Zensur oder Äusserungsfreiheit?

Letzthin schrieb ich öffentlich ein einem Chat-System auf die öffentliche Frage eines Zurückkehrers, der nach einigen Jahren den Chat wieder besuchte, wie der Chat denn heutzutage sei: "Es ist ein zensierter Streichelzoo nach nordkoreanischem Muster".

Daraufhin wurde ich kommentarlos gesperrt. Natürlich, ich war schon sauer auf den Chatbetreiber, der seit Jahren seine Leute gängelt. Und deshalb wurde ich auch schon einige Male gesperrt. Der Grund, wieso ich das hier doch frage: Es ist klar, was ich mit dem Satz sagen wollte, die Formulierung ist klar. So war sie beabsichtigt. Doch darf sowas bereits ein Grund zur Zensur, zur Sperrung sein?

Es würde mich freuen, Meinungen dazu zu lesen. Ich, der ich eine absolut tabulose Diskussionskultur pflege und daher auch wünsche, finde nichts an solchen Aussagen. Es ist ja immer der Empfänger, der gewichtet und verurteilt. Da die meisten Menschen derart automatisiert reagieren, klappt eine neutrale Beobachtung der Aussage dann halt meistens nicht.

Siehe Nathalie Ricklins Aussage im TV "die Leute finden, dass es zuviele Deutsche in der Schweiz gibt". Sie gab eine Wahrnehmung wider und schon rauschte der Blätterwald und die Leitungen ächzten unter dem Schreib- und Anschaudruck der Blogger und Newsportale in Deutschland, die die Ricklin als Hetzerin verteufelten.

Wieso bloss? Wieso nehmen die Leute immer alles persönlich? Machen eine Mördergrube aus ihren Herzen? Das ist sowas von selbstschädigend. Eien Feedback-Schleife halt. Wieder was, was sie im emotionalen Rucksack mitschleppen.

Es würde manchmal hilfreich sein, öfters Space Night auf BR3 zu schauen ... bei den Blicken auf die Erde von Raumfahrzeugen aus sollte eigentlich die Bedeutungslosigkeit und Lächerlichkeit der Emotionalitäten jedem offenbar werden. Sässe Gott dort oben, würde der überhaupt mitbekommen, worum sich die Leute ärgern, schlagen, schlussendlich bekriegen? Wohl kaum. Damit dürfte dann auch die Frage vieler Verzweifelten beantwortbar sein, wieso Gott denn diese schlimmen Dinge in der Welt geschehen liesse ... tja, er sieht sie nicht mal. Sie sind irrelevant. Sein Horizont ist ja vielleicht das Universum, ja sogar Multiversen, aber wohl kaum diese Galaxis, geschweige denn dieses Sonnensystem in einem seit Milliarden Jahren ruhigen Nebenarm einer durchschnittlichen Galaxis. Da ist nichts, was aufregend wäre ...

In der Bibel steht, dass Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen habe. Ergo haben wir einen göttlichen Funken in uns, jeder und jede, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, alles halt. Bis auf die Menschen benimmt sich auch jede erwähnte Schöpfung wie beabsichtigt. Nur der Mensch: Benimmt der sich wirklich so, wie es der göttliche Funke eigentlich beabsichtigte? Zu 99.9999% nicht.

Halten wir doch Abstand, bemerken einfach, was ist und behandeln den Fall oder nicht. Der Chatbetreiber hätte meinen Ärger wahrnehmen können und mich fragen, wieso ich denn so sauer sei. Tat er nicht, interessiert ihn nicht. Statt eine Lösung eine Blockierung der emotionalen Energie - die ich schon lenken kann. Doch statt Ausgleich halt Konfrontation. Okay. So ist es.

Ich kläre das also für mich - und frage drum nach Eurer Meinung: Darf man das heutzutage sagen oder nicht?

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