Zur Frauen Fussball EM, das Einstein-Super-Size Experiment
Zur baldigen Fussball der Frauen in der Schweiz hat die Wissenschaftssendung Einstein ein erhellendes Experiment gemacht: Zwei U17 Männerteams von Thun und Winterthur spielten auf einem vergrösserten Spielfeld jeweils 56 Minuten lang mit erst noch einem schwereren Ball. Daher auch der Titel, dass die Fussballfrauen, eigentlich die wahren Heldinnen sind.
Der biologische Unterschied zwischen Frau und Mann Physiologie hochrechnet auf Dimensionen von Goal, Spielfeld und Spielzeit, die für Männer gelten müssten, wären die Standardmasse für Frauen gemacht. Sprich, man könnte auch die Dimensionen runterrechnen, die für Frauen aufgrund der Physis geringer sein müssten. Aber da niemand danach fragte, sind die Dimensionen bekanntlich auch für die Frauen gleich.
Das Spielfeld 132 x 84 Meter statt 105 x 68 Meter, das Tor 8.40 x 2.72 Meter statt 7.32 x 2.44 Meter, der Ball 76cm Umfang bei 650 Gramm statt 69cm bei 420 Gramm. Und eben die Spielzeit 56 statt 45 Minuten pro Halbzeit.
Wenn Leute sagen, dass Frauenfussball weniger dynamisch oder sonstwas sei - tja, wenn die Dimensionen der Physis angepasst ist, wird auch der Männerfussball langsam, ungenau ... reduziert man das Tor auf Frauendimensionen, dann muss es eigentlich ungefähr 6.76 x 2.25 Meter sein.
Die Episode mit dem Goalie-Trainer und der Goaliefrau der Nati-U19 zeigte dann auch deutlich: Tamara Biedermann ist in so einem Tor genauso schwer zu bezwingen wie ein Manuel Neuer im Standard-Tor. Dann gelingt auch der Briefkasten-Schuss nicht mehr so leicht, sie erreicht auch Bälle mit den Beinen wie ein Tormann, die direkt in die unteren Ecken gezirkelt sind. Im Standard-Tor muss sie daher hechten.
Die jungen trainierten Herren hatten in der Pause schon recht gestöhnt, sie seien tot ... es kam zum Penalty-Schiessen. Auf dieses Tor :-) ... Winterthur gewinnt.
Es war sehr amüsant zu sehen. Ich hatte zwar nie über Frauenfussball gelästert wie andere biersaufende, gröhlende Proleten, aber auch ich hatte mir nie überlegt, dass man die Leistungen der Frauen eigentlich um den Faktor +15% höher anrechnen muss.
Es zeigt, dass Männer attestieren müssen, dass Frauen wesentlich besser Fussball spielen als Männer. Einfach deshalb, weil sie dieselben Spielgeräte benutzen (müssen).
Die Jungs der beiden Teams empfanden es offensichtlich erhellend zu erleben, wie viel physischen Aufwand die Frauen treiben, oder andersrum, dass die Spielerinnen - skaliert auf Spieler - wohl alle besser wären - was die Physis angeht. Jetzt ist Fussball natürlich nicht nur ein physisches Game, sondern auch ein geistiges. Und hier gibt es ja nun gar keine Unterschiede zwischen Männer- und Frauengehirnleistungen.
Ich werde Frauenfussball weiterhin schauen - so wie bei Männern: ab Championsleague aufwärts - egal welches Geschlecht.
Hopp Schwiiz!
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