Streetparade - eine Sauereidemonstration (unserer Gesellschaft?)

Gestern war die 24. Streetparade 2015 in Zürich. Sehr heiss, sehr viele Leute. Alles ok, war früher in den Anfangstagen auch ein paarmal da.

Jetzt aber 129 Tonnen Abfall. Obwohl teilweise halbvolle in der Nähe Container rumstehen, schmeissen die Leute ihren Abfall einfach auf den Boden.

Abfall ist ja ein Rohstoff. Es ist schon klar, dass die Masse das irgendwo weiss, aber sich einen Dreck drum schert.

Sowas ärgert mich einfach masslos. Letztens las ich, dass jedes Stückchen Plastik, das je produziert worden ist auf der Welt, immer noch irgendwo rumliegt ... also nichts mit Verrotten. Würden wir wenigestens biologisch abbaubaren Plastik erzeugen, flächendeckend, dann wär's immer noch ne Sauerei, aber eine, die vom grösseren System (= Natur) absorbiert werden kann.

Wir müssten dazu aber auch lernen, Verpackungen nicht mehr zu wollen, oder wenn unumgänglich, auf biologisch abbaubare Stoffe zu pochen. Die Gesetzeslage sollte so sein, dass Produzenten die Verpackung - egal wie sie aussieht und woraus sie besteht - zurücknehmen muss und sanktioniert werden, weigerten sie sich oder erschwerten sie künstlich die problemlose Rückgabe. Natürlich müssten sie dazu auch die biologische Verwertung nachweisen. Sie könnten diese Rohstoffe ja auch an Verpackungsproduzenten rückverkaufen können.

So wäre der Zyklus einer Verpackung: Ein Produzent schafft udn verkauft sie an einen Vertrieb, der benutzt sie, um seine Waren an den Kunden zu bringen, der Kunde bringt die Verpackung zurück (weil sie dank Depot ein Rückgeld gibt, oder weil die Abfallgebühr gross ist), der Vertrieb muss sie zurücknehmen und kann sie als Rohstoff an den Produzenten rückverkaufen.

Ich weiss schon, dass diese Zyklen teilweise schon da sind - aber auch nur, weil sie ökonomisch, nicht ökologisch begründet sind. Ich aber schlage vor, dass sie obligatorisch werden und auch im Strafgesetzbuch stehen. Denn: Wenn mir einer in meiner Wohnung eine Verwüstung anrichtet, kann ich ihn zivilrechtlich belangen, zerstört er meine Lebensgrundlage eventuell sogar strafrechtlich. Wieso kann man das im grossen Wohnzimmer, der Natur, der Erde nicht? Verwüstungen sollten bestraft werden. Dazu muss die Erziehung halt hinarbeiten. Und keiner darf sich aus der Verantwortung stehlen.

Die Sauerei wird uns nicht mehr auf die Füsse fallen, aber unseren Nachfolgern. Ob Technik da hilfreich ist? Vielleicht, aber nur dann, wenn sie wie in Star Trek Materie konvertieren kann. Denn mit oder ohne Technik, die einfach zu beschaffenden Rohstoffe sind endlich. Die daraus entstehenden Produkte sind nicht mehr so leicht in die Ausgangsstoffe zu zersetzen - von unserer momentanen Technik. Das mag ja ändern, aber ich zweifle am Umsetzungswillen.

Dass der Mensch per se ein Umweltverschmutzer ist, sagen einige. Das mag sein und ist nicht der Punkt, das System ist ja dazu da, dass wir darin leben. Dennoch, die anderen Lebewesen auf der Erde brauchen keine Technik und erzeugen keine nicht abbaubaren Rückstände.

Oder anders gesagt: Unsere künftige Technik muss das nehmen, was das System hergibt und wieder so zurückgeben, dass das System aufräumen kann. Wir sind halt immer noch sehr sehr primitive Bewohner des Systems ... nicht alle, doch in den "zivilisierten" Gesellschaften wohl die Mehrheit.

Falscher Aufhänger für diese Aussage? Nun, dann gibt es tausende von Themen, die das belegen. Aktuellerweise könnte man dazu die aktuelle Flüchtlingslage und deren unbeachteter Ursachen vornehmen ... unbeachtet deswegen, weil darauf unsere Wegwerfgesellschaft beruht ... und wer will schon seine Bequemlichkeit angehen ...

Ceterum senseo: Think globally, act locally.

Chronobiologie und Chronotherapie, Gesundheit dank Schlaf

Ich habe meinen inneren Systemen vor langer Zeit das Gebot gegeben, immer das zu erleben, zu finden und in mein Tagesbewusstsein einzuspiegeln, was in mein Leben gehört, das Ego bereichert, mir dient. Ich habe dieser Wirkung schon viele schöne Erkenntnisse und Erlebnisse zu verdanken. Und es ist gratis :-)

Heute also wieder mal - ich schaltete beim Zappen an diesem grauen Sonntagnachmittag genau dann auf den SRF DOK um, als dort eine Sendung über Chronobiologie und darausfolgender Chronotherapie lief.

Schlafforschung hat mich schon immer interessiert, denn Schlaf hat gerade in unserer Hektik- und Rotationsgesellschaft einen merkwürdigen Beigeschmack: Er sei der kleine Tod, er sei verschwendete Zeit, er kennzeichne faule Menschen, er sei hinderlich, wenn man früh arbeiten soll - und nota bene: wenn ich mich erinnere, dass ich im Gymnasium um 7h15 schon auf der Matte stehen musste ... frage ich mich heute, wie das denn ging, bzw. wundere mich, dass ich damals wirklich was lernte ... oder anders gesagt: ich wundere mich, wieso ich heute ein Abend- und Nachtmensch bin, damals aber scheinbar problemlos diesen Frührhythmus ohne Lernbeeinträchtigung durchhalten konnte, so dass es sogar zur ETH reichte.

Nun, in der Biologie wissen wir ja mittlerweile alle, dass biologische und natürliche Systeme Fehlverhalten über eine gewisse Zeit ausgleichen können, dass Wirkungen oft viele Jahre später erst erscheinen. Um etwas vorwegzunehmen, nenne ich eine sehr interessante, im DOK genannte Hypothese: Alzheimer könnte eine Wirkung der jahrelangen Verstosses gegen den Rhythmus der inneren Uhr sein. Rheuma, Krebs, Diabetes II und andere könnten effizienter und schonender behandelt werden, würde die Medikamentation auf die individuelle innere Uhr des Patienten abgeglichen.

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WWF sagt: am 13. August verschwenden wir mehr, als die Erde in einem Jahr erzeugt

So, eigentlich sollte das jeder sich mal überlegen, egal ob es genau stimmt oder nur der Richtung nach. Der WWF sagt, dass wir - die Menschheit - ab dem 13. August 2015 mehr Resourcen verschwenden, als die Erde während eines Jahres erzeugt. Nur schon ein Handy brauche 40kg Material, das ja abgebaut und raffiniert werden muss.

Es ist einfach idiotisch, wie der "moderne" oder "zivilisierte" Mensch mit der Erde umgeht. Nun, das idiotische daran ist einfach, dass er sich selbst zugrunde richtet - langfristig. Ok, langfristig heisst auch, dass es auch (leicht) anders kommen kann. Vielleicht ein Blitz, der das Bewusstsein aller etwas erhebt? Endlich mal richtiges Recycling? Endlich mal kein Verbrauch, sondern Nutzung.

Ist es nicht typisch, dass wir in der deutschen Sprachgewohnheit "Verbraucher" genannt werden? Tumbe Maschinen, die das verbrauchen, was die Wirtschaft herstellt. Und doch wohl sehr genau, denn wir verbrauchen statt gebrauchen unsere Resourcen.

Es wird also doch irgendwann zu Dystopien kommen wie in MadMax etc.

Offenbar will die Menschheit das. Da braucht man schon sehr viel Abstand, um daran nicht zu resignieren.

Ich habe immer noch keinen Tesla-Sponsor

Vor Monaten schrieb ich hier ja mal, dass ich einen Model-X Sponsor finden möchte. Nun, das muss nicht mehr sein, sin P85D tuts auch. Das Model-X kommt ja eh wieder erst ein Jahr später ... und ich brauche das ja nicht, was ich brauche und wünsche, ist nur der 4-Rad-Antrieb. Der P85D hat den nun und so ist es mein Wunsch-Tesla.

Aber eben, er kostet halt was ... und das ist auch der Grund, wieso ich das schreibe ... es kam der Bericht heraus, dass der Juni 2015 der heisseste Juni seit der globalen Wetteraufzeichnung seit 1880 gewesen sei, dass die Jahresdurchschnittstemperatur 2014 bereits um 1° höher gelegen habe als die Durchschnittstemperatur der ganzen 20. Jahrhunderts.

Und immer noch werden uns Verbrennungskutschen angeboten. Und Staaten, die GENAU wissen, dass sie es ausbaden müssen, wenn ihre Bevölkerung dann mal Landwirtschaftssubventionen wollen, wenn das Wasser knapp wird, wenn gerade in der Schweiz ohne Gletscher im Sommer dann nichts mehr aus den Bergen kommt ausser heissem Fön ... dann muss der Staat ja zahlen, wobei immer klar sein darf, der Staat in der Schweiz sind ja wir ...

Dennoch, wieso schafft es die Exekutive nicht, endlich massiv mal Elektroautos hier zu fördern, den Kauf von sowas zu belohnen? In der BRD gab es die Abwrackprämie ... eine versteckte Wirtschaftsförderung damals ... da hatte ich schon Bedenken, aber eigentlich: Wenn wir Einzelmasken es nicht schaffen, ökologischer zu leben, so kann der Staat, unser Gemeinschaftsgewissen, doch Verstand unters Volk bringen ... und das fördern, was ihn in 20-50 Jahren dann entlasten wird. Wir haben diese Perspektive halt nicht, oder wollen uns nicht unterordnen unter die wohl unausweichlichen Konsequenzen ... doch der Staat, der die Regeln macht, denen ich mich unterwerfen muss, sollte doch längerfristig planen können und wollen.

Nun ja, eben halt etwas Frust: Hätte ich die Kohle, würde ich mir sofort eine E-Gurke kaufen ... oder sogar zum ersten Mal im Leben vielleicht leasen ... schade, sind wir in der CH da anderen Ländern gegenüber im Hintertreffen ...

Der Staat sollte es doch mittlerweile geschnallt haben ... was er jetzt an ökologischen Dingen fördern kann, muss es nachher nicht ausbaden ... in 30 Jahren oder so ...

Nun ja, eben, ein Tesla dürfte's sein ... dann wär i zfridn ... Der Goiserer hat ja da den Song von der Janis Joplin schön gecoveret. Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz ... I'd sing I'd rather have a Tesla ...

Waiting ... ;-)

Hobby Gärtner gesucht, Region Hochdorf, Luzern

Eine gute Freundin von mir hat seit vielen Jahren einen wunderschönen Garten in der Nähe der grösseren Stadt Hochdorf im Hinterland der Kantons Luzern. Sie hat ihn sukzessive aufgebaut und vergrössert, viel Liebe steckt darin, und der Garten war immer offen für Besucher. So wurde es ein Garten der Stille, viele schöne Sitzecken, eine üppige Weitsicht, und viele kleine Details am Boden, in den Installationen.

Nun ist sie nach einem langwierigen und nervernaufreibenden Streit mit der Gemeinde de facto gezwungen worden, den Garten für die Öffentlichkeit zu schliessen. Sie und ihr Partner haben nun aber genug und haben sich ein Haus in einem anderen Dorf besorgt und möchten dorthin umziehen. Allerdings soll der Garten weiter gepflegt werden - auch weiterhin von ihnen selbst, aber nicht mehr nur von ihnen alleine.

Drum möchte sie nun Gärtner finden, die aus Freude an der Sache ab und an aber regelmässig sich des Gartens annehmen möchten. Es kann keine bezahlte Lohnarbeit sein, denn dafür haben sie kein Geld übrig, denn wie gesagt: Meine Freundin hat ihn über Jahre aufgebaut, ohne irgendwelche Absichten, nur aus Spass und Liebe zur Gestaltung. Über andere Ausgleichsarten können sich Interessierte gerne mit ihr direkt unterhalten. Der Garten alleine ist für manchen Hektiker schon Paradies genug ... es könnte also ein Mix aus Arbeit und Genuss sein, den die gewünschten Gärtner da anträfen.

Und Gärtner müssten sie schon sein, bzw. wirklich anpacken können. Der Garten ist recht gross, nichts für Nur-Schrebergärtner. Meine Freundin sagt mit einem lachenden und tränenden Auge, dass die "jungen Leute ins Fitness gehen und was sonst noch und sich gestählt fühlen, aber im Garten versagen sie, selbst wenn sie gerne möchten".

Das Alter und die Arbeitsgeschwindigkeit spielen übrigens weniger eine Rolle als einfach das seriöse und halt auch mal heftige Arbeiten im Garten. So der Wunsch meiner Freundin. Sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste, aber halt Frau eines Bauern, also weiss sie schon, was arbeiten heisst. Ausreichend Verpflegung wird daher auch immer vorhanden sein.

Damit ein Eindruck von ihrem Garten entsteht, hier ein paar Fotos davon. Bei Interesse meldet Euch doch mal bei mir unter der Email-Adresse martin(at)orientierungshilfe.biz ... ich werde geeignete Interessenten dann an sie weiterleiten. Denn sie hat's eben eher mit der Natur :-) nicht wie wir bleichen Computerhocker mit Email und Trallala ...

Also, meldet Euch und sagt es weiter ...

Nun die Fotos:

Der Mensch - Materie oder Information?

Heute kam das Greenpeace-Magazin in handlicherem Format als üblich daher. Thema: Suffizienz. Es ging also darum, wann ist wem was genug - selbst wenn mehr zur Verfügung steht.

Das Ghandi-Zitat "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier" ist der Aufhänger. Nach den üblichen Fürs und Dawiders, wieso man genügsamer sein sollte, kamen dann die Grundlagen, wieso das heute auch vielleicht überhaupt erst geht.

Dabei kam heraus, dass auch die Konsumenthaltsamen auf etwas nicht verzichten mochten/möchten: das Internet, die Kommunikation, den Austausch mit anderen. Geht mir übrigens auch so.

Da wird ein 50+-Jähriger porträtiert, der mit 2 Paar Hosen, 5 T-Shirts und nicht viel mehr lebt. Wohnen tut er in einer Unterkunft, die ihm günstigst in Berlin angeboten wurde. Nicht erst seit Monaten, sondern seit Jahren. Sehr schön. Andere Junge haben den Laden, bald scheinbar Kette, "Original unverpackt" gegründet, wo man 400 Artikel im Offenverkauf bekomme.

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Einsicht, Abstand halten, nicht einmischen, geschehen lassen (können)

Heute war bei Lanz' Talkshow eine sehr interessante Diskussion, in der Ferdinand von Schirach, seines Zeichens Schriftsteller und Strafverteidiger, anwesend war. Es kam zur Diskussion, ob man angesichts der ISIS Bedrohung den Kurden Waffen schicken soll oder nicht. Er sagte, dass es aus Prinzip nicht geschehen dürfe, auch wenn er keine andere Lösung kenne. Eine seiner Aussagen ist, dass der Terrorismus über die Demokratien unserer Art entscheiden würde.

Seine Ausführungen waren dann in der Basis folgendermassen: Unsere Demokratie ist ein Gebäufe von Verhaltensprinzipien, die wir in Verfassungen deponieren und als höchste und hehrste Ziele anschauen. Unsere Gerichte sollen diesen Zielen folgen und in Streitfällen danach Recht sprechen. Wir als humanistisch geprägte Europäer folgen diesen Prinzipien immer (noch).

Er brachte das Beispiel: Wenn man wisse, dass ein Terrorist in Hamburg eine Zeitbombe deponiert habe, und man ihn gefangen hätte und der nichts sagen will, würde man ihn foltern? Selbst wenn man dies dann täte, und es stellte sich heraus, dass der Terrorist abgehärtet ist und nichts verrät, würde man dessen Tochter hernehmen und sie foltern, um ihn zum Sprechen zu bringen?

Oder etwas Humoristischer: Dank unserer Prinzipien kann man gefahrlos zum Arzt gehen, denn: Man stelle sich vor, man selbst kommt mit einem relativ harmlosen Husten in ein Wartezimmer, drei Patienten schon da, alle sehr akut krank. Einer hat Leukämie, der andere Gelbsucht, der dritte versagende Nieren. Würde der Arzt nicht nach Prinzipien handeln, könnt er einen grad packen, anästhesieren und ausnehmen, um den einen für die drei zu opfern. Was für ein Glück haben wir ...

Das Dilemma ist nicht neu und es wird immer wieder mal abgehandelt, auch in Unterhaltungsserien wie Star Trek. Dort kennen gerade die Vulkanier den Text "Das Wohl der Mehreren ist wichtiger als das Wohl des einzelnen". Darüber stolpern die Erdlinge dann regelmässig, weil sie sich dieser Mathematik oder zwingenden Logik nicht ergeben wollen, wenn es mal darum geht, eine Person zu opfern, um vermutlich mehrere zu retten.

Dies ist genau das Thema. Was kann mensch tun, wird er so einer Situation wie mit der ISIS gewahr? Schirach sagte, dass man die Waffen nicht zurückholen können werde, wenn man sie jetzt den Kurden lieferte - unter dem Vorwand des Kampfes gegen eine echte grosse Bedrohung. Denn wenn sich dort die Verhältnisse drehen, haben dann eventuell grad die Leute diese modernen Waffen in Händen, gegen die sie eigentlich hätten eingesetzt werden sollen. Dass dies so passiert, wurde ja schon in Syrien und anderswo bewiesen. Gerade Schweizer Handgranaten sind bei den Saudis mal aufgetaucht etc. etc.

Dass man den Weg der Waffen nicht kontrollieren kann, ist also eigentlich bewiesen. Selbst mangels anderer Lösungen sagt Schirach, man solle nichts liefern, damit man eben die Prinzipien erhalten könne. Denn wenn man nur für ein einziges Mal halt doch foltere - und eben das Wohl der Mehrheit über das des einen setze -, dann bleibt es nicht dabei. Es ist halt der Sündenfall. Schirach sagte, dass auch gerade die Amis, die auch eine moderne Verfassung haben, diesen Sündenfall schon unzählige Male begangen haben, sehr unrühmlich dabei Guantanamo.

Was bleibt denn da? Zuschauen und sich nicht einmischen. In den Star Trek Serien ab TNG gibt es die oberste Direktive des "Nicht einmischen". Uns Menschen fällt das offenbar einfach schwer, weil wir alle meinen, wir würden Einfluss nehmen können. Und wohl weil wir meinen, dass gerade wir selbst genau wüssten, wie etwas gelöst werden müsste.

Wer in seiner eigenen Geschichte schon einmal in der schonungslosen und ehrlichen Rückschau erkannt hat, dass er sich aber sowas von geirrt hatte, dennoch damals absolut überzeugt von der Richtigkeit gewesen war, der weiss, was ich hier meine.

In der aktuellen Zeit ist Aktionismus eher akzeptiert als Zurückhaltung. Die aktuelle Beschleunigung des scheinbaren Lebens scheint das so zu wollen. Ich persönlich war immer schon eher behäbig, obwohl früher sehr impulsiv. Wahrscheinlich bin ich beides immer noch. Dennoch ist entspricht es jetzt meiner Einsicht, dass man sich wirklich nicht einmischen sollte. Nur, wenn ich das so sage, meine ich natürlich auch, dass man sich auch dann nicht einmissen sollte, wenn man Geld verdienen kann. Nicht Einmischen heisst auch, dass man sich auch dann fernhält, wenn es einem Freude macht, nicht nur dann, wenn es übel ist. Es gibt kein Rosinenpicken. Oder wenn man sich doch nicht zurückhalten kann, so gilt der Satz, wer A sagt, muss auch B sagen. A haben wir alle schon zu oft gesagt, drum blüht uns halt nun das B. In der Schweiz ist es ja auf nationaler Ebene auch so: Sollen wir unsere politische Neutralität aufgeben? Die Frage ist wohl nur deshalb so knackikg, weil die Schweiz schon zu oft A gesagt hat und sich nun windet, irgendein B zu sagen.

Ist es eventuell die Lernaufgabe des Menschen, auszuhalten, was er sieht, ohne sich einzumischen? Weil das Leben eine umfassendere Struktur ist als die Einzelmasken? Können wir aushalten zu sehen, was im Irak derzeit geschieht? Können wir dieser Region erlauben, das zu machen, was sie eh machen wird, ob wir es nun beeinflussen könnten oder nicht? Oder haben wir Angst davor, im eigenen Haus die Struktur zu verlieren?

Klar haben wir die, denn wie Schirach sagte, der Terrorismus entscheidet über unsere Demokratien. Wissen wir doch, dass in unseren Demokratien auch nicht alles so funktioniert, wie es den Prinzipien entsprechend sein sollte. Unsere mühsam seit vielleicht grad mal 250 Jahren mehrheitlich unterstützten humanistischen Prinzipien stehen eventuell immer noch auf tönernen Füssen. Weil sie vielleicht nicht auf Einsicht, sondern als minimaler Common Sense etabliert wurden.

Einsicht ist sowieso eine rarere Resource als das seltenste chemische Element: Am selben Abend kam zuvor noch Harald Leschs Sendung, in der er über die Effekte der Klimaerwärmung ausführt, und dass man bereits eine minimale Abnahme des Sauerstoffgehalts in der Atmosphäre feststellen könne, weil die Masse des Phytoplanktons, der in den Ozenanen gut 50% des Sauerstoffs herstellt, spürbar abnehme, weil ... weil ... weil ... - eine ganze Kette von Zusammenhängen, die die Wissenschaft erkennen konnte. Die aber mangels Einsicht von uns allen geflissentlich ignoriert werden. Im Rahmen dieser Argumentation verkündete er Meinungen, dass bis 2050 das Ende der bekannten Fischerei erreicht sei, weil es aufgrund der Klimaerwärmung in den Ozeanen derartige Umwälzungen gebe, dass ... und dass ... weil .... weil ...

Für mich war dieser Abend heute wieder mal etwas zu viel, als dass ich es einfach so beobachten konnte. Drum schrieb ich diesen Artikel. Weil es mich oft halt einfach ankackt, wie ignorant die allermeisten Menschen sind. Dabei sind wir Europäer alle im Geiste eines erzogen worden, der da sagte "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Ich habe jedoch die düstere Ahnung, dass da kein Herr ist, der die Physik für uns Deppen ändern wird ...

So bleibt uns halt die unedelste aller Lernmethoden: das Erleiden.

Initiative zum Mindestlohn vom 18. Mai

Ich finde die Diskussion darum ja sehr interessant, weil sie ethische Aspekte und wiedermal wirtschaftliche Bedingungen einander gegenüberstellt. Das Ethische ist die Frage, ob man in der derart monetarisierten Gesellschaft einen Menschen als Lebewesen mit einem Verwirklichungspotential sieht, das er erleben können soll. Wenn ja, dann hätte die Gesellschaft die Aufgabe, jedem Menschen eine würdevolle Lebensumgebung zu schaffen. Die gesellschaftliche Rahmenbedingung heisst derzeit Wirtschaftlichkeit. Sie ist leider nicht nur Rahmenbedingung, sondern vielerorts Prämisse.

Unter dem Diktat der Wirtschaftlichkeit ist der Mensch eine Resource, nichts weiter. Es werden Arbeitskraft gegen Produktionsvolumen gestellt, was dann u.a. zu so schönen Begriffen wie Lohnstückkosten führt, woran man die Verplanung der menschlichen Fähigkeiten im Produktionsprozess erkennen kann. In Griechenland sei dieser Wert wieder gesunken, was gut für die Wirtschaft sei. Aha.

Wie dem auch sei. In der Schweiz kennen wir sogenannte strukturschwache Regionen - und wenn man nachfragt, wie die entstehen, klingt es doch oft so: Die Arbeitsangebote tummeln und zentrieren sich in Ballungszentren, draussen Umland mangelt es an Arbeit. Junge Familien müssen daher dorthin ziehen, wo die Arbeit ist, denn die Arbeit, die bei ihnen vor Ort ist, wird nicht so bezahlt oder ist nicht attraktiv genug.

Egal, wie es dazu kommt, dass Leute abwandern in die Ballungszentren: Es ist ein Teufelskreis. Wer was verdienen will, geht in die Stadt, weil die Chancen dort besser seien. Und draussen können die dortigen Firmen nicht dasselbe bezahlen, was Konzerne in der Stadt können. Hat einer also eine Familie zu ernähren, wäre sein Lieblingsarbeitsort sogar am Wohnort, so muss er vielleicht dennoch in die Stadt abwandern, um für seine Familie ausreichend sorgen zu können.

Würde überall in der Schweiz ein Mindestlohn gelten, dann könnten Leute auch auf dem Land gut leben und müssten nicht mehr dem Geld nachziehen. Geld bliebe so auch vermehrt auf dem Land, was wiederum Leute dort behalten kann - und wo Leute leben, siedeln sich andere Arbeitgeber an. Denn es geht ja immer nur darum, kann ein Landbewohner auch auf dem Land so gut leben, dass er dort nicht mehr weg muss, wenn er nicht will. Es würde ihm sogar mehr bleiben, weil die Transportkosten (Arbeitsweg, Fahrzeug) sich reduzierten.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Mindestlohn in der ganzen Schweiz grade strukturarmen Gebieten wieder zu Aufschwung verhelfen könnte. Und die Vermeidung von Strukturverlust ist doch auch ein grosses Thema in der Politik.

Was wir alles der Wirtschaft(lichkeit) opfern

Heute habe ich wieder mal etwas TV geschaut, im Bildungssektor natürlich, nano war's.

Da ging es um Fukushima, Hiroshima, Fracking, Ignoranz, Politik, Resignation, Burnout, etc.

Das brachte mich dazu, wieder mal etwas zu sülzen für meinen Blog. Denn nano beleuchtete die Schattenseiten der Ökonomie, egal wo diese stattfindet auf dieser Welt.

Die Energiewende ist zu teuer, zu unökonomisch. Heisst es. Weil wir in unseren Breitengraden Solarzellen nur zu 19% auslasten könnten, weil auch Windräder nicht immer laufen, weil Windräder auch die Landschaft verschandeln etc. In der Sendung wurde gezeigt, wie als Brückenenergie wieder die CO2-erzeugende Kohle herhalten soll, der man erst noch unterhöhlte Landschaften und Dörfer opfern muss, weil die einstürzen könnten - einziges Argument: Kohle ist billig.

Doch woran gemessen? Wir sind alle so doof, dass wir nach wie vor nur an Gestehungskosten messen. Der Klimawandel, der rein logisch klar auf Energiezufuhr in die Atmosphäre zurückzuführen ist, wird nicht gezählt. Dreckige Atemluft, die ebenfalls nachweislich in bestimmten Regionen der Welt eine erhöhte Sterblichkeit nach sich zieht, wird ignoriert. Die neue Todessünde - Fracking - wird genutzt, stillschweigend teilweise, um einfach im bekannten Verdreckungszyklus weiterzumachen. Sauberes Grundwasser, wer braucht's denn? Und wenn das Fackinggift dann halt im Getreide ist? Dumm gelaufen, wieso kann das blöde Korn auch nicht aufpassen, was es aus dem Wasser aufnimmt.

Zalando und andere sorgen für immer mehr Verpackung, immer mehr Plastik. Immer mehr nicht recyclebare, weil kombinierte Kunststoffe und daher zu teuer (wiederum eine Geld-Bewertung) sorgen dafür, dass der Mensch nach wie vor der einzige Organismus ist auf der Erde, der Materialien erzeugt, die die Natur nicht entsorgen kann. Jeder Dung, jeder tote Körper, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Pilz wird in kürzerer Zeit von anderen Tieren, Pflanzen, Pilzen zerlegt und dem Materialienkreislauf der Natur zugeführt. Keinem Tier käme es in den Sinn, künstlich Uran zu erzeugen oder Plastikfolien, oder Nanoplastikkügelchen, um die Haut zu schrubben, Peeling heisst das dann so schön.

Es ist ja vielleicht gerade das, was den Menschen mit seinem Geist, seinem Gestaltungswillen und seiner Planungsfähigkeit von anderen Naturgeschöpfen unterscheidet: Er kann sich was vorstellen, es planen, es realisieren. Dummerweise macht er damit wohl nur egoistisches Zeug: "Ich will ein Haus, Handy, Auto, ..." Und wenn das einer will, gibt's welche, die ihm das machen - aber wohl auch erst, seit es Geld gibt, denn vorher hätte der Anbieter ja nichts von der Anfrage oder dem potentiellen Markt gehabt.

Und weil jeder, Nachfrager und Anbieter, Egoisten sind, nutzt auch keiner seinen Geist und seine Planungsfähigkeit, um weiter zu denken als nur grad zur Erfüllung seiner Wünsche. Denn dem Anbieter ist es ja egal, was nach dem Verkauf an den Nachfrager mit seinem Produkt passiert. Ist es giftig, wird es nicht verroten, belastet es die Welt - who cares. Nach mir die Sintflut.

Es nimmt mich schon verdammt wunder, wann der Gier nach immer noch mehr endlich mal das Maul gestopft wird. Und wann das Argument, etwas sei nicht ökonomisch, endlich mal davon entlarvt wird, dass im Alltag die Leute an dreckiger Luft, Plastik im Honig, Platzmangel vor lauter Strassen, Krampfen unter Minimallöhnen bis zum Burnout etc. verrecken. Das tun sie zwar schon, aber es reicht in der Intensität noch nicht bis zum Crash der Gier. Deren Fratze versteckt sich immer noch hinter Platitüden von Fortschritt und Entwicklung. Und dafür benötige man eine sogenannte Wirtschaft.

Der Moloch der Wirtschaft ist derart in unseren Köpfen, dass wir ihm alles, was Menschlichkeit ausmacht, opfern. In der Sendung nano genannt: Gerade dem Wohl der Menschen verpflichtete Ärzte, die sich aufputschen müssen, um Überarbeitung wettzumachen. Weil die Spitäler ja ökonomischer werden müssen. Und wo spart man üblicherweise, wenn etwas ökonomischer werden muss? Natürlich, an den Leuten. Denn die kann man ja durch Computer, Roboter und Workflow-Optimierungen wegrationalisieren.

Wozu das führt, habe ich andernorts schon oft erläutert. Nur kurz: Dummerweise sterben die weg ökonomisierten Menschen ja nicht nach Gebrauch weg, sondern leben sogar noch länger. Und müssen ja besser leben, wobei besser wohl wieder an Geld gemessen wird. Wie soll das denn gehen? Wie soll man denn zu Geld fürs Leben kommen, wenn man keinen Beruf in der Wirtschaft mehr hat, der einem erlaubt, sich den Lebensunterhalt durch von der Wirtschaft bezahlte Arbeit zu verschaffen?

Will man eine starke Wirtschaft im Sinne, dass man ihr viel unterordnen darf, dann muss jeder, der arbeiten will, auch eine Arbeit finden können - egal wie alt, wie gesund, wie motiviert. Dafür müsste die Wirtschaft dann sorgen. Genau das aber will sie nicht. Denn die Wirtschaft ist schon lange in den Händen grosser, mächtiger Kapitäne, die für ihre eigenen Leben eben nicht mehr von der Wirtschaftlichkeit ihrer eigenen Resourcen (Arbeitskraft) abhängig sind. Diese grauen Eminenzen nutzen die Menschen so, wie der Mensch die Bienen nutzt: Er nutzt sie aus. Die Eminenzen nutzen uns aus.

Nun gibt es ja noch den Staat. Der ist die immaterielle Willensäusserung der Menschen. Er ist das Regelwerk, auf das sich Menschen zum mehr oder weniger friedlichen und förderlichen Zusammenleben geeinigt haben. Nur: Immer weniger scheinen sich dessen bewusst zu sein, wenn sie sagen: Die in Bern, Berlin, Brüssel etc. machen eh nur was sie wollen. Klar, und die Eminenzen sorgen mit Lobbyisten auch dafür, dass sie genau das wollen, was die Eminenzen für sich wollen.

Dieses System ist die Wirtschaft, die Globalierung. Es macht jedem klar, dass er weniger wert ist als eine Biene oder jedes beliebige andere Nutztier.

Ein Imker wird wohl für seine Bienenvölker sorgen, weil er sie ökonomisch einsetzen - sprich ausnutzen - will. Er kennt keine Biene persönlich, doch er weiss was seine Pflichten sind, um ein gut entwickeltes Bienenvolk aufzuziehen. Er wird sich also um sein Volk kümmern.

Und wir? Kümmert sich die Wirtschaft um uns? Oder zeukelt sie uns mit einem Lohn, um uns dafür wie Zitronen auszupressen? Denn das Argument heisst ja immer, eine Volkswirtschaft muss mit anderen mithalten können. Und um konkurrenzfähig zu bleiben, muss ein Wirtschaftszweig ökonomisch sein. Und wie macht man einen solchen Zweig schon wieder ökonomisch? Richtig, man spart bei den beteiligten Menschen. Und wohin gehen die dann? Who cares.

Also, wenn der Staat dann noch das einzige Bollwerk ist zwischen uns und dem Fleischwolf der sogenannten Ökonomie, dann möchte ich, dass der Staat, also wir alle, uns schon mal Gedanken machen, was uns für unser Leben wirklich wichtig ist. Immer mehr Konsum, Wegwerfen, sich-einen-Scheiss-kümmern oder wollen wir eine intakte Natur, gute Luft, Ruhe, Musse, Freizeit, Gemeinsamkeit? Der Staat sollte sich nicht durch tonnenweise penible, menschenverbessernde und alle-schützen-wollende Gesetzestexte auszeichnen. Der Staat kann nichts gegen Mord und Sexualdelikte tun, er kann nichts gegen die Emotionalität der Menschen machen. Er kann nur dafür sorgen, dass es ein gemeinsam erarbeitetes und klar deklariertes Regelwerk gibt, das Auswirkungen der Unternehmungen der Menschen auf andere bewertet und nötigenfalls einschränkt. Und vor allem für alle gilt. Keine Ausnahmen, keine Schlupflöcher. So ein Staat wäre eventuell genug stark, um der Wirtschaft ebenbürtig entgegestehen zu können.

Wollen wir denn die erwähnten Naturresourcen versauen, nur weil es billiger ist, Dinge herzustellen, die man nicht entsorgen kann? Energie aus dem Boden zu holen, nur weil es billiger ist? Deren Umsetzung wir dann aber nicht mehr loswerden (Abgase, Wärme, Gifte, Strahlung)?

Ach ja, und Japan fährt dieser Tage wieder Atomkraftwerke hoch ... owohl die es doch mittlerweile besser wissen sollten. Aber Hiroshima ist halt auch nur noch etwas fürs Museum und den Geschichtsunterricht. Fukushima ist halt leider nicht in Tokyo passiert ... sage nicht ich, sondern eine interviewte, alte und von Fukushima dislozierte Japanerin. St. Floriansprinzip. Verständlich, aber halt nicht förderlich.

Energie, und zwar die Premium-Energie, nämlich elektrischer Strom, ist problemlos erzeugbar. Schliesslich knallt die Sonne in einer Sekunde mehr Energie auf die Erde als die Menschheit an einem Tag überhaupt braucht - und immerhin scheint ja täglich immer irgendwo die Sonne. Elektrizität ist in der Gestehung derzeit höchstens noch unter dem Aspekt der Speicherbarkeit teurer, aber sie hat keine Entsorgungskosten, zumindest keine, die den Planeten und seine Bewohner ähnlich belasten wie die bisherigen Energieschürfungsmethoden.

Jetzt wird in der Schweiz grad der Lehrplan 21 überarbeitet, in dem es u.a. hiess, dass ein Schüler in die Lage versetzt werden soll, Kapitalismus, Wirtschaft und ihre Auswüchse kritisch bezüglich sozialen und soziologischen Auswirkungen, Umweltbelastungen und globale Verantwortung zu bewerten. Sowas will die Wirtschaft natürlich nicht, so ausgebildete Leute sind gefährlich. Und was passiert? Die Wirtschaftsvertreter haben es geschafft, dass diese Bildungsziele entschärft oder gar geändert werden, "Wirtschaft sei gut und nötig". Ja, sie ist derzeit noch nötig, aber eigentlich hat sie sich schon überlebt - in unseren Beritengraden. Denn wir haben ja schon alles, und zwar im Übermass.

Wenn ich höre, dass sich hierzulande jemand wegen Unverträglichkeit eines Solarpaneldaches mit dem Heimatschutz oder dem Lärm oder Schattenwurf eines Windrades beschwert, dann kommt mir regelmässig die Galle hoch. Ich würde so einen dann dazu verurteilen, ab sofort sein Leben ohne Apparte mit elektrischem Antrieb verbringen zu müssen. Das hiesse dann also ohne Licht, Kochherd, Kühlschrank, Auto, Handy(!), TV, Internet ...

Elektrische Energie ist darüber hinaus die einzige Energie, die uns hülfe, unsere nicht recyclierbaren Materialen aufzutrennen und so wieder nutzbar und ungefährlich zu machen. Schliesslich funktioniert die ganze Chemie über die Elektronenhüllen ihrer Atome.

Also, wenn die Wirtschaftsvertreter wieder mal was von ökonomisch labern: Dann sollten wir uns wieder erinnern, was Lebensqualität ausmacht. Und wieviel wir schon akzeptiert haben, um uns diese versauen zu lassen. Dann sollten wir entscheiden, was sie tun darf und was nicht, wir als Staat. Wir als Wirtschaftsteilnehmer. Wir als diejenigen, die etwas Erfüllendes erhalten sollten, wenn die Wirtschaft immer weniger von uns braucht.

Dass dies in letzter Logik eigentlich nur zum bedingungslosen Grundeinkommen führen kann, ist zumindest für mich logisch. Denn dass wir die Ökonomie aus der Welt schaffen können, das ist wohl unrealistisch. Denn Gier, Abgrenzung, Vergleich und Haben-Wollen sind dummerweise Charaktereigenschaften des Menschen. Wer dann noch mehr will, der soll seine eigenen Abwägungen machen, aber er und seine Machenschaft soll keine Auswirkungen auf mein Leben haben können. Derzeit haben die Auswirkungen der Wirtschaft immer Einfluss auf unser aller Leben, ob wir wollen oder nicht.

Ob der Mensch wirklich mal noch was wirklich lernt, bevor seine Lebensgrundlage so ist, dass sie nicht mehr lebenswert ist?

So, wiedermal wohl viel zu viel Text ... aber es ist dafür raus für die nächsten Tage.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Wer sponsert mir einen Tesla Model X?

Da muss man irgendwie machtlos mitansehen, wie die gemessenen PPM-Raten von CO2 und Konsorten immer mehr steigen. Um 1750 seien es 260 gewesen, heute 393. PPM bedeutet übrigens Parts Per Million. Und was machen wir in den technisierten Gesellschaften? Einfach immer noch weiter wie bisher. Damit meine ich vor allem auch die kleinen Leute. Was machen wir? Fliegen wir weniger? Machen wir weniger Ferien? Fahren wir weniger Auto? Nein im Gegenteil, wir wollen sogar noch mehr Strassen bauen, deshalb soll ja auch die Vignette sich mehr als verdoppeln. Wo wir alle wissen, mehr Kapazität ruft nach mehr Verkehr. Es ist ja nur eine weitere Stufe. Danach kommt eine weitere, bis der Kollaps einfach nicht mehr zu vermeiden ist.

Es wird dann halt soweit kommen auf der Welt: Bis Ende des Jahrhunderts also zwischen 4° und 5° wärmer hier. Derzeit bin ich auch auf einen Wagen angewiesen. Ich würde äusserst gern auf einen Tesla wechseln, allerdings fehlt mir die Kohle.

Denn wenn ich schon fahren muss, dann möchte ich so wenig wie möglich an Treibgas erzeugen. Also bitte: Ist da wer, der meinen Wunsch unterstützt, und mir einen Tesla Model X 4-Wheel Drive mit der 85 kWh Batterie sponsort, der um 2015 rauskommen soll?

Denn bei Tesla möchte und kann ich wohl glauben, dass sie ihren Strom für die Supercharger tatsächlich sauber erzeugen. Darum will ich eben genau einen Wagen von denen und keinem anderen eCar Anbieter. Abgesehen davon, es darf schon nur das Beste sein für mich ... :-)

Was ich als Gegenleistung böte? Nun, auf dem Wagen dürfte schon des Sponsors Logo prangen so lange der Wagen lebt. Ich würde ihm auch mein jetziges Leben lang dankbar sein - aber vor allem würde ich mich freuen, dass ich mit reinem Gewissen autofahren darf - und das dank des Sponsors, weil ihm sowas auch wichtig ist.

Nimmt mich ja wunder ... ob dies sich realisiert. Es geht ja eigentlich auch darum, dass die Willigen eben auch können dürfen. Denn wir wissen ja, dass genug Geld in der Welt ist, um sie besser machen zu können ...

Wie auch immer: Vielen Dank schon mal in voraus :-)

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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