Wieso immer ein Auto als Gewinn?

Was mich regelmässig ärgert bei Wettbewerben, ist der Hauptgewinn, der, wenn es ein Auto ist, nach wie vor eine normale Abgasschleuder ist.

Ein Auto als Gewinn wird ja jeweils auch sehr stark beworben, dargestellt, präsentiert. Kommt sogar in die Presse oder TV.

Wieso ist das Umweltbewusstsein bei sooo vielen Leuten noch soooo unterentwickelt? Wenn schon ein Auto, dann doch eines derjenigen mit der minimalsten Abgasbelastung, dafür gibt es ja sogar Listen wie die vom BFE oder vom VCS.

Das Auto ist nach wie vor offenbar für viele ein anstrebenswertes Gut. Also wenn es auch noch als Motivator für Wettbewerbe gelten soll, dann doch bitte ein benzinsparendes oder gar ein hybrides. Denn auch dieses Attribut kommt dann mit in die Presse, ins TV. Schon wieder ein kleiner Impuls gesetzt.

Ich hoffe, dass das Umweltbewusstsein gerade bei denen überproportional wachsen möge, die Impulse geben können, die von einem grösseren Publikum wahrgenommen werden.

Weshalb Roger Federer so gut ist ...

Jedesmal, wenn ich Roger Federer sehe und danach oder zuvor auch höre, finde ich es jedesmal toll, wie er seinen Erfolg begründet.

Ich bin selbst kein Tennisspieler, finde das Spiel nicht mal übertrieben attraktiv. Allerdings ist mir nach meiner Ausbildung gerade bei Roger Federer aufgefallen, wieso er so unbekümmert der Beste derzeit ist. Natürlich ist das nicht auf meinem Mist gewachsen, ich durfte es ebenfalls lernen, so dass ich nun ziemlich klar erkenne, wie etwas läuft, wenn ich es beobachten darf.

Roger sagt jeweils, er sei selbst erstaunt, wie es ihm laufe, er wisse nicht, woher sein Talent, seine Erfolgskonstanz, seine Konzentration, sein Fokus her komme. Natürlich, er arbeitet damit und muss sicher auch sehr viel arbeiten, um es zu erhalten.

Ja, was denn nun? Es ist wie eine Welle, eine Surfer-Welle. Roger reitet sie und zwar äusserst gekonnt, das ist seine eigene Leistung, er bleibt auf der Welle oben, das musste er lernen. Die Welle ist eine Idee, die Idee, das beste Tennis spielen zu können.

Roger sagt nämlich meines Wissens nie, "ich habe das gemacht, erschaffen", er formuliert immer so, dass er etwas nutzt, auslebt, das gegeben wurde. Ihm gegeben wurde. Und solange er es nutzt, sich nicht damit identifiziert, kann er die Welle reiten. Er bleibt bescheiden, verwechselt sich nicht mit der Fähigkeit, wird nicht grössenwahnsinnig.

Wer kennt das nicht? Es gelingt einem etwas Schwieriges, egal ob physisch oder psychisch, und man ist erstaunt, dass es gelungen ist, weil man sich ja gar nicht anstrengte, es "ging wie von alleine". Sobald man dann den Verstand oder den Willen einsetzt, um es zu reproduzieren, gelingt es nicht mehr, egal wie man sich anstrengt.

Es scheint mir, Rogers Fähigkeit ist es, zu wissen, dass nicht er seinen Erfolg macht, sondern dass er seinem Erfolg folgt. Deshalb ja Er-folg :-)

Er nimmt an, was da gegeben ist und dient dieser Idee. Quasi als Belohnung erhält er die Anerkennung der Tennis-Welt und nicht nur von dieser. Er dient dieser Idee und er gibt alles für sie. Er als Wesen weiss, wie es funktioniert. Und deshalb muss sich Roger Federer um seine Zukunft wohl eh keine Sorgen machen, denn diese Fähigkeit, sich nicht mit seinen Fähigkeiten und Erfolgen zu identifizieren, das ist wohl seine stärkste Fähigkeit und wird ihm überall, wo es ihn in seinem Leben hin verschlägt, zu Erfolg führen. Ride on, Roger, ride on!

Think globally, act locally. Denken schon, aber handeln?

Dieser bei den Manager multinationaler Konzerte zwar theoretisch beliebte Spruch ist etwas, was gerade in der Schweiz bei der aktuellen Atomkraftdiskussion sichtbar wird - und zwar bei jedem einzelnen (ob der einzelne es kann und sich so verhält oder nicht).

Allerdings sind die Politsysteme halt noch wie die Konzerne organisiert. Parteigremien beraten und befolgen die Interessen der lautesten Platzhirsche, und Entscheidungen ergiessen sich aus dem Zentrum runter nach draussen, wo die Basis sie dann hoffentlich erfülle. Ob sie nun förderlich sind oder nicht. Für die Interessen der Promotoren sicher.

Nachdenken über die Energieversorgung gehört mittlerweile genau zu diesem Spruch. Energiegewinnung gehört zu den globalen Herausforderungen, seit wir begonnen haben, die Energie nicht mehr selbst herzustellen - wer feuert noch selbst an? Geht bei Sonnenuntergang ins Bett? Will auf TV, Internet und Heisswasser verzichten? Energieversorung ist also schon lange etwas globaler als mein höchstpersönlicher Aktions- und Einflussradius.

Die bisherigen Energiebeschaffungsmassnahmen klappten in der Bilanz aber nur global und das auch nur scheinbar. Gerade die CO2-Geschichte zeigt, dass die globale Kapazität erschöpft ist und die vorher ausgesondert geglaubten Effekte nun zu uns zurückschwappen.

Die besseren, möglichen Lösungen dafür können also wohl kaum global sein, denn zu verschieden sind die Stände der Wissenschaft, der Entwicklung, der Technik, der Ausbildung auf der Welt. Es darf auch nicht weiter angehen, dass wir CO2-Handel mit den sog. 3. Welt-Ländern eingehen. Das ist eben wieder St. Florian.

In der Schweiz soll ein neues Atomkraftwerk geplant und in 15 Jahren gebaut werden, weil einige Leute heute meinen, es gehe nicht anders, den Stom in 20 Jahren zu beschaffen. Atomtrakftwerke sind eine zentrale Lösung, nichts Lokales.

Wenn ein Bauer mit der bei ihm und im Umfeld anfallenden Biomasse eine Gasturbine betreiben kann, die 5000 Haushalte mit Strom versorgt, dann reicht das nicht für eine Stadt, geschweige denn eine Region, die von einem Atomkraft- oder auch Gaswerk abgedeckt werden kann. Aber sie reicht eben für die 5000. Und ein weiterer Bauer in der Nähe kann weitere 5000 übernehmen. So braucht halt jeder Weiler, jedes Dorf eine eigene dezentrale Stromerzeugung. Dieser Erzeuger ist naturverträglich machbar, ist unter der Kontrolle der lokalen Gemeinschaft und birgt - selbst im Unfallsszenario - eben auch nur lokale Gefahren.

Der Prinzip "aus den Augen aus dem Sinn", das bei zentralen Projekten egal welcher Couleur regelmässig für Zündstoff sorgt, weil die weit davon Entfernten desinteressiert sind, die lokal Betroffenen sich über die Arroganz der andern ärgern, wird ebenfalls hinfällig.

Endlich muss oder besser darf ich mich wieder um mein Umfeld kümmern und kann es nicht im Sinne des Sprichwortes abwälzen. Ich darf auch wieder Einfluss nehmen, denn ich kann auch wieder, weil es eben lokal ist. Gerade in der Schweiz. Ich kann kaum beeinflussen, was in Bern im Parlament entschieden wird, aber ich kann unser Gemeindeparlament beeinflussen, indem ich an der Gemeindeversammlung teilnehme und meine Meinung darlege.

Wenn ich wirklich global denke und lokal handle, dann kann ich keine Technologien mit globalen Auswirkungen befürworten, denn damit laste ich eventuelle Schäden eben dem globalen System an. Das Klima zeigt uns ja endlich sehr deutlich, dass es sich um keine Landesgrenzen schert. Es zeigt, dass die abgestossenen Lateralschäden wieder bei uns laden.

Ist ja nichts Neues, dass die Effekte der Umweltüberflutung mit problematischen Stoffen, die Duftträger, Duschschampoo, Waschmittel via Nahrungskette wieder bei uns auf dem Teller landen und für unfruchtbarere Männer oder medikamentenresistente Menschen sorgen, dürfte wohl jeder auch schon gehört haben. Gerade beim Essen kommt regelmässig der die Ohnmacht jedes einzelnen entlarvende Spruch: "Würde ich auf all das Acht geben, könnte ich ja gar nichts mehr essen". Möglichweise. Aber ich kann mich sehr wohl entschieden, die im Supermarkt jetzt erhältlichen Spargeln aus der USA nicht zu kaufen, obwohl ich die sehr mag. Auch keine Erdbeeren aus Spanien, 'Tomaten' aus Holland oder Ananas aus Afrika. Wir wissen doch auch längst alle, dass diese Monokulturanbauten absoluter Blödsinn sind und regelmässig Schwierigkeiten erzeugen. Über die Massentierhaltung erleben wir es ebenfalls so.

Als global Denkender verlangt es fast zwingend von mir, nur noch Technologien in lokalem Rahmen anzuwenden. Denn die erfüllen die realen lokalen Bedürfnisse mit lokalen Resourcen. Kein Gigantomanismus, keine allgemeingültige Lösung, sondern viele Lösungen für eine grosse Herausforderung.

In den Diskussionen um die Energiegewinnung in der Schweiz sehe ich derzeit leider wenig Realisationswillen des Titels dieses Eintrages. Ich finde das sehr schade. Doch ich hoffe. Denn wenn ich global denken und lokal handeln kann, können es auch andere. Und irgendwann ist es Allgemeingut.

Was die Eltern alles an ihren Kindern auslassen

Heute im TV über China - und über die USA. In China gebe es eine Stadt, in der die künftigen Gymnastik-Olympiagewinner dressiert werden. Die Kinder dort kommen mit 4 Jahren statt in den Kindergarten in das Bootcamp der strengen Turnerdrillmaster. Die Kinder müssen dort dann Übungen machen, um sie auf Eignung als künftiger Elite-Sportler die Ehre Chinas zu verteidigen. Oft kratzen die Eltern der Kinder alle ihre wenigen Ersparnisse zusammen und haben mehrere Jobs, um die 300 Euro pro Monat aufzubringen, die das Training kostet. Und das, wo sie wohl nicht viel mehr als grad das verdienen.

DIe Kinder müssen also aushalten, was Indoktrination der Lehre und möglicherweise eigene unrealisierte Träumereien in dne Köfper ihrer Eltern für sie ausdenken, und von dem sie wohl noch glauben, es sei sinnvoll für das Kind. Dass die Kinder sogar abends weinen, weil das Training so weh tut, sagen die Kleinen sogar vor der Kamera, wenn die Mutter dabei steht. Dennoch gehen sie weiter hin. Um den Eltern zu gefallen.

In der USA dürfen ebenfalls schon 2-3 Jährige an die als Krümelmonster verkleideten Kraftmaschinen. Die Begründung ist natürlich, dass in der USA die dicken Kinder immer jünger werden. Ob es allen Kindern wirklich Spass macht, wer weiss.

Auch hier müssen Kinder wieder mal ausbaden, was die Eltern nicht gebacken krieg(t)en. Natürlich, das gab's schon immer, gibt's immer noch und wird es wohl auch noch weiter geben. Dennoch, das hindert mich nicht daran, es zu bemängeln.

Wie soll sich der Lauf der Welt ändern, wenn wir es uns erlauben, unsere Vorstellung über die Kinder materialisieren und propagieren zu lassen? Wessen Gedanken bekommen sie denn eingeprägt, von welchen Vorstellungen werden sie sich hoffentlich emotionsfrei trennen dürfen in der Adoleszenz? Und wenn sie es nicht schaffen, geht's so weiter wie bis anhin?

Ich hoffe, dass die USA auf ihrem Burn-the-Fat-Welle nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Skelettschäden verdrängen die der Fettleibigkeit? Gelenkprobleme der mit 20 schon überalterten und auf dem Abfallhaufen landenden Spitzenturner in China? Wir werden ja sehen.

Lieber St. Florian, heiz den Boden der andern an

In der Schweiz terrorisiert die Strom-Lobby nun die Bevölkerung mit der Angst, in 5-10 Jahren keinen oder zuwenig Strom zu haben. Dabei macht sie sogar nicht mal davor halt, die alternativen Energiegewinnungsmethoden zu verarschen in spöttischen TV-Werbespots. Und alles nur, um so schnell wie möglich ein neues Atomkraftwerk zu bauen.

Und eventuell werden sie sogar Erfolg haben, in der Akzeptanz zumindest. Dass der Atommüll natürlich irgendwo gelagert werden muss, und zwar im eigenen Land, wird schon noch Schwierigkeiten bereiten, aber es wird wohl klappen, die bisherigen Endlagerstandorte durchzusetzen, obwohl die sich mit frischer Energie wehren. Die Situation hatte sich ja etwas entschärft durch das Atom-Moratorium.

"St. Florian, zünd das Haus des andern an". Ich will Strom, den Abfall dürfen andre haben. Typisch ist, dass gerade die Energielobby sich einen Dreck drum schert, dass weder sie noch die Politik, noch die Industrie - noch nota bene - wir selbst uns darum gekümmert haben, den Energiebedarf im Stromsektor zu senken.

In der Schweiz wurden die letzten 20 Jahre Energiedäämmungsmassnahmen beim Hausbau sehr stark verlangt und kontrolliert. So wurden da offenbar mehr als 65% Energie gespart gegenüber früher. Es galt halt, den Ölbedarf zu reduzieren, die Sauberkeit des Stroms stand in der wasserreichen Schweiz nie zur Debatte. Nun hat der Strombbedarf weiter zugenommen, denn gerade die Dienstleistungsfirmen brauchen immer mehr Strom, die IT-Industire, das Internet haben ja auch eine Anforderungsseite: Sie brauchen Strom und nicht zu knapp.

Natürlich wird die Beschaffung des sauberen Endproduktes auch mit Unerwünschtem erkauft. Uran kommt ja nicht von selbst an die Erdoberfläche. Und ob per Gas oder Kohle, diese Gewinnungsmethoden kommen nun in den Verruf, weil sie CO2 erzeugen. Aber dass diese Atomlobby sich über die Wasserkraft und die Solarenergie lustig macht, ist unter aller Sau, denn: Die Sonne beispielsweise bestrahlt die Erde pro Stunde mit soviel Energie, dass die USA mehrere Tausend Jahre mit Eerngie versorgt wäre.

Es spielt gar eine Rolle, ob diese Zahl wirklich stimmt, was bedenklich stimmen soll, ist das Jahrzehnte lange Vernachlässigen dieser ältesten Energiequelle. Jeder weiss, wie energiereich die Sonnenstrahlung ist. Wieso sind es nur ganz wenige, die versuchen, die Sonnenkraft auf die eine oder andere Art zu nutzen? Solarzellen sind ja beiliebe nicht die einzigen Dinge, die dank Solarkraft funktionieren. Der grösse von der Sonne betriebene Mechanismus ist das Wetter, und dass dieses ungeheure Energien transportiert, zeigt das Wetter ja seit einigen Jahren deutlich.

Energie ist also im Überfluss da. Wir brauchen ja nicht oder nur wenig zu verzichten, wenn wir endlich genauso viel menschliche Energie in die Effizienzsteigerung der elektrischen Energie stecken würden wie eben für die Wärmedämmung. Und genau dieser Phase der Anstrengung, der Beachtung dieses wichtigen Themas will uns die Energielobby berauben - und lieber noch mehr Wohlstandsabfall erzeugen lassen. Das kommt einer Geringschätzung der Menschen und ihrer Fähigkeiten gleich. Oder einer Realeinschätzung der Faulheit und Ignoranz der Menschen. Wir also haben es in der Hand.

Die Musse des Nichtstuns

Es ist schön, nichts zu tun. Das Wetter stimuliert das vielleicht etwas. Doch Spass macht es auch, spät aufstehen, die Uhr zu sehen, wie sie routiniert und emotionslos die Ziffern weiterschaltet.

Wer zwingt denn, jede Minute sogenannt Sinnvolles tun zu müssen. Niemand. Ich denke, es ist sogar wieder mal sehr sinnvoll, die Uhr zu beobachten, bei dem, was sie tut, zu sehen, dass sie je nach Methode analog oder digital einfach ihre Kreise zieht oder Symbole erscheinen lässt.

Was hat das mit Zeit zu tun? Nichts. Es ist ja auch nur ein Hilfsmittel, um mit anderen Menschen einen Treffpunkt innerhalb des Tages so festlegen zu können, dass alle Beteiligten ungefähr wissen, wo sie in ihrem Tagesablauf sein sollten.

Wenn ich so die Zeituhr beobachte, spüre ich gut, ob mich die Uhrzeit schon übernommen hat, kriege ich ein schlechtes Gewissen, erscheinen Ideen, was ich doch alles tun müsste?

Bei mir schon lange nicht mehr. Zum Glück, denn so konnte ich bis spät in den Mittag reuelos im Bett liegen und bei etwas Backgroundmusik endlich wieder mal in einem schon ewig rumliegenden Buch weiterlesen und die Wärme des Decke geniessen während es draussen um das Haus pfiff.

Nichts getan, nichts tun und das ganz intensiv. Toll. Vielleicht öfters mal auch unter der Woche? Die Welt dreht sich - wie die Uhren - auch ohne mich. Niemand beurteilt mich und meine Ruhepausen. Und genau das ist das Schöne, das Ziel. Bewusst zu sein, und doch ausserhalb der Zeit.

Pfarrer Sieber wird 80 - wer's glaubt

Der Zürcher "Randständigen-Pfarrer" Ersnt Sieber wird 80. Das heisst, sein Körper wird es. Im Geist ist er natürlich einfach, was er ist, ein Mensch, der sich einsetzt für Menschen, die mit der Gesellschaft und deren Regeln nicht so klarkommen, die von dieser als inkompatibel abgetan und an den Rand gedrängt werden werden.

Seine Stimme ist wohl allen Schweizern bekannt im Ohr, sie ist etwas brüchig, aber das schon seit Jahren. Sie ist aber vor allem sehr kräftig und deutlich. Nicht nur akustisch, sondern emotional. Er kann bewegen, aufrütteln. Er tat dies seit 40 Jahren und wird es wohl noch so lange tun, wie der Körper mithält.

Er macht keinen Unterschied zwischen Stand, Geschlecht und Lebensweg. Eine zutiefst menschliche Gabe. Wie schön wäre es, andere agierten gleichermassen.

Zum Glück ist sein Beruf und seine Berufung zeitlos. Happy Birthday to you, Pfarrer Sieber! Bleib aktiv, so dass der Körper eh nichts anderes kann als gesund zu bleiben.

Nestle mit 9.2 Mia. CHF Gewinn - wozu?

Heute kam heraus, das unser Schweizer Konzern, der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt, Nestlé einen Gewinn von CHF 9.2 Mia. erwirtschaftet habe. Und ein Österreicher ist deren Chef, aber lassen wir das. Ich als Schweizer schäme mich für Nestlé.

Wozu muss ein Nahrungsmittel-Konzern Gewinn machen? Die Natur wächst ja nach. Es ist eben dasselbe wie bei der Medizinal-Technologie: Der menschliche Körper heilt sich weitestgehendst auch selbst, mit Hilfsmitteln aus der Natur. Dennoch werden da Milliarden verdient.

Ok, für die Materiegläubigen räume ich ein, dass die Chemie möglicherweise was nützt. Also gibt es für die wenigstens Gründe, Gewinn zu erwirtschaften, um die Forschung zu finanzieren. Und dann Mittel zu haben, die die auch wieder nur einige bezahlen können. Die, die halt schon lange den Kontakt zur Natur verloren haben. Trifft's halt grad die richtigen.

Aber wozu soll ein Nahrungsmittelkonzern Gewinn machen? Ist seine Aufgabe nicht, die nachwachsenden Rohstoffe einfach nur zu verteilen? Von mir aus auch global?

Es ist eine Industrie und vor allem eine, die auf Gewinn aus ist. Das ist menschenunwürdig, sobald es Menschen von lebensnotwendigen Nahrungsmitteln ausschliesst. Nun kann man sagen, dies ist vorderhand nicht grad die Domäne der Nahrungsmittelnkonzerne, eher die von Saatmittel-Herstellern.

Dennoch, Nestlé und Konsorten haben es auf das elementarste Nahrungsmitteln abgesehen, das blaue Gold, Wasser.

Natürlich hat Herr Brabeck auch eine Ausrede, wieso Wasserquellen privatisiert werden sollen. Weil wir lernen sollten, dass Wasser einen Wert hat und damit sorgfältiger umgehen. Soso, aber wir, die wir uns also nicht darum künnern, wir haben auch das Geld um Wasser zu kaufen, also Nestlé reicher zu machen.

Diejenigen Leute aber, die den Wert von Wasser schon lange kennen, die, die es nämlich nur in geringen Mengen und selten sauber bekommen, die haben kein Geld, um Nestlés Wanst zu nähren. Denen muss wohl auch kein Brabeck beibringen, dass sie mit dme Wasser besser umgehen sollen. Sie würden das sicher tun, könnten sie die Infrastrukturen überhaupt bezahlen.

Coca Cola hat es in Indien offenbar geschafft, soviel Wasser aus den Quelen zu saugen, dass der Grundwasserspiegel gesunken ist. Damit legten sie viele Brunnen trocken. Natürlich kam es offenbar zum Glück zu einem Prozess und ebenfalls zum Glück verlor Coca Cola. Auch wenn es nicht ganz genau so war (ich habe keine direkten Quellen), ist es eine brisante Sache. Ich hoffe, dass alle Staaten die Privatkonzerne an der Kandarre halten können und kein geschmierter Beamte irgendeinen Deal abschliesst.

Es ist aus meiner Sicht eine Arroganz sondergleichen, dass sich wirtschaftliche Interessen an grundlegende Nahrungsmittel heranmachen können, nur um diese dann ohne irgendeinen Mehrwert verkaufen zu können. Oder ist die PET-Flasche irgendein Mehrwert? Ist das Wasser besseres Wasser, nachdem es die Maschinerie eines Konzerns durchlaufen hat?

Meines Erachten müssen wir alle enorm genau darauf achten, was wir uns von den Konzernen wegnehmen lassen. Und allerallerspätestens bei Wasser muss das ein Ende haben. Ich will Wasser aus dem Hahn trinken können wie bis anhin. Ich kaufe kein natürliches Wasser. Wenn ich Lust auf Apfelsaft habe, kaufe ich den, und bin mir klar, dass ich damit die Arbeit des Mostens und Verteilens bezahle. Und ich weiss, dass ich auf Apfelsaft verzichten kann, wenn ich kein Geld mehr habe.

Auf Wasser jedoch nicht.

CO2-Quellen, klar - CO2-Senken, welche?

Wir schauen derzeit ja nur auf das Problem, die CO2-Erzeugung. Die war schon immer da und jeder Mensch ist in Konsequenz ja eine CO2-Schleuder. Aber es war halt auch der Ausgleich da, die Flora. Was sich verschiebt, ist ja "nur" die Zunahme des CO2 bei gleichzeitig abnehmender Flora-Fläche, also auch der Fähigkeit, CO2 zu absorbieren.

Was mich wundert, ist die Erforschung der möglichen CO2-Senken. Die CO2-Quellen können wir ja nicht so schnell wirklich abstellen, denn die Industrie, unser Lebensstandard in der sogenannt entwickelten Welt soll ja wohl kaum wirklich dramatisch eingeschränkt werden. Die Formulierung "soll" meint, es wird einfach nicht geschehen.

Drum frage ich mich, welches denn die CO2-Senken sind, die CO2 binden. Ich kenne derzeit eigentlich nur eine: Die Pflanzen inkl. Algen in den Ozeanen. Soviel ich weiss, sind wir immer noch nicht in der Lage die Fotosynthese der Pflanzen selbst technisch zu nutzen.

Wenn das noch so stimmt, müsste halt jeder, der den Naturboden anders nutzt, beispielsweise durch ein Haus, ein Gebäude, mindestens die davon benötigte Grundfläche wieder als bepflanzte Grünfläche bereitstellen. Das ergäbe dann schöne begrünte Häuser so à la Hobbit-Häusern :-) Erd- oder Hügelhäuser sind ja toll, sagen alle, die in so einem wohnen. Stellt man mehr Grünfläche als vereinnahmt zur Verfügung, könnte das irgendwelche Anreize bieten, steuerlich oder wie auch immer.

Man könnte sogar noch die dritte Dimension ins Belohnungssystem eingliedern, so dass die effektive Oberfläche von Bäumen, Urwaldflächen, Wald berechnet und belohnt werden könnte. Man stelle sich mal vor, Grosstädte, die den Namen Grosstadtdschungel wirklich verdienen! Eine Stadt wie Zürich, lauter begrünte Häuser, Efeu an Hochhäusern, Düfte von Pflanzen statt Gestank von Autos, die Rosengarten-Strasse wieder mal ihrem Namen entsprechend. Wohnungen als Baumhäuser. Ein Biotop oder von mir aus auch ein Golfplatz auf dem Dach der neuen Zürich-Südwest-Stadt. Eine völlig neue Baukultur könnte sich entwickeln ... Wunderbar!

Ich hatte eh nie verstanden, wieso Häuser Flachdächer haben müssen, möglichst noch betoniert, damit man im Sommer darunter schwitzt wie Sau und im Winter unter einem Einsturz bedrohten Dach lebt. Weiterhin ärger(te)n mich auch jederzeit alle betonierten Parkplatzflächen. Wie leicht wäre es, diese X-förmigen Steingitter zu legen, in deren Zwischenräumen Pflanzen und Tiere ihre Nischen finden, selbst wenn ab und an ein Auto draufsteht.

Wer weiss da mehr? Welche anderen realistisch nutzbaren CO2-Senken gibt es sonst noch, die es auszubauen gilt? Was wird unternommen, um CO2-Senken zu finden und entwickeln und zu fördern?

Jetzt erst entdecken die die Energiesparlampe

Es ist schon ungeheuer wunderlich. Jetzt erst überlegen sie sich, die Energiesparlampe durchzusetzen, indem sie die Glühbirne verbieten wollen - natürlich schreit die Energielobby um eine 10-jährige Übergangsfrist.

Und nun rechnen sie vor, dass jeder doch bitte die Glühbirnen entsorgen und stattdessen Sparlampen einsetzen soll. Finde ich gut. Kommt nur sehr spät. Es sei halt doch noch teurer ... aha, rechnet es sich immer noch nicht? Lieber Geld auf den Kopf hauen für sinnloses Schrottzeug wie Klingeltöne, Modegadgets, Markenplunder, Statussymbole, TV-Telefon-Abzocke etc.

Da, wo ich wohne, bin ich vor 14 Jahren eingezogen. Schon damals gab es die Sparlampen. Ich hatte damals alles mit Sparlampen ausgestattet, bis aufs Badezimmer, weil die vertikalen Leuchtsäulen seitens des Spiegels keinen Platz boten für die ehemals sperrigen Bäuche der Sparlampen.

In diesen 14 Jahren habe ich eine einzige 11-Watt Sparlampe ersetzen müssen, im gesamten Haushalt. Im Bad hatte ich über diese Zeit etwa ein Dutzend 40 Watt Birnen und in der Küche 2 Neonröhren ersetzen müssen.

Ich bin für ein sofortiges Verkaufsverbot von Glühbirnen. Mit der durchschnittlichen Lebensdauer einer Birne sind die sicher innert 3-4 Jahren ersetzt. Auch ohne "Mithilfe" der Industrie ...

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