Bitcoin auf 100x? "Naturgemäss" sagt Pius Sprenger
Letztens sah ich den Video von Investmentbanker Pius Sprenger. Ich kannte den nicht. Weshalb ich diesen Video erwähne, ist, weil der Dinge erwähnt, die ich auch so einschätze.
1. Bitcoin ist Leben. Schrieb ich erst grad in einem älteren Eintrag. Die Netzwerkeffekte sind sichtbar in den rekursiven Strukturen der Natur. Wir als Menschen scheinen nicht verbunden, schwirren auf einer Kugel rum. 4-5 Potenzen kleiner sind wir in der Organisation der Zellen. Nochmals 5 Potenzen kleiner sind wir bei den Atomen. Eigentlich findet die Wissenschaft überall dieselben Organisationsmechanismen ... das nennt sich Rekursion. Einem Programmierer ist Rekursion (hoffentlich) geläufig. Alle diese natürlichen Systeme brauchen Energie. Man sagt, dass wir Menschen erst soweit evolutionieren konnten, weil wir uns mehr Energie zuführen konnten, weil wir Energie-Vorsammler, nämlich die Tiere, fangen und fressen konnten. Der Eiweissgewinn sorgte fürs unser Gehirnwachstum. Dieses sorgte für die Entwicklung vom Jäger zum sesshaften Bauern, weiter dann zu Städten und anderen Organisationen.
Alle diese funktionieren nach den gleichen, natürlichen Vorbildern: Grossstädte, unsere "Gehirne", werden über dicke Autobahnen und Zugtrassen verbunden, wobei die Energieerzeuger bisher allerdings ausserhalb der Gehirne sind, die Kraftwerke. Im Körper: Die grossen Schaltzentralen werden von potenten Arterien versorgt, das Pumpwerk, das Herz, ist allerdings etwas entfernt von den Energiewerken wie der Darm, der ja ein "rotes Telefon" zum Gehirn hat. Denn die sind im Zusammenspiel enorm wichtig - wie wir heute viel besser wissen als noch vor 10 Jahren. Der Darm ist das zweite Gehirn, wesentlich wichtiger als das Gehirn vielleicht, denn ohne ihn geht dem Gehirn die Energie aus.
2. Es braucht eine bestimmte Grösse, bevor der nächste Evolutionsschritt überhaupt stattfinden kann. Wenn wir heute zurückschauen und erkennen, dass es für den Bauern ein planendes Gehirn brauchte, so schliessen wir, dass es also ein fähiges Gehirn braucht. Wie kam es dazu? Eben, die Jäger frassen Tiere, die Gehirne entwickelten sich, mehr geistige Vorstellungskraft konnte damit bearbeitet werden, der Wunsch nach nicht-mehr-so-mühsamer-Energiebeschaffung kam auf, ergo Bauer werden. In der Rückschau können wir sagen: Das hat's gebraucht, damit dies sich realisieren konnte. Und natürlich finden wir "dies" gut, denn aus der Warte erst können wir die Rückschau betreiben. Es ist bekanntlich immer leichter, sich Dinge in der Rückschau zu erklären. Dann ist war alles schon vorbei ... aber die Wissenschaft interessiert das, weil sie Gesetzmässigkeiten erkennen will, die ja erst eine Vorschau ermöglichen können. Denn die Beobachter sind die Hamser in einem Rad: Alles was an Boden kommt, auf dem sie vorwärtsrennen, war ja schon da. Der Hamster ist einfach nicht in der Lage, zu erkennen, dass er in einem Rad rennt - er schaut halt immer nur nach vorn. Gescheiter wäre, er schaute mal nach links oder rechts ...
3. Evolutionäre Gesetze: Wenn ein System zahlenmässig grösser wird, die Einzelteile miteinander in Verbindung stehen, dann werden sie Strukturen bilden. Immer. Warum das so ist, wissen auch die Kosmologen nicht wirklich, die Massenansammlungen wie The Great Wall im All finden, oder die Kernphysiker, die Antimaterie finden, sich dann aber fragen, wieso ist die so selten, wenn im angenommenen Urknall die Energieverteilung etwa gleich war? Wieso ist eine Art der Materie vorherrschend? Und wenn ein Teilchen der anderen Art erzeugt wird, es mit einem dieser Art zusammenkommt, es sich in einem Energieausbruch vernichtet? Wieso also gibt es uns?
Es scheint also, als ob es axiomatische ist, dass verbundene Systeme aus an sich autonomen bis autarken Teilen sich organisieren. Und das in jeder beliebigen, von uns beobachtbaren Grössenordnung. Im Video wird das skaleninvariant genannt. Informatiker sagen dazu einfach eben Rekursion.
Das Universum scheint so gross, das Sonnensystem so klein, die Menschlein unsichtbar, die Mikroorganismen geradezu nicht-vorhanden ... und doch überall Strukturen, Selbstorganisation, dezentral. Was aber in allen von uns beobachtbaren Skalen gleich ist: das, was die Wissenschaft interessiert, die Naturgesetze. Was sie bisher nicht kann, ist die Einmaligkeit des Universums beweisen. Denn wir haben noch keine Methoden, die es möglicherweise braucht, in andere Universen hineinzusehen, ja sie überhaupt zu erkennen. Denn wir kennen ja nur Methoden, die auf Basis der hiesigen Naturgesetze entwickelbar sind.
Ist so ein Naturgesetzt identifiziert und verifiziert, kann man Vergangenes erklären und Zukünftiges voraussagen, wenn ein System die Grössenordnung wechselt. Diese Naturgesetze scheinen die Regeln zu sein in unserem Universum, nach denen sich alle wachsenden Systeme orientieren.
Dass Bitcoin soviel Energie braucht, zeigt, dass es ein System des nächsten Evolutionsschrittes sein könnte. Das können noch nicht alle sehen, siehe 1.
Auch KI gehört dahin. Ist es nicht interessant, dass die erste KI Forschung sicher schon 60-70 Jahre alt ist? Dass es den Computer brauchte (Systeme im Mikrometer-Bereich), das Internet (System im globalen Bereich), den Mitteilungswille der Teilnehmer (Kommunikation, Interaktion)? All dies brauchte es, damit die KI realisierbar wurde. Deren Gehirn braucht noch mehr Energie, sogar noch mehr als Bitcoin. Und wir alle wollen das - wir erkennen alle, dass die KI die nächste Evolutionsstufe darstellt in der technologischen Welt.
Die Kardaschow-Skala versuchte, den Zustand und damit die Fähigkeiten einer Zivilisation in Abhängigkeit zu ihrer Fähigkeit, vorhandene Energie zu nutzen, einzuteilen.
Sollte diese Skala wahr sein, so muss Bitcoin und KI kommen, wenn es einen Evolutionsschritt unserer globalen Gesellschaft gibt in naher Zukunft.
Zurück zum Video: Wenn also Pius Sprenger zu der Aussage kommt, dass Bitcoin in 20-30 Jahren in Fiat bemessen auf 100 Millionen steigen kann, dann ist das die Grössenordnung eines Evolutionssprungs und ist die Vorbedingung, dass es zu jenem kommen kann.
Wohin es geht? Keine grosse Ahnung. Doch es gibt ja in jeder Ebene Einzelzeile, die sich nicht gemäss der vorherrschenden Regeln benehmen. In der Unterhaltungsindustrie sind das wohl die Science Fiction Autoren, Gene Roddenberry, um nur einen der bekanntesten zu nennen. Sie versuchen einen Blink in die Zukunft, wissend, woher sie kommen, welche Naturgesetze sie benötigen, um sich vielleicht etwas vorstellen zu können, was kommen wird.
Eventuell wird der elektrochemisch funktionierende Körper ja wirklich abgelegt zugunsten eines ein Paar Exabyte grossen Memory-Block in irgendeinem Schiffscomputer der Star Trek Flotte ... (dieses Thema kam des öfteren vor in Star Trek). Wer weiss es schon? Niemand. Aber gewisse Leute können den nächsten Evolutionsschritt erahnen.
Ob Nakamoto das konnte ... auch keine Ahnung, aber er hat gehandelt, denn Ideen müssen ja in die aktuelle Ebene umgesetzt werden. Er nahm zusammen, was schon da war, fügte klevere Ideen hinzu und so kam es, dass die Idee eines dezentralen und beeinflussungsfreien Tauschsystems in die Welt kam. Bitcoin. Zusammen mit der KI ... Voraussetzungen für den nächsten Evolutionsschritt der Menschheit zu einer echten planetaren Zivilisation vom Typ I?
Spannend. Wie Pius auch zitiert: Die erfolgreichsten Händler sind die, die sich ständig adapatieren an das beobachtbare (Geld)Universum. Es gilt also das Mantra "So habe ich das noch nie gesehen" -> Kein Ego, denn nur das will an der Vergangenheit leben.
Bitcoin ist also eventuell die Basis für den nächsten Evolutionsschritt, zusammen mit KI.
Wer jetzt Bitcoin studiert, schafft es vielleicht relativ gemütlich und unbeschadet in den Beginn des nächsten Evolutionsschrittes ...
PS:
Was mir halt immer fehlt bei Videos wie diesem: Wenn wir NGU spielen, also die Zahl geht hoch, dann ist das ja immer nur der Vergleich zu einem anderen System. Hier also CHF. Und man unterstellt, dass dieses System verharrt. NUR dann sind Schritte wie Bitcoin krass. Wenn heute einer einen Bitcoin hat, was kann er damit in 20 Jahren tun? Was ist dann das Vergleichssystem? Hat er wirklich 100x "Kaufkraft"? Vielleicht sind die realen Lebensgrundlagen im Preis dann mitgewachsen? Dann bleibt die Relation von heute ja auch in der Zukunft erhalten ... denn auch die alten Systeme ändern sich, die waren auch mal Erfolgssysteme. Verschwinden die einfach? Ohne Spur? Keine Nebenwirkungen? Kein Aussterben der Lebewesen jener Zeit? Würden die Dinosaurier heute wir sein, wenn der Asteroid nicht gekommen wäre?
Nun ja, als Wesen in einem menschlichen Körper habe ich nichts dagegen, wenn sich meine Kaufkraft schon in 5 Jahren verzehnfacht ... ;-) .. denn die für den Körper notwendigen Rahmenbedingungen ändern sich wohl kaum lebensgefährdend bis dann ...


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