Das Europa-weite Strom-Blackout

Gerne setze ich den Titel, obwohl es hier (natürlich) nur um eine Simulation geht. Eine des Schweizer Fernsehens, die aufzeigen soll, was alles in welchen Lebensbereichen passieren könnte, wenn in Europa für eine Woche der Strom total ausfällt.

Mein Fazit grad am Anfang: Obwohl ich Billag-Gebühren zu hoch finde und bekämpfe - für solche Dinger gebe ich die Kohle gerne her.

Denn die Simulation ist natürlich professionell gemacht. Der Mix aus Review à la Dokumentationssendung mit offenbar echtem Archivmaterial aus anderen realen Gegebenheiten und den uns bekannten Profisprechern der Tagesschau, die Ausland- und Inlandkommentatoren, Polizeisprechern, die SBB, der Flughafen Kloten und sicherlich anderen liessen die Situation wie ein realer Rückblick auf einen Super-GAU erscheinen - sehr, sehr beklemmend.

In der gesamten Simulation wurden Fakten präsentiert, die so viel Verbindungen, Seiten- und Nebeneffekte, Kausalketten, wie auch unerwartete Dinge wie Springfluten, aber auch die üblichen ökonomischen Verflechtungen des Stromhandels, mangelnder Investitionsbereitschaft der Infrastrukturprovider dem Zuschauer erklärten, wie dieser wohl kaum je gewillt wären, zur Kenntnis zu nehmen.

Auch soziale Dinge wurden beachtet, Gewalt, Plünderungen und Sündenbocksuche inklusive. Querbezüge auf reale Krisen wie die erlebten Finanzkrisen und deren Bonus-Perversionen wie auch egoistische Daten-Manipulationen und zeigen Parallelitäten auf.

Auf der anderen Seite zeigt die gesamte Simulation dank der dokumentationshaften professionellen Darstellung klar, dass wir alle vernetzt sind. Keiner könnte sich ins Fäustchen lachen. Kein Land ist unabhängig vom anderen. Spätestens dann, wenn in einem durchschnittlichen Haushalt all das ausfällt, was Pumpleistungen benötigt - Klospülung zum Beispiel - wird's dann unangenehm. In der Simulation gingen Krankenschwestern mit Wasserkübeln in die Zimmer der Patienten, um deren Klos zu spülen.

Gegen Ende der Simulation war das Thema Verantwortlichkeit - Ursachensuche. Wie auch bei der Finanzkrise zeigt sich, dass sich die Schlange halt in den Schwanz beisst. Wir als Gesellschaft sind auf Gedeih und Verderben aufeinander angewiesen. Die Simulation zeigt, dass sich Europa zumindest in der Vernetzung dieser Dinge nicht auftrennen kann.

Politische Isolationssprücheklopfer sollten sich das mal anschauen. Denn auch deren ginge dann die Wärme aus, das Wasser, der Benzin etc. Auch die stünden von sich nicht öffnenden Schiebetüren der Migros etc. Und selbst wenn sie da noch reinkämen, die Migros Logistik könnte die Regale nicht mehr füllen.

Nach jedem der sechs Simulationstage gab's dann eine Diskussionsrunde mit Personen der aktuellen Gegenwart: Strompolitiker, Bevölkerungsschützer, IT-Security Penetratoren, Energie-Produzenten.

Für mich sehr, sehr lehrreich und informativ. Jedem zur Nachschau empfohlen. Damit sich sein Denken um wohl unbekannte Aspekte der Vernetzung neu orientieren könnte. Die Komplexität ist eben nie so einfach, wie Rattenfänger auf dem virtuellen Marktplatz hinausschreien. Und schon gar nicht für die Zukunft, wo uns halt die wohl grösser werdenden Unabwägbarkeiten mehr herausfordern werden als wir uns je zu denken wagten: Klimawandel, Cyber-War, Kommunikationsvernetzung, Digitalisierung der Arbeitswelt, politische Unstabilitäten von Ländern oder Regierungen, Nahrungsproduktion, Gesundheitswesen ... nichts ist mehr einfach und isoliert zu betrachten.

Wenn es um die politisch wirksame Arbeitsplatz- und Geldangst-Schürerei geht, soll man bedenken: Wenn Dinge wie Strom nicht mehr gehen, dann wird alles andere unwichtig.

Hier der Link: Blackout.

Am 27. November Ja zum beschleunigten Atomausstieg

Nächstes Wochenende können wir in der Schweiz darüber abstimmen, ob man endlich mit Terminen zum Atomausstieg rechnen kann oder ob das der "Schrecken" ohne Ende ist.

Ich stimme dazu ja, denn es muss eine beabsichtigte Terminierung da sein, nicht der Generalspruch - ja, wir wollen ja alle von Atom weg. Im heutigen Blick sah ich nur kurz die Physikerin Irene Ägerter, die sich grün nennt, aber den Atomstrom dennoch befürwortet, denn sie malt das Gespenst der Stromknappheit an die Wand und den dann zwangsläufig zu besorgenden, dreckigen Strom.

Sie hat dazu sicher recht, dass wir Strom schliesslich nicht mit der Sankt-Florianspolitik anderswo beziehen dürfen, denn das Klima kennt ja keine Geographie. Ob das CO2 nun in Frankreich oder Deutschland erzeugt wird statt in der Schweiz, ändert in der Klimabilanz ja nichts.

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Atomabfälle. Die allerdings gehen nicht in die Luft, sondern bleiben das Problem des Landes, mehr oder weniger. Prima vista also etwas sauberer, denn wir verbuddeln das halt einfach. Doch auch bei Atomkraft fallen ja Beschaffungsaufwände an, also die Suche und der Abbau von Uran. Es wird natürlich weniger graue Energie drin sein, das mag ich problemlos akzeptieren.

Doch mein Argument zum Ja geht anders: Auch wenn die Ägerter meinst, Fukushima gäbe es bei uns nicht - es gibt immer etwas, woran man nicht dachte. Ich denke, dass - abgesehen von der saunaiven Lokationswahl - auch niemand daran dachte, dass grad drei Ursachen in der Verkettung zu Fukushima führten. Und sich hier aus dem Fenster zu lehnen, dass unsere Methode "sicher" sei, finde ich sehr gewagt. Erdbeben sind ja nicht weit weg, siehe letztens Italien. Aber jetzt mein Hauptargument:

Während die Natur die Energiekreisläufe im Griff und zur Beseitigung des dabei anfallenden CO2s die Photosynthese und Verwitterung am Start hat, die natürlich unsere Überproduktion - gerade auch wegen verwerflichen Autofirmen - nicht von morgen auf übermorgen abbauen, gibt es doch einen relativ überschaubaren Zeitraum zur Entschärfung. Die "Entschärfung" der Zerfallsketten der Atome ist zwar auch Natur, aber mit mehreren Tausenden von Jahren ist der doch recht lang und vor allem, wir kennen meines Wissens keine Prozesse, in denen wir unsere Abfälle wirklich ungefährlich machen könnten. Selbst die Natur scheint sie wohl auch nur zur Beheizung zu nutzen, siehe Erdinneres.

CO2 ist "nur" ein Treibhausgas, ungiftig, erstickend aber wandelbar. Atomabfälle, zwar zentralisiert im Boden, aber gefährlich aufgrund der teilweise sehr langen Zerfallszeiten. Und eben in minimalen Mengen schon schädigend. Wenn ein Lager mal leckt oder etwas passiert, dann will ich dieses Grundwasser nicht zu trinken haben. Denn der Fokus sollte bei der Atomkraft nicht auf dem Kraftwerk sein, sondern auf der Abfallentsorgung. Wie wir wissen, nehmen wir oder andere das nicht sooooo genau - und es gilt, aus den Augen aus dem Sinn - diese Langzeitrisiken nimmt Ägerter in Kauf.

Gegen die Zerfallsreihen können wir nichts machen, gegen CO2-Produktion jedoch schon - es fehlt hier nur am Willen oder scheitert an Lobbyismus oder Alten. Es geht also nur um die Nachwirkungen der Stromproduktion. Und da finde ich, ist gegenüber unseren Nachfahren die kurzfristigere und vor allem jetzt schon machbare Bewältigung vor der bisher unbeherrschten Abfallverschacherung zu wählen.

Also Ja zum terminierten Atomausstieg.

Littering, diese gottverdammte Hirnlosigkeit

Ein starkes Wort, ich nehme es nur selten in schriftlicher Form her, um etwas mich Störendes zu beschreiben. Aber es fällt mir dazu nichts und nicht mehr ein.

Heute war ich bei Greenpeace und auf dem Weg dorthin hatte ich ab Bahnhofsperron etwa 5 Minuten zu gehen. Da gibt es einen Streifen grün neben dem Weg von der Passerelle nach vorn an die Strasse. Neben unzähligen Velos aller Arten, alle gut gesichert, lag auf dem gesamten Grünstreifen nur Müll rum, ganze oder eingeknickte Alu-Dosen, PET-Flaschen, die Wiese darunter kaum sichtbar. Und am Strassenzugang dann das alles noch gehäuft: Wie wenn dort eingezeichnet wäre: Hier unsichtbarer Müllcontainer. Das Velo natürlich viel wichtiger als die Umwelt, daher wird ja auch nur der persönliche Besitz gesichert. Und Velofahren tut man ja auf Strassen, wen kümmert da das bisschen Grün?

Mir passiert es ja nie, dass ich jemanden vor mir sehe, der grad was wegwirft ... wohlweisslich wohl. Denn ich habe etwa ein halbes Dutzend Anschisse schon parat im Kopf, die ich nur zu gerne mal auf so einen idiotischen Zweibeiner abfeuern würde.

Klar, ich würde nicht grad die emotionale Konfrontation wählen, denn so macht der andere ja eh grad dicht. Aber wenn der mir dumm käme, dann würd ich's dem schon geben ... so stelle ich mir das vor ...

Und mit etwas Abstand betrachtet: Was um Himmelswillen geht eigentlich in all denen vor, die Zeug einfach wegschmeissen, obwohl sie doch genau wissen, dass unsere Kultur das nicht ok findet? Welche Arroganz und Ignoranz lassen diese Leute da raushängen? Mit verpasster Kinderstube hat das nichts mehr zu tun. Es fehlen mir einfach die Worte.

Einen Satz, den ich schon lange loswerden will, sähe ich einen: He, gib mir Deine Adresse, ich komme mal vorbei und schmeisse meinen Müll in deine Stube, ok!

Wie rechtfertigen diese Säcke eigentlich, dass sie meine / unsere Stube, die Natur, mit ihrem Abfall versauen, obwohl in der Stadt Zürich nun wirklich genug Abfalleimer rumstehen.

Ich denke, die lernen das wohl so schnell nicht mehr. Muss man mit Busse drohen, wie es einige meinen? Nun, da Kohle ja wohl bei den meisten nicht irgendwo am Hintern wächst, könnte es funktionieren - nicht, dass die dann was lernen, aber der Unwille zu zahlen dürfte doch ab und an einen Neuronenimpuls feuern, wenn sie grad mal wieder was fallen lassen wollen. Die Selbstverantwortung funktioniert ja nicht. Da sind viele offenbar keine mündigen Bürger, nicht mal Mitmenschen, sondern einfach nur Rosetten.

Oder eben, man könnte halt mal vorbeigehen und den eignen Müll bei denen abladen ... wird wohl gut aussehen, ein paar geknickte, noch halbvolle, ausgelaufene und klebrig eingetrocknete Red Bull Dosen zusammen mit einigen PET-Flaschen denen vors Designer-Sofa zu schmeissen ... darf auch gern eine Glace-Verpackung oder ein paar Chips-Tüten sein.

Ich kann nur sagen, mir darf so einer nicht unterkommen ... handgreiflich würde ich aus eigenem Antrieb nicht, aber wenn es der darauf anlegt ... es käme auf einen Versuch an ... und scheu bin ich dann sicher ganz und gar nicht.

Aber was soll's. Es macht mich äusserst wütend, so ist es. So belasse ich es mal mit diesem Blogeintrag. Bloggen ist ja auch ein Ventil ... damit es eben nicht handgreiflich werden muss. Der Intensität meiner Verärgerung konnte ich wohl genug stark Ausdruck verleihen ...

Und genauso kommt es - mit Indien :-(((

Gestern schrieb ich doch grad noch, dass ich befürchte, dass St.Florian regiert in Paris am Klimagipfel. Und genau so kommt's: Indien, mittlerweile drittgrösster CO2-Produzent, tritt auf die Bremse. Die wollen ihre Kohleproduktion gar noch verdoppeln. In der doof in die Kamera grinsende Minister meinte noch: Wir haben eine Milliarde Leute, die auch ein Anrecht auf persönliche Entwicklung haben.

Da ging mir also grad der Hut hoch und ich sagte zu mir spontan, so ein arrogantes Arschloch. Es geht mir nicht in den Kopf, dass ein Minister so einen Scheiss rauslassen darf.

Natürlich haben die Westler die Sauerei angerichtet. Aber es sollte doch auch so einem Knaller in den Sinn kommen, dass seine Leute das nicht auch noch nachmachen sollen. Und dann sagt der das, wo seine eigenen Leute bereits unter den verstärkten Niederschlägen und Überschwemmungen leiden. Die, denen alles wegschwemmte, würden dem wohl auch gern eine reinhauen. Bzw. sie würden ihm wohl klar machen, dass es scheissegal ist, wie es kam, dass das Klima nun hochschwingt. Wichtig ist nur noch, dass es nicht so weitergeht.

Diese Einzelmaske liess mich also wirklich grad die Fassung verlieren. Wie gehirngewaschen muss man sein, dass man so einen Schrott noch erzählen darf oder halt muss. Letzteres wäre ja noch viel schlimmer.

Und dann das Geld: Die Westler sollen/wollen 350 Mio USD bereitstellen, um Versicherungsprämien der Schwellenländer zu decken. Ich sagte ja, Gelddrucken können die ... aber ich sage schon beinahe resignierend: Zum Glück interessiert das Klima es hinten und vorne nicht, was wir da an bedruckten Papierchen finden. Zur Not gut aufzuwirbeln in Windhosen und Sturmböen. Da gäbe man die 350 Mio. doch grad als kontrollierte Investitionen in den Aufbau einer nachhaltigen Energieproduktion nach Indien. Aber eben, das ist die Art des Westlers: Man kann ja Geld nach Belieben drucken. Seit der Bankenrettung in der EU ist das wohl hoffentlich jedem bekannt. Wem nützte es? Den Verschwendern und Speichelleckern.

Es ist mir unverständlich, wie man Geld als Allerheilmittel einbringt. Die Gier nach Geld erzeugte ja erst dieses Schlamassel. Und nun Geld zur Kur? Das verschwindet eh nur in den Taschen derer, denen die Sintflut egal ist ... sie hoffen wohl eh nur, dass sie erst nach ihrem Tod eintrifft. Die VW-Bescheisser sind ja beispielsweise solche Ganoven.

Es ist mir klar, dass das Wirtschaftssystem, das uns alle mehr oder weniger ernährt, nicht so schnell geändert werden kann. Doch das interessiert das Klima netterweise - oder gerechterweise - auch nicht. Wir KÖNNEN sofort ändern. Aber wenn wir immer Geld als Ausrede vorhalten, oder eben St.Florian "wir waren's nicht, wir dürfen drum auch noch eins draufhauen." ist das unterste und primitivste Schublade. Das ist unterhalb jedes beleidigten Kindergarten-Leberwurst. Sprich Kinder: Die machen nach dem Krach zusammen weiter.

Aber Indien trötzelt und stampft schmollend vor sich hin. Es ist einfach unglaublich, die zweitgrösste Nation hat Sprecher, die auf höchster Ebene und an einem Klimagipfel so einen Scheiss verzapfen dürfen ... ich attestiere dem jetzt mal, dass er das sagen muss. Aber wie gesagt, dann ist's ja noch viel schlimmer ...

Da kommen Geistesgrössen aus jenen Land - aber eben, als Gesellschaft sind die schon noch sehr anders als wir. Kastensystem, Frauen sind wertlos, Glaube an Reinkarnation kann natürlich auch zu Gleichgültigkeit und Ignoranz führen ...

Wie auch immer ... es regt mich einfach auf: Dass man angesichts einer globalen Herausforderung IMMER NOCH nationalistische Eigenbrödlerei betreiben kann - wohlwissend, dass die Wirkungen dieser Herausforderungen schon innert 1-2 Generationen sich einen Scheiss um die eigenen Nationsgrenzen kümmern werden.

Und selbst wenn man egoistische ökonomische Gründe vorhält: Wenn die anderen sich dann mal um ihre klimabedingten Ausgaben und ihre eigenen Leute kümmern müssen, dann ist dann nix mehr mit viel verdienen und Handeln und Globalisierung. Denn es wird hoffentlich bei den anderen einsichtigeren Staaten die Erkenntnis aufkeimen, dass gerade die globalisierte Wirtschaft zu einem der grössten Klimaschädigern wurde.

Denn solange Transport von Soja und Palmenöl in die Schweineställe und Billigprodukteketten der reichen Europäer so billig ist, wird deswegen Urwald gerodet oder schlimmer noch wie in Indonesion abgefackelt. Nur damit bei uns jeder sein Schweinesteak billiger als einen Apfel kaufen kann.

Sorry - so, nun ist meine Energie mittles Tastatur in diesen Text transformiert worden. Aber es ist halt bei mir manchmal so, dass ich die Ignoranz manchmal einigen Leuten am liebsten aus dem Kopf schlagen würde ...

Drum halt wieder: Think globally, act locally.

Klimabrötchen in Paris - statt Gipfeli

Naja, wer hätte realistischerweise anderes erwartet. Die erste Woche ist um, und sie kommen nicht vorwärts. Wieso machen die das nicht so, dass die Länge der Konferenz nicht vordefiniert ist, sondern dadurch bestimmt wird, wann und wenn die Teilnehmer ein gemeinsames Ziel erreicht haben.

Aber genau das machen sie ja nicht. Diese Konferenz soll dazu dienen, ein Ziel erst zu definieren, sonst wäre das ja nicht so - oder eben so, wie ich gerade eben beschrieben habe.

Egal, was denn genau die Agenda dieser Konferenz ist - ich sage gleich, wieso mir das eigentlich nicht so wichtig ist -, man sollte das Ziel halt so formulieren, dass jenes erst dann erreicht wird, wenn alle Teilnehmer - von einer neutralen Stelle abgefragt - zufrieden mit dem Erreichten sind. Da wären natürlich die Bremsenden schnell zufrieden, aber die anderen, Kiribate, andere Inselstaaten sicher noch lange nicht. Da die Regel nun ist, dass sie alle sich erst dann wieder trennen, wenn auch diese Staaten zufrieden sind, wird es wohl lange dauern, und die Bremser müssen vorwärts machen, wenn sie je heim wollen.

Eigentlich sollte diese Konferenz ja so funktionieren wie das Konklave zur Wahl des Papstes: Alle Stimmenden werden eingeschlossen, bis sie sich geeinigt haben.

Nur so wären solche Gipfel zu kontroversen Themen überhaupt zielbringend.

Nun noch dazu, wieso es nicht soooo wichtig ist, was die da knorzen: Umweltschutz beginnt bei einem selbst. Tipps dazu gibt es derzeit zuhauf. Was ist das denn für eine Verhaltensänderung, wenn sie nur mit Druck von oben geschehen kann. So wird das nichts. Klar, finanzielle Erleichterungen oder Förderungen sind sehr begrüssenswert und motivieren auch. Bei mir ist es ja auch so: Ich würde gerne ein Elektroauto haben, aber ich kann mir so eines derzeit nicht leisten. Es muss ja nicht gleich der Tesla sein, wie ich ihn mir andernorts ja wünschte ... :-)

Also, Klimaschutz beginnt bei einem selbst - unabhängig davon, was andere einem aufschnorren sollen, müssen.

Think globally, act locally.

Wochen der Wahrheit - Klimagipfel in Paris

So, nun zeigt es sich, ob Staatenführer nicht nur die St.Florianspolitik beherrschen. Nun, die Schweiz gehört da ja auch dazu, zu den St.Florianern ... sicher nicht überall, aber dennoch: Solange ich Texte höre wie "andere machen ja weniger", "wer soll das denn bezahlen", "wir können doch nicht was machen, was die EU nicht macht", "es macht keinen Sinn, alleine was zu machen", "wir können das nicht alleine lösen" ... ist es St.Florian. Sagt es ein Staatsführer von sog. Drittweltländern, dann ist das nachvollziehbar und verständlich. Da gilt es, mit Bildung nachzufassen. Doch ich glaube, dass die Völker schon wesentlich weiter als ihre Führer.

Ich verstehe zum Beispiel nicht, wieso man auf die Ewiggestrigen warten muss, die halt verpennt haben, dass Wind und Sonne die Schlüssel sein müssen. Auf deren Fehlinvestitionen muss man in der Lage nun wirklich nicht mehr achten - dass Fossiles enden muss, ist ja schliesslich länger bekannt als die langen Investionsgarantie-Perioden, also 30 Jahre und mehr. Wenn die nun als Firmen Konkurs gehen, ist mir das auch egal. Die Mitarbeiter machen ja eine Firma aus, und die sollen Stellen finden in Firmen, die sich ausschliesslich mit Erneuerbaren beschäftigen. Damit schadet man niemandem. Und ein derartiger Radikalschnitt läge wohl schon im Ermessensrahmen unserer Regierungen.

Äussert ein sog. hochentwickelter Staat all die Bedenken, ist es St.Florian. Denn Gelddrucken können die ja, um Banken zu sanieren, mit Konjunktur- und Strukturprogrammen Geld in oft korrupte Taschen zu pumpen, Verantwortlichkeiten und Eigenverantwortung abzunehmen - natürlich alles aus dem Grunde der Förderung. Gut, das ist an sich alles egal.

Jetzt geht es um etwas, was selbst endlos laufende Gelddruckmaschinen nicht zurückbringen kann ... die Lebensqualität in der Atmosphäre dieses Planeten. Zum Glück eigentlich kann sich da keiner mehr rausreden, obwohl sie es noch probieren. Wenn in Peking die Luft zum Schneidern dreckig ist, ist das Wetter. Wenn die CO2-Rate in der Luft schon über 400ppm ist, ist das Klima. Und Klima ist halt global. War's schon immer, nicht die die vermeintliche förderliche Globalisierung. Bzw. die an sich ist ja nicht das Problem, sondern wie das interpretiert wird: Wenn Globalisierung bedeutet, dass man gegen lächerlich geringe Gebühren Materie um die Erde karrt - und das eben nicht klimaneutral - dann gehört die Globalisierung auf den Misthaufen der Sozialexperimente. Und soll mir keiner sagen, es sei kein Experiment. Solche gibt es immer wieder ... ob wir's wissen oder nicht, spielt da keine Rolle. Das Experiment Kommunismus scheint auch schon auf dem Misthaufen vor sich hin zu kompostieren.

Der Kapitalismus ist in den letzten Zügen - ja genau. Denn: Jetzt wird spekuliert, dass künftig in allen Berufsgattungen 50% der Jobs durch Roboter und Elektronik ersetzt werden. Und warum? Um aus kapitalistischer Hinsicht effizienter zu sein? Die Reichen noch reicher zu machen? Für welchen Zweck den effizienter sein? Das ist das Ziel? Eben, Reiche noch reicher zu machen, Arme noch ärmer. ECO hat grad heute abend noch schön gezeigt, wie Geld quasi aus dem Nichts entsteht. Keine reale Grundlage mehr, nur noch Phantasiekonstrukte. Deren Fehler müssen wir dann ausbaden - und zwar die meisten sehr, sehr real.

Denn: Was passiert eigentlich mit denen, die von Robotern abgelöst werden? Wo werden die entsorgt? Kriegen sie ihren Lohn dennoch? Euthanasiert? Das Experiment Kapitalismus funktioniert ja jetzt schon nicht mehr. Gerade siehe Klima.

Nun, ich bin gespannt, ob die St.Florianspolitik in Paris am Schluss doch nur Augenwasser erzeugt. Das wäre mir zur Not noch egal - aber wenn dann einer der reichen Staaten wie USA, Schweiz, nach wie vor sagt: "Wir können aus wirtschaftlichen Gründen doch nicht alles übern Haufen werfen" - dann werde ich trotz meiner bekannten Gelassenheit schnell etwas echauffiert ... klar können wir das, wer denn sonst, wenn nicht wir.

Denn beim eventuellen Weltuntergang bzw. grosser Hitze und Stürme ... da sind dann alle gleich. Eigentlich das einzige, was mich hoffen lässt. Dass die sicher nicht CO2-neutral angereisten Staatenführer, obwohl meist überaltert, es doch endlich raffen, dass ihre Familiennachkommen alle von ihren Egoismen betroffen sind. Da hilft dann keine Partei- oder Clanzugehörigkeit.

Muss denn erst sowas passieren wie mit dem IS? Wenn man bedenkt, wie der plötzlich Staaten Schulterschlüsse begehen lässt ... und dabei ist der noch gar nicht lebensbedrohend. Und was die sich individuell denken, was sie hier tun, entzieht sich zwar meiner Ratio, nicht aber meinem Verständnis. Und genau deshalb sind vielleicht ja diejenigen, die die Rolle des Buhmanns übernehmen - damit sich andere mal zusammennehmen. Auf jeden Fall sind sie ein kleines Problem und werden sich schon wieder einordnen ... wenn es heiss wird auf dem Planeten. Denn auch die können nicht weg ... wenn das System dann garstig wird für alle, dann ist es dummerweise zu spät, denn die Ausgleichsmechanismen haben dann ihre Kapazität erschöpft. Um das System wieder in eine Homöostase zu bringen, wird es zuerst mal kräftig rumpeln - und die vorhergesagten 350 Millionen Klimaflüchtlinge erzeugen.

Die werden dann die Pegida-Deppen etc einfach wegfegen. Lokalpolitik wird dann definitiv enden. Wetter ist lokal, Klima ist global.

Wann lernen das alle auf diesem Planeten ... Think globally, act locally.

Flüchtlinge - das Problem für Europa in der kommenden Dekade

Dieser Titel stammt nicht von mir, sondern vom Redakteur des 10vor10 Intros. Es folgte der Text, dass die Länder zu lange geschaut, aber nichts gemacht haben. Und nun machen sie teilweise die Grenzen dicht. St. Florians Politik.

Da fiel mir ein, dass ich heute auch gehört habe, dass derzeit im Schnitt bereits 400ppm CO2 Moleküle in der Luft sind, soviel wie seit Messbeginn noch nie. Gehört habe ich diese Zahl auch schon früher, die Flüsse in meiner Nähe fast ausgetrocknet zu sehen, macht diese Zahl unmittelbar realistisch.

Und wenn einer kommt mit der Platitüde "Früher war's auch schon wärmer". Das mag sein und war's auch sicher, doch früher war die Natur überall auf dem Planeten, heute ist sie zurückgedrängt. Eine globale Natur fand ein Gleichgewicht, das die Basis für unser Gedeihen bot. Selbst wenn wir uns beschränken wollten und könnten, die Natur wird nicht so schnell zurück auf jene Basis gelangen. Es wird also kein Zurück ins Gute geben für uns, sondern nur ein Leben mit dem, was kommt.

Dasselbe System: Man schaut nicht hin, oder schlimmer noch, sieht es und macht nichts. Die Flüchtlingswelle ist kurzfristiger, die hat die Ignoranten nun erreicht. Das Klima ist langfristiger ... wie wird es sein, wenn diese Welle uns erreicht ... da nützen dann Zäune grad gar nichts ...

Angesichts der Unmöglichkeit, eine Symptombehandlung als Patentlösung zu finden, wie wir ja sehen - "freue" ich mich schon auf die Klimawelle ...

Ceterum censeo: Think globally, act locally

Elon Musk beim Siechmar Gabriel

Wie der Newsticker von Heise sagte, sei der Elon Musk, Chef von Tesla, beim Sigmar Gabriel gewesen und habe dem gesagt, dass man [gefälligst] statt Subventionen für E-Autos den CO2-Ausstoss belasten solle. Für den Rest, also die Entwicklung, habe Deutschland ja tolle Ingenieure. Die Stickoxid-Sauerei von VW ist da nicht grad so tragisch, die CO2 Geschichte ist bekanntlich mittlerweile viel bedrohender - und nicht nur für die lokale Atembefindlichkeit.

Wenn schon Anreize nichts bringen, dann halt Geldabzüge ... bekanntlich ändert sich der gesättigte, änderungsresistente Wohlstandseuropäer erst dann, wenn ihn finanzielle Bedrohung dazu "verführt".

Nun denn, egal, wie's kommt. Ich will ja immer noch einen Tesla ... hab nur kein Geld dafür ... hint, hint

VW wie VerWerflich?

Schon unglaublich: Wenn es denn stimmt, so konnte Volkwagen es wagen, seine Wagen, na, in Beschisskarren zu verwandeln.

Da wurde offenbar per Software entdeckt, wenn der Wagen auf einem Testprüfstand gefahren und gemessen wurde. Da habe sie die Motorparameter so umstrukturiert, dass die Abgasnormen eingehalten wurden. Entdeckte die Software hingegen Alltagsbetrieb, liess sie die Sauerei einfach laufen.

Klar, happig formuliert, aber das Vergehen ist meiner Meinung nach auch happig. Denn offenbar können die ihre Kisten mit konformen Parametern betreiben ... wieso um alles in der Welt machen sie es denn nicht immer so? Wenn das nicht an verarschende Arroganz sondergleichen erinnert, weiss ich also auch nichts mehr.

Recht so, dass die VerWegenen einer Strafforderung von USD 18 Mia. gegenüberstehen. Dass sowas nicht in Europa auffällt ... nun ja - hôni soit qui mal y pense. Und wenn doch: Die hiesige Busse wäre wohl etwas für die Portokasse. In dieser Hinsicht finde ich doch gut, dass in Amiland manchmal Riesensummen in Aussicht gestellt werden.

Pelzig hält sich gut - und Köppel bei Maischberger schlecht

Schon grad spannend heute abend. Beim Pelzig, den ich sehr schätze, erzählt der, dass gemäss Schätzungen aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren 200 Millionen Klimamigranten ihre Wohnorte verlassen müssen. Nicht Flüchlinge, Migraten. Die UNO nennt die so, weil: Flüchtlinge in der UNO-Terminologie muss man als UNO-Mitgliedsstaat aufnehmen. Migranten nicht. Die wissen also, wieso sie die Migranten nennen, damit die UNO nicht ins Messer läuft, für diese Menschen in irgendeiner Art sorgen zu müssen, bzw. damit sie nicht allen Mitgliedern an den Karren fahren muss, weil die Gründe der Migration ja von den Mitgliedsstaaten erzeugt werden.

Da die sog. zivilisierten Ländern ja bei weitem die Klimagase erzeugen, sagt Pelzig, müssten gemäss des US-Anteils von 15% die Amis also 30 Millionen Klimaflüchtlinge aufnehmen müssten. Natürlich nicht nur die USA, sondern auch Europa, Russland, China und Australien.

Einer seiner Gäste hieb in dieselbe Kerbe: Wir sind die Verursacher all dieser Probleme durch unseren Konsum, das Wirtschaftswachstum. Wenn es mies läuft, wird das Gespenst des mangelnden Wirtschaftswachstums heraufbeschworen, bzw. wie er es sagte "mantramässig wiederholt". Niemand stelle sich der Frage, wie eine Transformation in ein System zu machen wäre, das nicht mehr Wachstum verlangt, um Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen.

Denn wir konsumieren heute Dinge, die Welt zerstören, die wir vor 50 Jahren noch nicht hatten: Flugtourismus, Kreuzfahren, Geld für exotische Luxusgüter, wir brauchen den Erwerb ja nicht mehr fürs Essen und die Miete, sondern um eine Freizeit zu füllen.

Es muss also JEDEM/JEDER in den westlichen Ländern in aller Konsequenz klar werden, dass WIR die Verursacher des Klimaproblems sind - im Alltag - und daher diese Klimamigration verursachen und aushalten müssen. Klar, dass wir lieber Klimamigranten sagen, als Klimaflüchtlinge - obwohl wir genau das tun: Wir bedrohen und vernichten durch unser Handeln die Lebensgrundlagen der dortigen Bevölkerung. Sie fliehen also vor uns, zu uns. So ist das.

Und wir machen einfach weiter: Pelzig erzählt von der EU, die den Afrikanern ein Wirtschaftsabkommen aufnötigte, damit die EU ihren subventionierten (Landwirtschafts)Überfluss noch einfacher dorthin karren kann - was die lokale Landwirtschaft noch mehr zerstört.

WIR also machen das: All der Schrott - durchaus wörtlich zu nehmen - den wir "verbrauchen" - muss ja irgendwo hin gedumped werden. Da kommen die unzivilisierten Neger grad recht. So ist das.

Ich habe mich schon öfters darüber ausgelassen, wie wir mit einer Leck-Mich-am-Arsch Haltung Zeug produzieren und tun, ohne auf dessen Konsequenzen auch nur einen Gedanken zu verschwenden.

In Form der Flüchtlinge wird der Zustrom von Leuten also nicht eine Ausnahme bleiben, sondern es wird diese Migration einfach konstant geben. Pelzig spielte da jeweils einen Clip ein, wo eine Politikerin einem Flüchtling sagt "da müsse der Staat halt mehr machen". Richtig, aber der ist wirtschaftshörig in den westlichen Ländern.

Und als Kontrastprogramm darf unser Neo-SVPler Roger Köppel bei Maischberger nach wie vor was labern von Merkels Fehlern, Leute quasi einzuladen. Zur Argumentationslinie, die Köppel stellvertretend posaunt, habe ich mich auch schon geäussert. Es ist reaktionär, Mauern hochzuziehen, es ist vor allem reaktionär, die globalen Zusammenhänge konstant ausblenden zu wollen. DAS geht einfach nicht mehr. Und wenn ich bis anhin Köppel noch für einen intelligenten Zeitgenossen hielt, bleibt das mit dem Intellekt zwar, aber ich zweifle an seiner Offenheit - nicht nur an seiner natürlich.

Ich habe ja oft den Spruch Think globally, act locally nach meinen Artikeln. Das meine ich eigentlich verdammt ernst. Wer bei einer Effekthascherei beliebigen Inhalts zuerst einmal ein paar Schritte zurück macht, sich fragt: Wem dient die gewünschte oder propagierte Reaktionsweise? Wer will welche Verantwortung abwälzen oder vergessen machen?

Kurz: Wem nützt es?

Es ist immer diese Frage, die wahre oder verstecktere Beweggründe offenbart, denn der Verstand eines jeden packt das sofort - ausser, der persönliche Fall hat einen Emotionsschutzwall aufgebaut. Dann geht es halt prima vista nicht - bzw. dadurch ist man halt auch manipulierbar - von denen, denen's nützt.

Emotionen helfen aber auch, denn im Wort ist ja Motio ) Bewegung drin: Mir gefällt, wie in München die Leute - nicht die Politik - die Flüchtlinge solidarisch empfängt etc. Und viele Politiker sich erstaunen - de facto haben die also als Bedenkenträger Zeug vorgetragen, das das Volk so nicht macht. Klar, das Bild des tot am Stand liegenden Buben hat sicher bewegt ... eben emotionalisiert. Zum Glück - denn eine Emotion gibt Schwung. Ich wünsche mir, dass sich jeder beim nächsten Umwelt-verbrauchenden persönlichen Event, Urlaub etc. sich kurz erinnert, global zu denken - und sein Vorhaben eventuell auch einfach mal sein zu lassen.

Eben: Think globally, act locally

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