Wie Pauschalisierung sinnvolle Ökozyklen zerstört

Heute sah ich eine Sendung, in der herausgearbeitet wurde, wie der Deutsche Fiskus durch Pauschalisierung ökologische und ökonomische Kleinanwendungen schon im Keim erstickt.

Es geht darum, dass Rapsöl, das als Beimischung zu Diesel offenbar sogar gesetzlich gefordert wird, nun mit 10 Eurocents besteuert wird, nachdem es einige Jahre steuerfrei war. Jetzt ist lokal erzeugter Biodiesel wieder teurer als konventioneller Diesel.

Das hat nun den Effekt, dass ein ökologisch sehr sinnvoller, lokaler Zyklus zerstört wird.

Die Produzenten von Rapsöl konnten nämlich den Bauern, die den Raps anlieferten, sowohl Öl als auch Nahrung für die Tiere grad wieder mit nach Hause geben: Der ausgepresste Raps, Rapskuchen genannt, sei ein eiweissreiches Nahrungsmittel für Tiere. Die Rapsmühlen erfüllen also einen sehr sinnvollen Aspekt, sie füllen Tank und Tisch.

Natürlich gibt es auch keine unnötigen Transportaufwände, kein Soja aus Brasilien oder Amerika zur Nahrungsergänzung zu importieren.

Weil die Regierung nun halt meint, Steuer auf Öl abzocken zu wollen, erstickt sie diesen Öko-Öl-Zyklus schon wieder, nachdem sie ihn ja selbst gefördert hatte. Natürlich, dies ist nur eine Methode von vielen, doch die erscheint sinnvoll zu sein.

Es zeigt sich wieder mal, dass mein Lieblingssatz "Think globally, act locally" mit Füssen getreten wird. Denn global gedacht ist dieser Zyklus ein CO2-neutraler Produktionszyklus, der lokal Gewerbe schafft, der Natur und Mensch dient und Transportverpestungen vermeidet.

Es ist ja offenbar noch nicht raus, ob die Regierung das Besteuern wieder loslässt. Es wäre schon sehr zu wünschen, denn solche innovativen lokalen Methoden sind doch genau das, was hilft. Kleinvieh macht auch Mist.

Zumindest fiskal sollte sich die Regierung aber zurückhalten, statt schon wieder zugreifen zu wollen. Sonst klingen ihre Ökoförderungsparolen schon etwas verlogen, oder zumindest scheinheilig.

Schöne China-TV-Woche - viel Information

Die China-Woche im Schweizer TV ist vorbei und ich bin sehr erfreut, soviele Aspekte präsentiert bekommen zu haben. Vieles, was man einfach so mitbekommt, vieles aber auch, das man nicht weiss - ich korrigiere mich -, was ich nicht weiss.

Gerade eine der letzten Sendung befasste sich mit der globalen Wüstenwachstum, am Beispiel von China. Die Gobi und Taklamakan dehnen sich aus. Und das ist nicht der Klimawandel, sondern die Unkenntnis der Menschen, nicht nur der aktuellen Generationen, sondern auch früher.

Entdeckte Mao, dass im Norden grosse hoch begrünte Flächen vorhanden waren, so liess er dank Staatsgewalt Bauern dort ansiedeln. Deren Tierzucht sorgte dann dafür, dass diese Flächen verschwanden, die Nutzung durch Herden die Höhe der Begrünung reduzierte und durch den Hufschlag bis zu 30 mal mehr Staub in die Luft brachte als wenn nur der ohnehin vorhandene Wind geherrscht hätte.

Und wenn die Pflanzen reduziert werden, verliert sich das Grundwassser, und wenn dann selbst nicht mal mehr die Bäume tief genug Wurzeln schlagen können, so ist es vorbei, die Wüste übernimmt das Land innert kürzester Zeit. Das sei geschehen in den letzten paar Dutzen Jahren, so dass China über 4000 Dörfer habe aufgeben müssen.

Also wieder was, um China-Bashing zu betreiben? Nein, das soll es nicht sein. Es sol illustrieren, dass wir im allgemeinen viel zu wenig über Zusammenhänge wissen und dass zentrale egoistische Machtstrukturen durch noch weniger Wissen und Interesse, aber dank Staatsgewalt vieles verbockt. Und in China ist betrifft das halt ein sehr grosses Land und viele Menschen.

Was ich aber nicht wusste, dass ebenfalls in China seit 1978 ein Programm läuft, das sehr lokal die Menschen motiviert, besteimmte Sträucher zu pflanzen, um der Wüste wieder etwas entgegenzusetzen: Bäume, Sträucher, Pionierpflanzen. Denn mit den in noch den traditionellen Lebensweisen verbundenen, eher ländlichen Bewohnern kann sich China auch wehren gegen die Wüste: Ganze Gemeinschaften gehen wieder im Sinne des grossen Ganzen pflanzen. Und das seit 30 Jahren! Millionen von Bäumen und Sträuchern sind inzwischen wohl gesetzt worden. Und es zeitigen sich Erfolge, lokal (natürlich) schnell, überregional für China müsste noch mehr geschehen können, doch dafür muss wohl zuerst die Macht der Lokalbehörden gebrochen werden.

Die ungeheure Kraft der 1.3 Milliarden Chinesen ist beeindruckend - und lässt Schauer aufkommen beim Gedanken, was die noch alles brauchen und haben wollen. Doch genauso kann diese Macht auch gelenkt werden, um wirklich global drohende Herausforderungen zu meistern, wie eben der Kampf gegen die Wüstenbildung. Und sie scheinen es wirklich machen zu können, denn offenbar schaffen sie es, (m)ein Motto umzusetzen:

Think globally, act locally

Mittlerweile habe offenbar China das grösse Knowhow zur Wüstenbekämpfung. Weiter so. Ich hoffe, ich erfahre noch einiges, was sich im Reich der Mitte sonst noch an Förderlichem tut.

Denn diese ungestüme Macht muss gelenkt werden, zum Nutzen der Erde und aller Bewohner. Sie wird jedoch wohl aus den eigenen Reihen gelenkt werden müssen, damit es klappt. Da können wir behilflich sein mit unseren Informationen, denn wir haben unsere Fehler ja bereits gemacht. So sollte es unser Bestreben sein, dieser Macht den möglichst besten Weg anbieten zu können, denn dumm sind die Chinesen schliesslich nicht. Sondern enorm umtriebig und fleissig.

Gerade im Wasserbereich hat ja auch die Schweiz viel Erfahrung, die sie China zur Nutzung anbieten könnte. Das sollte sie auch tun, alle sollten das tun, die förderliche Technologien kennen und bewiesen haben. Denn diese Macht, wenn schädigend wirkend, ist zu gewaltig, zu vernichtend, wenn sie gegen die Natur arbeitet. Denn von der sind alle abhängig.

Shark School - oder wie man auf Haie zugeht

Der Schweizer Erich Ritter gründete vor 10 Jahren die Shark School, die privaten und professionellen Tauchern zeigt, wie man sich verhält, sollte ein Hai einem beim Schnorcheln beobachten.

Denn genau das tut ein Hai, wenn er näherkommt. Er beobachtet, denn wissen, dass Mensch nichts zum Fressen ist, das tut er schon. Er ist halt auch neugierig. Wie auch Katzen und Hunde. So kommt er halt näher und will seine Sensoren benutzen.

Was soll man also tun, nähert sich die Flosse? Einfach ruhig und gelassen bleiben. "Bewegungen stoppen, in die vertikale Haltung gehen und dem Hai in die Augen schauen", so bezeichnet Ritter die optimale Reaktion. Er nennt auch das Geniessen des Augenblicks als Ziel.

Ich verstehe das sehr gut. Auch wenn ich noch nie einem Hai begegnet bin, so ist doch das Heranstürmen eines Hundes manchmal schon schlimm genug. Ich bleibe halt auch bei denen stehen und fühle mich eigentlich nie unwohl dabei. Und siehe da, jeder Hund wollte dann einfach an mir rumschnüffeln, mich beobachten, kennenlernen und das war's ja dann meistens schon. Wieso soll das bei einem Tier im Wasser anders sein als bei einem Tier auf dem Land? Auch wenn es beide Raubtiere sind mit uralten Instinkten, so sind es keine tumben Maschinen.

Klar, wenn Tiere Hunger haben, k?nnte es eventuell etwas anders sein, doch Tiere haben ein Beuteschema-Programm, da kommt der Mensch nicht vor. Wenn ich also gestresst tue, hektisch umherschwadere, erzeuge ich Geräusche und Muster, die den Beutetieren entstprechen können, Kein Wunder, probiert ein neugieriges Tier dann mal aus, ob das an sich neue und unbekannte Tier doch auch fressbar ist wie die bekannten Opfer.

Ritter sagt, dass er an der Wunde eines der wenigen Angriffe erkennt, was wirklich vorgegangen sei. Er achte erst dananch auf die Beschreibung des Verletzten.

Ritter möchte seine Faszination, seine Freude und vor allem auch sein Wissen weitergeben. Und das ist auch mein Interesse, obwohl ich ja so gar nichts mit Meer und Haien zu tun habe. Mein Interesse ist es, dass Ängste neutralen Informationen weichen, dass angelerntes, nie geprüftes Zeug aus den Köpfen verschwindet und eigenen realen Erkenntnissen, und damit Wissen, platz macht.

Und wenn endlich neutrales Wissen da ist, kriegt der Hai auch eine Lobby, so dass Ungeheuerlichkeiten wie Haifischflossen und Haifischsuppen geächtet werden können. Denn nur ein Verständnis der Rolle eines Tieres wie dem Hai in der Ökologie bringt ihm ein Image als wichtiges Glied in der inakten Umweld. Ängste sind immer nur Blockierer, Verhinderer.

Also, wenn Ihr Taucher seid und vor Haien Angst habt, geht doch mal bei ihm in den Kurs. Ritter meint, er bringt jeden am zweiten Tag ins Wasser.

Aber Achtung, er sei undiplomatisch direkt. Also nichts für Weicheier, der Umgang - nein, nicht mit den Haien, mit ihm!

Weiche Doris Leuthard

Heute wurde bekannt, dass sie die Regeln des Zertifikathandels zur Kompensation der CO2-Abgaben aufweichen will, zugunsten der Wirtschaft.

Die starken CO2-Produzenten können dank des Handels von Zertifikaten vor ihrer eigenen Haustür mehr oder weniger den Dreck liegen lassen, man muss ja nur Geld in Projekte im Ausland stecken, die dort den CO2-Ausstoss verringern oder verhindern sollen, um hier nicht das tun zu müssen, was eigentlich nötig und voraussichtlich schmerzhaft wäre.

Zwar dürfe man eh nur höchstens 50% des Ablasshandels im Ausland erledigen, dennoch will die Leuthard, dass es mehr sein müsste - "um wirtschaftsverträglich" zu sein - sprich, dass man hier nicht die Hände aus den Hintern nehmen muss. Klar, sie ist eine aus der Mitte, aber ich hätte mir von der relativ jungen Bundesrätin schon etwas mehr Engagement für den Umweltschutz vorgestellt.

Klar, von der Schweizer Regierung kann man keine so klaren Beschlüsse erwarten wie von der Frau Merkel. Auch natürlich niemals dramatische oder eben schmerzhafte. Doch was die Leuthard jetzt will, finde ich also wirklich weich.

Gemäss Studien kann man nämlich mit Projekten in den sogenannt Dritte-Welt-Ländern gar nicht oder nur zum Teil soviel CO2 einsparen, wie man dann als Gegengewicht in der Schweiz wieder ausstossen darf. Mithin also reine Gewissenberuhigungsprojekte.

Ich finde es oberpeinlich, dass die reiche Schweiz, die hervorragende Köpfe in Wissenschaft und Erfindung hat, sich nicht derart in den Arsch kicken will, etwas zu wagen. Haben die Klischees also doch recht.

Gewissenloses Geflügellos

In der EU gibt's ja zum Glück sowas, die Kennzeichnung der Herkunftshöfe der Produzenten für gemästete Geflügel, allen voran der Stopfgans.

Letzthin sah ich in einer Kochsendung von Tele Züri, wie da eine Gänseleber zubereitet wurde und wunderte mich, wie gross die sei. Die Küchin hatte da ein Ding von der Grösse eins Halbpfünderlis in der Hand, also definitiv zu gross.

Keinem, auch dem Moderator nicht, fiel ein, etwas zur Produktion der Gänseleber zu sagen. Die, die sie da brauchten, ist wohl kaum tierfreundlich entstanden.

Alle Jahre im Herbst müssen Foie gras und andere vermeintliche Leckereien herangekarrt werden für versnobbte Rosinenpicker.

Ich schere sie mit den Japanern, die für - lach - "wissenschaftliche" Zwecke 1000 Wale killen wollen, über einen Kamm.

Nun gut, etwas, was man in der kapitalistischen Welt weiss: Wo kein Markt (mehr), da auch keine Produzenten (mehr).

Dank der Deklaration der Herkunfshöfe, können Vereine wie Vier Pfoten eine Liste der zu ächtenden Hersteller von Stopfgänsen herauszugeben. So haben die Konsumenten es wieder einmal in der Hand, solche verachtenswerten Produktionsmethoden in die Geschichte zu verbannen.

Wer übrigens meint, tierische Schmerzen oder Paniken hinterlassen keine Spuren im Fleisch ... der hat sich getäuscht. Das weiss ja nun mittlerweile auch die materielle Wissenschaft.

Wie sagte doch da mal jemand:

Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

Wir bräuchten also 1.3 Erden ...

... wenn wir so weitermachen. Der Club of Rome hat sich gemeldet und mitgeteilt, dass wir derzeit 1.3 Erden bräuchten, wenn wir weiterhin so mit den Ressourcen umgehen.

Der Club of Rome hatte schon vor 20 Jahren mitgeteilt, dass es so kommen würde. Damals wurde er belächelt, angesichts fehlender Gegenmassnahmen der Erde gegen ihren Missbrauch.

Man könnte sagen, sie war halt bisher geduldig, aber ich mag es nicht, Dinge, Tiere, Pflanzen und Abläufe per se zu personifizieren. Denn dies erweckt sofort die eigenen Werte und Vorstellungen.

Ich nenne die Erde lieber das grosse System, in dem wir leben. Dieses schlägt nun halt aus, nicht im Sinn eines Pferds, sondern wie ein Pendel. Es schwingt nun nicht mehr von uns weg, sondern kommt auf uns zu ... wir merken das.

Trotzdem wird die Erforschung neuer Erdölvorkommen immer noch erweitert, die hohen Ölpreise werden manch bisher verschonte Region der Erde zu Zielen der Probebohrer und bei Erfolg der mehr oder weniger zerstörerischen Erdölindustrie machen. Es ist anzunehmen, dass auch die beiden Polregionen dieser Welt verschandelt werden, nur um noch mehr Öl zu produzieren. Dabei könnte man diese Energie ja wirklich in die ebenfalls boomende Umelttechnologie buttern. Da käme bestimmt das Besseres raus.

Manche sagen, dass die armen Länder jetzt die ungerecht leidenden werden, denn sie dürfen nun nicht mehr machen, was wir "Zivilisierten" machten, nämlich in Saus und Braus leben. Nun, man kann das auch anders sehen: Viele der sogenannt armen Länder wären es ja nicht, hätten sie es endlich geschafft, ihre sozialen Strukturen zu ordnen und so den Aufbau eines funktionierenden Staates zu ermöglichen. Damit hätten sie ihren Lebensstandard schon früher heben können und müssten nun nicht die Opferrolle spielen wollen.

So oder so, keiner hat mehr Zeit und Rechtfertigung, sich als Opfer oder so zu fühlen. Auch denen sollte es dann mit der Zeit aufgehen, dass lokale Kriegereien ihren Bürgern, und bei diesen ihren Kindern nur schaden wird, denn die Resourcen gehen langsam aus.

Ok, aus esoterischen Kreisen hört man schon lang, dass die Zeit des Stromes ausgehe und von der Zeit der Photonik ersetzt würde, das auch bedeuten könnte, dass die Atomstromtechnik abgelöst und durch etwas Harmloseres ersetzt würde.

Aus noch anderer Sicht könnte man sagen: Der Mensch strebt ins All, zumindest mal zum Mond. Und siehe, die Chinesen und Inder haben ihre eigenen Weltraumprogramme ... scheint also eher dieser Ausweg aufzugehen? Muss der Mensch sich aus ökologischen Gründen ins All wagen? Ist die Flucht wirklich möglich?

Ich denke nicht, denn wie ich andernorts sagte, ist das immer noch viel zu geldintensiv und vor allem hilft es ja niemandem.

Selbst wenn der Ritt ins Weltall gelänge - und ich wäre ja wirlich der erste, der sich einen Weltraumflug wünscht -, wollen wir die Erde als Abfallhalde zurücklassen? Wollen wir nicht zur ihr zurückkehren? Bisher wollte das jeder Astronaut, egal wie sehr ihn das All lockte.

Unsere Körper sind auf sie ausgerichtet, sie brauchen diese Umgebung, auch wenn die Anpassungsfähigkeit vielleicht innert 2-3 Generationen einen Homo astronauticus hervorbringen könnte, der ohne Gravitation gut auskommt. Aber wie gesagt, in den nächsten 50 Jahren würden solche Fortschritte nicht der Masse zugute kommen.

Also sollten wir schon sorgen, dass wir mit einer Erde auskommen. Und dazu sollten gerade die "Zivilisierten" ihre Technologien gegen jeden Widerstand der Politikerkaste, der Lobbyisten und anderer Verhinderer adaptieren an ein naturschonendes und -bewahrendes Verhalten.

Fossile Brennstoffe sollten immer weniger werden. In der Schweiz sei das ja beim Heizöl schon gelungen, weil immer mehr Häuser energiebewusst isoliert werden.

Aber bei den individuellen Sünden scheint mir nicht viel zu passieren. Die Wirtschaft boomt ... und was macht diese denn eigentlich? Sie erzeugt Überflussgegenstände - wozu ich teilweise auch den Computerei und das Internet zähle.

Der Club of Rome sagt, dass ein Wirtschaftswachstum zwar durchaus erwünscht ist, damit die sozialen und ökonomischen Spannungen nicht ins Chaos führen, aber er sagt, dass dieser durchaus moderater sein kann oder gar sollte.

Ich möchte noch bis zum Ende dieses physischen Lebens in einer schönen Welt leben, einer, die für alle reicht, weil wir endlich über alle Nationen hinweg ihren Wert erkennen.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Der Herbst, meine liebste Jahreszeit

Es ist schon so, ich mag Frühling und Herbst am liebsten, zwischen den beiden könnte ich mich fast nicht entscheiden, denn ich mag sowohl saftiges Grün wie auch Rot- bis Orange-Töne in der Natur.

Grüne Sträuche, an denen man das Jahr über vorbeigeht, zeigen im Herbst, dass die offenbar Mitbewohner hatten, die sich nun outen.

Wenn die Sonne nicht mehr direkt von oben heizt, werden die Lichtspielereien, die Farbtöne spannend. So strahlen Töne des ganzen Farbkreises und bieten Liebhaber jedweder Couleur einen Hingucker.

Abends am See schwebt immer eine schöne Stimmung über dem meist ruhigen Wasser. Die Menschen sind gelassen, heiter, scheinen es zu geniessen, scheinen die Schwingung bewusst zu spüren - obwohl ich hier manchmal schon zweifle, wenn ich sehe, was die Leute fortwerfen, obwohl es ausreichend Abfallkörbe gibt.

Dennoch, es ist die Stimmung des Jahresabends. Alles Natürliche beginnt sich für die Nacht, den Winter, vorzubereiten. Die sichtbarste Erscheinung ist, dass die Bäume die Säfte aus den Blättern zurückziehen, das Grün verschwindet und andere Farben treten hervor. Farben der Wärme, obwohl's doch kühler wird.

Die Natur kennt die grossen Zyklen, ihr Tag ist unser Jahr. Kennen wir noch unsere natürlichen Zyklen?

Das alte Auto doch das Beste fürs Klima?

Das alte Auto sei aus klimaspezifischer Betrachtung immer noch das "beste", wenn man weniger als 5000 km pro Jahre fahre.

Wieso das denn? Weil die alten Autos existieren, ihre Verschrottung wiederum Emissionen erzeugt und weil ein neues Auto weniger gekauft wird. Wen kümmrt das denn, wenn ich ein Auto nicht kaufe? Häja, bei einem schon nicht, aber wenn es viele so täten. Und wieso das? Weil es sinnvoll wäre, der mächtigen Autoindustrie mal den jährlichen Auto-Update-Zyklus madig zu machen.

Klar, wir wissen ja, dass eigentlich ein neues Auto nicht so wichtig wäre, aber ich kenne Leute, die kaufen wirklich alle 1-2 Jahre ein neues Auto. Und klar, diese "alten" Autos werden ja nicht verschrottet, sondern landen bei Leuten wie mir, die sich kein neues Auto leisten können.

Aber, wie es doch grad jemand sagte, wir sollten (endlich) beginnen, die wirtschaftlichen Interessen denjenignen der Umweltbewahrung unterzuordnen. Denn diese Investition ist zwar längerfristig, aber sie ist definitiv förderlich für die Gesundheit aller Körper, die nach uns kommen.

Ein Mittelklasse-Wagen benötige zur Produktion 18 Tonnen Ressourcen, ein Topklasse-Wagen ca. über 30 Tonnen. Klar, GPS, Hunderte von Airbags, Kilometer von Kabeln für all die Elektrohelfer, Flachbildschirme, Sensoren etc. brauchen ja eben Materialien und - das vergessen wir ja oft - die Herstellung all dessen verbraucht massiv Energie und auch Wasser.

Wir als Laien können da kaum überblicken, wieviel Ressourcen wir effektiv sparen, kauften wir einen neuen Wagen. Können wir mit einem neuen Auto wirklich soviel einsparen oder vermeiden, wie die Mehraufwände bei der heutigen Produktion eines Autos zunahmen im Vergleich zu dem Aufwand, den unser altes Auto noch verursachte? Ein altes Auto muss ja auch noch entsorgt werden. Was wiederum Energie kostet und einige bedenkliche Stoffe freisetzt.

Auch meine Lieblinge, die Hybrid-Autos, sind zwar sicher weniger abgasproduzierend, aber sie haben viel Elektronik, die Akkus sind irgendwann auch zu entsorgen und was für ihre Herstellung investiert wurde, weiss ich schon gar nicht. Ob die Entsorgung dieser Batterien ein Problem sein wird, weiss ich gar nicht.

Ich weiss ja schon gar nicht mal, wie giftig und daher schwierirg die Entsorgung all dieser neuen Flachbildschirme ist, die wir in überall haben. Natürlich, wir geben Elektroschrott wie Handies etc. ja schon brav beim Fachhandel ab, aber wie die dann wirklich enden, ist so natürlich nicht zu erfassen.

Ich habe mir noch nie ein neues Auto leisten können. Meine Autos sind immer etwa um 10 Jahre alt, wenn ich sie mir kaufen kann. Mein Vater, der ein Näschen für Schnäppchen hat, sagte mir oft "mit dem kannst du noch lange billig rumfahren".

Ist mir gar nicht klargeworden, dass dies nicht nur die Anschaffung betrifft, sondern eigentlich auch die Ökobilanz. Denn für den sparsamen Betrieb kann man ja einiges tun: Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es Bio-Motorenöle gibt, die man statt Mineralölen nutzen kann. Diese können den Ölwechsel auf 1 mal pro 100'000 km beschränken. Und wo gibt's das? Hier in der Schweiz, von einem Tüftler, der seit 30 Jahren an Ölen forscht.

Ich werde statt Mineralöl bei der nächsten Fälligkeit den Weg zu Multimiles finden und das teurere, aber effektivere Motorenöl kaufen und meinem etwas älteren Automotor angedeihen lassen.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Mattel und die Chinesen

Mattel muss schon wieder Spielzeug-Schrott zurückziehen vom Markt, weil auch in diesen Plastik-Accessoires giftiges Zeug drin ist.

Mich wundert das nicht. Den Chinesen sowas anzulasten mag zu kurz treffen. Es mag sein, dass die dort in ihrem gigantischen Wirtschaftsboom - angeheizt durch die nach Profit geifernden Europäer- oder Ami-Buden - keine Rücksicht auf Umwelt und Menschen nehmen. Es fehlt ihnen sicher noch etwas Umweltsbewusstsein, geschweige denn Menschenwürde ... kein Wunder, wenn man soviele billige Arbeitskräfte hat ... der Millionste Li, der Tausendste Yang, who cares wenn einer drauf geht?

Nur wollen die Chinesen denn überhaupt so arbeiten? Müssen die das nicht einfach, wenn die Westler zwar Arbeit und Kapital bringen, aber Leistungen nicht adäquat bezahlen wollen?

Hätte der Zulieferant für Mattel bessere Untervertragsnehmer finden können? Solche, die saubere Ware liefern? Durfte er eventuell nicht, weil Mattel finanzielle Daumenschrauben anlegte?

Hier in der Schweiz wollen auch alle nach China. Produzieren wohl nur, denn nur das ist doch interessant für die Gewinnspanne. Denn nur so kann man das West-Ost-Gefälle ausnutzen fürs eigene Portemonnaie.

Und uns als Konsument ist es meistens wohl auch egal, wie die Dinge produziert werden, die wir im alltäglichen Gebrauch beachtungslos nutzen. Ist uns doch egal, ob deren Flüsse verseucht sind, die Arbeiter stumpfsinnige Idiotenarbeit während 6x14 Stunden in unwürdiger Umgebung machen müssen.

Hmmm, die Skrupel melden sich ... und vergehen wohl sofort wieder, wenn das Spielzeug aus dem Regal für die Kids nur wenig kosten darf. Da hat das andere Schweizer Spielzeug von Pastorini oder ähnlichen dann keinen Stich, wenn es doppelt so teuer ist, dafür nach unseren Bestimmungen hergestellt wurde.

Aus China stammt wohl auch die Ursache, wieso in Japan derzeit die riesigen Numura-Quallen zur Plage werden. Wer weiss davon? Der Chinese? Nein. Der Japaner? Nein. Der Europäer? Viellecht, weil er sich gut bilder kann, wenn er will.

Es braucht das vernetzte Denken, das weite Interessensgebiet, denn nur so lassen sich wirkliche Ursachen erkennen, die dann kurzfristigen Aktionismus verhindern können. Der japanische Fischer weiss von alledem eventuell nichts, und dann drängt er auf sinnlose Behelfsmassnahmen. Ist es ihm zu verdenken? Schliesslich wird er durch die Auswirkung in China effektiv brotlos.

Nun, brotlos wird er so oder so. Würde es ihm helfen zu wissen, wieso ihm das widerfährt? Ich denke schon, denn dann nähme er sein Schicksal eventuell weniger persönlich - und kann sich gelassener nach einer neuen Arbeit umsehen. Diese Gelassenheit wird ihm dann wohl bei der Lebensumstellung gut nützen können. Es ist nur eines von ihm verlangt: Er muss sich für Zusammenhänge interessieren.

PS: Gleiches gilt natürlich auch für uns, für Leute, die ihre Arbeit verlieren aufgrund von Auswirkungen, die von ganz anderswo her kommen. Und für Unternehmer, die ihr Geschäft nur noch deshalb durchbringen können, weil es dieses wirtschaftliche Gefälle gibt. Denn eigentlich müsste man ja sonst die Arbeit, den Geschäftsbereich wechseln.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Aus Schaden werde man klug ... Griechenland? Und wir?

Feuer ist die Kraft der Erneuerung, denn es vernichtet, scheinbar, und erlaubt den neuen Aufbau. Wovon auch immer. Griechenland, das störrische Land im Süden der EU (in Anlehnung an Asterix). Ein Land, das keine Kataster kenne, das die Natur nur als Ablagehalde empfinde ... so wurde es gesagt im TV und Radio.

Gerade dort schlägt ein Effekt des Klimawandels zu, die Hitze. Feuerteufel mögen nachgeholfen haben - gerade weil sie auf den Neuaufbau hoffen, auf den in ihrem Sinne -, aber ohne diese Hitze hätte ihr Werk nicht diese Macht erhalten.

Nun brennt also das Feuer dieses Land nieder. Im Nachhinein wird eine Zahl bekannt werden, was es koste, die Schäden zu beheben. Es mögen ein paar Dutzend oder Hunderte Millionen sein, egal. Man kann mit Geld ja nichts ungeschehen machen. Lernen die was da? Es ist zu hoffen, aber nicht zu erwarten.

Griechenland machte in der Vergangenheit immer wieder dann in der Presse Furore, wenn sie wieder mal in Athen im Smog fast erstickten. Scheint die richtigen getroffen zu haben? Haben die was kapiert?

Zynisch? Von mir aus. Was können wir daraus lernen? Tja, in der Schweiz dürfen wir sicher lernen, dass die Hänge instabil werden, dass Häuser am Fusse eines Felsens nicht mehr bombensicher da stehen, sondern Gefahr laufen, von losbröckelnden Felsteilen plattgemacht oder von von Dauerregen aufgelösten Abhängen unter einer Schlammlawine begraben zu werden.

Lernen wir was? Naja, ich denke schon, jeder für sich - und wohl erst wirklich dann, wenn's ans Portemonnaie geht. Auch dann noch, wenn er/sie ein Häuschen an schöner Hanglage ergattern könnte? Keine Ahnung.

Ich hoffe, dass in allen Ländern endlich die Regulative der Natur gewürdigt und beachtet werden. Die Natur (oder diese Erde) ist das grosse System, die Menschheit ein integriertes Teilsystem. Wenn die Menschheit ausartet oder übertreibt, reagiert das grosse System - nicht gnadenlos oder brutal - Adjektive, die immer im Zusammenhang mit Naturkatastropfhen erscheinen -, sondern ganz neutral. Die Störungen müssen ausgeglichen werden - das Teilsystem wird dabei halt recht durchgeschüttelt bis eventuell temporär ausser Kraft gesetzt. Eine ganz natürliche Sache.

Wie ein Freund von mir sagte: Was wir aus der Geschichte lernen, ist, dass wir nichts aus der Geschichte lernen. Ist dies die realistische(re) Wahrheit?

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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