir uns doch schon aufgrund der oben erwähnten Überlegungen andere Realitäten vorstellen könnten?

Multiple Persönlichkeiten und Border-Line-Leute zeigen doch oft fast ähnlich konsequente und beobachtbare Realitätswechsel.

Ist die Überzeugung, dass es so ist, wie es scheint, derart stark, dass wir andauernd nur meinen, dass wir immer in derselben Realität leben? Wissen wir doch schon mal nicht, wo wir eigentlich im Schlaf sind ...

Hält uns eventuell nur diese Überzeugng davon ab, ebenso starke Effekte zu erleben wie Evan?

Wer diesen Film mochte, der kennt sicher auch diesen What the bleep do we know, den es auch auf Deutsch gibt. Sehr amüsant und .... vielleicht sehr wahr? Und wozu führt das? Nun, das ist jedem selbst überlassen, denn nur jeder selbst kann eventuell Bekanntes in Relation zu seinem Leben finden.

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