Günter Wallraff undercover bei Weinzheimer, LIDL Brötchenbäcker

Günter Wallraff hat wieder zugeschlagen ... oder andersrum, er hat aufgechlagen, wie andere niederschlagen.

Er hat sich als Mitarbeiter bei Weinzheimer beworben und hat den Job bekommen. Der Grund sei gewesen, dass es seinem Verstand nicht erklärlich war, wie man 10 Aufbackbrötchen herstellen kann, die dann für EUR 1.05 im LIDL verkauft werden. Also wollte er es herausfinden.

Es sei eine schwere und harte Arbeit gewesen, sogar junge Mitarbeiter seien an ihre Grenzen gelangt, weil sie teilweise 30 Tage ohne Unterbruch arbeiten mussten. Nach Wallraff habe ein Mitarbeiter zynisch geklagt "er arbeite doch bei einer Firma und nicht im Konzentrationslager".

Nun, LIDL habe diese Bäckerei immer weiter runtergedrückt im Preis. Weil Weinzheimer offenbar abhängig war von LIDL, drückte der die Löhne, quetschte seine Leute aus, nur um den Grossabnehmer nicht zu verlieren.

"Geiz ist geil", so hiess es doch immer noch. Wir alle rennen zu den Billigjakobs. Will niemand wissen, was für einen Junk er frisst. Ist ja wohl nicht nur die Arbeitskraft, deren Qualität vermindert ist, sondern auch die Rohstoffe. Vielleicht ist aufgeblähte Watte bald nahrhafter als solcher Billigjunk.

Oder wie stellt man sich denn vor, werde qualitativ hochwertige(re) Ware produziert?

In Amerika gebe es die meisten Massivübergewichtigen, die sich von all diesen nahrungstechnischen Verirrungen jahrelang ernährten. Es ist heute erwiesen, dass diese modernen Nahrungsmittel kontraproduktiv wirken. Gescheite Leute wie Udo Pollmer haben sich schon weit und breit darüber ausgelassen.

Was bedeutet denn Lebensqualität, nach der alle schreien? Mit dem Flieger für saubillig überall hin zu reisen, dort seine nicht der Gegend angepassten Launen auszulassen, sich unbeliebt zu machen, dann nach hause zu reisen und rumzunölen, wie Scheisse es zuhause sei?

Heute habe ich im Radio gehört, dass da doch einer meinte "man habe nun endlich den Graben zwischen Wohlstandsvermehrung und Resourcenübernutzung endlich überwunden und verstehe nun, dass Wohlstandsvermehrung nicht zulasten der Umwelt gehen müsse".

Ja Herrgottnochmal, konnte man jemals mit gesundem Verstand und/oder Einfühlungsvermögen vertreten, dass der Wohlstand zu vermehren sei und dass dadurch halt die Umwelt den Bach runter gehen soll? Wusste gar nicht, dass wir schon in der Lage wären, auf einen erdähnlichen, schönen Planeten auszuwandern - zu eigenen Lebzeiten wohlgemerkt.

Wallraff zeigte wieder mal, dass man nicht nach China etc. schauen muss, um Misstände zu finden. Die sind mitten unter uns. Weil wir es so wollen und weil wir nicht oder zumindest nur selten den Mut haben, diese machiavellistischen Zyklen zu durchbrechen. Ok, dieser Job wird üblicherweise den Gewerkschaften zugeschanzt. Und wenn die motzen, dann überlegen wir mal wieder, wie das eigentlich alles funktioniert und erkennen, wie es ausgeglichener sein kann.

Nur, daran sollten wir uns auch wieder erinnern, wenn wir Schweizer lieber teures Benzin verbraten, um jenseits der Grenze kofferraumweise Billigware bei Aldi und LIDL reinzuholen. Dann nämlich scheint mir das alles schon wieder vergessen zu sein.

Früher hiess das "nach uns die Sintflut". Heute ist das werbetechnisch natürlich "besser" verpackt.

I, Robot

Über Pfingsten konnte man im TV diesen Film öfters sehen. Ich habe noch dunkle Erinnerungen an das Buch von Isaac Asimov, der diese drei Robotergesetze in seinem Roman fomulierte.

Diese drei Gesetze seien die unumstössliche "Ethik" eines Roboter. Quasi das BIOS eines Roboters.

Der Film spielt damit. Einerseits kann ein Supercomputer die einzelnen Robbis via Downlink dennoch dazu bringen, diese Gesetze zu übergehen, und andererseits hat der verstorbene Robotervater der allumfassenden Überwachung durch den Supercomputer nur durch Selbstmord entgehen und einem Roboterhasser dadurch einen Wink übermitteln können. Eine Spezialversion eines Roboters, die der Robotervater extra dafür kurz vor seinem Tod entwickelte, bekam die Fähigkeit, die drei Geetze zu umgehen bzw. sich selbst für eine Seite zu entscheiden.

Im Film sorgt der Roboterhasser, dass er den scheinbaren Selbstmord untersucht und natürlich die Roboter dafür verantwortlich macht, genauer gesagt, diese eine Spezialversion names Sonny.

Der Supercomputer benutzt schlussendlich eine Ethik, die Menschen zu beschützen, indem der erkennt, dass das Wohl der Gesamtheit über das weniger zu stellen ist.

In der Konsequenz verkündet er, dass zum Wohle der Gesamtheit einige Freiheiten gekürzt oder beendet werden müssen, zudem werden einige Menschen eliminiert, die gegen das grosse Ziel arbeiten. In Konsequenz bringt das der Menschheit den Frieden und den Wohlstand.

So einen Film mit dieser Messaage, allerdings düsterem Ausgang, gab es schon einmal, der Supercomputer hiess damals Colossus.

Einen realen Fall gibt es in Form all der Gesetze zur Überwachung mitsamt Spezialberechtigungen, die unter der Bush Administration seit dem 11. September 2001 eingeführt wurden.

Klar, wie begegnet man der Gewalt, der Zerstörung, dem Hass, dem Neid, der Missverteilung? Ein alles kontrollierender Supercomputer macht das mittels Robotern, Bush und andere mit Gesetzen, die die Freiheit einschränken. Die Computers in den Filmen hatten teilweise Erfolg - im Dienste der Menschheit. Diese wurde geknechtet, hätte es aber ab dann gut gehabt, sprich, Essen und Gesundheit garantiert.

Doch im Film musste der Sonny als Spezialkonstruktion dafür sorgen, dass der Supercomputer zerstört wurde. Wozu das?

Wieso erscheint das Ende im Film Colossus düster? Wieso die Zerstörung des Supercomputers in I, Robot erfreulich? Mit der doch dafür gesorgt ist, dass die Menschen sich nach wie vor umbringen, die Umwelt zerstören und die Umverteilung Arm und Reich weiter auseinanderdriften lässt?

Des Dalai Lama liebstes Gebet

Das Schweizer TV brachte heute einen Film über den Dalai Lama, "Ein Leben für Tibet". Es ist immer wieder faszinierend, wie der Dalai Lama über seine Erlebnisse und die seiner Volksgenossen erzählen kann, erheitert, gelassen, obwohl die Einzelschicksale teilweise sehr dramatisch sind, wie auch der im Film erscheinende Richard Gere aus eigener Beobachtung bestätigt.

Aufgrund meiner geistigen Ausbildung kann ich ais Erkenntnis mitlächeln, es erscheint mir schon lange nicht mehr als Widerspruch, wie der Dalai Lama sich äussert. Wenn die Interviewer fragen, wie es mit dem Leiden der Tibeter stehe und der Dalai Lama dann so lachend darüber mit einem Einstiegssatz zu antworten beginnt, finde ich das immer wieder erheiternd und befreiend. Nach dem ersten Lacher wird er meistens umgehend konkret und gleichzeitig philosophisch. Er hat die Gabe, sein Einfühlungsvermögen jederzeit zu aktivieren, ja, ihm eigentlich die Hauptzeit seines physischen Lebens zu geben.

So argumentiert er gerne auch immer aus der Sicht seines Opponenten, indem er sich eben in diesen einfühlt. So ist er auch zeitlich voran, er sieht, was in China passieren wird in den nächsten Dekaden. Nicht das, was aktuell in der Zeitung steht, sondern das, was man ja schon auch beobachten kann. China scheint zwar sehr mächtig zu sein, doch im Vergleich zur Welt ist es der kleinere der beiden. Also wird nicht nur der Einfluss von China auf die Welt (Merkwort "Sog als wirtschaftliches Eldorado") grösser, sondern natürlich auch umgekehrt. Letzteres scheint die aktuelle Regierung von China noch nicht begriffen zu haben, bzw. sie muss lernen, sich auf der Ebene der Internationalität zu bewegen, nicht mehr nur als absolutistische Herrscherschicht gegenüber dem untergebenen Volk.

Aus dieser Sicht heraus meinte der Dalai Lama, werde sich China in vielen Bereichen zum Förderlichen entwickeln.

Richard Gere meinte, es sei doch mittlerweile so, dass sich alle hoch anrechnen lassen und sich geehrt fühlen, den Dalai Lama einmal umarmt zu haben. Er, der die auch unter den Tibetern vorhandenen Heisssporne im Griff hat, der Gewaltlosigkeit ausstrahlt, er ist der wohl meist geachtetste Führer in der Welt, nur die chinesische Regierung sieht ihn als den Teufel. Richard lächelte bei der Aussage "he's the best friend the Chinese can have". Und sie merken's nicht.

Der Dalai Lama hält ja auch Kontakt mit den westlichen Wissenschaftlern. Nicht gerade er selbst, aber er ermutigt, dass geistige Fähigkeiten mit modernster Technik untersucht werden. So wird der tibetische Mönch und Philosoph Matthieu Richard auch direkt am EEG angeschlossen, um seine Gehirnaktivität messen zu lassen, wenn er in bestimmte geistige Zustände wechselt.

Matthieu sagte, man wisse heute, dass ein Pianist ca. 10'000 Stunden Klavier spiele. Dabei könne man sehr schön die Region des Gehirns beobachten, die fürs Klavierspielen benutzt wird. Wenn Matthieu sich selbst beobachten lässt, wie er in dsa Gefühl des Einfühlens einsteigt, dann werden Regionen in seinem Gehirn angeregt und aktiv und zwar in einem enormen Masse, wie es sich die aktuelle Wissenschaft nicht erklären kann. Wie werben da die Scientologen immer "Sie benutzen nur 10% ihres Gehirns" - wie wahr, aber vielleicht doch anders als die Scientologen meinen.

Matthieu meint, wieso soll man eigentlich nur Klavier und anderes so intensiv trainieren? Man könne doch auch den Geist trainieren, denn was macht er denn, wenn sein Gehirn diese grosse Aktivität zeigt? Er bestimmt sein Denken. Das hat der Mönch trainiert und verinnerlicht. Der Dalai Lama sagte dazu auch, dass er sich selbst nicht als der Lama sehe, sondern als normaler Mönch. Die Lamas zeichne es eventuell gegenüber anderen Mönchen aus, dass sie bereits mit der absolut zweifelsfreien Intention, der Menschlichkeit zu dienen, in diese Ebene kamen.

So sagte der Dalai Lama am Schluss des Filmes: "Mein Lieblingsgebet ist dies: Solange der Raum besteht, in dem menschliche Wesen fühlen, ist mein Ziel zu dienen."

Wer in dieser Welt sagt aus innerster Sicherheit genau auch dies und handelt auch so? Das ist Menschlichkeit. Nur ganz wenige tun es, jeder jedoch merkt es, wenn sie ihm/ihr widerfährt. Siehe oben, Richard Geres Aussage.

Einbürgerung per Urne?

Diese Frage wird ja demnächst geklärt. Per Urne. Die 27'000 Einwohner Stadt Emmen hat diese Frage mittelbar aufgeworfen.

Es ist klar, dass Einbürgerung nicht per Urne durchgeführt werden darf. Wieso? Ganz einfach: Welche Leute gehen an die Urne? Die, die meistens gegen oder für etwas sind, die grosse Mehrheit bleibt zuhause.

Wer einem Einbürgerungsgesuch wohlwollend gegenüber steht, müsste sich aus dem Sessel erheben. Macht Ihr das? Wenn Ihr ablehnend seid, macht Ihr das?

Ich denke, dass die zustimmende bis gleichgültige Mehrheit ihre Stimme eben an der Urne nicht geltend macht. So können ablehnende Minderheiten über Gedeih und Verderb der Antragsteller entscheiden. Wohl eben eher mehr Verderb. An die Utopie, dass die Wohlwollenden sich erheben, glaube ich nicht.

Aus diesem Grunde empfinde ich den Entscheid über ein Gesuch als willkürlich bzw. sogar fremdenfeindlich.

Als der Lärm der Flugzeuge früher jedesmal beim Ausbau des Flugplatzes diesen durch den Aufstand der Anwohner in Frage stellte und er deshalb jeweils zur Abstimmung kam, hatten die Anwohner nie eine Chance, denn es war schlichtweg allen anderen Einwohner des Kantons Zürich egal, weil sie nicht betroffen waren. Jeder aber wollte den bestmöglichen Flugplatz in seiner Reichweite.

Erst seit die Flugzeuge mit ihrem Lärm den bevölkerungs- und geldreichen Südanflug bestrahlen, gibt es grösseren und potenteren Widerstand. Obwohl auch der nichts fruchtete bisher.

Wenn eine ganze Gemeinschaft über etwas abstimmen muss, das nur die allerwenigesten kennen, mit dem sich nur wenige beschäftigen müssen/wollen, können Vorurteile leicht und locker das Zepter schwingen. Da meist nur Negatives Energie zur Stimmabgabe liefert, ist die Tendenz eines Resultats festgelegt. Aus diesem Grunde möchte ich nicht, dass über Einbürgerungen per Urne entschieden wird.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Der weise Profiler, Thomas Müller, zum Fall Amstetten

In der Rundschau erschien heute der österreichische Spezialermittler und Profiler Thomas Müller. Er habe schon Tausende von komplexen Fällen in vielen Ländern dieser Welt analysiert.

Was ich spannend fand, ist, wie die Moderatorin Frau Hasler ihm öfters ins Wort fiel, immer dann, wenn er etwas ausholen wollte oder etwas eben anders beleuchtete als es "normal" ist.

Der emotionale Druck, offenbar auch bei ihr, einer erprobten Medienarbeiterin, liess sie ihn unterbrechen oder vorschnell Worte in den Mund legen, die er dann aber nicht bestätigte.

Es ist offenbar für viele Menschen nicht fassbar, dass es keine Schuldigen gibt, dass man im Unverständnis, der Empörung über einen Fall, keinen Sündenbock finden kann. Den Täter natürlich mal ausgeschlossen, der diese Ideen realisierte.

Es nützt nichts, den Behörden eine Schuld zuweisen zu wollen, oder den Nachbarn, oder dem Land Österreich. Wozu wollen das die Menschen denn immer? Wieso können sie es nicht endlich sein lassen?

Damit sie mit ihrer eigenen Emotion klar kommen, dass sie eine Projektionsfläche haben, auf die sie ihre eigene Emotion richten können. Es ist immer so. Nur wenige Menschen auf der Welt erkennen, dass ihre Emotionen niemals von anderen verursacht, sondern nur getriggert werden, weil sie in ihnen selbst schlummern. Es ist sogar so, dass diese anstossenden Personen nur deshalb in der Aussenwelt erscheinen, weil in der inneren Welt diese Gedanken, ungeklärte Situationen, angestaute Emotionen vorhanden sind.

Thomas Müller weiss das, und seine Antworten passten der Frau Hasler offenbar schon nicht so ganz. Er sagte, dass man von sehr intelligenten Menschen nicht einfach erwarten kann, dass sie ein gutes Buch schreiben oder ihre Intelligenz zum Wohle der Umgebung einsetzen, sondern halt damit auch ihre eigenen Emotionen durchsetzen können. Und zwar so, dass die weniger Intelligenten oder weniger Mutigen halt einfach keinen Verdacht schöpfen oder wenn doch, keinen Mut haben, gegen die Dominanz der Intelligenz des Täters anzugehen. Intelligenz kann ein Mensch ja schliesslich einsetzen wie jedes andere seiner Talente. Förderlich für die Umgebung oder für eigene, egoistische, anderen schadende Ziele.

Was Thomas Müller auch sagte, ist die Tatsache, dass es immer Anzeichen gibt - selbst bei komplexesten Verbrechen -, die man aber erst im Rückblick in der Bedeutung richtig einordnen kann. So haben ja offenbar genug Leute bemerkt, wie Fritzl die Ernährung der Eingeschlossenen abhandelte, wie er den Zugang zum Keller Mitbewohnern des Hauses verbot, wie dominant sein Umgangston mit der oberirdischen Familie war.

Weiterhin - und das fand ich einen bemerkensweten Satz - sei es seine Erfahrung, dass die Umgebung eine unbegründete Arroganz als unbeteiligten Beobachter an den Tag lege, zu wissen, wie ein Mensch sei - nur aufgrund seines Äusseren und seines Verhaltens. Das alltägliche Schubladisieren halt.

Auch die Fragen nach dem "Hätte man vorbeugen können" sagte Müller einfach, nein. Der Fall ist eben so gross geworden, weil der Täter halt äusserst überlegt und zielgerichtet ist und vor allem die Gabe hat zu antizipieren, also vorwegzunehmen, welche Situationen sich ergeben werden und wie man dann die beteiligten Personen im eigenen Sinne beeinflussen kann. Das alles konnte Fritzl offenbar. Er ist sicherlich ein hervorragender Taktiker und Stratege.

Auch hier wieder meinte Müller die Arroganz der Unbeteiligten zu erkennen, denn durch die Empörung können sie nicht erkennen, dass es viel kleverere, intelligentere Menschen gibt als man selbst einer ist. Und man sie nie entlarvt, ihnen das nie zugetraut hätte. Man sich also eingestehen muss, dass man halt einfach nichts über die allermeisten anderen Menschen weiss - sicher aber selbstverständlich erlaubt, ein Urteil, eine Vorstellung über den anderen aufzubauen und erbost zu sein, wenn der dieses irgendwann zerstört.

Und das diese Konfrontation (oder sagen wir mal ehrliche Erkenntnis) meistens zu Wut auf andere statt zur eigenen Klärung führt, hat wohl schon jeder erlebt - selbstverständlich nur bei den anderen.

Nachtrag 4 zum Thecus N3200 NAS - Mediaserver

Der vierte Nachsatz zu dieser Box wird nötig, weil ich es aufgegeben hatte, mit dem eingebauten MediaServer und der PS3 als Abspieler zurande zu kommen.

Die PS3 konnte den N3200 eigenen Metabolic MediaServer schon finden, aber nach etwas Abspielen hängte sich die PS3 immer derart auf, dass man sie Ab- und Einschalten musste. Genauer gesagt, nachdem sie einen Fehler anzeigte, war der MediaServer verschwunden oder es liess sich kein einziger Song mehr von ihm abspielen, selbst wenn die PS3 das Sekunden zuvor noch konnte. Zur Behebung des angezeigten Fehlers schlug die Community immer das Ausschalten vor.

Allerdings fand ich dann auch in der Community eine Anpassung an das N3200 des bekannten MediaServer von TwonkyVision.

Nach der Installation dieses von TwonkyVision für das N3200 zurzeit offenbar nicht offiziell unterstützten Moduls gelang dann endlich das, was ich immer wollte: Alle meine Musik, Photos und Videos können nun von der PS3 abgerufen werden - nicht immer dargestellt, denn die Anzeige, das Abspielen, muss ja die PS3 erledigen. Die kann leider weder mit meinen FLAC noch - was mich viel mehr schmerzt - OGG Dateien was anfangen. Gleiches gilt auch für die Videos.

Wer hier was als Lösung für auf die PS3 wüsste, würde mich das freuen zu erfahren, denn meine CDs hatte ich alle als OGG auf den Server gerippt.

Peter Brabeck wird mir ja grad sympathisch ...

... weil er sich sehr deutlich gegen den Einsatz von Mais als Biotreibstoff ausspricht. Chapeau. Das hätte ich ehrlicherweise nicht erwartet ... böse Zungen könnten behaupten, dass Nestle nur nichts daran verdiene. Das kann ich nicht beurteilen, ist auch nicht wichtig.

Wichtig ist, dass sich der VR-Präsident des wohl grössten Nahrungsmittelkonzerns so deutlich positioniert, indem er die Konkurrenzierung von Nahrungsmitteln und Treibstoffen als unsinnig erklärt.

Solange Bioethanol aus Nahrungsmitteln erzeugt wird, ist das der Same, der Regierungen wegwischen wird, wenn er voll auswächst.

Und das nur, weil die verwöhnte westliche Welt ja nur noch 10-15% des Einkommens für Nahrungsmitteln aufwenden muss, dafür die restliche Kohle in Freizeit- und Mobilitätswahn, also auch Autos, reinschiebt.

Nicht sparen oder endlich echte Treibstoffalternativen fordern, sondern einfach des hehren Ziels des Klimaschutzes wegen ums Verrecken Biotreibstoffe produzieren. Wo doch eigentlich noch nicht raus ist, ob die in der Gesamtbilanz wirklich besser, sprich förderlicher, fürs Klima sind. Es gibt ja schon Studien, die dem Bioethanol sogar schlechtere Noten ausstellen als den Mineralölen, wenn man wirklich alles, eben auch Anbau, Pflege, Chemieeinsatz etc. miteinberechnet.

In der Schweiz werde Bioethanol aus dem Holz gewonnen, also keinem Nahrungsmittelkonkurrent. Immerhin. Aber die USA mit ihren gigantischen Monokulturen reitet natürlich auf dem Mais rum. Und da die nie genug bekommen, heizt das die Preise an. Und Bush erzählt dann noch was von "bis 2010 sind 50% der Autos Bioethanol-Säufer". Wird Zeit, das der weg ist. Doch solche markigen populistischen Ideologien verankern sich halt, wenn man sie nur genug oft und intensiv wiederholt.

Naja, Syngenta und andere GVO-Erzeuger wird's freuen, denn wenn die einen Supermais bringen können, klingelt ihre Lizenzkasse und verschluckt sich noch am Geldfluss.

Auf jeden Fall für mich eine erfreuliche Information heute, dass Brabeck so deutlich Stellung bezieht.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Nachtrag 3 zum Thecus N3200 NAS

Da sich doch einige Anfragen sammelten zu meinen Langzeiterfahrungen mit diesem NAS, beantworte ich diese gerne in diesem Artikel.

Dass der RAID-5 Aufbau stinkend langsam ist, das sagte ich schon. Die Temperatur liegt immer im Rahmen, die höchste bisher gesehene lag bei 37°. Da der Ventilator geregelt ist, spielt das keine Rolle, zumal das Netzteil ja extern ist. Zudem habe ich mit der Plattenwahl natürlich auch vorgesorgt.

AD für die ACL wird sehr wohl unterstützt. In dem Zusammenhang ist interessant, dass sich die Box weigert, die AD-Gruppen zu lesen, wenn die Zeitbasis auf dem AD/NT-Server zu stark von der Box abweicht. Es verträgt da wohl nur ein paar Minuten.

Bei mir ist zur Umstellung auf Sommerzeit auf einen Schlag der Zugriff über AD/NT-Gruppen abgeblockt worden. Die Box macht dann einen Fallback auf lokale Users und Gruppen. Da ich die ja nicht einrichtete, hatte ich schon mal einen kleinen Schreck in der Abendstunde, zumal mein Server und die Box ja dieselbe Zeitzone hatten. Der Unterschied: Bei der Box kann man nirgendwo Daylight Saving Time einstellen. Deshalb war die Box dann plötzlich eine ganze Stunde hintennach und akzeptierte nichts mehr.

Bei mir bringt die Box lesend bei Filecopy mindestens 14 MByte und max. 22 MByte/Sek. Mehr liegt offenbar nicht drin, selbst an meinem 1 Gbps Netzwerk mit Jumbo-Frames. Wie ich schon schrieb, finde ich die Performance eigentlich erbärmlich, aber was soll's. Ich habe noch kein HDTV-Material zum Abspielen, wenn mir jemand etwas schickt, dann teste ich es gerne mal ... :-)

Den Media-Server konnte ich nun doch mal testen, ein Laptop mit der Media Edition von Windows fand ihn und konnte seine Inhalte problemlos abspielen.

Ich bin für den Zweck des Einsatzes mit der Box zufrieden, auch wenn der Support während meines Access-Problems zwar schnell, aber wenig nutzbringend war - so mein Eindruck.

Die Box verrichtet ruhig und anstandslos ihren Dienst. Ich muss mich halt nur jeweils bei den Zeitumstellungen erinnern, die Zeit auf der Box nachzustellen. Diese Unterlassung finde ich allerdings sehr ärgerlich. Vielleicht liege ich ja falsch, dann bitte ich um Korrektur!

BAG, ein Amt von Gesundheitstaliban?

Das BAG macht ja schon länger mit mehr oder weniger humorvollen TV-Kampagnen mobil gegen Alkohol, Rauchen und Übergewicht.

Dagegen wehren sich nun einige. Denn wenn's gegen Übergewicht geht, dann eben gegen das Essen. Und Essen muss doch jeder Körper, damit er überlebt.

Es gab da schon mal eine Zürcher Kantonsrätin, spindeldürr, die gegen die Dicken wetterte und sie verknurren wollte, Fettsteuern zu zahlen, wenn sie nicht an einem Abnahmeprogramm mitmachen würden. Meine damalige spontante Reaktion: Ich hätte eine Petition einreichen wollen, mit der man dürre selbstgerechte Kantonsrätinnen gewaltsam in Kurse für Bewusstseinstraining verknurren könnte ... :-)

Es ist unglaublich, worüber sich Leute aufregen können. Beim Alkohol finde ich, dass sein "Problem" ist, dass seine Säufer Hemmungen verlieren und gegenüber anderen Menschen gewalttätig werden können. Das tun nicht alle, ich weiss, doch es passiert. Zudem gefährden sie als Autofahrer die Gesundheit anderer.

Beim Rauchen ist es auch so, dass je nach Raum Anwesende gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Bei Drogen ist es ähnlich wie beim Alhohol. Hier gibt es passive Abhängende, je nach Droge aber auch aufgeputschte Überempfindliche, die nach kleinsten Reizen völlig ausrasten.

Alle diese drei Bereiche haben in sich, dass sie andere gefährden, nicht als Stoffe an sich, sondern weil sie die Selbstkontrolle der Einnehmenden herabsetzen und diese gefährdend werden lassen.

Wie ist das aber bei den Dicken? Wie gefährdet ein Dicker einen Anwesenden (sofern er sich nicht grad auf ihn draufsetzt)? Ah, die Krankenkasse? Ja, das machen die drei anderen schon längst.

Wenn es nur um die KK ginge, dann müsste man wohl fast alle anderen Krankheiten, die in der Bevölkerung weit verbreitet sind, auf den Index setzen: Grippe (müsst halt mehr Vitamin C fressen), Masern (müsst halt gefälligst alle Goofen impfen lassen), Magengeschwüre (müsst halt dem Chef mal die Meinung geigen) oder Altersweitsicht (müsst halt mehr Karotten knabbern) ... absurd nicht?

Wer aber treibt die KK-Preise denn so in die Höhe? Das sind keine der vier Bereiche direkt, sondern der Wahn nach 'mindestens ein CTG in jedem Weilerspital'.

Ich finde es in Ordnung, wenn das BAG vor Auswüchsen in allen diesen Bereichen warnt, durchaus deftig, humorvoll oder drastisch, solange es nicht auf Zwang ausgeht. Sobald man anfängt, bei irgendeinem dieser Bereiche finanzielle Strafen aufzuerlegen, kommt man wohl in Erklärungsnotstand, wieso grad bei bei dem angefangen werde und nicht beim anderen. Sonst könnte ich doch glatt verlangen, dass man eine Steuer auf Dummheit einziehen sollte, damit solche hirnrissigen Ideen wie die der Kantonsrätin eine Nachwirkung für die sie Demonstrierende hat ...

Denn wir wissen doch alle, eine Änderung kann nicht aufgezwungen weren, sie geschieht eh nur, wenn der Betroffene sich selbst endlich entscheidet, sein Problem endlich sein zu lassen. Druck erzeugt diese von Innen kommende Änderung nicht, sonst müsste ja die Kriminalität bekämpfbar sein durch die angedrohten und von manchen erlebten Freiheitsentzüge.

Also, BAG, macht nur weiterhin gescheite Minimovies zu tatsächlich vorhandenen Themen. Bitte weiterhin mit etwas Witz, haltet Euch zurück in der Vernunglimpfung der Menschen. Denn Ihr wisst nicht, wie es dazu kam, dass ein Mensch seinen Weg durch einen oder mehrere dieser Krankheitsgeschichten wählte.

Aus meiner eigenen Geschichte weiss ich, dass kein Arzt wohl je wirklich verstand, was mich zu meiner Körperform veranlasste, und schon gar nicht, wieso sich diese derzeit drastisch ändert ... und zwar ohne Zwang von irgend jemanden.

Ich anerkenne ja auch den begrenzten Horizont jener Kantonsrätin, und ich anerkenne jedermanns Geschichte und ich mische mich nicht unverlangt ein. Ich lasse es einfach so sein, wie es ist.

Drum finde ich BAGs Geschichten amüsant, solange es so bleibt. Es wird ja schon wirken, bei einigen. Das ist dann der Erfolg - weil diese einigen es sich ansehen und entscheiden 'Ja, das hat was, also mache ich es künftig anders'.

Doch halte das BAG doch bitte Abstand vor Zwängen oder entsolidarisierenden Massnahmen, denn diese bewirken niemals das, worum es dem BAG doch gehe.

Wo habe ich das schon zitiert? Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint.

Spekulation mit Nahrungsmitteln, nur für schnellen, finanziellen Gewinn

Der Kapitalismus regle sich selbst, die Märkte würden sich selbst bändigen, regeln etc. So ein Quatsch.

Gemäss einer Wirtschaftskennerin war es bisher schon so, dass Spekulationen da waren, weil die Warenterminbörsen für reale Produzenten wichtig waren. Also für die Leute, die wirklich mit den Waren zu handeln haben. Schliesslich ist es einem Weizenproduzenten ja nicht abhzuschlagen, dass er vor der Ernte an der Börse einen optimalen Preis fixieren kann.

Leute, die da nichts mehr produzieren, sondern nur mit den Geldern jonglieren, die Differenzen ausnutzen und erzeugen, um wiederum bei anderen auf diese Differenzen zu wetten.

Die Fachfrau sagte, dass sich in den letzten Jahren die Balance der Realitätenhändler und der Finanzhaie zur Seite der Haie verschoben hat.

Es sei an der ältesten amerikanischen Weizenbörse schon so, dass sich bereits 40% Finanzhaie tummeln.

Produzenten von realen Gegenständen kommen unter die Räder der der Finanzspekulanten. Erst recht jetzt, wo die Nahrungsmittel zur Treibstoffproduktion eingesetzt werden können - unter dem oft scheinheiligen Deckel der Ökologieverträglichkeit, der nachhaltigen Nutzung.

Schon 37 Ländern hätten durch die Spekulation mit Nahrungsmitteln Preiserhöhungen erlebt, die soziale Unruhen heraufbeschworen. Wenn das so weiter geht, gibt es garantiert gewalttätige Auseinandersetzungen um grundlegendste Nahrungsmitteln - nicht unbedingt, weil sie knapp wären, sondern weil sie dem Moloch der "Energieerzeugung" geopfert werden. Oder eben genauer gesagt, durch die Gier auf Spekulationsgewinne.

Da die Marktwirtschaft das nicht richtet, oder sagen wir mal, erst nachdem es einige Tote gekostet hat, braucht es ein Gegengewicht.

Der Staat ist es an sich schon, doch wer ist das? Wir sind das bekanntlich. Und wir sind aber auch die, die die Märkte am Leben erhalten. Wollen wir als Staat immer mehr ausbaden, was die Marktwirtschaft verbockt? Siehe UBS, Swissair, SBB? Wollen wir immer diejenigen sein, die den Schwarzpeter am Schluss in der Hand halten? Wo wir zuvor gem 'Geiz ist geil' huldigten?

Es braucht meiner Meinung nach viel mehr Bewusstheit im Alltag beim Umgang mit der Marktmacht. Und netterweise haben wir in der Schweiz doch noch etwas mehr Macht als Volk, als Souverän. Aber nur, wenn wir sie auch bewusst nutzen. Und das ist ein unaufhörlicher Prozess zu beobachten, welche Auskwirkung das eigene Handeln haben könnte.

In diesem Sinne ist es schön zu sehen, wie der Schuss der CS mit den Pakistan-Kinder-Fussbälle nach hinten losging. Offenbar soll die CS gewusst haben - durch simples Rechnen, was die Banken doch wohl können -, dass ihr Auftragnehmer wohl kaum nach unserer Ethik produzieren kann.

Eine Bank, die ein Leuchtfeuer des Kapitalismus ist, hat's getroffen. Gut so, dass das jemand aufgedeckt hat, Kudos. Dann noch etwas TV nachgeschoben und CS hat das Debakel. Die Bank also zeigt in Konsequenz, dass der Kapitalismus niemals menschenwürdig sein kann, weil die Menschen, die ihn nutzen, es eben selbst nicht sind. Es macht also durchaus Sinn, dass die Polis, das Staatswesen, stark sein muss, um die ausufernde Gier des Kapitalismus zurückbinden zu können. Der Staat müsste es an sich nicht sein, sondern die Macht der Einzelnen, doch die lässt sich besser bündeln in der Form des Staats, des Gemeinwesens.

In diesem Sinne haben wir eine grosse Macht, denn wir bilden das Gemeinwesen. Doch eben nicht nur jeweils beim Abstimmen, sondern jeden Tag, beim Einkauf, beim Reisen, beim Geniessen, beim Anders-Sein-Wollen, bei der Freizeitgestaltung, bei den eigenen Ansprüchen.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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