Hans Liberg - Genial und humorvoll - ein Musikgenuss

Letztens kam die Vorstellung des Musik-Humoristen im 3SAT. Wer Hans Liberg kennt, wird mir wohl zustimmen, dass sein aktuelles Programm "die Neunte" ebenso genial ist wie die früheren Programme.

Ich liebe Musik ja über alles. Alle Arten von Musik. Und wenn dann noch ein Meister dessen sie mit Humor kombinieren kann, dann ist das für mich allerbeste Unterhaltung.

Der Holländer Hans Liberg, der damit bereits einen Emmy Award gewonnen hat, ist meines Wissens der einzige Humorist, der Musik so virtuos durch den Mixer lässt, dass dabei immer was rauskommt, was der Hinhörer nicht sofort erkennt, was ihn dann aber meistens zu erstaunten Lachen bringt. Er geht als Pianist meist von der klassischen Musik aus - von Albinoni, Bach, über Mozart, Smetana bis Vivaldi - und endet beim Entertainer oder etwas von den Beatles oder einem Walzerverschnitt in Anlehnung an André Rieu, den er auch sonst andauernd nachmacht, vor allem dessen Haarschopf-aus-dem-Gesicht-Schleudern ...

Ich halte Hans für einen begnadeten Künstler, der mit der bekannten klassischen Musik genauso Schlitten fährt wie mit dem seichtesten Kommerzblödsinn wie Schni-schna-schappi. Beginnt er mit einem Mozert-Klavierkonzert, wechselt es mittendrin zum Entertainer und endet in einer China-5-Ton-Musik.

Wie gesagt, ich bin total Musikfan, habe auch mal Klavier gelernt, aber zu spät und ohne grosse Motivation. Die kam erst, als ich Synthesizer entdeckte. Daran gefiel mir jedoch dannzumal eher die schrägen Sounds als dsa klassische Klavierspielen. Gut, Noten lesen und ab Blatt kann ich schon spielen, aber ich hatte immer mit der Unabhängigkeit der beiden Hände Mühe. Und ob ich das nun im "hohen" Körperalter noch ändern könnte ... zudem hatte ich mir nie ein Repertoire angelernt. So bringe ich zwar spannende Harmonien hervor, aber einen Schlager kann ich nicht spielen.

Anyway, ich liebe vor allem auch alle Arten von Orgeln, so dass mir gerade an der Neunten so gefällt, dass er die Kirchenorgeln einsetzt, um einige Scherze zu machen auf Kosten der katholischen und reformierten Kirche. Wie klingt eine katholische, wie eine reformierte, wie eine muslimische Orgel? Und wie kommt man von so einer zu Serge Gainsbourg "Je t'aime"? Hans zeigt's.

Und wenn er da so in der Musikkiste rumdüst, meistens mit einem verbalen Spruch begleitend, staune ich über soviel Talent, sp viele Ideen ... und werde natürlich etwsa neidisch, wieso ich nicht auch so gut spielen kann.

Er gastiert sehr oft in Deutschland, aber leider nur 1-2 Mal in der Schweiz pro Jahr.

Ich bin total begeistert von ihm, immer wieder. Aber nicht nur von Hans Liberg, von jedem Musikkünstler, der die Musik einbaut in sein Programm. So gefällt mir auch der Blues Max enorm, der seine Gitarre und eben den Blues als Untermalung seiner meist recht langen surrealen erzählten Stories einbaut.

Wer noch weitere Künstler kennt, die mit oder aus der Musik einen schönen Humor zaubern können, der möge doch einfach hier deren Namen hinstellen. Ich werde mich danach sofort auf die Suche im Internet nach Samples ihrer Arbeit machen.

Danke schon mal im voraus.

Mattel entschuldigt sich bei China. Chapeau!

Was für eine interessante und wohl tatsächlich Aufsehen erregende Meldung. Mattel entschuldige sich bei China für die schlechte Presse, die es ihretwegen erhielt.

Wie ich im Artikel Mattel und die Chinesen andeutete, ist es offenbar tatsächlich so, dass nicht (ausschliesslich oder überhaupt) die Chinesen die Ursache für die Rückrufe von Metal- und Plastikspielzeugen gewesen seien.

Mattel habe Planungsmängel einfach auch nach China ausgelagert. Dieses musste dann die Prügel einstecken.

Ich finde es sehr löblich, dass ein Konzern wie Mattel zugibt, dass er ein Qualitätsproblem hat - und zwar eines, das er ureigenst zu verantworten hat. Wie bei anderen Richtigstellungen ist der Schaden allerdings schon angerichtet und kann damit nur teilweise rückgängig gemacht werden.

Es darf allerdings angenommen werden, dass schon ein beachtlicher Druck oder Sachzwang herrschen musste, dass Mattel diese Enthschuldigung öffentlich machen musste.

China bemüht sich ja derzeit sehr darum, dass der Brand "Made in China" vom Image der Billigqualität wegkomme und zu einem geachteten Label werde.

Und da alle giggerig auf Business mit China sind, hat Mattel in diese saure Zitrone wahrscheinlich nicht nur mit dem weinenden, sondern auch mit dem lachenden Auge gebissen.

Was mir wichtig erscheint, dass ich dazu etwas blogge, ist wieder mal die Evidenz, dass wir nie alles wissen. Wir wissen nie, was Mattel zuvor wirklich verbockte, was die Chinesen selbst verschuldeten, wer da der "Böse" und wer der "Gute" war.

Es zeigt sich, dass alle (Vor)verurteilungen nie zu 100% stimmen, dass man also meistens beiden Konfliktpartnern Unrecht tut.

Und was hier dank Mattel zu Tage getreten ist, das gilt eben auch für alle anderen Beziehungen von Menschen zu anderen und deren Beobachter.

Beobachter haben sich einer Verurteilung zu enthalten, denn sie wissen niemals alles - wer es glaubt, masst sich schon etwas zuviel an. Wir als Menschen lassen unsere Schubladen im Kopf viel zu schnell ein Ereignis schlucken und bewerten. Und das Dumme daran ist, dass wir die Dinge selten bis gar nie mehr aus der Schublade rausholen und neu bewerten.

Gerade auch im privaten, zwischenmenschlichen Bereich.

Deshalb: Chapeau Mattel. So wird ein Sachbestand objektiver und so können alle Beteiligten und Beobachter daraus lernen - wenn sie wollen.

Hanf via Internet

Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.

Wie ich schon in meinem Artikel über den Cannabis-Wahnsinn schrieb, verstehe ich nicht, wieso Hanfprodukte nicht legal sein sollen.

Deshalb hat es mich interessiert, wie der Breakshop es schafft, welche Hanfprodukte zu verkaufen. Es gibt diesen Shop nicht nur im Internet, sondern auch real in St. Gallen.

Der Besuch auf der Website Breakshop macht grad klar, was sie alles bieten. Das Menü zur Linken bietet grad alle Kategorieren von Produkten mitsamt der jeweils vorhandenen Artikelzahl an. Wer also weiss, was er braucht oder sucht, ist sofort beim Ziel. Das Sortiment reicht von Blunts über Bücher zum Thema, Tabak, Wasserpfeifen bis sogar Waagen. Alles also, was der Raucher für sein Hobby braucht. Nett ist, dass zu jeder Kategorie eine kleine aber ausreichende Erklärung vorhanden ist.

Das Layout des Shops dreispaltig, links eben das Sortiment, darunter Administratives und rechts der Login, der Warenkorb, die Newsletter-Anmeldung und die Topseller. Es ist aber im Hauptbereich nicht grad übersichtlich, variabel grosse Produktfotos vermitteln einen unruhigen Eindruck. Einige optische Elemente könnten die Augen besser führen.

Die gewählten Artikel können auch vergrössert dargestellt werden, was allerdings nicht angeboten wird, nur das versehentliche Klicken auf das Foto öffnet die Grossversion.

Da ich kein Raucher bin, entschied ich mich für etwas Duftendes, Räucherstäbchen, Glimmkegel etc. - konkret für Cannabis Räucherkegel.

Die von anderen Personen gekauften Artikel zeigen lustige Exemplare, zum Beispiel das Geheimfach, das sich als Batterie tarnt, oder die Dollarnoten, die man zum Rollen und Rauchen brauchen kann.

Also, ich legte die Duftkegel in den Warenkorb und schaute mich noch etwas um. Dabei verlor ich den Warenkorb ziemlich schnell, weil offenbar die Session-Zeit sehr kurz ist. Ich musste die Ware wieder bestellen.

Gefallen hat mir, dass ich beim Checkout einen Gast-Einkäufer spielen kann: Dabei werden gemäss Shop keine Daten gespeichert. Schön, man weiss ja nie, ob so ein Shop mal durchsucht würde vom Staat. Da kann ich mir schon einigen Ärger vom Hals halten.

Nach Angaben der Adresse inklusive Geburtsdatum (inklusive der Unsitte, dass man 1.2. als 01.02. eingeben muss) kann man unter vier Zahlungsmethoden wählen: Vorauszahlung, Debit Direct, Paypal und Nachnahme.

Die AGB werden als akzeptiert vorausgesetzt, aber diese rote Markierung ist leider nicht verlinkt, so dass ich erst überall nachschauen musste, um den Link zu den AGB zu finden.

Ich klickte also weiter und wurde mit der Abrechnung konfrontiert, die für Nachnahme sogar noch eine Gebühr von CHF 15.- aufaddiert. Also zurück zur Zahlungsart und Vorkasse wählen.

Ah, ein Tippfehler in meiner Adresse. Scheint kein Problem zu sein, gibt ja einen "Bearbeiten"-Link. Aber oh weh, der Shop zeigt mir meine Adresse oben rechts an, aber ich muss in den Eingabefeldern alles neu tippen. Schlecht. Nach erfolgreichem Abschluss der Bestellung erhielt ich die Bestätigungsmail erstaunlicherweise erst viel später.

Die Lieferung kam dafür prompt, schon innert 48 Stunden traf das Paket sein. Für meinen Geschmack war alles etwas zu gut gemeint verpackt.

Dies befand sich alles im Paket, das hinten sichtbare Verpackte ist das Bestellte: Eine tassengrosse Büchse mit den Räucherkegeln. Auch diese nochmals verpackt, die Kegel natürlich ebenfalls nochmals.

Natürlich duftete schon alles angenehm beim Auspacken, dann den ersten Kegel anzünden und riechen: Für etwa 10 Minuten roch es sehr angenehm, sehr deutlich nach Cannabis. Dann ist so ein Kegelchen schon runtergebrannt. Damit es dies tun kann, ist diese etwa fünflibergrosse und doppelt so dicke Scheibe mit einer Vertiefung versehen, in die man den Kegel nach dem Glühbeginn stellen kann.

Nach einigen verbrannten Kegeln stelle ich fest, dass die Kegel regelmässig nicht ganz abbrennen. Es bleibt immer ein ca. 2-3 Millimeter hoher Kegelfuss übrig, der definitiv nicht verbrannt wurde. Bei einer Höhe von ca. 2 cm ist das doch schon 10% der Höhe, vom Volumen gar nicht gesprochen, das seinen Duft nicht abgeben kann.

Der Breakshop als Geschäft hat mit der schnellen Lieferung einen guten Eindruck gemacht. Der Online-Shop ist informativ und bietet die üblichen Features wie "ähnliche Angebote", Topsellers, Bilder mit Vergrösserungen, allerlei Querverweise - dennoch finde ich, täte ihm ein besseres Design, ein klareres Layout gut.

Darwin oder Intelligent Design?

Heute kam im Schweizer TV ein DOK über den in der USA stark wachsenden Gedanken, dass Darwin mit seiner Evolutionstheorie falsch liege und dass es einen Plan gebe, von Gott natürlich. Dies wird allgemein als Intelligent Design (ID) benannt.

Michael Behe, Verfechter des ID, fand ein Tierchen, ein Flagellum, das aus 50 Teilchen bestehe. Wenn man nur einen Teil an dieser biomechanischen Maschine entferne, sei es nicht mehr lebenfähig. Dies würde bedeuten, dass es eben nicht entwicklungstheoretisch entstanden sein könnte, denn dann müsste sich das Flagellum ja aus irgendwas entwickelt haben, etwas einfacherem. Behe sagte daher, dass diese Grenze der nicht weiter reduzierbaren Komplexität ein Beweis sei, dass es einen Plan geben müsste, denn wie sonst hätte ein Tierchen entstehen können, das bereits auf 50 Teilen besteht, das bei Fehlen nur eines Teilchens nicht mehr funktioniert, das also nicht aus etwas Primitiverem entstand?

Diese nicht mehr reduzierbare Komplexität sei auch ein Thema gewesen, das Darwin selbst als Stolperstein in seiner Theorie gesehen habe. Er meinte, dass das Auftauchen eines solchen Organismus seine Theorie vernichtet hätte.

Diese ID-Theorie sei allerdings widerlegt worden, so dass dem ID der Boden entzogen wurde, wenigstens teilweise: Dsa genannte Flagellum könnte bis zu 80% seiner Maschinenteilchen verlieren und dennoch funktionieren. Ok, dann ist die nicht mehr reduzierbare Komplexität statt bei 50 halt bei 10 Teilchen. So, what's the point?

Klar, wenn sich ID im Revier der Wissenschaft behaupten muss, hat sie es schwer. Umgekehrt wagt die Wissenschaft ja nicht mal eine Fussspitze ins Revier des "Glaubens". Sie hat ja schon Berührungsängste mit dem sogenannt Übersinnlichen und Dingen, die jeder Mensch im Alltag schon x mal erlebt hat. Siehe das 7. Experimente-Projekt von Rupert Sheldrake. Ich habe bisher noch nie gehört, dass die Wissenschaft eine Theorie für Empathie, Telepathie, Uri Geller etc. etc. anzubieten hätte.

Es ist klar, dass die arrivierte Wissenschaft völlig dagegen ist. Denn sie graben ja aus, was sie finden wollen in den Gesteinsschichten. Ihre Beweislage - oder besser, ihr Anspruch darauf, dass sie richtig vorgehe - ist die Beobachtbarkeit und die Voraussage. Letztere gewinnt man durch Bildung einer Theorie, die eine Beobachtung erklären soll. Solange nichts und niemand eine Theorie falsifiziert, gilt sie eben als wissenschaftlich "gute" Theorie.

Bisher sind alle mir bekannten Wissenschaften empirisch. Das heisst, sie sind nicht bewiesen im Sinne eines mathematischen Beweises, sondern sie erhärten sich in der Schleife von Beobachtung und Voraussage. Solange die Voraussagen stimmen, gilt die Theorie als richtig, und damit als wissenschaftlich fundiert.

Dumm nur, dass die Evolutionstheorie selbst gemäss ihrer Verfechter nur 99% des Lebens erklären kann. Das eine Prozent wisse man halt noch nicht. Es ist auch für sie erstaunlich, dass eine Motte eine DNS habe, die aus Millionen von Sequenzen besteht ... für so ein "einfaches" Tier.

Die Verfechter der ID beobachten auch - deshalb kommen sie ja auf die Idee eines Schöpfers - haben aber keine Voraussagen, die man nachprüfen könne. Gemäss ihren Feinden erklärt sie 0% des Lebens. Deshalb könne sie nichts taugen.

Das ist die Basis des Streits. In der USA ist es deshalb so emotional, weil dieses Volk verblüffenderweise doch sehr religiös ist, und die ID-Fans diese Geschichte eben auch lehren wollen und ja auch schon tun. Das materialistische und rationale Amerika fürchtet sich um seinen Ruf als wissenschaftliche Grossnation.

Wer erinnert sich noch an die Bibel? Wer hat noch gespeichert, was da so über die Schöpfung stand und was seine Gedanken dabei waren?

ID wird vor allem von sehr bibeltreuen Leuten bevorzugt. Deshalb bekam das ID auch den Namen Kreationismus, eine religiöse Weltanschauung. Für mich ist ID aber unabhängig von religiösen Wunschträumen diskutierbar. Dem ID wird jedoch auch eine subversive, soziopolitische Färbung unterstellt - dies kann ich nicht beurteilen. Ich denke, dass ID nur deshalb so emotional behandelt wird, weil sie eben Religion ins Spiel bringt. Und das berührt die Menschen eben tiefer, denn mit dem Glauben ist jeder Mensch irgendwann mal konfrontiert - bei der Wissenschaft kann er sich raushalten.

Die Wissenschaft war bisher noch nie in der Lage, Leben herzustellen. Sie kann also nicht beweisen, dass ihre Theorie reicht, um das Leben zu erklären. Die Kosmologie kann nicht erklären, wie das Universum entstanden ist. Sogar der Big Bang steht ja zur Disposition. Wer sich hier mal schlau machen will, dem empfehle ich das amüsante und breitbandige Telepolis Spezialheft Kosmologie. Man kann es meiner Meinung nach ohne grosse Vorkenntnisse lesen. Es ist eine Sammlung von Artikeln zum Thema Univerum, Entstehen und Vergehen. Es ist da spannend zu beobachten, dass die hellsten Köpfe nur spekulieren können, wie das Universum aufgebaut ist, wie es entstand und wie es sich entwickeln wird.

Diesbezüglich ist diese hochtechnische Wissenschaft der Kosmologie ein reiner Fantasiespielplatz. Genauso wenig gesichert wie das Postulat eines Schöpfers, eines Planes in der ID.

Ich finde diesen Streit belustigend. Obwohl ich seit kleinauf sehr wissenschaftlich interessiert war und alles las, was mir in die Hände kam, war ich mir doch nie sicher, dass es so ist, wie es erklärt wird. Ich erinnere mich an einem Schulausflug ins CERN, wo ich den Führer in Verlegenheit brachte, weil ich Fragen nach Gluonen oder Gravitonen stellte.

Als Naivling stellte ich natürlich auch die Frage, was war vor dem Big Bang, ahnend, dass diese Frage schon damals nicht beantwortbar ist.

Es ist für mich also klar, dass weder die Wissenschaft die Wahrheit gepachtet hat (man erinnere sich, dass die Wissenschaft auch mal sagte, die Erde sei eine Scheibe, oder dass die Wälder stürben etc) noch das ID.

Das ID erlaubt sich jedoch einfach, sich wie ein staunender unbedarfter Mensch hinzustellen und festzustellen, dass es nichts weiss. Doch auch die Wissenschaft weiss nichts. Sie kann auch heute noch unzählig viele Effekte nicht erklären.

Was ist da also so schlimm? Esoterische Kreise sagten ja eh voraus, dass sich Amerika mal spirituell erneuern müsse. Ich denke, wir wissen schon wieso. Die knallharte Doktrin des Kapitalismus, das Selbstverständnis des guten Weltpolizisten, den Pace-Maker des westlichen Life-Style - all das gehört auf die Müllhalde.

Was wäre denn so schlimm daran, das ID als gleichwertig anzuerkennen? Dass sie weder wahrer oder falscher ist als Einstein, Darwin, Hawking meine ich dargelegt haben zu können. Klar, es würde den Bankrott des ewigen Suchers (= der "Wissenschaftler") eingestehen. Denn was müsste man dann akzeptieren? Dass alles Wissen nur Glaube an eine Theorie ist? Genau. Und ID ist auch Glaube an eine Theorie.

Und was kann der normale Mensch nun überhaupt nicht aushalten? Dass vermeintlich Sicheres nicht so ist, wie es lange geglaubt wurde? Was die Wissenschaft ja schon selbst einige Male durchlebt hat.

So ist es.

PS:

Auch mein Liebling Harald Lesch kann nicht festlegen, ob es Zufall ist, dass wir in diesem Universum leben oder ob das Universum extra so gebaut ist, dass wir darin leben können. Würde er das tun, wäre er sofort beim ID oder nicht.

Das alte Auto doch das Beste fürs Klima?

Das alte Auto sei aus klimaspezifischer Betrachtung immer noch das "beste", wenn man weniger als 5000 km pro Jahre fahre.

Wieso das denn? Weil die alten Autos existieren, ihre Verschrottung wiederum Emissionen erzeugt und weil ein neues Auto weniger gekauft wird. Wen kümmrt das denn, wenn ich ein Auto nicht kaufe? Häja, bei einem schon nicht, aber wenn es viele so täten. Und wieso das? Weil es sinnvoll wäre, der mächtigen Autoindustrie mal den jährlichen Auto-Update-Zyklus madig zu machen.

Klar, wir wissen ja, dass eigentlich ein neues Auto nicht so wichtig wäre, aber ich kenne Leute, die kaufen wirklich alle 1-2 Jahre ein neues Auto. Und klar, diese "alten" Autos werden ja nicht verschrottet, sondern landen bei Leuten wie mir, die sich kein neues Auto leisten können.

Aber, wie es doch grad jemand sagte, wir sollten (endlich) beginnen, die wirtschaftlichen Interessen denjenignen der Umweltbewahrung unterzuordnen. Denn diese Investition ist zwar längerfristig, aber sie ist definitiv förderlich für die Gesundheit aller Körper, die nach uns kommen.

Ein Mittelklasse-Wagen benötige zur Produktion 18 Tonnen Ressourcen, ein Topklasse-Wagen ca. über 30 Tonnen. Klar, GPS, Hunderte von Airbags, Kilometer von Kabeln für all die Elektrohelfer, Flachbildschirme, Sensoren etc. brauchen ja eben Materialien und - das vergessen wir ja oft - die Herstellung all dessen verbraucht massiv Energie und auch Wasser.

Wir als Laien können da kaum überblicken, wieviel Ressourcen wir effektiv sparen, kauften wir einen neuen Wagen. Können wir mit einem neuen Auto wirklich soviel einsparen oder vermeiden, wie die Mehraufwände bei der heutigen Produktion eines Autos zunahmen im Vergleich zu dem Aufwand, den unser altes Auto noch verursachte? Ein altes Auto muss ja auch noch entsorgt werden. Was wiederum Energie kostet und einige bedenkliche Stoffe freisetzt.

Auch meine Lieblinge, die Hybrid-Autos, sind zwar sicher weniger abgasproduzierend, aber sie haben viel Elektronik, die Akkus sind irgendwann auch zu entsorgen und was für ihre Herstellung investiert wurde, weiss ich schon gar nicht. Ob die Entsorgung dieser Batterien ein Problem sein wird, weiss ich gar nicht.

Ich weiss ja schon gar nicht mal, wie giftig und daher schwierirg die Entsorgung all dieser neuen Flachbildschirme ist, die wir in überall haben. Natürlich, wir geben Elektroschrott wie Handies etc. ja schon brav beim Fachhandel ab, aber wie die dann wirklich enden, ist so natürlich nicht zu erfassen.

Ich habe mir noch nie ein neues Auto leisten können. Meine Autos sind immer etwa um 10 Jahre alt, wenn ich sie mir kaufen kann. Mein Vater, der ein Näschen für Schnäppchen hat, sagte mir oft "mit dem kannst du noch lange billig rumfahren".

Ist mir gar nicht klargeworden, dass dies nicht nur die Anschaffung betrifft, sondern eigentlich auch die Ökobilanz. Denn für den sparsamen Betrieb kann man ja einiges tun: Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es Bio-Motorenöle gibt, die man statt Mineralölen nutzen kann. Diese können den Ölwechsel auf 1 mal pro 100'000 km beschränken. Und wo gibt's das? Hier in der Schweiz, von einem Tüftler, der seit 30 Jahren an Ölen forscht.

Ich werde statt Mineralöl bei der nächsten Fälligkeit den Weg zu Multimiles finden und das teurere, aber effektivere Motorenöl kaufen und meinem etwas älteren Automotor angedeihen lassen.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Schweizer Landschaften - so nah und doch mächtig

Ich war gestern meinen Sonntag feiern, das mache ich meistens unter der Woche. Ich war mir mal wieder ansehen, was uns die Schweiz bieten kann. Es war schönes Wetter, so machte ich mich auf, wieder mal in die Berge zu gehen.

In der Schweiz ist es ja so, dass man vom gewohnten mehr oder weniger Flachland innert weniger Stunden, teilweise ja nicht mal zwei ganze, schon mächtig die Vegetationszone wechseln kann.

Wenn man wie ein Ausflügler fährt, wird man zwar immer überholt, so dass man sich wie ein Depp fühlt, aber das ist mir egal. Anhalten, wo's einem gefällt, die Sonne geniessen, staunen über Gebirgsformationen, über das Leben, das sich überall durchsetzt. Und wie es sich ändert.

Wer weiss, wo das ist? Ich lasse mal raten. Nicht da, von dem ich jetzt was erzählen möchte. Ich war auch auf dem Grimsel-Pass. Wer schon mal am Ursprung der Aare war, kennt die Stauseen dort oben. Letztens wurde doch ein Projekt vorgestellt, das die Staumauer dort um 6 Meter erhöhen möchte. Als ich so die Uferzonen des betroffenen Sees betrachtete, konnte ich zumindest nicht nachvollziehen, wieso die Grünen hier so ein Theater machen. Es gibt dort nämlich kein Ufer, sondern nur Felssteilwände, die aus dem milchigen grünweissen See aufsteigen. Ich konnte beim besten Willen nicht herausfinden, wem eine Erhöhung der Staumauer schaden könnte.

Auf dem Plateau des Passes hatten irgendwelche Naturschützer oder Aktionskünstler ca. 40 4 Quadratmeter grosse Plastikmatten wie die weissen Felder eines Schachbretts ausgelegt. Eine Tafel erklärte dies als Mahnmal, das die technische Benutzung der Natur, sogar hier oben, anmahnen soll.

Naaaaja ... das Hinkarren dieser Matten ist ja auch nicht grade optimal aus dem Sinne des Ausbeutens der Natur. Zudem, abstrakte Kunst auf 2100 Meter Höhe auf dem Berg ... obwohl viel Tourismus, dürfte das meist ältliche Publikum, das sowas versteht, dünn gesät sein. Ich fand eigentlich niemanden, der diese Infotafel las.

Ich bin ja sehr für die Erhaltung von Lebensräumen, für den würdigen Umgang mit der Natur, fürs das Erleben, wie es einem ergeht, wenn man sich auf sie einlässt ... aber der Mensch ist halt nun da, und gestaltet sich sein Umfeld. Er installiert auch Dinge, die der Gemeinschaft dienen, wie eben die Stauseen, zur Erzeugung von Strom.

Wieso nun passt das einigen "Grünen" nicht, dass man einen existierenden Stausee erhöht? Wasser ist doch wohl die beste Stromerzeugungsmethode. Und wieviele Menschen hocken da 180 Tage lang am Ufer, um die 6 Meter Erhöhung zu bemerken, geschweige denn Schäden festzustellen?

Die hätten ihre Installation ja hier machen können:

Aber hier zeigt die Natur schon selbst, wie sie sich darstellt, wenn es ihr zu warm wird. Der Aletschgletscher schwitzt, so dass sich ein See bildet. Man beachte hinten im abgeschatteten Bidlbereich den eigentlichen See, der wohl mit der Zeit die Gletscherzunge unterspülen und dann anheben wird.

So oder so. Es war ein absolut toller Tag, nur Sonne, Höhenluft, Bise, und wenig Leute. Wunderbar. Als ich nach den Preisen für eine Übernachtung auf dem Grimsel fragte und diese erfuhr, ist mir allerdings die Laune dazu vergangen. So bin ich also nach Sonnenuntergang wieder zuhause gewesen. Mit Dutzenden Fotos, aus denen die zwei hier stammen.

PS:

Weiss eigentlich jemand, wieso diese Stauseen immer so grünweiss aussehen und nicht blau? Freue mich auf Erklärungen.

Ist es sinnvoll, an 9/11 zu erinnern?

Heute ist es ja wiedermal soweit, alle Welt soll/muss/kann/darf sich [nicht] erinnern an den Untergang des World Trade Centers in New York. Wozu soll das dienen?

Im TV kommen Spezialsendungen. Immer wieder wird die Emotionspresse angekickt, um den Menschen erneut Emotionen herauszupressen. Wozu soll das gut sein? Ist es eventuell jemandem von Nutzen, wenn die Menschen emotional werden, wenn sie wütend oder traurig werden? Wenn sie Vergeltung wollen, wenn sie nach Rache schreien, wenn sie blind vor Wut werden, wenn sie in Trauer und Mitleid versumpfen?

Hat jemand schon mal bemerkt, dass diese Emotionen einen Menschen fesseln, in seinem Zustand fixieren? Seine Entwicklung bremsen?

Wer also hat denn wohl das Interesse, Menschen so zu halten - wie Bienen, die regelmässig ihres Honigs beraubt werden?

Gleiches gilt ja auch für andere Emotionsgeneratoren wie für die Deutschen der 2. Weltkrieg, den Nationalsozialismus. In Deutschland ist dieses Thema noch so unter dem Deckel, dass die Beschäftigung damit auf der einen Seite noch nicht humoristisch locker sein darf und auf der anderen Seite, der der Neonazis, kategorisch unterdrückt wird.

Eine schwierige Sache, um einen angemessenen Stolz auf die eigene Herkunft oder sein Volk aufzubauen. Es wäre sicherlich mal förderlich hinzusehen und hinzuhören, was die Nazis wirklich umtreibt. Wie in allen Dingen, gibt es keine absoluten Wahrheiten auf dieser Ebene. Hat da auch schon einer bedacht, dass Nazis auch Menschen sind?

Was ist "besser", hungernden Kindern Geld schicken zu lassen oder sich der Gemütslage eines Nazis anzunehmen? Oder - dem aktuellen Anlass entsprechend - der eines Selbstmordattentäters? Derzeit, gesellschaftlich betrachtet, würde wohl eine klare Antwort genehm sein ...

Ein englischer Humoristiker sagte mal, dass die Deutschen ihre Vergangenheit erst dann überwunden haben, wenn sie über Hitler und die Nazis ohne Einschränkungen Witze aller Art machen dürfen und herzhaft darüber lachen können.

Das Lachen, das ist Bewusstsein. Es gibt viele, die das wissen, es gibt sogar Lachkurse, in welchen Lachen geübt wird ... eine angeborene Eigenschaft muss geübt werden -eigentlich unglaublich. Jedes Kind kann das - im wahrsten Sinne des Satzes. Kinder sind ja meistens auch sehr viel bewusster als die Erwachsenen - bis sie hinreichend dressiert werden. Wer will's bestreiten?

Es geht nicht darum, andere - wie die Opfer des 9/11 Events - zu belächeln oder auszulachen. Nein, da ist Einfühlungsvermögen verlangt, im direkten Umgang mit ihnen. Wahrhaftiges Einfühlungsvermögen führt ohnehin automatisch zu angemessenem Verhalten.

Lachen führt zu Abstand. Und wenn man es schafft, anständige Komik über diese grossen düsteren Ereignisse hinzubekommen, die Leute zum Lachen bringen kann, ohne dass sie sich mit dem vergleichsweise langsamen Verstand dagegen wehren können, dann hilft das, diese enormen Emotionen endlich abzulassen, loszuwerden. Das ist Befreiung.

Es ist hinderlich für die persönliche Entwicklung, solche Reviews wie für 9/11 oder den Weltkrieg anzuschauen, wenn man den Abstand nicht halten kann.

Ernährungswissenschaft oder Aberglaube? Ich bin Fan von Udo Pollmer

Ich liebe ihn, den Udo Pollmer. Nicht erst, seit er in Stern TV erscheint. Sein Buch Lexikon der populären Ernährungsirrtümer war eine erheiternde Lektüre für mich. Zu jedem Aberglaube wie "Kaffee ist ungesund, weil ..." o.ä. gibt es 1-2 Seiten Argumente dagegen - nicht nur solche, die er entwickelt hat, sondern auch solche, die einfach aus anderen Studien zum gleichen Thema entstanden.

Als ich dieses Buch las, war es für mich zwar nicht grad eine Offenbarung, aber ich war doch sehr erstaunt und in höchstem Masse erfreut, dass es einen gelernten Wissenschaftler gibt, der so leichtfüssig oder rauhbeinig mit den Glaubenssätzen der Ernährungsberater und -wissenschaftler umgeht. Ich konnte mir oftmals ein schallendes Lachen erlauben.

Wieso? In der Entwicklung meines Körpers waren Ernährungsprobleme viele Jahre lang ein Thema. Ich wurde vom Hinz zum Kunz geschickt, weil sich mein Körper erstens hormonell und vom Stoffwechsel her nicht nach "Standardregeln" entwickelte. Ich hatte Dutzende von Sitzungen bei den "Autoritäten" der Ernährungsberater als ich klein war.

Seit der Körper 4 Jahre alt war, meinten Leute, an ihm herumbasten zu müssen. Mit ca. 10 Jahren war mein Bewusstsein klarer im Körper und so fragte es sich oft, wovon diese Weisskittel eigentlich redeten. Die redeten auf den Körper ein, doch sie erreichten mich nicht.

So erlebte ich vieles an "gutgemeinten" Dingen, die allesamt nicht fruchteten und meine Mutter viel mehr belasteten als mich. Ich wusste instinktiv, dass die alle nur ihre angelernten Glaubenssätze an mir ausprobieren wollten. Aber wie sagt ein Junge das den Eltern, die mangels wahrem Wissen ebenfalls den Bedenkenträgern erliegen? In meinem Falle, gar nicht. Denn obwohl ich es instinktiv wusste, hatte ich natürlich in dem Alter noch keine Eigenständigkeit, es klarzustellen.

Als der Körper dann so ca. 19 Jahre Betriebszeit hatte, entschloss ich mich wegen eines anderen "Leidens", einer Migräne accompagné, fortan auf die Weisskittel zu verzichten, weil mir dannzumal gerade wegen der Migräne glasklar bewusst wurde, dass diese Leute keinerlei Ahnung haben über gewisse "Krankheiten".

Klar, ich bin schon froh, haben die Anatomie studiert, denn ich hatte einige Unfälle in meinem Leben, die dank Anatomiekenntnissen förderlich abheilten. Aber Migräne, da wissen die Mediziner nach wie vor fast nichts.

Ich schweife ab, also zurück zur Ernährung. Ich habe über die Jahre selbst herausgefunden, was meinem Körper am besten dient. Es ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was die Ernährungswissenschaftler predigen. Zum Glück gibt es alternative Ansätze, solche, die wirklich den Körper befragen, was sein bester oder optimalster Sprit ist, den ich ihm zuführen kann. Im Gegensatz zu Autos, die nur ihren geplanten Sprit verarbeiten können ohne Schaden zu nehmen, kann der Körper mit viel mehr Varianten umgehen. Dennoch gibt es für ihn sicher auch immer den optimalen Sprit für seine aktuelle Situation. Davon weiss das Ego natürlich meistens nichts, denn es hört lieber den Worten der Wissenschaftler zu als sich mal nach innen zu wenden.

Seit einiger Zeit habe ich die Ernährung gefunden, die zur Situation des Körpers passt. Spannend in dem Zusammenhang war, dass eine dieser anderen, alternativen Ernährungstheorien mir nach mehr als einem Jahr meine selbst gefundene Optimierung bestätigte. Dies erstaunte dann den Vertreter jeder Methode, denn er sieht das selten.

Und wieder zurück zu Pollmer: Im Stern TV von heute war er wieder mal als Gegenpart zu einer klassischen Ernährungswissenschaftlerin da. Es wurde wieder mal die Nahrungsmittelpyramide angebetet. Erst als Günther Jauch sich darüber mokierte, offenbarte Pollmer, dass es Hunderte von solchen Pyramiden gibt. Die "klassische" Frau hatte da im Gespräch oftmals nur Gedruckse als Antwort oder Kommentar.

Was mir so gefällt an Pollmer ist, dass er ein Wissenschaftler auf diesem Gebiet ist, aber völlig ungezwungen mit den Dogmen seiner Zunft umgeht. Wenn ich meine Erfahrungen mit meinem Körper dazudenke, kommt heraus, dass nur ich, und wirklich nur ich alleine wirklich erkennen kann, was mein Körper braucht und wann und wieviel. Dies ist eben die Selbstverantwortung, die einem kein Weisskittel abnehmen kann, er wird's auch nicht tun für mich.

Wieso denn diese andauernden Bemühungen, ohne Befragung des betroffenen Körpers diesem einen standardisierten Ernährungsplan aufzwingen zu wollen? Klar, weil die Nahrungsmittelindustrie eben das ist, eine Industrie. Und die lebt nur gut, wenn sie allen denselben Frass vorwerfen kann. Da wird dann eben beispielsweise diktiert, dass nur der von ihr entwickelter Functional Food gut für einen sei. Ja, dass er sogar besser als die Nahrungsmittel der Natur sei. Selbst wenn das stimmte, so darf man doch sagen, dass der Körper ein paar Jahrhunderttausende lang Zeit hatte, sich auf die "minderwertigere" Naturnahrung optimal einzustellen. Und da meint der Zauberlehrling schon nach ca. 100 Jahren, er wüsste es besser ... lachhaft.

Da wollen alle immer individueller werden, aber beim Essen lassen sie sich gleichschalten, wie ja auch beim Streben nach dem Körperäussern. Aus einer bestimmten Sicht ist das reines Schattenboxen ...

Wer sich also bei heiterer Lektüre neue Blickwinkel auf Glaubenssätze der Ernährungswissenschaft beschaffen will, der ist eigentlich mit allen Büchern von Pollmer gut bedient. Und als Belohnung bekommt er die Freiheit, so essen zu können, wie er will. Der Druck verschwindet. Und so kann dann jeder Mensch zu der Ernährung gelangen, die für seinen Körper wirklich förderlich ist. Ohne den Quacksalber der "Wissenschaften". Dafür mit dem Hören auf die Impulse des Körpers.

Viel Spass beim Lesen.

Mattel und die Chinesen

Mattel muss schon wieder Spielzeug-Schrott zurückziehen vom Markt, weil auch in diesen Plastik-Accessoires giftiges Zeug drin ist.

Mich wundert das nicht. Den Chinesen sowas anzulasten mag zu kurz treffen. Es mag sein, dass die dort in ihrem gigantischen Wirtschaftsboom - angeheizt durch die nach Profit geifernden Europäer- oder Ami-Buden - keine Rücksicht auf Umwelt und Menschen nehmen. Es fehlt ihnen sicher noch etwas Umweltsbewusstsein, geschweige denn Menschenwürde ... kein Wunder, wenn man soviele billige Arbeitskräfte hat ... der Millionste Li, der Tausendste Yang, who cares wenn einer drauf geht?

Nur wollen die Chinesen denn überhaupt so arbeiten? Müssen die das nicht einfach, wenn die Westler zwar Arbeit und Kapital bringen, aber Leistungen nicht adäquat bezahlen wollen?

Hätte der Zulieferant für Mattel bessere Untervertragsnehmer finden können? Solche, die saubere Ware liefern? Durfte er eventuell nicht, weil Mattel finanzielle Daumenschrauben anlegte?

Hier in der Schweiz wollen auch alle nach China. Produzieren wohl nur, denn nur das ist doch interessant für die Gewinnspanne. Denn nur so kann man das West-Ost-Gefälle ausnutzen fürs eigene Portemonnaie.

Und uns als Konsument ist es meistens wohl auch egal, wie die Dinge produziert werden, die wir im alltäglichen Gebrauch beachtungslos nutzen. Ist uns doch egal, ob deren Flüsse verseucht sind, die Arbeiter stumpfsinnige Idiotenarbeit während 6x14 Stunden in unwürdiger Umgebung machen müssen.

Hmmm, die Skrupel melden sich ... und vergehen wohl sofort wieder, wenn das Spielzeug aus dem Regal für die Kids nur wenig kosten darf. Da hat das andere Schweizer Spielzeug von Pastorini oder ähnlichen dann keinen Stich, wenn es doppelt so teuer ist, dafür nach unseren Bestimmungen hergestellt wurde.

Aus China stammt wohl auch die Ursache, wieso in Japan derzeit die riesigen Numura-Quallen zur Plage werden. Wer weiss davon? Der Chinese? Nein. Der Japaner? Nein. Der Europäer? Viellecht, weil er sich gut bilder kann, wenn er will.

Es braucht das vernetzte Denken, das weite Interessensgebiet, denn nur so lassen sich wirkliche Ursachen erkennen, die dann kurzfristigen Aktionismus verhindern können. Der japanische Fischer weiss von alledem eventuell nichts, und dann drängt er auf sinnlose Behelfsmassnahmen. Ist es ihm zu verdenken? Schliesslich wird er durch die Auswirkung in China effektiv brotlos.

Nun, brotlos wird er so oder so. Würde es ihm helfen zu wissen, wieso ihm das widerfährt? Ich denke schon, denn dann nähme er sein Schicksal eventuell weniger persönlich - und kann sich gelassener nach einer neuen Arbeit umsehen. Diese Gelassenheit wird ihm dann wohl bei der Lebensumstellung gut nützen können. Es ist nur eines von ihm verlangt: Er muss sich für Zusammenhänge interessieren.

PS: Gleiches gilt natürlich auch für uns, für Leute, die ihre Arbeit verlieren aufgrund von Auswirkungen, die von ganz anderswo her kommen. Und für Unternehmer, die ihr Geschäft nur noch deshalb durchbringen können, weil es dieses wirtschaftliche Gefälle gibt. Denn eigentlich müsste man ja sonst die Arbeit, den Geschäftsbereich wechseln.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Die Bundestrojaner - eine Lösung für was genau?

Wie in Deutschland will auch der Bundesrat Trojaner einsetzen, um der Kommunikation der Kriminellen auf die Schliche zu kommen. Was bedeutet das für die Guten wie wir es doch alle sind?

Als Trojaner bezeichnet man eine Software, die als etwas Sinnvolles daherkommt, im Untergrund jedoch auch noch etwas anderes macht. In der Mythologie war das trojanische Pferd ja ein Verführungsobjekt, um einmaligen Einlass zu erzielen. Die Auswirkung des Einlasses in die heimische Burg war dann allerdings sehr wohl geräuschvoll und überwältigend.

Also. Ich weiss zwar nichts Genaueres über die Bundestrojaner, aber ich denke, sie werden sich einnisten ohne dass wir es bemerken sollen. Sie sollen unbeobachtet und still im Computer die Überwachung irgendwelcher Operationen sein. Eventuell sollen sie direkt à la Netbus oder Back Orifice Daten in Echtzeit an die Behörden abliefern.

Und wie soll der Trojaner aufs System kommen? Kommen also dannzumal Mails mit "Ich liebe Dich" rein, mit einer Beilage, die eine Grusskarte beinhalte, die ich dann unbedingt öffnen müsse? Und die Antiviren-Software darf ihn dann per Gesetzesbefehl nicht mehr bemerken, selbst wenn er könnte? An wen gingen diese Trojaner dann? Wohl nicht nur an die bereits Verdächtigen, sondern auch an andere, noch unbekannte Fische, die hoffentlich in der Rasterfahndung hängen bleiben sollen. Und was passiert mit den erhobenen Daten, die sich dann nachträglich als irrelevant, weil zu einem Unschuldigen gehörend, herausstellen? Sie wurden ja analysiert, um dem Fahndungsziel zu dienen.

Dann weiss also irgendeine Gruppe von Menschen etwas oder fast alles über einen Menschen, der irgendwo im Land unbescholten mit seinem Computer arbeitet. Er wird es nie erfahren, ihm wird niemals offenbart, dass er beobachtet wurde. Und so liefert der Trojaner vielleicht ein Computerleben lang Daten an den Staat?

Da werden dann sicherlich noch einige Geschäftsmodelle interessant für die datensammelnden Behörden. Die müssen sich ja auch finanzieren - was also soll die hindern, anonymisierte Daten an MArketingfirmen zu verkaufen? Es gibt ja schon lange Profilierungsalgorithmen, die jemandem ein marktwirtschaftliches und soziales Gesicht verleihenm nur schon aufgrund der Wohnadresse. Ach ja, Microsoft könnte dann grad auch noch so nebenbei erfahren, wieviele illegale Softwaretitel installiert sind.

Denn es ist klar, bei allem, was unbemerkt erhoben wird, kann niemand wirklich der Wissensgier der Sammler entgegentreten. Während c't und andere Zeitschriften jede Update-Funktion peinlichst genau unter die Lupe nehmen, um deren Datentransfer zu beurteilen, würde das bei Bundestrojanern nicht passieren, wenn diese unentdeckt bzw. staatlich geschützt arbeiten könnten.

Wie gesagt, Geschäftsmodelle - und sei es nur für die Anwälte von Urheberrechtsverdrehern - ergäben sich schon: Wer hat vieviele MP3 und Videos auf seinen Computern? Da kann man doch mal unverbindlich eine Abmahnung hinschicken?

Die Steuerbehörden könnten ebenfalls Interesse haben daran, ob all die Gewinne von Einkäufen und Verkäufen auf Ebay etc. auch wirklich versteuert würden.

Nun, in der Schweiz hat ein Richter diese Vorgehensweise gestoppt - vorerst. Er tat dies, weil es keine Rechtsgrundlage für den Einsatz dieser Trojaner gibt. Die wäre natürlich schnell geschaffen. Und dann? Könnte er dann noch Nein sagen? Wo ist denn die Rechtsgrundlage, die das Ausspionieren auf Verdacht verböte? Ist diese da? Wird sie kommen?

Ich bin gegen das Streuen von Trojanern, weder auf die Computer noch auf die wohl viel ergiebigeren Handies. Denn ich unterstelle professionellen Bösewichten, dass sie die Computer und Handies sehr wohl überlegt einsetzen, so dass Trojaner ihnen nicht gefährlich werden können.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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